Treten, treten, treten – Sommerliebe trifft Biker

Der Juni hat uns zwar noch nicht den so erhofften wunderbar strahlenden Sommer gebracht, aber dennoch gab es doch schon ein paar ganz herrliche Sonnentage, die uns bereits am Morgen mit den Sonnenstrahlen gekitzelt und uns damit ins Freie, in die Natur, in die Parks, in die Gastgärten gelockt haben. So hat uns auch so ein strahlender Sommertag gleich mal in Aufbruchsstimmung versetzt und wir wollen diesen Sommer auf der Haut spüren, einatmen und erleben. Vielleicht auch verbunden mit ein bisschen Bewegung. Ja, ich sage bewusst Bewegung, denn mit „richtigem“ Sport bin ich nicht wirklich kompatibel und vermeide jeden Kontakt tunlichst. Aber so ein bisschen frische Luft atmen und dabei gemütlich eine kleine Wegstrecke zurückzulegen ist absolut Meins. Was darf es denn nun sein: Spazieren? Oder Wandern? Oder vielleicht doch Radfahren?
Nach einer kurzen Anfahrt in das nördliche Österreich – immer weniger Berge, immer weniger Häuser, immer kleinere Hügel, immer flachere Landschaft, immer mehr Grün, immer mehr Blau – dürfen unsere Drahtesel in Aktion treten. Ich muss dazu gleich gestehen, mir gehört so ein Bike mit dem Beipack – natürlich gleich mal um einiges schwerer zu heben, aber um einiges leichter zu fahren und es ist seit nunmehr sieben Jahren ist es mein treuer Begleiter.
Pedaltreter im Nirgendwo
Also aufgestiegen und unsere Fahrt kann losgehen. Ein wunderbarer gemütlicher Weg führt hier am Gewässer entlang, viele Sträucher, Bäume und Blumen säumen den Wegrand und wir erhaschen dazwischen immer mal wieder einen Blick auf das Wasser. Über all dem spannt sich ein wolkenloser blauer Sommerhimmel und schickt uns die wärmenden Sonnenstrahlen…und treten und treten und treten…und jetzt horchen wir auf: es ist still, wir hören nur das Plätschern des Wassers, das Summen der Hummeln, hin und wieder das Flattern eines Vogels. Nur ein paar schnatternde Gänse bringen dann mal lautere Geräusche in die ruhige Kulisse. Was für ein Frieden und eine Ruhe, was für eine schöne Auszeit vom Alltag.
Unser Blick geht nach vorne und wir sehen nur eine endlose Wegspur, der wir folgen, immer weiter, immer weiter – das Sichtfeld ändert sich nicht und wir verlieren das Gefühl für die gefahrene
Strecke, da sich immer das gleiche Bild bietet. Menschen sind weit und breit nicht zu sehen, weder vor noch hinter uns noch sonst irgendwo – wir befinden uns anscheinend alleine auf weiter Flur und gewinnen immer mehr den Eindruck, fast fern der Zivilisation in einem Nirgendwo angekommen zu sein, in einem Gebiet, in dem sich noch Fuchs und Henne Gute Nacht sagen und einfach ein wunderbarer Frieden herrscht. Ein absoluter Moment zum Innenhalten und zum In-sich-Ruhen.
In der Ferne sehen wir schließlich ein violettes Leuchten – mein erster Gedanke geht gleich mal Richtung Lavendel, aber beim Näherkommen sehen wir dann, dass es sich um riesige Mohnfelder handelt. Anfangs etwas verwirrt, da für mich die Mohnblüten eigentlich rot zu sein haben, aber ein wirklich schöner Anblick.
Eine wunderbare Landschaft, eigentlich keine aufregende, keine beeindruckende oder faszinierende Landschaft, aber sehr wohl ein Gebiet, das auf eine besondere Art sympathisch und normal wirkt. So geht Bewegung eben auch, so geht Ausflug eben auch, so geht Entspannen unabhängig von Corona-Regeln eben auch.
