Hallo! – Bitte! – Danke! – Wie geht das doch gleich?

Es gibt es so Tage, wo ein Termin auf den anderen folgt, wo eine Besprechung in die nächste übergeht , wo neben persönlichen Gesprächen auch noch Telefonate erforderlich sind – genauso so habe ich es in der letzten Woche erlebt. Ich war fast den ganzen Tag unterwegs und hatte schließlich auch noch einige Calls zu erledigen – trotz dieser vielen Termine ist es ein angenehmer und erfolgreicher Tag gewesen, die Menschen um mich waren durchwegs gut gelaunt, konstruktiv und es waren generell keine Missstimmungen zu verspüren. Doch abends stolpere ich dann in einem Magazin über den Artikel „Ist durch die Krise das Klima in unserer Gesellschaft abgekühlt?“.
Wie jetzt? Da habe ich heute ganz andere Erfahrungen gemacht und eine Freundin hat mir ebenfalls von einem schönen Treffen berichtet. Aber als ich mich mit der Mitarbeiterin eines Supermarkts unterhalte, ändert sich der Blickwinkel doch und die Situation stellt sich anders dar – sie berichtet davon, dass sie mehrmals täglich mit Kunden eine Diskussion bezüglich des Tragens der Maske führen muss und obwohl sie ja eigentlich nur das ausführende Organ ist, bekommt sie die Aggression so mancher ab. Ähnliches erfahre ich auch von einer Flugbegleiterin – diese fühlt sich teilweise wie ein Kindermädchen bei den ständig notwendigen Ermahnungen „Bitte den Mund-Nasen-Schutz tragen!“, „Bitte den Mund-Nasen-Schutz auch über die Nase ziehen!“ und den Erklärungen, dass dies derzeit eben Pflicht ist. Dabei ist es ihre Aufgabe, auch dann immer noch freundlich zu bleiben, wenn sie diese Hinweise schon viele Male ausgesprochen hat. Sind das nun berufsbedingte Einzelsituationen oder hat sich hier generell eine Änderung in der Gesellschaft vollzogen?
Bitte recht freundlich!
Ich kann mich noch gut an diese immer wieder ermahnenden Worte meiner Mutter beim Verlassen des Hauses erinnern „Immer schön freundlich sein und alle grüßen!“ Natürlich ist dies in einer
Großstadt anders und wir würden wohl merkwürdige Blicke auf uns ziehen, wenn wir bei einem Stadtbummel jeden Menschen, der unseren Weg kreuzt, freundlich grüßen würden. Aber ein bisschen Freundlichkeit kann den zwischenmenschlichen Umgang doch sehr beeinflussen und das natürlich auf die positive Art.
Da gibt es nämlich dieses kleine unscheinbare Wort, das den Kindern bereits in ganz jungen Jahren beigebracht wird – zuerst klatschen die Kleinen begeistert in ihre Patschhändchen, damit signalisieren sie, dass sie etwas gerne haben oder machen möchten. Wenn sie zu sprechen beginnen, dann wird das Wort „Bitte!“ von ihnen erwartet, wenn auch manche Spaßvögel gerne auf die Frage „Wie heißt das Zauberwort?“ die Antwort „Abrakadabra“ parat haben oder bei der Suche nach dem Wort mit den beiden „T“ eben mit „flott“kontern. Jedenfalls werden die meisten Kinder bereits an das freundliche Bitten herangeführt und natürlich sollte das auf Gegenseitigkeit beruhen.
Schließlich trägt diese kleine Wort doch auch im Erwachsenenleben sehr zu einem höflichen und respektvollen Umgang miteinander bei. Hier brauchen wir nur folgende Aufforderungen vergleichen: „Bring mir einen Kaffee mit!“ und „Kannst du mir bitte einen Kaffee mitbringen?“. In beiden Fällen wird das gleiche Ergebnis gewünscht, doch kommt diese Aussage im ersten Fall fordernd und hat fast den Geschmack eines Befehls an sich, während im zweiten Beispiel ein freundlicher, ebenbürtiger Umgang gepflegt wird. Natürlich ist dies noch auf die gegebene Situation betrachtet zu sehen, dennoch ist es meiner Meinung nach besser, einmal zu oft „bitte“ zu sagen, einmal mehr freundlich als zu befehlend zu sein.
Ich danke dir!
Aber auch der Gegenpart, das kleine Wörtchen „Danke“ spielt eine bedeutende Rolle in der zwischenmenschlichen Kommunikation. So klein und unscheinbar es auch daher kommt – es kann doch so viel bewirken und lässt sich in so vielen Situationen einsetzen. Es freut die meisten Menschen, wenn ihre Handlungen, wenn ihre Worte, wenn ihr Verhalten gewürdigt werden, wenn sie von den anderen anerkannt und gesehen werden und dazu reicht bereits dieses eine kleine Wort.
Es gibt so viele Momente in unserem Leben, wo wir anderen danken können und das müssen nicht immer große Handlungen sein. Das kann etwa der Autofahrer sein, der stehenbleibt, damit wir die Straße auf dem Zebrastreifen überqueren können. Ich weiß, dass es die Regeln so vorschreiben, aber warum ihm nicht trotzdem ein freundliches Lächeln als Dank schenken? Das kann der Paketbote sein, der uns das Paket zur Haustür bringt – es ist natürlich seine Aufgabe, aber dennoch zeigen wir damit Anerkennung für seine Arbeit.
Nicht umsonst gibt es wohl auch viele Lieder, die sich um dieses Wort des Dankens ranken; wenn wir da nur an unseren Udo Jürgens denken, der damit sogar den Eurovision Song Contest gewonnen hat – ein Lied, das immer wieder gerne als Dankeschön gespielt wird und natürlich handelt es sich hierbei um „Merci cherie“. Oder in der Zeit, in der jetzt Abba wieder auflebt, da gibt es doch diesen Song „Thank you for the music“.
Das geschriebene Wort
Doch nicht nur im persönlichen Gespräch, sondern auch in Bezug auf die geschriebenen Texte lässt sich dies entsprechend anwenden. Erst letzte Woche ist uns auf eine Anfrage von der Firma das entsprechende Angebot per Mail übermittelt worden – der Wortlaut belief sich dabei auf diese wenigen Worte „Im Anhang das Angebot“. Freilich ist das wirklich Ausschlaggebende das tatsächliche Angebot, das dem Mail beigefügt ist und das die konkreten Zahlen und Daten enthält, dennoch hat dieser Text bei mir einen etwas fahlen Beigeschmack hinterlassen. Keine Anrede, keine freundlichen Worte im Schreiben.
Irgendwie ruft dies bei mir den Eindruck hervor, dass es dem Absender die Zeit nicht wert war, ein paar Zeilen dem Angebot hinzuzufügen, dass es ihm zu aufwändig war, eine persönliche Anrede anzuführen, dass es ihm ohnehin egal ist, ob das Angebot angenommen wird oder nicht. Könnt ihr euch hingegen noch an die ersten Briefe erinnern, die ihr geschrieben habt? Da waren doch bestimmte Abschnitte eines Schreibens generell vorgegeben oder vorgesehen.
Durch die Verbreitung der sozialen Medien hat sich auch die Umgangssprache in vielen Bereichen und Anwendungen geändert und es gibt wohl wenige, die in einem Messenger ausführliche Texte mit Begrüßung und Verabschiedung schreiben. Für kurze Nachrichten ist dies meines Erachtens auch nicht erforderlich, sondern es entspricht eben dem aktuellen Trend der Zeit, auch mal in Abkürzungen zu schreiben oder eben schnell eine Nachricht zu senden anstatt zu telefonieren. Ich denke, keiner wird aus dem Dialog „Wann treffen wir uns heute?“ – „Um 16 Uhr“ einen umfassenden Text machen, das wäre sowohl unnötig als auch widersinnig. Doch sobald die Kommunikation in den geschäftlichen Bereich geht, ist doch etwas Professionalität zu erwarten.
Freundlich oder scheinheilig
Natürlich müssen und werden wir nicht alle Menschen, mit denen wir in irgendeiner Form kommunizieren, mögen, natürlich ist uns nicht jeder Mensch sympathisch, natürlich begegnen wir auch mal so richtigen Stinkstiefeln, bei denen es uns gar nicht danach verlangt, zu ihnen nett zu sein oder ihnen etwas Gutes zu wollen. Aber dennoch ist es so, dass wir Menschen nicht mögen müssen, um freundlich zu ihnen zu sein. Wir können sie trotzdem höflich grüßen, ihnen etwas anbieten oder uns bei ihnen bedanken.
In diesem Zusammenhang habe ich schon öfters die Aussage gehört – das ist ja scheinheilig: wenn du jemanden nicht magst, warum bist du dann freundlich zu ihm? Es geht ja auch nicht darum, dass wir allen Menschen gleich um den Hals fallen müssen, dass wir zu dem großen Menschenfreund mutieren und mit jedem Gut-Freund sein wollen, sondern es geht um Kleinigkeiten in unserem alltäglichen Leben. Ein höflicher Gruß, eine freundliche Frage reichen dazu und schaffen dabei trotzdem eine positive Stimmung sowohl für den anderen, aber vor allem auch für uns selbst, ohne dass dies in einen überschwänglichen Smalltalk ausarten muss. So ein Verhalten zeigt doch auch von einer gewissen Größe, wir akzeptieren die Eigenheiten des anderen, lassen uns aber davon nicht beeindrucken, sondern behandeln ihn trotz seiner für uns unangenehmen Art höflich.
Es ist mir schon etwas unangenehm, dass nach 45 Jahren Studien und Recherchen dieser mein bester Ratschlag ist: Die Menschen sollen freundlich miteinander umgehen.
(Aldous Huxley)
Immer höflich bleiben!
Es sind oftmals nur ein paar kleine Worte, ein paar kleine Aufmerksamkeiten, die zudem auch nichts kosten, aber dennoch eine angenehme Stimmung zwischen den Menschen schaffen können. Wenn wir freundlich zu anderen sind, so trägt das auch dazu bei, dass wir uns selbst besser fühlen, dass wir die Welt um uns ein bisschen schöner und sonniger sehen. Natürlich sind wir nicht immer gut gelaunt, natürlich gibt es Momente, wo uns keiner etwas Recht machen kann, wo wir uns vielleicht gerade mal den Weltschmerz umgehängt haben, aber wenn wir dennoch versuchen, zu den anderen freundlich zu sein, wenn wir sie trotzdem anlächeln, dann wirkt sich das auch auf uns selbst aus. Ihr wisst ja, unser Gehirn registriert nur, dass die Mundwinkel nach oben gehen, aber fragt nicht immer nach dem tatsächlichem Grund. Wenn ihr also mal so einen Tag habt – meine Tante würde wohl sagen „Heute ist ein Tag, an dem ich mich selber nicht mag!“, – dann versucht bei euren Worten zu lächeln. Ja, versucht es einfach mal, denn es ist gar nicht so leicht, mit einem lächelnden Gesicht unfreundlich zu sein.
Ich denke, die meisten dieser Punkte haben sicherlich nichts mit Corona zu tun, sie sind vielfach bereits schon vor dem Auftreten dieser Pandemie praktiziert worden und haben sich immer mehr eingeschlichen. Aber wir können dies jetzt als besonderen Anreiz sehen und ebenfalls die anderen anstecken, aber dieses Mal nicht mit einer Krankheit, sondern eben mit Freundlichkeit, mit einem höflichen Umgang, mit einer angenehmen zwischenmenschlichen Kommunikation, die doch uns allen schlussendlich zugute kommt.
Anstatt auf eine negative Aussage mit einem entsprechend harten Konter zu reagieren es lieber mit einer freundlichen Antwort probieren, anstatt nur Fehler bei den anderen zu suchen oder gleich eine versteckte Kritik oder Ablehnung zu vermuten positive Worte finden, die dann immer öfter auf fruchtbaren Boden fallen und eine positive Aufwärtsspirale in Bewegung setzen können.
Daher vielleicht das nächste Mal der Kellnerin besonders aufmerksam für das Service danken – natürlich wird ein Trinkgeld gerne genommen, aber ein explizites und persönliches Lob bleibt sicherlich länger in Erinnerung.
Vielleicht das nächste Mal dem griesgrämigen alten Mann, der immer beobachtend aus dem Fenster schaut, einen freundlichen Gruß zurufen. Vielleicht wird er ihn nicht gleich erwidern, aber doch zur Kenntnis nehmen und sich insgeheim darüber freuen.
Zum Abschluss noch eine Möglichkeit, wie mit unfreundlichen oder unhöflichen Menschen eben auch umgegangen werden kann. So erklang nämlich eine Durchsage des Fahrers in der U-Bahn: „An den Herrn, der mir beim Einfahren in die Station den Mittelfinger gezeigt hat: Ich wünsche Ihnen auch einen wunderschönen Tag“. So geht‘s eben auch und diese Worte haben sicherlich auch einigen Fahrgästen ein Lächeln entlockt.
Wie erlebst du die aktuelle Zeit? Hast du den Eindruck, dass die Menschen unfreundlicher werden, dass die Höflichkeit unter dem Zeittrend leidet? Wann hast du Kontakt zu einem besonders unfreundlichen Menschen gehabt und wie bist du mit der Situation umgegangen? Hast du vielleicht einen besonders höflichen Menschen erlebt? Ich freue mich auf deine Antwort.
Die Zeit erlebe ich als polarisierend. Ich flippe schneller aus => bin unfreundliche und bin anderseits entspannter => höflicher.
Bitte, Danke, gern geschehen garnieren meinen Alltag. Ich mag das.
Danke für den schönen Beitrag!
Liebe Ines, ich danke dir für deine Worte. Es ist interessant, wie du die aktuelle Zeit erlebst, denn ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du so mal so richtig unfreundlich und unhöflich bist.
Genieße einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Nie ohne Grund – aber ich kann fremde Menschen durchaus so ansprechen, dass sie sich angeschrien fühlen, wenn ich richtig pissig bin.
Das klingt nach einer guten Taktik 😉
Liebe Gesa, ein interessantes Thema, was Du da anschneidest. Mir ist auch nicht aufgefallen, dass das Klima durch die Pandemie abgekühlt ist, aber wahrscheinlich kommt es tatsächlich auf die Sichtweise an, bzw. wo man sich bewegt, siehe Supermarktkassiererin. Ich selbst bin bei Call Center Anrufen oftmals etwas unfreundlich, aber letztendlich machen die auch nur ihren Job. Und ich hatte heute erst das Thema mit einem Freund. Sich darüber aufzuregen, dass andere keine „gute Kinderstube“ haben ist reine Zeitverschwendung, denn derjenige merkt es wahrscheinlich noch nicht einmal, dass er sich stoffelig verhalten hat.
Andererseits ist die Überfreundlichkeit auf Instagram manchmal auch befremdlich. So vielen Menschen, wie ich dort im letzten Jahr einen schönen Tag gewünscht habe, habe ich wahrscheinlich in den 54 Jahren zuvor zusammen nicht.
In diesem Sinne,
schönen Freitag und hab ein wunderbares Wochenende
Sigi
Liebe Sigi, vielen Dank für deinen Kommentar. Das eigene Umfeld und auch der Beruf haben sicherlich einen Einfluss darauf, wie eine Situation erlebt und somit auch wahrgenommen wird – dabei fällt wahrscheinlich auch Höflichkeit in diesen Bereich. Doch ein paar Grundlagen wie ein Bitte oder ein Danke würde ich schon erwarten, unabhängig von der Herkunft und der gesellschaftlichen Stellung. Was Instagram betrifft, das ist für mich immer noch so ein bisschen unreale Welt.
Hab einen wunderbaren Start in das Wochenende und alles Liebe
Danke, liebe Gesa, für diesen wunderbaren Beitrag! Ich erlebe es absolut so, dass sich seit Corona nochmal etwas verändert hat (was mir aber vorher schon aufgefallen war). Die Menschen drängeln, schubsen, grüßen nicht, sagen weder Bitte noch Danke und schneiden Dir den Weg ab, um mal ein paar Beispiele zu nennen. Natürlich nicht alle, aber in der Großstadt erleb ich es schon teilweise als sehr aggressiv. Ist so. Und dazu muss ich sagen, dass ich gerade durch meine Arbeit auf so einige Menschen treffe, die keine Kinderstube haben – und dabei meine ich nicht die Kinder! Sondern deren Eltern, das ist tw. erschreckend. Ich bin da inzwischen aber auch rigoros und sehr direktiv, was das angeht, frage z.B. „Warum sind Sie so unfreundlich?“. Dann rudern die meisten immer zurück – es fällt ihnen nämlich gar nicht mehr auf! Ihren Kindern bringe ich den Umgang miteinander bei, das ist ja mein Job – aber den Eltern inzwischen auch schon, teilweise. Ich bin froh, dass sie das annehmen, vermutlich, weil sie teilweise vom Alter her meine Kinder sein könnten und deshalb auch auf mich „hören“ 🙂 Aber ich komm mir vor wie Meister Yoda des höflichen Umgangs. Ich sag mal so: die „bildungsfernen“ Schichten (mit denen ich zu tun habe) sind tatsächlich mehr davon betroffen. Wenn ich in der Münchner Theatinerstraße oder am Odeonsplatz wandle, treffe ich auf freundliche, höfliche und zufriedene Mitmenschen… es hat wohl auch etwas damit zu tun, dass man sich dort Höflichkeit „leisten“ kann… :-)))
Dein Post hat mir mal wieder aufgezeigt, dass es tatsächlich ein Thema ist momentan (und nicht nur auf meine Überempfindlichkeit zurückzuführen ist…!).
Herzliche Grüße und eine wunderbare Zeit (mit durchweg freundlichen Menschen) wünscht Dir Maren
Liebe Maren, ich freue mich sehr über deinen ausführlichen Kommentar. Durch deinen Beruf hast du in diese Thematik sicherlich nochmals einen besonderen Einblick und ich finde es spannend, was du berichtest. Die Kinder lernen anfangs vor allem von den Eltern, wenn diese jedoch die Grundlagen eines angenehmen Zusammenlebens nicht leben, dann wird das zu einem Folgeproblem. Daher ist es toll, dass du hier auch entsprechend reagierst, die Menschen auf ihre unhöfliche Art hinweist – vielleicht ist es ihnen nämlich teilweise selbst nicht bewusst. Aber als erwachsener Mensch sollte auch etwas Selbstreflexion und Selbsterziehung möglich sein.
Hab ein ganz wunderbares Wochenende und alles Liebe
Also da kann ich Dir nur zustimmen Gesa. Ich habe auch das Gefühl, dass die Zeiten und die Situation Misstrauen, Unhöflichkeit und Aggression mit sich gebracht hat.
Ich denke sehr wohl, dass das ein Trend ist, der seit Jahren bis zur aktuellen Stimmungslage führt. Sicherlich hat das viel mit der heutigen Schnelllebigkeit, mit der großen Verbreitung durch die (sozialen) Medien und auch der damit einhergehenden Anonymität zu tun. Anforderungen und Geschwindigkeit werden immer höher. Viele Menschen haben Angst abgehängt zu werden. Wir alle fürchten auf hohem Niveau und viele lassen ihre Nöte dann an anderen aus.
Corona hat uns alle zu Misanthropen und Einzelgängern werden lassen scheint mir. Nun ist sich einmal mehr jeder selbst der Nächste und das drückt sich dann womöglich in verbalen Unhöflichkeiten aus…
Aber ich bin so erzogen und sage gerne: Bitte Danke 🙂
Hab ein schönes Wochenende!
Liebe Nicole, vielen Dank für deine Worte. Die Pandemie hat wohl in manchen Bereichen einfach wie ein Brandbeschleuniger gewirkt – die Freundlichkeit hat schon etwas gelitten und durch die unterschiedlichen Ansichten und Handhabungen hat sich dies noch mehr herauskristallisiert. Der Rückzug in die eigenen vier Wände hat sicher bei so einigen noch zusätzlich zu einem Umdenken geführt. Dass du höflich und nett bist, habe ich schon festgestellt 😉
Genieße ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Hi Gesa,
toller Beitrag! Ich finde auch, dass einige Höflichkeiten und Selbstverständlichkeiten im respektvollen Umgang etwas flöten gegangen sind und der Umgangston manchmal etwas rauer geworden ist. Deutsche sind ja auch so schon nicht für ihre spritzige, gute Laune bekannt 😀
Ich habe mir bei unfreundlichen Kommentaren oder Aussagen, die an mich herangetragen werden, einen Satz angewöhnt: Etwa als Antwort auf die Aussage einer Frau, die mich auf Norderney richtig patzig angemault hat: „Sie dürfen hier kein Fahrrad fahren, wie wäre es mit absteigen????“. Ich stieg ab, drehte mich um und sagte: „Sehen Sie hier ein Schild, wo steht, dass das verboten ist?“ (Es gab nämlich keins, weil ich selbst sehr auf so etwas achte). Sie schaute irritiert und meinte dann: „Hier laufen aber Kinder herum, das könnte gefährlich sein!“ (Wie gefährlich kann ein normales Fahrrad ohne E-Motor sein, bin ja nicht 30 kmh gefahren, aber ok). Ich lächelte sehr freundlich und sagte: „Hätten Sie mir dies freundlich gesagt, wäre keine Information verloren gegangen.“ Leicht beschämt murmelte sie dann „Jaaa, ok“ und ging weiter. Ich finde diesen Satz so gut! Den habe ich bei Stefanie Stahl („Das Kind in dir muss Heimat finden“) im Podcast gehört und mir direkt als Retourantwort gemerkt. Den bringe ich jetzt immer, wenn ich in so eine Situation komme und bisher hat das alle wieder runter geholt – denn diesen Satz sagt man BESONDERS freundlich und mit einem Lächeln (auch wenn man in dem Moment eigentlich anders reagieren möchte).
Ganz viele Grüße!
Liebe Vanessa, ich danke dir für diese wunderbaren Worte. Es freut mich, dass du so eine schöne Möglichkeit gefunden hast, mit unfreundlichen Menschen umzugehen und diese Variante auch super funktioniert. Es liegt wohl schon daran, dass unhöfliche Menschen nicht darauf vorbereitet sind, freundliche Entgegnungen zu erhalten und das zeigt dein Beispiel perfekt. Deine Reaktion hat sich aus ihrem gewohnten Konzept und vielleicht auch ein wenig zum Überlegen gebracht. Es sind doch meistens nur Kleinigkeiten, die eine gesamte Stimmung beeinflussen können.
Hab ein ganz wunderbares Wochenende mit vielen freundlichen Menschen und alles, alles Liebe Gesa
Absolut! Ich glaube mittlerweile auch, dass selbst unfreundliche Menschen mit ein wenig mehr positiver Energie, die ich ihnen entgegenbringe, freundlicher werden. Eine kleine Challenge, die ich mal in einem Buch gelesen habe, ist es, an jedem Menschen, mit dem man in Kontakt steht, zumindest eine Sache zu finden, die man gut findet. Das ermöglicht es, eine bessere Kommunikation auch mit Menschen zu haben, die man eigentlich nicht leiden kann (wo sich ein Kontakt aber nichtt immer vermeiden lässt).
Schönen Samstagabend!
Das ist eine absolut interessante Challenge und ich kann mir vorstellen, dass du auch wirkt. Bei unangenehmen Menschen sind wir doch meist nur auf das Unhöfliche an ihnen konzentriert, aber vielleicht hier das Umdenken und wir entdecken auch positive Seiten an ihnen.
Hab einen wunderbaren Sonntag und alles Liebe
Der U Bahn Fahrer ist ein Held :)!
Ich finde Bitte und Danke sehr wichtig, vor allem, wenn es ernst gemeint ist!
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Liebe Jenny, danke für deinen Kommentar. Die Reaktion des U-Bahn-Fahrers habe ich auch genial gefunden – so musst man in einer solchen Situation reagieren können.
Genieße ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Manche scheinen den Unterschied zwischen freundlich und höflich wohl nicht zu kennen. Also nicht, dass man jemandem gleich unfreundlichen begegnen sollte, wenn man denjenigen nicht mag. Aber höflich bleiben sollte man doch immer.
In den letzten Jahren hatte sich ja auf den klassischen „Bitte“, „Danke“ Dialog noch eine dritte Zeile eingeschlichen. Nämlich darauf mit „Gerne doch“ oder „Ach, nicht dafür“ zu antworten. Das macht meine Eltern ja wahnsinnig 😀
Lieber Markus, vielen Dank für deine Worte. Ein höflicher Umgang zwischen den Menschen ist doch für alle angenehm, egal was wir von der entsprechenden Person auch halten. Irgendwo habe ich dazu auch den Spruch gelesen „Wer nicht höflich ist, ist auch nicht menschlich!“
Hab ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Ich treffe auch immer mehr Leute, die einfach kein Benehmen mehr haben, und dies zieht sich durch alle Altersgruppen. LG Romy
Liebe Romy, ich danke dir für deinen Kommentar. Unfreundliche Menschen gibt es wohl in jeder Altersgruppe, aber auch in jeder Gesellschaftsschicht.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Liebe Gesa,
Du schreibst über ein Thema, das mich, wie du weißt, ja auch sehr beschäftigt und ja, auch umtreibt. Ich schätze mich selbst als freundlich, dankbar, höflich ein und lebe das so: bedanke mich für guten Service, eine nette Geste oder anderes. Grüße, sage tschüss, auch Sicherheitsleuten an der Tür.
Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es zurück- eine passende Lebensweisheit.
Ist es etwas anders geworden? Ja und nein.. vielen Menschen fehlt diese Höflichkeit. Aber deshalb verzichte ich nicht, im Gegenteil. Ich denke oft, vielleicht öffnet das dem Anderen Augen und Herz.
Deshalb Danke, für deine Worte. Und es ist schön, dass wir so gleich dabei empfinden.
Und so setzen sich diese Freundlichkeiten hoffentlich fort- ein bisschen wie stille Post
Liebe Grüße und eine Umarmung aus der Ferne
Nicole
Liebe Nicole, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe dich bisher also absolut freundlichen und sehr empathischen Menschen kennengelernt und schätze deine Art sehr. Es ist oftmals nur die Kleinigkeiten, die eine Stimmung ausmachen, die den richtigen Ton für den zwischenmenschlichen Umgang treffen, wie du eben so schön angeführt hast – eben auch die Sicherheitsleute beachten, die doch einen wesentlichen Beitrag zu unserem Wohlgefühl haben. Vielleicht können wir alle einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass es in unserem Umfeld freundlich und höflich zugeht.
Hab einen wunderbaren Tag, fühl dich gedrückt und alles, alles Liebe
Liebe Gesa,
danke für diesen interessanten Beitrag. Höflichkeit und Freundlichkeit sind tatsächlich Themen, die wir uns immer wieder vor Augen fühlen sollten. Einen großen Unterschied zu Vor-Corona-Zeiten kann ich jetzt nicht feststellen. Aber vielleicht bewege ich mich auch in einer Blase 😉
Was mich aber ein wenig nervt, ist diese glatte oberflächliche Freundlichkeit, die im Geschäftsbereich bei uns eingezogen ist. So ohne Bezug zur Person und nur darauf ausgerichtet, etwas zu verkaufen! Da könnte ich manchmal ungeduldig und unhöflich werden. Mache ich natürlich nicht! Aber es ist schwer, dies auf höfliche Art abzustellen!
Einen wunderschönen Sonntag und liebe Grüße
Erika
Liebe Erika, danke für deinen lieben Kommentar. Für mich selbst hat sich der Unterschied zuerst auch nicht wirklich dargestellt, aber anscheinend sind diese Unhöflichkeiten in bestimmten Berufssparten vermehrt aufgetreten. Aber du sprichst auch etwas Wichtiges an – es gibt auch diese unerwünschte und vielleicht auch heuchlerische und übertriebene Freundlichkeit, die wir wirklich nicht brauchen.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Seine Höflichkeit sollte sich jeder bewahren. Es bricht einem keinen Zacken aus der Krone. Ich merke aber auch, dass die Menschen aggressiver werden und (leider) unfreundlicher. Meist trifft es die, die am wenigsten dafür können. Das war aber auch schon vor Corona so. Jetzt wir’s aber schlimmer.
Liebe Grüße Sabine
Liebe Sabine, ich danke dir für deine Worte. In diesem Zusammenhang habe ich auch mal so etwas Ähnliches gehört – es ist keiner so wichtig, dass er nicht höflich zu sein braucht. Das sollten sich wohl so einige hinter die Ohren schreiben und ihren Ärger nicht an Unbetroffenen auslassen.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Ein sehr guter Beitrag. Ich persönlich habe das noch nicht festgestellt. Lese aber in den sozialen Netzwerken immer wieder solche Kommentare. Nicht nur unfreundlich sondern auch unter der Gürtellinie. Soziale Netzwerke sind da wohl auch noch etwas anderes. Man steht sich nicht Auge in Auge gegenüber. Wenn ich die Menschen beobachte macht sich Gleichgültigkeit breit. Nicht bei mir Aber die Menschen untereinander. Schnelllebigkeit, Erfordernisse im Alltag was auch immer. Ich finde es so schade. Es könnte so viel einfacher sein.
Liebe Gudrun, danke für deinen Kommentar. In den sozialen Netzwerken wird hier wohl gerne mal unhöflicher kommuniziert, da die Menschen dabei ihr Gegenüber eben nicht sehen, da wird dann gerne gelästert oder undifferenziert kritisiert. Ein bisschen Freundlichkeit sowohl in den sozialen Medien als auch im direkten Kontakt ist doch für uns alle angenehm.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Liebe Gesa, ich muss gerade so grinsen, ich habe erst gestern einen Beitrag zu einem ähnlichen Thema verfasst, der in ein paar Wochen online kommt, also ja, du rennst bei mir offene Türen ein. Ich wurde zu Freundlichkeit erzogen, immer zu grüßen und wurde gerügt, wenn ich nicht Bitte und Danke gesagt habe. Ich bin so dankbar, dass ich mit diesen Werten aufgewachsen bin und habe wirklich schockiert diese Aussage gelesen, dass jemand tatsächlich fragt, warum man zu unsympathischen Menschen freundlich sein soll. Schockierend. Einer meiner Lieblingssprüche ist: Kill them with kindness, was perfekt zu deiner Schlussgeschichte passt. So habe ich noch so gut wie jeden gebrochen. Ich danke dir für diese so wichtigen Worte in der heutigen Zeit. Ganze Sätze, Bitte, Danke, das kann doch nicht so schwer sein. Ich schicke dir eine ganz liebe Umarmung und wünsche dir einen wundervollen Feiertag, alles, alles Liebe, x S.Mirli!
https://www.mirlime.at
Liebe Mirli, ich danke dir für deine lieben Worte. Es ist doch immer wieder interessant, dass uns so ähnliche Themen beschäftigen und natürlich hast du mich jetzt total neugierig auf deinen kommenden Blogbeitrag gemacht. Wir sind wohl mit diesem Gedankengut aufgewachsen und haben es dabei auch verinnerlicht – es gehört zu einem angenehmen Miteinander einfach dazu, zueinander freundlich zu sein und einen höflichen Umgangston zu pflegen. Deine Anmerkung zu „ganzen Sätzen“ finde ich interessant und sehr passend, denn das hat sich wohl auch sehr gewandelt und wir müssen doch oft froh sein, wenn wir überhaupt ganze Wörter zu hören oder zu lesen bekommen ;.)
Hab ein paar erholsame und entspannte Herbsttage, fühl dich herzlich gedrückt und alles, alles Liebe
Liebe Gesa.
das ist wieder ein wunderschöner Artikel zu einem Thema, das mir ebenfalls sehr am Herzen liegt. Von den Mobberinnen an meinem früheren Arbeitsplatz habe ich dir ja schon erzählt, da waren freundliche Worte Mangelware und gegrüßt haben sie mich auch nicht – ich selbst hingegen musste regelrecht meinen Impuls, zu grüßen, unterdrücken – und wenn ich etwas mit ihnen zu tun haben musste, habe ich mich um sachliche Freundlichkeit bemüht. In mir ist es einfach drin, mich meinen Mitmenschen gegenüber freundlich zu verhalte – erst recht, so lange sie mir keinen groben Anlass zum Gegenteil geben. Und normalerweise lohnt sich das auch – sowohl Edi als auch ich haben schon sehr oft die Erfahrung gemacht, dass Freundlichkeit zurückkommt, dass ein Bitte oder Danke etwas Positives bewirkt. Mir selbst sind vor allem Menschen sympathisch, die zu JEDEM freundich sind, vom Generaldirektor bis zur Putzfrau, also nicht diejenigen, die nach oben buckeln und nach unten treten. Tatsächlich habe ich mich schon immer bemüht, gerade zu Menschen besonders freundlichzu sein, die von anderen oft übersehen oder wie Putzfetzen behandelt werden – und genau diese Menschen bemerken das auch so richtig.
Die Reaktion des U-Bahn-Fahrers finde ich cool 🙂
Hab einen guten Start in den November,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2021/10/italien-reisebericht-toskana-ankommen.html
Liebe Traude, ich freue mich sehr über diesen tollen Kommentar. Das ist auch an deinen Blogbeiträgen und Kommentaren immer ersichtlich, dass du ein freundlicher und positiver Mensch bist. Daher kann ich mir gut vorstellen, wie du unter dieser Situation bei der Arbeit gelitten hast und es schade, wenn sich Menschen nicht um einen höflichen Umgang miteinander bemühen, wenn sie fast täglich zusammenarbeiten. Mit so einem Verhalten verderben sie nicht nur den Mitmenschen die Stimmung, sondern sie wirkt sich doch sehr auch sehr auf sie selber aus. So habe ich auch schon oft die Erfahrung gemacht, wie positiv Menschen doch meinst auf ein paar freundliche Worte reagieren.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe