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Mit Bewegung in den Frühling – more sport for me?

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Der Frühling ist da – auch wenn er sich jetzt zwar wieder ein paar Tage hinter Wolken, Regen, Sturm und sehr niedrigen Temperaturen versteckt hatte, wenn uns das Wetter noch schnell einmal gezeigt hat, dass es auch anders kann, so lässt es sich doch nicht mehr leugnen, dass wir in eine wärmere Jahreszeit starten.

Mit den steigenden Temperaturen zieht es die Menschen mehr nach draußen, die Sehnsucht nach den warmen Sonnenstrahlen treibt sie aus dem Haus, die zart ergrünenden Parks füllen sich mit Leben, auf den Rad- und Wanderwegen sind immer mehr Sportbegeisterte unterwegs. Da wird gelaufen, äh natürlich gejoggt, gewalkt, geradelt und gewandert. Nach dem kalten Winter, der zu gemütlichen Stunden am Kamin, auf der kuscheligen Couch eingeladen hat, weckt der Frühling in vielen den Bewegungsdrang wieder.

So wie die Natur aus dem Winterschlaf erwacht, starten auch viele im Frühjahr neben einer bewussten Ernährung wieder mit einem Fitnessprogramm. Daher greifen natürlich auch die aktuellen Magazine und Zeitschriften – egal ob in gedruckter Form oder auch online – dieses Thema gerne auf und Bewegung und Sport liegen sozusagen in der Luft. Und wie die Blumen zu sprießen beginnen, so tauchen auch die verschiedensten, die neuesten, die besten und die effektvollsten Sportarten auf.

 

Warum soll ich Bewegung machen?

So sehr ich den Frühling und die warme Jahreszeit auch liebe, diese Artikel und dieser Bewegungsdrang um mich herum irritieren mich dann doch immer etwas und machen mir gleich auch noch ein schlechtes Gewissen. Denn irgendwie halte ich mich doch ganz gerne an den englischen Premierminister Winston Churchill, der angeblich (oder vielleicht auch nicht?) gesagt haben soll „Sport ist Mord“.

 

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Ich habe diesbezüglich ohnehin einen leisen Verdacht: als dieses Sport-Gen verteilt worden ist, war ich wahrscheinlich durch das Schokoladenaschen so vertieft und abgelenkt, dass es einfach an mir vorüber gegangen ist und falls doch etwas bei mir gelandet sein sollte, dann habe ich es sicher gleich großzügig an die anderen weiterverteilt.

Jedenfalls ruft mir der Taten- und Bewegungsdrang der anderen in Erinnerung, wie nachlässig ich doch gerne auf diesem Gebiet bin und wie wichtig doch die Bewegung für uns ist: das fängt gleich mal mit dem Stoffwechsel und der Durchblutung an, unsere Organe werden besser mit Sauerstoff versorgt und das Herz und das Immunsystem werden gestärkt. Mit zunehmenden Alter wird auch die Muskelmasse weniger und daher muss hier mit Sport und Bewegung entsprechend gegengewirkt werden. Nicht zu vergessen: auch vor Knochenschwund schützt körperliche Betätigung und führt dabei zu einer aufrechten Haltung. Ich brauche hier wohl nicht weiter ins Detail gehen, denn das haben wir sicher alle schon oft gehört oder gelesen.

 

Der innere Schweinehund und TOFI

Doch kaum denke ich nur an meine Sporthose, da fängt mein kleiner Schweinehund schon an zu winseln und zu jaulen – kann der etwa Gedanken lesen?!? Wenn ich sie dann doch tatsächlich in die Hand nehme, dann stürmt er aus seiner kuscheligen Höhle hervor und geht auf Angriff. Was doch dieser kleine Kerl da für Kräfte entwickelt kann und wie wehmütig er mich dabei anschaut. Da bringe ich es dann doch nicht übers Herz, ich kümmere mich um ihn, besänftige ihn mit einem leckeren Schokokuchen und einer wunderbaren Geschichte (Bücher sind bei mir sowieso im ganzen Haus zu finden). Ja, da fühlen wir uns dann beide wieder wohl und es ist LEIDER zu spät, um jetzt noch sportlich aktiv zu werden.

Manchmal frage ich mich in diesem Zusammenhang auch, ob ich vielleicht ein TOFI bin? – Diesen Ausdruck habe ich unlängst erst gelesen und falls ihr jetzt auch so unwissend geguckt habt wie ich, dann folgt hier auch schon die Aufklärung: TOFI steht für „Thin outside, fat inside“ und bedeutet, dass es auch bei einer schlanken Figur innere Fettablagerungen bei den Organen geben kann, wenn nicht ausreichend Bewegung erfolgt. Ausschlaggebend ist nämlich das Verhältnis zwischen Fett und Muskelmasse; wenn jemand schlank ist, also Normalgewicht oder sogar Untergewicht hat, dann kann der Körper dennoch aus zu wenig Muskelmasse und zu viel Fett bestehen, was oftmals spätere gesundheitliche Probleme begünstigt.

 

Laufen, Wandern und Schwimmen

Ich habe es ehrlich, wirklich und wahrhaftig versucht, ich habe mich ganz ernsthaft um einen guten Zugang zur Bewegung bemüht – ja, und jetzt staunt ruhig: Ich bin ein halbes Jahr täglich am Abend eine Runde gejoggt, egal welches Wetter war, egal ob ich müde von der Arbeit gekommen  oder ob ich energiegeladen gestartet bin.

Dazu habe ich irgendwo einmal gelesen, wenn wir eine Tätigkeit drei Wochen lang regelmäßig durchführen, dann wird sie zur Gewohnheit. Doch leider ist das bei mir nach einem halben Jahr noch nicht der Fall gewesen. Ich konnte auf das Laufen gerne verzichten und es hat sich auch nach dieser Zeit einfach nicht an mich und ich mich nicht an das Joggen gewöhnt. Daher ist es dann immer seltener zum Einsatz gekommen und irgendwann total in Vergessenheit geraten.

 

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Es ja nicht so, dass ich gar keine Bewegung mache, aber das Laufen ist für mich vorläufig abgehakt, ein gemütlicher Spaziergang, eine kleine Wanderung, die auch auf einen Hügel gehen darf – da bin ich gerne dabei. Ein bisschen frische Luft spüren, wenn wir durch den Wald, über die frischen Wiesen marschieren, einmal so richtig durchatmen und alle negativen Gedanken fallen lassen ist schon was Wunderbares.

Aber so wie manche in meinem Umfeld richtig hibbelig werden, wenn sie einen Berg nur von Weiten sehen, wenn sie den unbedingt besteigen müssen, wenn sie dort einen Gipfelsieg feiern wollen, davon bin ich meilenweit entfernt. Hin und wieder lasse ich mich wider besseres Wissens doch darauf ein und dann werde ich mit Schokolade von Etappe zu Etappe gelockt. Irgendwann ist die Schokolade dann alle und der Gipfel aber noch nicht erreicht – da gibt es dann Aussagen wie „Um diese Kurve hier noch und dann ein kleines Stück und wir sind da“.

Nach etlichen weiteren Kurven und eine noch längere Zeit der Wanderung werde ich dann doch skeptisch, was es mit den getätigten Angaben nun wirklich auf sich hat. Wenn wir dann schließlich den Gipfel bezwungen haben und das obligatorische Foto beim Gipfelkreuz machen, dann sind einige so richtig euphorisch, so voller Glückhormone und Lebensfreude oder um es mit den Worten des österreichischen Austropoppers Wolfgang Ambros zu sagen:
……. wann die Sunn´ scheint,
dann hob‘ i ollas Glück in mir vereint.
I steh‘ am Gipfel schau´ obe ins Tol.
A jeder is glücklich, a jeder fühlt sich wohl.

Irgend fehlt mir dafür doch der Zugang und die Ambition, jedenfalls habe ich nach einer anstrengenden mehrstündigen Bergtour noch nie wirklich Leichtigkeit und Begeisterung wie andere verspürt.

 

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Wenn es viele Menschen – und in den letzten Jahren eigentlich immer mehr – sowohl im Sommer als auch im Winter in die Berge zieht, sie ausgedehnte Schitouren unternehmen oder bei Weitwanderungen von Hütte zu Hütte marschieren, dann ist bei mir wohl eher das Wasser, das mich anzieht – ein paar Längen im Pool, das ist genau das, was ich an warmen Sonnentagen liebe. Dabei ist natürlich kein Schwimmen nach der Stechuhr, um meine Zeit immer zu verbessern, gemeint, sondern ein entspannendes, aber doch zügiges Tempo, das führt bei mir dann zu richtigem Wohlbefinden, da fühle ich mich pudelwohl und auch mein kleiner Schweinehund ist damit einverstanden und zufrieden. Habt ihr jetzt was gemerkt – es gibt sie also doch, eine Bewegungsform, der auch ich etwas abgewinnen kann und die ich gerne ausführe.

 

Freunde und Lachen

Jedenfalls habe ich von einer Freundin erst eine ganz liebe Nachricht erhalten und da ist mir so richtig klar geworden, wie wichtig es doch ist, etwas für die Gesundheit zu tun. Freundschaften stärken nämlich laut einer Studie das Herz- und Kreislaufsystem und machen uns resistenter gegen Stress – also nur positive Auswirkungen, wenn wir mal statt zum anstrengenden Training zum gemütlichen Treffen mit der Freundin gehen.

Dazu passt natürlich auch, dass Lachen die Bauchmuskeln trainiert – könnt ihr euch daran erinnern, wann ihr das letzte Mal so richtig herzhaft gelacht habt? Wie ihr euch dabei den Bauch vor Lachen gehalten habt, weil eure Bauchmuskeln so aktiv waren, wie euch die Lachtränen über die Wangen gelaufen sind und weitere Bewegungsmuskeln im Einsatz waren. Ja, neben dem positiven Effekt auf die Psyche ist dieses Lachen auch gut für die Durchblutung und hat einen Entspannungseffekt. Falls ihr also mal keine Lust auf Yoga oder Meditation habt, dann einfach mal so richtig aus vollem Herzen lachen.

 

Marillenblüte-Wonderfulfifty

 

Langes Geschwafel – kurzer Sinn: der Sport und ich werden wohl in diesem Leben keine Du-Freunde mehr werden, aber solange er mich mit extremen Ansprüchen und ehrgeizigen Ambitionen in Ruhe lässt, während er meinen kleinen flauschigen Schweinehund auch immer mal wieder das Kommando übernehmen lässt, bin ich natürlich auch gerne bereit, ein paar Jumps, ein paar Kniebeugen, Liegestützen oder Planks zu machen und immer mal wieder und das natürlich freiwillig und mit Begeisterung ein paar Längen zu schwimmen.

 

Doch nun bin ich ganz gespannt auf deine Einstellung und deine Erfahrungen mit dem Sport:
Gehörst du zu denen, die sich Sport aus ihrem Leben nicht wegdenken können? Ist für dich Sport eher ein notwendiges Übel, das du teilweise aus schlechtem Gewissen, teilweise aus Überzeugung ausführst oder bleibst du überhaupt jeder Bewegung fern? Welche Auswirkung haben Sport und Bewegung auf dich und dein Wohlbefinden?

Ich freue mich schon auf deine Meinung. Ach ja, und falls du einen Tipp für mehr Motivation zum Sport hast, dann bin ich daran natürlich sehr interessiert.