Stau und Ruhe
Bei der Rückfahrt hören wir immer wieder im Verkehrsfunk die aktuellen Entwicklungen auf den Straßen – in den Mitteilungen geht es dabei unter Anderem auch um den Grenzübergang in Nickelsdorf. Hier gibt es eine Wartezeit von zwei Stunden, um von einem Land in das Nachbarsland zu wechseln – ob in eine Richtung oder in beide kann ich nicht genau sagen – trotzdem hatte ich gleich dieses Bild vor Augen, das wir auch schon beim Pfingstreiseverkehr in den Nachrichten beobachten konnten. Stoßstange an Stoßstange schlängeln sich die Autos auf den Straßen oder vielmehr stehen sie auf den Straßen und warten, dass es doch wieder einige Meter weitergeht. Ja, in diesem Moment sind wir für uns wirklich froh, dass wir diese eher unbekannte und belebte Gegend für unseren Ausfahrt gewählt haben, denn kein Stau, kein Stress, keine Menschenmassen, die sich irgendwo drängeln, haben zu einem absolut entspannten Tag beigetragen.
Es geht wieder los
Die Lockerungen der Corona-Einschränkungen sind fast Hand in Hand gegangen mit den wärmeren Tagen und haben somit vielfach eine regelrechte Aufbruchstimmung bei den Menschen hervorgerufen. Wie wenn eine Schleuse geöffnet worden ist, sind die Menschenmassen nach den Öffnungsschritten teilweise aus ihren Wohnungen, ihren Häusern geströmt und haben sich die Bereiche ihres „normalen“ Lebens wieder zurückerobert. Sei dies nun in den Lokalen, bei den Veranstaltungen, bei den Museen, bei verschiedenen Aktivitäten und Treffen oder auch beim Urlaub.
Das mag zu einem Großteil auch an den verschiedenen Medien liegen – ich will jetzt sicherlich keineswegs über die Medien negativ berichten, im Gegenteil, es liegt immer noch an uns, was wir konsumieren, worauf wir uns einlassen und womit wir uns beschäftigen. Aber wenn wir ständig darauf hingewiesen werden, was wir jetzt schon dürfen, was uns jetzt schon möglich ist, zu unternehmen und zu erleben, dann lässt das sicherlich bei so einigen die Alarmglocken läuten und sie fühlen sich unter Zwang, das „neue“ Angebot unbedingt sofort anzunehmen. Aber auch ansonsten ploppen alle möglichen Werbungen auf, sei es nun online in den verschiedenen Bereichen oder auch auf den Plakaten, den Flugblätter und den Printmedien. Sie wollen uns auf ihre Art jetzt besonders zu Aktionen animieren: „Das hast du dir nach dieser Pandemie verdient“ will das Belohnungszentrum zu einem Kauf anreizen. Aber auch bei den Urlaubsangeboten sind Aufrufe wie „Endlich wieder entspannt abtauchen“ oder „Endlich wieder Leichtigkeit und Lebensfreude spüren im Paradies“ vertreten und wollen mit dem „Endlich“ darauf hinweisen, wir dürfen jetzt und wir sollen natürlich aus ihrer Sicht auch jetzt.
Muss ich das?
Ein weiterer Schritt sind dann natürlich auch die vielen Posts, Beiträge und Berichte, wo die Menschen davon berichten, wie sie ihre neu gewonnene „Freiheit“ nun wieder genießen. Aber auch die
Fotos und Bilder, die uns dann immer wieder zeigen, was andere schon erleben, welche Lokale sie bereits besuchen, welchen Urlaub sie machen, weckt dann in manchen das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn sie nicht selbst auch gleich aktiv werden. Vielleicht auch in dem Bedürfnis, alles Vergangene nachzuholen, seien es nun Geburtstagsfeiern oder andere Anlässe, und den zusätzlichen aktuellen Angeboten artet dies doch bei manchen doch auch gleich wieder in Freizeitstress pur aus.
So hat uns ein Freund vor der Corona-Zeit mal erzählt, dass bei ihm die Einladungen und Verpflichtungen schon so überhand nehmen, dass er keine eigentliche Freizeit, also Zeit, die er einfach selbst gestalten kann, die er ungeplant genießen und erleben kann, die ihm nur für seine Wünsche zur Verfügung steht, mehr hat. Jedes Wochenende, ja fast jeder Abend ist getimt und er wünscht sich nur mehr eine Auszeit von diesem Überangebot und diesem indirekten Druck und Zwang, dies zu besuchen oder daran teilzunehmen zu müssen. Für ihn waren die Lock-Downs und die nachfolgenden Zeiten fast eine kleine „Erholungsphase“ und eine Neuorientierung – er will sich jetzt auf jeden Fall nicht mehr in dieses Rad pressen lassen, sondern auch in der Freizeit kürzer treten.
Will ich das oder soll ich das?
Es gibt es natürlich auch immer wieder Anlässe, zu denen wir uns quasi in irgendeiner Form verpflichtet fühlen – manches ist etwa in beruflicher Hinsicht erforderlich, manches bringt das gesellschaftliche Zusammenleben mit sich und bei manchem wollen wir einfach, unsere Mitmenschen nicht vor den Kopf stoßen, indem wir eine Einladung ablehnen oder an einer vorgeschlagenen Aktivität nicht teilnehmen. Hier das richtige Mittelmaß zu finden zwischen eigener Fürsorge und gesellschaftlichem Miteinander ist natürlich nicht ganz einfach, da doch jeder andere Bedürfnisse hat – einer fühlt sich in einer Menschenmenge wohl, ein anderer genießt eher die Stille und Ruhe und ein anderer liebt eben die Abwechslung zwischen beiden.
Es stellen sich dann immer wieder Fragen: Müssen wir wirklich an Allem wieder teilhaben, müssen wir wirklich so viele Termine in unserem Berufsleben einplanen oder können wir darauf verzichten und wollen wir das überhaupt? Wie wollen wir unsere Freizeit gestalten – gibt es hier eventuell Veranstaltungen, denen wir doch nur aus Pflichtgefühl oder auch aus Angst, etwas zu versäumen, beiwohnen?
Was passt für mich?
Natürlich ist es ein Grund zur Freude, wenn wir uns wieder mit Menschen treffen, wenn wir wieder verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung unseres Lebens haben. So waren es für mich wirklich ganz besondere Stunden, als ich unlängst drei Freundinnen wiedergetroffen habe, zu denen ich seit Herbst 2020 keinen persönlichen Kontakt hatte. Dieses Wiedersehen war dann schon überwältigend und ich möchte dies absolut nicht missen. Doch so große Menschenansammlungen, egal zu welchen Anlass waren eigentlich nie so sehr mein Ding und diese Einschränkungen in der Corona-Zeit haben mir absolut gezeigt, dass mir diese keineswegs fehlen und ich mich im Gegenteil ohne sie auch wohler fühle. Daher versuche ich auch in Zukunft dies mehr zu berücksichtigen, mehr darauf zu achten, welche Einladung, welche Veranstaltung, welche Aktivität mir wirklich guttut und mir auch mal Zeit für das Nichtstun zu nehmen und etwas bewusst nicht anzunehmen.
Wie geht es dir mit den derzeitigen Öffnungen – hast du das Gefühl, viel versäumt zu haben und willst du Einiges nachholen? Kannst du es nicht mehr erwarten, bestimmte Dinge zu unternehmen? Wie gehst du an die aktuelle Situation heran – nutzt du die Möglichkeiten aus oder wählst du nur einige davon aus? Was möchtest du vielleicht für die Zukunft ändern?
Ich bin schon ganz gespannt, deine Meinung zu lesen.
Es sind viele Menschen unterwegs, was wir auch dem Wetter zu verdanken haben. Ich freue mich über die Lockerungen, vor allem für die Geschäfte. Wir waren Sonntag draußen, haben uns aber ein Plätzchen gesucht wo nicht viele Leute waren. Sonst noch nichts von der Liste abgehackt, spricht noch kein Restaurant Besuch oder ähnliches. Es wird mit der Zeit nachgeholt. Liebe Grüße!
Liebe Mira, vielen Dank für deine Erfahrungen. Der Sommer scheint jetzt nach langem Hin und Her doch endlich zu uns zu kommen und hoffentlich auch zu bleiben. Ich liebe diese Zeit, mag es aber dabei gerne ruhig – daher auch wie dir bisher noch kein Lokalbesuch.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Liebe Gesa, ich finde, Du sprichst etwas höchst Interessantes an. Spannend, dass Du oft Dinge in Deinen Posts benennst und auf den Punkt bringst, um die ich mir auch gerade Gedanken mache 🙂 Aber vermutlich geht es ja vielen so – Du fasst es aber immer so toll in Worte und exakt zusammen. Ich denke, wenn wir sowas Schreckliches wie diese Pandemie haben, in der Menschen sterben, ist es nicht sogar wie so eine Art „Pflicht“, wenigstens etwas daraus zu lernen? Ohne nach Apokalypse oder Verschwörung klingen zu wollen, aber für mich ist Corona auch eine Art „Zeichen“, mal unser bisheriges Leben unter de Lupe zu nehmen… ich sehe viel Veränderung, auch im Negativen, aber für mich persönlich kann ich nur immer wieder sagen, dass ich viel draus gelernt habe und es für mich eher auch positive Seiten hatte. So war ich zwar schon im Biergarten (musste einfach sein!) und im Restaurant, aber alles andere lass ich auch langsam angehen. Für meine 4wöchige „Sommerpause“ hab ich eine Reise der ganz anderen Art geplant, nur soviel: ich fahre (wieder) nicht ins Ausland, weil mir das noch zu früh und zu schnell geht. Ich hab tatsächlich viel über mein bisheriges Reiseverhalten nachgedacht, auch über den Umweltaspekt und beschlossen, dass ich das ändern will (also nicht ständig mal eben irgendwohin zu fliegen…). Mit den sozialen „Verpflichtungen“ hatte ich eigentlich schon zuvor kurzen Prozess gemacht, d.h. dass ich viel Freizeit nur für mich brauche und beanspruche, weil ich mir so einen wunderbaren Ausgleich schaffen kann. Also hab ich auch nicht unter den Lockdowns gelitten.
Am meisten freu ich mich tatsächlich über die Schulöffnungen: ich kann jetzt mit Überzeugung sagen, am meisten haben die Kinder gelitten! Denn ich sehe, wie entspannt sie jetzt sind… Veränderungen können die eben nicht gut. Auch das muss man lernen… 🙂
Alles Liebe und hab eine gute, entspannte Zeit, Maren
P.S. Radeln ist das Stichwort! ich schwing mich jetzt auch wieder öfter aufs Radel!
Liebe Maren, ich freue mich gerade total über deinen wunderbaren Kommentar und die lieben Worte. Es ist schön, dass du dich in meinen Überlegungen widerfindest und damit auch etwas anfangen kannst; denn mir ist es vielfach sicher ähnlich gegangen – ich kann gerne alleine sein oder besser gesagt brauche für meinen Ausgleich auch immer wieder Zeit nur für mich, wo eben keine Verpflichtungen, egal ob in schöner oder lästiger Form anstehen und wo ich einfach so ein bisschen in den Tag leben kann. Daher habe ich auch diese Einschränkungen für mich persönlich nicht wirklich schlimm empfunden, aber sehr wohl mir auch über die allgemeine Situation meine Gedanken gemacht. Und jetzt mal so von Stramplerin zu Stamplerin – es macht schon den Geist frei, so durch die ruhige Natur zu radeln 😉
Hab einen ganz wunderbaren Abend und alles Liebe
Momentan würde ich absolut eine Gegend bevorzugen, in der sich nicht so viele Menschen tummeln. Insofern alles ganz langsam angehen lassen. Eine schöne Tour habt Ihr gemacht.
Liebe Grüße Sabine
Liebe Sabine, vielen Dank für deine Worte. Die erweiterten Möglichkeiten sind natürlich schön, aber ich finde dennoch, wir sollten es trotz mit Ruhe und Bedacht angehen und eine gewisse Vorsicht walten lassen.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa,
zunächst, bevor ich auf deinen so berührenden wie treffenden Beitrag eingehe, möchte ich mich Maren anschließen: Man muss doch irgendwie auch etwas lernen aus dieser unschönen Situation, die so viele Menschen Kraft und Leben gekostet haben. Und ein direkt weiter so finde ich misslich.
Zunächst einmal, liebe Gesa: Man sitzt ja immer direkt mit dir auf dem Rad, spürt den Wind, riecht die Luft. Das finde ich immer so toll.
Und genau: Dieses Endlich ist ein endlich, sicher. Wir waren auch schon wieder essen und in einem Geschäft, aber ich merke meine Befangenheit, wenn es Masse und übermäßig viel wird. Und ich möchte das so für mich nicht mehr, weiß aber noch nicht, wie es in manchen Situationen zu lösen ist. Ich habe gestern zu meinem Arzt gesagt, dass ich mich leichter an die Einschränkungen anpassen konnte als jetzt an die Lockerungen. Meiner Freiheit habe ich mich nämlich nicht beraubt gefühlt, ich habe den Ernst der Lage gesehen, gesehen, was diese Krankheit anrichten kann und da fand ich es nur wichtig, mich an die Regeln (die zugegebenermaßen nicht immer logisch waren für mich) zu halten, um meinen Beitrag zu leisten.
Ich verstehe so gut, wie du dich beim Wiedersehen mit deinen Freundinnen gefühlt hast. Aber ist es nicht etwas wunderbares, dass wir jetzt genau dasnoch mehr zu schätzen wissen?
Ich danke dir für deine Worte, die meinen Geist und mein Herz berühren, weil ich diese Empfindungen so teile.
Bleiben wir dankbar, bedächtig und fröhlich.
Ich schicke dir sonnigste Grüße und eine Umarmung,
Nicole
Liebe Nicole, ich danke dir so sehr für deinen lieben Kommentar und freue mich total darüber. Ich freue mich aber auch darüber, dass dir unser kleine Radtour gefällt und du mitfühlen konntest. Ich finde, diese ruhigen Auszeiten auch jetzt noch immer am schönsten und bin dann schon verwundert, wie manche die Situation bereits handhaben und vieles sogar mehr auszuleben versuchen wie vor dieser besonderen Zeit. Diese Zeit hat doch auch ein bisschen zum Überdenken geführt und ich fände es schön, wenn manche Aspekte eben auch Auswirkungen in der Zukunft zeigen. Dankbar sein, zufrieden sein und auch vorsichtig bleiben.
Hab einen ganz wunderbaren Abend, einen sonnigen Drücker und alles Liebe
Liebe Gesa,
ich kann ein bisschen nachvollziehen, was Du empfindest, auch wenn es mir gar nicht so geht. Ich habe die Ruhe, die Natur pur, die Besinnung der Corona-Zeit sehr genossen und möchte sie gar nicht missen. Nun aber freue ich mich mindestens genauso, wenn nicht mehr über die Möglichkeit auszugehen und einfach nur eine Menge Menschen zu beobachten. Nicht exzessiv, sondern ganz beschaulich.
Ich fühle mich gar nicht gezwungen, weil ich mich auch vor Corona nicht habe zwingen lassen. Und ich genieße immer noch beides: Natur pur (meistens suche ich die Stille im Wald) und ein bisschen Trubel am Stadtrand. Die Altstadt, da gebe ich Dir allerdings vollkommen Recht, vermeide ich, denn da treibt sich das Volk rum, die jetzt alle verpassten Feiern in nur 2 Wochen nachholen…
LG und viel Muße, bei was auch immer Dir am besten tut, Nicole
Liebe Nicole, vielen Dank für deine Worte. Ich verstehe auch absolut deine Empfindungen und Freude und das ist das Schönste, dieser Austausch von unterschiedenen Seiten zu einem Thema. Da sich für mich arbeitsmäßig in dieser Zeit nicht viel geändert hat und ich projektmäßig eher noch mehr ausgelastet war, habe ich in der Corona-Zeit eben nicht diese viele Ruhe wie andere gehabt. Ein bisschen von allem ist wohl das Schönste, obwohl ich auch jetzt noch den Menschenmassen nach Möglichkeit aus dem Weg gehe.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Hey, ich freue mich darauf Freunde wieder zu sehen und ja ich habe das schon sehr vermisst- habe aber auch einiges im Lockdown dazu gewonnen.
Liebe Grüße!
Liebe Jenny, danke für deinen Kommentar. Ich habe mich auch total gefreut, als jetzt nach vielen Monaten meine Freundinnen mal wieder getroffen habe – diese persönliche Kontakt ist auch trotz der technischen Möglichkeiten immer wieder besonders.
Hab einen ganz wunderbaren Abend und alles Liebe
Wir leben weiterhin zurückgezogen. Nachholen lässt sich eh nichts. Mit mehreren Menschen treffe ich mich privat nicht auf einmal. Ins Lokal gehen wir nicht, weil mir das zu viele Menschen ohne Maske sind. Der Sommer wird hier ruhig bleiben.
Welch Freude für Euch, dass Ihr einen einsamen Ausflug genießen durftet. Der Mohn ist wunderschön.
Liebe Ines, vielen Dank für deine Worte. Der Ausflug war wirklich besonders und das violette Mohnblumenfeld hat einfach toll ausgesehen – so etwas genieße ich derzeit einfach sehr. Wie du so richtig sagst, wir können diese Zeit nicht nachholen, manche versuchen nur ihre Zeit so vollzuladen, um alle nun vorhandenen Möglichkeiten sofort auszunutzen, wie unsere Nachbarn, die von einer Kurzreise, Veranstaltung oder Feier zur nächsten taumeln und sich mit möglichst vielen Menschen umgeben.
Liebe Gesa, noch nie habe ich violetten Mohn gesehen, am liebsten würde ich mich ins Auto setzen und diese wunderschöne Landschaft besuchen. Da hattet Ihr einen wunderbaren Ausflug. Ich liebe das. Mir sind diese kleinen Auszeiten auch sehr wichtig und ich finde es fühlt sich an, als hätte man einen kleinen Urlaub hinter sich. Unsere kleine Tochter ist seit gestern Abend zu Besuch. Heute vormittag werden wir alle arbeiten und heute nachmittag fahren wir nach Mainfranken (1 Stunde) und haben uns ein Kanadier vorbestellt und werden so die Natur genießen.
Und nun zum Kern Deines Beitrages, ich fühle mich nicht, als hätte ich etwas nachzuholen, ich war ja auch schon auf Mallorca und in München und das war beides schön, aber nicht um nachzuholen. Nachzuholen habe ich nichts. Die letzten eineinhalb Jahre waren eine schöne Zeit, ich habe mein Leben gelebt und hatte Freude und viele wunderschöne Momente, wie in anderen Jahren auch. Mallorca war schon lange gebucht, vor Corona, und München ist von uns nicht weit und hat sich durch die Ausstellung angeboten. Mir geht es eher wie Deinem Freund, ich war dankbar über die Ruhe in meinem Leben. Gestern habe ich dann aber doch für Anfang Juli eine private Einladung mit mehreren Personen zugesagt. Ich freue mich auch drauf, aber ich künftig nur noch dann ja sagen, wenn ich wirklich mag. Und das ist nun mal nicht mehr jeden Donnerstag, Freitag und Samstag. Aber ich habe keine Berührungsängste. Ja, es gibt viele Orte, die jetzt wieder voller sind. Aber wenn man das nicht will, kann man das meiden, wie Du ja auch mit Deinem Ausflug zeigst. Jeder muss immer für sich entscheiden, wie er im Hier und Jetzt lebt und leben will.
Ich wünsche Dir ein wunderbares, sonniges Wochenende und schicke Bussi und Umarmung
Sigi
Liebe Sigi, ich danke dir sehr für deinen interessanten Kommentar. Für mich war violetter Mohn auch was Neues und dann diese riesigen Felder in ihrer Blütenpracht – ein ganz wunderbarer Anblick in dieser Ruhe und fast Einsamkeit. Solche kurze Momente oder kleine Auszeiten sind daher ganz perfekt geeignet, um zwischendurch mal anzuschalten. So finde ich auch eure Kanadierfahrt ganz toll – obwohl ich ehrlich gesagt zuerst mal schauen musste, was so ein Kanadier nun wirklich ist. Für mich ist auch ein ausgewogenen Maß an Geselligkeit und Ruhe wichtig, großen Menschenmassen bin ich auch schon vor Corona nach Möglichkeit aus dem Weg gegangen und das werde ich auch weiterhin, nun wahrscheinlich noch bewusster so beibehalten. Es freut mich, dass du für dich diese letzten Monate eben auch genossen und nicht nur über die Einschränkungen gejammert hast – es liegt immer noch an uns, was wir aus der Situation machen und wie wir sie in unser Leben positiv einbinden.
Hab einen ganz wunderbaren Tag, eine sonnige Umarmung und ein Bussi zu dir, alles Liebe
Nun hat uns der Sommer definitiv eingeholt! Zumindest hier in Deutschland ist es heiß, heiß und nochmal heiß… da vergeht einem fast schon wieder die Lust auf alle möglichen Freizeitaktivitäten. Man hält es man besten aus, wenn man still da sitzt und sich nicht bewegt… 😉
Ich muss sagen, dass ich die Möglichkeiten, die wir jetzt wieder haben, schon sehr zu schätzen weiß! Aber vielleicht auch, weil ich vorher schon ein gutes Gefühl dafür hatte, was zu viel wird und wann ich Zeit für mich brauche. Daher hatte ich da immer eine gute Balance und wünsche mir die jetzt wieder zurück. So langsam wurde es dann doch recht nervig immer daheim; immerhin arbeite ich ja eh schon immer von zu Hause aus. 😉
Liebe Christine, vielen Dank für deine Worte. Obwohl er sich heuer schon sehr geziert hat, ist er endlich eingetroffen, der Sommer und verwöhnt uns nun mit Sonnenschein pur. Mit ihm Hand in Hand gehen auch die Lockerungen und Einschränkungen und ich denke, jeder hat die Möglichkeit, dies für sich selbst entsprechend zu genießen und anzunehmen.
Genieße einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Liebe Gesa,
das ist eine wunderbare Beschreibung einer Radeltour. Besonders gut gefällt mir, dass es abseits vom Trubel geschieht. Mit viel
Achtsamkeit für die kleinen Dinge wie ein Mohnfeld in violett. Hört sich wunderschön an und entspricht genau meiner Vorstellung
von Abstand und Entschleunigung.
Natürlich freue auch ich mich darüber, dass man wieder viel unternehmen kann. Vor allem einen Stadtbummel mit Cafébesuch und Kultur,
das habe ich vermisst. Aber jetzt jeden Tag mit Terminen vollstopfen, weil ich etwas versäumt habe? Nein, viel habe ich gar nicht versäumt.
Die ruhige Zeit hatte schon auch ihren Reiz.
In diesem Sinne ein ruhiges, angenehmes Wochenende…
Liebe Grüße
Erika
Liebe Erika, ich freue mich über deinen Kommentar. Für mich ist diese Auszeit in der Ruhe auch schon vor Corona sehr wichtig gewesen und jetzt passt sie nochmals vermehrt. Über kulturelle Veranstaltungen freue ich mich auch sehr und der erste Kabarettbesuch nach den Öffnungen war schon etwas Besonderes. Es ist schön zu lesen, dass du für dich so eine ausgewogene Balance gefunden hast.
Hab einen ganz wunderbaren Tag und alles Liebe
Hallo liebe Gesa,
das hört sich nach einer tollen Radtour an. Ich beneide euch sehr, ich hätte auch sooo gerne den violetten Mohn gesehen und natürlich fotografiert! Bei uns habe ich bisher nämlich immer nur die roten Mohnblumen gesehen …
Ich freue mich sehr darüber, dass wieder ein Besuch in Cafés und Restaurants möglich ist. Dass auch die Läden wieder auf haben, freut mich für die Arbeitgeber und Angestellten, ich selber war aber bisher in keinem Klamottenladen und Co. Ich brauche im Moment nicht viel. 🙂
Was mich noch mehr freut, als gemütlich in einem Café oder Restaurant zu sitzen ist, dass Treffen in Grüppchen wieder möglich sind. Das hat mir wirklich richtig gefehlt.
Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende. 🙂
Liebe Grüße
Lisa Marie
Liebe Lisa-Marie, vielen Dank für deine Worte. Dieser Anblick mit den violetten Mohnfelder wäre absolut etwas für dich und deinen schönen Naturfotos gewesen – da hättest du deine Leidenschaft so richtig austoben können. Das Treffen mit Freundinnen genieße ich auch sehr, aber den Rummel in der Stadt brauche ich nicht wirklich.
Genieße einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Wir fahren viel und gern an der Saale entlang, durch den Blick aufs Wasser entspannt uns das total. LG Romy
Liebe Romy, ich danke dir für deine Worte. So eine gemütliche Fahrt am Fluss oder See entlang ist immer besonders schön.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa, du sprichst mir (mal wieder) mit deinem Beitrag so aus dem Herzen. Gerade dieses Wochenende, als ich verschiedene Social Media Beiträge konsumiert habe, sind bei mir nicht nur positive Gefühle entstanden. Ich selbst habe momentan das Gefühl, als ob jeder sofort zurück ins „alte“ Leben gefunden hat, jeder reist schon wieder wild durch die Gegend, trifft sich mit Freunden und mich stresst das alles irgendwie. Ich habe das Gefühl, jeder zieht mit Vollgas an mir vorbei, ich selbst habe das Gefühl zurückzubleiben, obwohl ich eigentlich überhaupt nicht mithalten will. Hört sich das konfus an, auf alle Fälle finde ich sehr wohl, dass gerade alles viel zu schnell geht und ich hoffe, wir übernehmen uns alle nicht damit. Ich danke dir für die offene Aussprache deiner Gedanken, denn ich bin mir sicher, du sprichst nicht nur mir so sehr aus dem Herzen. Das eigene Tempo finden und sich nicht hetzen lassen, das wird glaube ich die größte Herausforderung der nächsten Wochen. Eine ganz liebe Umarmung zu dir, alles, alles Liebe, x S.Mirli
https://www.mirlime.at
Liebe Mirli, ich freue mich total über deinen so lieben Kommentar. Deine Ausführungen sind für mich dabei absolut nicht konfus, sondern ich kann sie absolut gut nachvollziehen. Ich war auch schon vor Corona nicht der Mensch für Massenansammlungen und ständigen Aktionismus und das ist auch jetzt so geblieben. Somit versäume ich nichts, aber irgendwie stimmt mich diese regelrechte Aufbruchstimmung schon teilweise nachdenklich. Aber ich denke, jeder muss hier seine eigene Balance zwischen Genuss und Vorsicht finden.
Hab einen ganz wunderbaren sonnigen Abend, eine ganz herzliche Umarmung nach Graz und alles, alles Liebe
Hallo liebe Gesa,
ich freue mich tatsächlich unglaublich darauf wieder reisen zu können und auch endlich wieder Freunde und Familie zu sehen. Größere Menschenmassen irritieren mich dafür sehr und ich habe das Gefühl, dass ich mit ihnen nicht mehr so gut umgehen kann, wie früher. Vielleicht legt sich das über die Zeit auch wieder, falls nicht ist das aber auch völlig okay. Kleineren Gruppen mag ich auf jeden Fall mittlerweile viel lieber 🙂
Ganz liebe Grüße,
Tiziana
http://www.tizianaolbrich.de
Liebe Tiziana, vielen Dank für deine Erfahrungen. Da du generell viel unterwegs bist, auch im fernen Ausland, war für dich dieser „Stillstand“ dann doch noch etwas Andres, vor allem in der Zeit, als du keine Möglichkeit hattest, dich mit deinem Freund zu treffen. Hin und wieder ein paar Freunde zu treffen genieße ist, aber mehr ist mir derzeit zu viel.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa,
ich habe meine erste Reise „danach“ gerade hinter mir. Es war total toll. Menschenmassen sind mir nicht begegnet, bzw. habe ich die Regionen gemieden, wo es einfach zu viele Touristen gibt. Eine Reise zu unternehmen, egal ob nah oder fern, ob Flieger oder Rad ist immer eine Bereicherung für die Sinne und die Seele.
Deine Naturbilder finde ich so schön.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina, ich danke dir für deinen Kommentar. Es freut mich, dass du deine Reise genießen konntest und eine schöne Zeit verbracht hast. Reisen, auch wenn sie vielleicht gerade mal zwei Tage sind, bedeuten doch immer einen Auszeit und tun einfach gut.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Hi Gesa!
Ohhhjjaaa, dieses „Überangebot“ an Freizeitaktivitäten und Einladungen habe ich auch und fühle mich auch schon etwas überwältigt. Ich sage schon immer, halb im Spaß, halb ernst, ich muss das erst wieder lernen, sozial zu sein. Aber wenn ich einen Step weiterdenke, geht es mir da so wie deinem Bekannten: Ich will diesen Hustle auch nicht mehr, will das auch in Zukunft so gestalten, dass noch genügend Raum für mich bleibt. „Nein“ sagen fällt mir immer noch nicht so leicht, wie ich es gern hätte, denn ich fange dann schnell an, mich zu rechtfertigen. Letztens habe ich in einem Podcast gehört „“Nein“ ist ein vollständiger Satz.“ Puuhhhh! Das ist schon eine Ansage 😀
Natürlich genieße ich es auch, wieder essen zu gehen, Freund:innen zu treffen, aber ich möchte das Maß erstmal nicht zu hoch schrauben, um auch die Zeit für mich nicht zu verlieren, gerade jetzt, wenn es wieder Vollzeit ins Büro geht!
Liebe Grüße!
Liebe Vanessa, vielen Dank für deine interessanten Worte. Du sprichst dabei für mich gleich mal was ganz Wesentliches an – viele Menschen haben einerseits Angst, etwas zu versäumen, wenn sie sich nicht an allen Treffen, Veranstaltungen und Aktivitäten beteiligen, andererseits fühlen sie sich vielleicht auch unter Druck gesetzt, weil eine Absage mit einem „Nein“ von anderen oft nicht so einfach akzeptiert wird, sondern wir uns dann eben gleich zu einer Entschuldigung verpflichtet fühlen oder eine Erklärung dazu abgeben.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Nachdem ich ja etliche Wochen kaum mehr was unternehmen konnte, sauge ich auch im Moment alles gierigst auf, was geht. Ich frage mich manchmal schon, ob ich das wirklich brauche und ob mir das gut tut. Und buche dann eine Urlaubsreise. 😉
Muss sein.
Danke für die schöne Radltour!
LG
Sabiene
Liebe Sabiene, vielen Dank für deine Erfahrungen. Ich denke, jeder muss selbst entscheiden, was er machen will und womit er sich wohlfühlt. Durch deine Verletzung kann ich mir vorstellen, dass dein Drang dann vielleicht noch etwas größer ist. Jedenfalls freut es mich, dass ich dich mit der kleinen Radtour etwas entführen konnte.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe