I trust you – kann ich dir vertrauen?
Der September ist bei uns der Monat, der voller Feierlichkeiten steckt, wo sehr viele Tage mit Feiern, mit einem gemütlichen Beisammensein und mit wunderbaren Momenten verbracht werden. Aber heuer war auch im Sommer ein besonderer Tag und darauf will ich jetzt nochmals kurz zurückblicken.
Ein wunderbarer Sommertag in einer idyllischen Kartause im Alpenvorland – der richtige Tag und der richtige Ort für einen besonderen Anlass und wir dürfen dabei sein und dürfen miterleben, wie meine Freundin ihrem langjährigen Partner das Ja-Wort gibt. Ja, mit vielen anderen Gästen dürfen wir diesem Ereignis beiwohnen, zuerst finden wir uns bei strahlendem Sonnenschein im lauschigen Innenhof ein, dann geht es zum feierlichen Akt ins Gebäudeinnere in das
beeindruckende Standesamt mit Deckenfresken und wunderbaren Gemälden, den Abschluss bildet schließlich der gemütliche Teil im prunkvollen Prälatensaal. Eine strahlende Braut, ein strahlender Bräutigam stehen vor dem Standesbeamten und haben dabei wunderschöne Ehegelübde vorbereitet: „Ich will dir immer vertrauen und dein Vertrauen nie enttäuschen.“
Ja, was für wunderbare und doch wichtige und grundlegende Worte, die wir da zu hören bekommen. Diese prägen sich auch gleich mal direkt ein und begleiten uns anschließend durch die gesamte Feier. Ja siehe da, sie finden sich sogar in der Dekoration wieder.
Das Vertrauen kennzeichnet dabei das Verhältnis dieser beiden Menschen zueinander – die Ehe braucht eine stabile Basis, eine feste Grundlage, auf der sie gebaut ist. Aber Vertrauen ist doch auch generell ein wesentlicher Grundstein in den zwischenmenschlichen Beziehungen, egal ob es sich jetzt um den Partner handelt, um die Familie, um Freunde oder auch um andere Menschen handelt, denen wir im Leben begegnen oder mit denen wir vielleicht auch nur zufällig in irgendeiner Form zu tun haben.
Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat. (Matthias Claudius)
Bevor ich jetzt aber noch weiter in dieses Thema eintauche, will ich doch mal kurz schauen, was Wikipedia dazu zu sagen hat: Vertrauen bezeichnet die subjektive Überzeugung von der Richtigkeit, Wahrheit von Handlungen, Einsichten und Aussagen bzw. der Redlichkeit von Personen. Als das Gegenteil des Vertrauens gilt das Misstrauen.
Im Alltag treffen wir doch ständig auf Begebenheiten und auf Situationen, in denen Vertrauen erforderlich ist, ohne dass es uns doch dabei explizit bewusst wird – ja unser täglicher Ablauf funktioniert doch eigentlich nur, wenn wir anderen Menschen zumindest ein gewisses Grundvertrauen entgegenbringen:
- Wir vertrauen darauf, dass wir bei einer grünen Ampel die Straße problemlos queren können und die anderen uns nicht dabei gefährden.
- Wir vertrauen darauf, dass die Bahn nach dem angeführten Fahrplan fährt und wir rechtzeitig zur Arbeit kommen.
- Wir vertrauen darauf, dass die Brücke stabil gebaut ist und wir sie gefahrlos betreten können, ohne dass sie einstürzt.
- Wir vertrauen darauf, dass unser Bankensystem funktioniert und wir mit unserer Debitkarte bezahlen können.
- Wir vertrauen darauf, dass der Online-Dienst funktioniert und wir die Mails verschicken können.
- Wir vertrauen darauf, dass wir den Schalter betätigen können und dann das Licht den Raum erhellt.
- Wir vertrauen darauf, dass uns der Verkäufer korrekt berät.
- Wir vertrauen darauf, dass unser Kollege die Unterlagen rechtzeitig für die Präsentation fertigstellt.
- Wir vertrauen darauf, dass unser Partner zu uns steht und uns nicht hintergeht.
- Die Tänzerin vertraut darauf, dass ihr Tanzpartner sie im richtigen Moment auffängt.
- Der Unternehmer vertraut darauf, dass seine Kunden die Rechnungen begleichen.
- Der Kunde vertraut darauf, dass der Handwerker die Arbeit ordentlich ausführt.
Kindern ist dabei doch meist noch dieses sogenannte Urvertrauen zu eigen und es ist dabei auch wirklich schön, ihre Unbekümmertheit, dieses intuitive Vertrauen in ihre Umwelt zu sehen. Sie vertrauen ohne Wenn und Aber einfach darauf, dass die Eltern sofort angelaufen kommen, wenn sich in der Nacht das Monster unter dem Bett wieder mal bemerkbar macht. Sie vertrauen darauf, dass sie ein warmes Zuhause und genug zu essen haben und natürlich, dass für ihre Spielsachen gesorgt ist.
Besonders bewusst ist mir das geworden, als wir einmal mit einem kleinen Kind das Freibad besucht haben. Platsch – obwohl die Schwimmkünste noch sehr eingeschränkt, gibt es doch gleich mal einen Sprung ins kühle Nass. Kein Gedanke – ich könnte unter Wasser bleiben, kein Gedanke – ich kann nicht an den Beckenrand schwimmen, kein Gedanke – es könnte mir etwas Unangenehmes oder vielleicht auch Schlimmes zustoßen. Rein ins Wasser ohne weitere Überlegungen – stark im Vertrauen darauf, irgendjemand wird schon eingreifen, wenn es nicht so glatt läuft.
Wie bildet sich Vertrauen?
Vertrauen ist etwas Wunderbares, etwas, das unser Leben doch ungemein bereichert. Wie schön ist doch, wenn wir jemandem so richtig vertrauen können. Aber dazu ist doch eine gewisse „Vorarbeit“ erforderlich, denn Vertrauen ist schließlich nicht einfach da – ja sicherlich gibt es Menschen, denen wir intuitiv vertrauen, die quasi mit uns auf der gleichen Wellenlänge schwingen und mit denen es einfach passt – aber meistens dauert es, bis wir wirklich etwas Zutrauen fassen.
Es muss sich erst erweisen, wie verlässlich eine Person ist, wie sie mit Versprechen und Absprachen umgeht, wie genau sie es mit der Ehrlichkeit und der Aufrichtigkeit nimmt, wie sie mit den Bedürfnissen und Vorstellungen anderer umgeht.
Vertrauen bekommt man nicht geschenkt, man muss es sich verdienen.
Jedoch gelingt es sicher nicht, mit Druck und Zwang Vertrauen zu bilden. Wenn mich jemand mit Worten „Du kannst mir vertrauen“, „Du musst dich auf mich verlassen“, „Vertraust du mir denn nicht?“ zu überzeugen versucht, dann klingeln bei mir gleich mal alle Alarmglocken. Ja, solche Menschen geben sich dann gerne mal enttäuscht oder beleidigt, weil ich ihnen mein Vertrauen nicht sofort schenke. Es kann für mich in dieser Form nicht funktionieren – Vertrauen muss sich entwickeln und kann nicht verlangt werden.
Trau schau wem
Mit diesem allgemein bekannten Satz wird doch ausgedrückt, dass wir immer genau prüfen sollen, wem wir unser Vertrauen entgegenbringen, wem wir Glauben schenken. Wenn wir dabei kurz einen Blick in die Märchenwelt werfen, gibt es hier in diesem Zusammenhang doch auch das Schneewittchen, das in ihrem blinden Vertrauen in die Menschen – in diesem Fall im Vertrauen in die böse Stiefmutter – den vergifteten Apfel gegessen hat. Es wäre kein Märchen, wenn nicht letzten Endes der Prinz auf seinem weißen Pferd angaloppiert käme und die schöne Prinzessin retten würde. Doch in unserem Leben taucht nicht immer so ein Retter in der richtigen Minute auf, wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir von anderen aus einer Situation gerettet werden.
Daher vielleicht doch vorher einen genaueren Blick auf eine Person werfen, ehe wir ihr vertrauen, ehe wir ihr etwas anvertrauen, ehe wir uns auf sie einlassen:
Trauen wir dem Online-Shop, das zwar tolle Produkte und ansprechende Preise, aber kein Impressum aufweist?
Trauen wir dem Verkäufer, der einen Artikel als die ultimative Lösung für ein Anliegen anpreist, aber keine genauen Details angeben kann?
Ich denke, sowohl im alltäglichen Leben als auch vor allem in den Online-Aktivitäten ist in bestimmten Fällen doch ein bisschen Überlegung sinnvoll. Oft kennen wir das Gegenüber dabei gar nicht, oft wissen wir gar nicht, wer jetzt wirklich genau hinter einem Account steckt.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Ja, heute bemühe ich ein Sprichwort oder Zitat nach dem anderen – doch sehen wir es einfach so, Vertrauen ist etwas Grundlegendes in unserem Leben und daher von vielen bereits behandelt und betrachtet worden. Dieser Spruch wird meist Lenin zugeschrieben – es ist zwar nicht wirklich erwiesen, ob er von ihm stammt, aber das tut bei uns jetzt auch nichts wirklich zur Sache. Denn um jetzt noch schnell die Überleitung zu finden – blindes Vertrauen ist manchmal schön, aber natürlich in vielen Fällen nicht optimal, teilweise kann es sogar zur Gefahr werden und uns schaden.
Ist es daher wirklich besser, alles zu kontrollieren? Sollen wir nicht mehr vertrauen, sondern immer überprüfen und nachsehen? Sollen wir uns nur auf das verlassen, was wir selbst kontrolliert und einer Prüfung unterzogen haben? Und last but not least haben wir denn überhaupt die Möglichkeit, immer zu kontrollieren und nachzuforschen?
- Wir steigen in die U-Bahn ein und gehen davon aus, dass diese problemlos funktioniert, dass die Bremsen nicht versagen, dass der U-Bahnfahrer die entsprechende Qualifikation und körperliche Verfassung hat.
- Wir gehen in ein Geschäft und verlassen uns darauf, dass die Waage korrekt geeicht ist, dass die Produkte korrekt gekennzeichnet sind, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum richtig angegeben ist.
- Wir gehen zum Arzt und vertrauen darauf, dass er uns die bestmögliche Behandlung für unser Anliegen verschreibt.
Oder habt ihr euch in dieser Situation schon mal all diese Fragen gestellt. Abgesehen davon haben wir ja hier auch gar nicht die Möglichkeit, alle möglichen Fehlerquellen zu überprüfen. Eine gewisse Skepsis, ein bisschen Hinterfragen und Überlegen ist sicherlich manchmal angebracht, doch wir müssen uns in bestimmten Bereichen einfach auf andere verlassen, auf sie vertrauen, ohne dass wir wirklich eine Kontrolle durchführen können.
Wenn das Vertrauen gestört wurde
Ich denke, es wird jedem schon einmal passiert sein, dass er von einem anderen Menschen enttäuscht worden ist. Wir haben uns auf eine Person verlassen – dies kann der Partner, die Eltern, die Freunde, die Kollegen, der Vorgesetzte, aber auch der Verkäufer, der Handwerker oder wer auch immer sein – doch ihr Verhalten hat so gar nicht unseren Vorstellungen und Erwartungen entsprochen.
Sei es, indem sie eine Zusage nicht eingehalten hat. Sei es, indem sie Inhalte eines vertraulichen Gesprächs weitererzählt hat. Sei es, indem sie auf einen Fehler nicht rechtzeitig hingewiesen hat. Sei es, indem sie wichtige Nachrichten verschwiegen hat. Sei es, indem sie Unwahrheiten verbreitet hat. Sei es, dass dies im direkten Kontakt und unmittelbar mit den Menschen erfolgt ist, sei es aber auch online, indem wir mit diesen Menschen kommunizieren, indem wir Online-Shops besuchen.
Unser Vertrauen kann dabei auf verschiedene Arten und von unterschiedlichen Menschen missbraucht werden, das kann sich auf kleine Dinge, scheinbare Nebensächlichkeiten beziehen, aber auch auf wirklich wichtige Punkte, einschneidende Angelegenheiten. Vertrauensmissbrauch wirkt sich auf die Menschen sicher auch unterschiedlich aus. Manche Menschen sind sicher eher in sich gefestigt und verlieren nicht so sehr das Selbstwertgefühl, andere sind ohnehin eher unsicher und eine solche Situation zerstört ihr bisschen Selbstvertrauen total. Aber auch die bisherigen Erfahrungen spielen hier eine große Rolle: wenn Menschen schön öfters enttäuscht worden sind, dann wird es immer schwieriger, das Vertrauen wiederherzustellen.
In solchen Momenten stellt sich dann sicherlich die Frage: Wie kann ich diesem Menschen wieder vertrauen, wie kann ich überhaupt Menschen in dieser Situation wieder vertrauen? Vertrauen ist sehr filigran und zerbrechlich, auch wenn es in vielen Jahren intensiv aufgebaut worden ist. Ich denke, es ist mit einer glatten Fläche vergleichbar – wenn durch einen Missbrauch unseres Vertrauens ein Kratzer in diese schöne Platte kommt, dann kann dieser zwar auspoliert werden, aber sie wird wahrscheinlich nie wieder so perfekt sein wie zuvor. Auch wenn oberflächlich wieder alles behoben scheint, so wissen wir doch, dass sich hier eine beschädigte Stelle darunter befindet, dass hier ein unschöner Kratzer vorhanden war.
Die Erinnerung daran lässt sich dann sicher nicht so leicht löschen und wird uns in unserem weiteren Leben immer mal wieder beeinflussen. Denn irgendwie prägt sich diese Situation doch bei uns ein und wenn wir wieder einmal eine ähnliche Begebenheit haben, dann kommt auch schon die Stimme aus dem Hintergrund: Da stimmt etwas nicht. Sei auf der Hut. Denk an das letzte Mal. Lass dich nicht wieder täuschen. Sei lieber vorsichtig, auch wenn es sich gut anhört. Sei nicht vertrauensselig und lass dich nicht einlullen. Du wirst wieder enttäuscht und ausgenutzt werden. Mach den gleichen Fehler nicht noch einmal.
Dabei muss es sich in diesem Fall auch gar nicht um die gleiche Person handeln, um den gleichen Ort oder eine sonstige Gleichheit – irgendetwas an der Gesamtbegebenheit erinnert uns an die Enttäuschung und wir werden eher misstrauisch reagieren und fahren unseren Schutzpanzer hoch. Es ist dann natürlich schade, wenn wir uns durch dieses Gefühl zu sehr hemmen lassen und vielleicht eine schöne Begebenheit verpassen, wenn unsere Skepsis schlussendlich dazu führt, dass wir jemanden oder etwas von vorneherein gleich mal ablehnen.
Weder blindes Vertrauen noch ständige Kontrolle kann in unserem Leben eigentlich wirklich funktionieren. Wir müssen anderen vertrauen, wir müssen uns auf andere verlassen können, wir müssen auf deren Handlungen, auf deren Ehrlichkeit setzen – ohne ein gewisses Grundvertrauen funktioniert unser Leben und das zwischenmenschliche Gefüge nicht. Dabei dürfen wir aber die Augen nicht komplett verschließen.
Es gibt sie leider immer wieder diese schwarzen Schafe und sie sind wirklich meist sehr gut getarnt, so – um wieder einmal auf ein Märchen zurückzugreifen – wie der Wolf die Kreide gegessen hat und dann mit der lieblichen Stimme die sieben Geißlein getäuscht hat. Daher ist trotz allem Vertrauen auch immer etwas gesundes Misstrauen angebracht, das uns zumindest meistens davor bewahrt, hintergangen oder ausgetrickst zu werden.
So, nach einer Traumhochzeit, etlichen Zitaten und kurzen Ausflügen in die Märchenwelt ist diese etwas schwere Kost zu Ende. Wer sich aufgrund der Einleitung einen lockeren und leichten Beitrag erwartet hat, ist leider enttäuscht worden. Es ist so gelaufen wie immer mal wieder im Leben – es hat sich anders herausgestellt, als wir es geplant und uns vorgestellt haben. Doch jetzt bist du am Zug und ich bin schon gespannt, wie deine Ansichten und Erfahrungen sind, und freue mich sehr auf deine Meinung.
ahhh
was für ein wunderschöner Ort für eine Hochzeit ..
meine Tochter hat letztens in ihrer Scheune geheiratet
war auch sehr schön ..;)
ich gehörte zu den Kindern mit einem (fast) unerschütterlichen Urvertauen
das ich mir bin ins Erwachsenen Leben hinein bewahrt hatte
ich war allen Menschen gegenüber sehr offen
ich konnte mir gar nicht vorstellen dass es schlechte Menschen gibt
(wir hatten weder Zeitung noch Fernsehen 😉 )
meine Mutter versuchte immer mich da zu bremsen
doch ich konnte es nicht verstehen
denn ich bekam die Zuneigung auch wieder zurück
mit der Zeit erfuhr ich dann doch auch die Schattenseiten der Menschen
aber auch heute noch vertraue ich lieber als zu misstrauen
und meist liege ich richtig
liebe Grüße
Rosi
Liebe Rosi, eine Scheune ist ein ganz toller Ort für eine Hochzeit. Freut mich, wenn ihr eine schöne Feier hattet – die Hochzeit der eigenen Tochter ist natürlich immer etwas ganz Besonderes. Ich denke, ein gesundes Grundvertrauen gegenüber den anderen zeigt auch, dass wir in uns ruhen und gefestigt sind und solchen Menschen wir in der Regel auch meist Vertrauen entgegengebracht. Dabei ist in bestimmten Fällen etwas Nachforschen angebracht.
Genieße einen wunderbaren Sonnentag und alles Liebe
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Wie oft werden wir im Leben enttäuscht, wenn das Vertrauen missbraucht wird.
Ich habe schon alles erlebt, Missbrauch meines Vertrauens, aber auch ganz ehrliche Menschen, denen ich weiterhin vertrauen darf.
Danke für den tollen Beitrag.
Liebe Grüße!
Liebe Jenny, vielen Dank für deinen Kommentar. Vertrauen ist ein wesentlicher Bestandteil in unserem sozialen Gefüge und ohne geht es absolut nicht. Aber es ist immer eine kleine Gratwanderung, wem wir jetzt wirklich unbedingtes Vertrauen schenken können und wo wir doch eher skeptisch und misstrauisch sein sollen.
Hab ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Liebe Gesa, ein wunderbarer Text! Meiner Ansicht nach gar nicht „schwer“ – ein wenig anspruchsvoll halt! Aber mit diesem Thema kann doch wirklich jede(r) etwas anfangen. Ich finde die Art und Weise zu heiraten, das Gelübte, wunderschön (wobei ich auch denke, dass das ein sehr sehr großes Versprechen ist – und ich mich oft selbst ertappe, zu denken, hmmm, ob man sowas wirklich versprechen kann – auf ewig? Aber natürlich kann man es versuchen… 🙂 Die Fotos des Klosters sind wunderschön . Das Thema ist klasse. Was Du über das Vertrauen schreibst, bringst Du auf den Punkt – und ich stimme Dir voll und ganz zu, z.B. dass man sich Vertrauen (ähnlich wie auch Respekt) verdienen muss, und dass Vertrauen natürlich Zeit braucht.
Ich glaube, es ist auch wichtig, so eine Art „Vertrauensvorschuss“ in petto zu haben, auch, wenn das Vertrauen mal missbraucht wurde. Bei mir ist es so, dass ich aber komplett misstraue, wenn eine Person meinen „Vertrauensvorschuss“ wiederholt ausnutzt (leider passiert das momentan jobbedingt, es betrifft aber nur eine Person und ich bin nicht die Einzige, deren Vertrauen so ausgenutzt wurde). Dabei stellt man meistens fest, dass die Menschen, die Vertrauen bei anderen ausnutzen (durch Unehrlichkeit, hängen lassen, hinter dem Rücken anderes reden wie vordergründig etc…) meistens sehr unsichere, ängstliche Menschen sind. Daher denke ich, nur wer auch grundsätzlich anderen vertraut, bekommt es auch umgekehrt geschenkt. Das ist wie bei der Selbstliebe: ich kann anderen nicht vertrauen, wenn ich mir selbst nicht vertraue.
Danke für den tollen Text, ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
Maren
Liebe Maren, ich freue mich total über deine lieben Worte. Ehrlich gesagt, war ich eine Zeitlang skeptisch, ob ich den Text so veröffentlichen soll, aber dein Kommentar hat mich gleich mal total beruhigt. Dieser „Vertrauensvorschuss“ ist auch wichtig, denn wenn wir von vornherein jedem Menschen gleich einmal skeptisch und voller Misstrauen begegnen, dann verbauen wir uns sicherlich jede Menge wunderbare Möglichkeiten. Ein Bekannter ist von einer Frau enttäuscht worden und leider schafft er es jetzt nicht, diese generelle Skepsis anderen gegenüber abzulegen und mit seinem ständigen Misstrauen vergrault er dann viele. Wenn jedoch die gleiche Person – wie bei dir bei der Arbeit – immer wieder das Vertrauen ausnutzt, dann ist das natürlich eine ganz andere Sache.
Genieße eine wunderbares Spätsommerwochenende und alles Liebe
ich finde vertrauen ist das aller-wichtigste und die basis! das muss einfach passen!
http://www.melinadulce.com
Liebe Melina, Vertrauen gehört zu unserem Zusammenleben einfach grundlegend dazu. Wichtig ist dabei jedoch auch, dass wir nicht an „schwarze Schafe“ geraten.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Hallo liebe Gesa, wieder ein wunderbarer Post, vielen Dank – eine ganz besondere Art sich das Ehe-Versprechen zu geben. Ich vertraue – darauf, dass ich geführt werde und dass Vertrauen oft mehr angesagt ist, als ständige Kontrolle. Tatsächlich habe ich meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass man mit Vertrauen in Menschen und Dinge oft mehr erreicht, als durch Kontrolle. Daher vertraue ich darauf, dass sich am Ende alles richten wird, auch deswegen weil ich weiß, dass wir am Ende nur das Wenigste in der eigenen Hand haben, außer den Entscheidungen, die wir für unser Leben treffen. Und hier sind wir gefragt, insbesondere uns selber zu vertrauen.
Liebe Grüße, Rena
http://www.dressedwithsoul.com
Liebe Rena, vielen Dank für deine lieben Worte. Du sprichst für mich besonders Wichtiges an – und zwar das Selbstvertrauen. Wir brauchen Selbstvertrauen, wir müssen uns selbst etwas zutrauen – wenn wir uns selbst nichts zutrauen, wie sollen uns dann andere Menschen trauen? Außerdem können Menschen mit einem guten Selbstvertrauen auch besser mit Enttäuschungen umgeben, sie brauchen weniger Kontrolle, sondern haben meist mehr Vertrauen in die anderen.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa, das hast Du wunderbar auf den Punkt gebracht, ja wir brauchen Selbstvertrauen <3 Danke, dass es Dich gibt.
Hab noch einen glücklichen Abend und alles Liebe
Vertrauen ist so eine Sache… ich glaube ich bleibe immer und das bis Ende meines Leben den andere gegenüber skeptisch. Nicht das ich nie genug Vertrauen hätte aber ich baue immer eine Gewisse „Sicherheits- Mauer“ um mich. Und natürlich mein Motto war schon immer… Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Liebe Grüße!
Liebe Mira, blindes Vertrauen ist sicher nicht empfehlenswert, ein bisschen Kontrolle ist daher in vielen Fällen angebracht, um sich selbst zu schützen. Vor allem wenn man schon schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird man das nächste Mal sicher misstrauischer an eine Sache herangehen.
Genieße einen wunderbaren Sonnentag und alles Liebe
Vertrauen fällt mir leicht und ich verlasse mich auf eine Mischung aus viel Bauchgefühl und einigen sachlichen Informationen bei Entscheidungen, die Vertrauen erfordern. Vertrauen ist für mich situativ. In der Innenstadt achte ich sehr auf meine Handtasche, in meinem privaten Umfeld bin ich sehr offen.
Beziehung und Freundschaft funktionieren für mich nur mit Vertrauen.
Einen sonnigen Samstag wünscht Dir
Ines
Liebe Ines, vielen Dank für deine Worte. Es ist schön zu lesen, dass du so einen selbstbewussten und verständlichen Umgang mit dem Vertrauen hast und wie du angeführt hast, ist es auch situationsbedingt, wie wir unser Vertrauen einsetzen, in welchen Momenten wir uns eher skeptisch oder misstrauisch verhalten und wann wir eher frei und offen sind.
Hab ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Ich finde es ist ein sehr schönes Gefühl jemandem vetrauen zu können, alles funktioniert reibungslos und man muss nicht alles selber unter Kontrolle haben. Je älter ich jedoch werde umso skeptischer bin ich, es braucht eine Weile, bis ich jemandem wirlich vertrauen kann. Der Grat ist eben sehr schmal und schnell kann es passieren, dass das Vertrauen missbraucht wird. Geniesse den wunderbaren Sonntag und liebste Grüsse
xx Simone
Little Glittery Box
Liebe Simone, Vertrauen in einen anderen Menschen, das entsprechend erwidert wird, ist einfach etwas Wunderbares. Wir fühlen uns dabei immer wohlaufgehoben und geborgen. Doch dazu bedarf es einer guten Auswahl zwischen Menschen, die unser Vertrauen verdienen, und Menschen, die es missbrauchen.
Hab einen wunderbaren Sonntag und alles Liebe
Da ich immer erstmal an das Gute im Menschen glaube, kann ich relativ leicht Vertrauen zu jemandem aufbauen. Aber natürlich kein blindes Vertrauen, das muss erst mit der Zeit wachsen. Zusammen mit dem Verstehen und einer gewissen Loyalität, kann ich aber doch dann auch blind vertrauen, Kontrolle ist mir dabei nicht wichtig. 🙂
Wünsche dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße <3
Es freut mich für dich, dass du dich auf das Positive in den Menschen konzentrierst und ihnen einen „Vertrauensvorschuss“ gibst, solange nicht das Gegenteil erwiesen ist. Blindes Vertrauen ist sicher erst nach einiger Zeit sinnvoll und eigentlich erst möglich, wenn sich dieser Mensch auch immer wieder unseres Vertrauens eindeutig als würdig erwiesen hat.
Genieße einen wunderbaren Sonntag und alles Liebe
Hallo meine Liebe,
was für ein interessanter Blogpost. Ich werde mit zunehmendem Alter immer skeptischer und brauche länger, bis ich jemandem so richtig vertrauen kann. Ich denke aber, dass das ein Reifeprozess ist und völlig normal, da man ja in seinem Leben auch einige schlechte Erfahrungen mit Menschen macht bzw. gemacht hat.
Die Location ist ein Traum für eine Hochzeit- das war bestimmt en wunderschöner Tag für deine Freundin und dich 🙂
Ganz liebe Grüße aus Stuttgart
Isa
http://www.label-love.eu
Liebe Isa, vielen Dank für deine lieben Worte. Die Hochzeit war wirklich ein Traum, es hat einfach alles gepasst, angefangen vom Wetter bis zum Essen und der Band. Kinder haben meist ein Urvertrauen – sie sind noch nie enttäuscht worden und bringen daher den Menschen quasi blindes Vertrauen entgegen. Doch mit der Erfahrung lernen wir, in welchen Fällen es sehr wohl angebracht ist, skeptisch zu reagieren.
Hab einen wunderbaren Start in die Woche und alles Liebe
Meine liebe Gesa, wie sehr freue ich mich doch darüber, dass sich der Beitrag genau in diese Richtung entwickelt hat, in die er gegangen ist, denn genau so ist es ein richtiger Gesa-Beitrag und auf die freue ich mich jedes Mal so sehr. Der Beitrag regt so sehr zum Nachdenken an und es fallen einem sofort 100.000 Dinge ein, die man erwidern möchte. Vertrauen ist wahrscheinlich eines der grundlegendsten Dinge, die uns das ganze Leben begleiten. Oft wünschte ich mir, ich hätte dieses Urvertrauen, das Kindern eigen ist. Im Prinzip habe ich mir viel davon behalten, was ein tagtäglicher Kampf ist. denn wie du selbst schreibst, wir machen im Laufe des Lebens so viele Erfahrungen und nicht alle sind schön und alle hinterlassen Narben und in vielen Fällen leidet gerade dieses Urvertrauen darunter. Ganz hart hat es mich im Gesundheitsbereich getroffen, ich habe dieses Grundvertrauen verloren, dass ein Arzt mich schon wieder gesund machen wird und das wünsche ich niemandem. Aber wie bei allen Dingen des Lebens, kann ich auch hierbei an mir arbeiten, denn im Prinzip schadet man sich nur selbst, wenn man voller Skepsis und Verschwörungstheorien durchs Leben geht. Oh mein Gott, ich könnte noch stundenlang weiterschreiben, aber dann wird es irgendwie ein eigener Beitrag, was ich eigentlich sagen will – ganz ganz tolle Worte und ich bin dir unendlich dankbar dafür. Ich freue mich jetzt schon, wenn du mein Gehirn wieder zum Arbeiten bringst. Hab eine tolle Zeit inzwischen und fühl dich ganz lieb von mir umarmt, alles, alles Liebe, x S.Mirli
https://www.mirlime.at
Liebe Mirli, was freue ich mich gerade über deine so lieben Worte – vielen, vielen Dank dafür. Ich denke, dass Vertrauen in irgendeiner Form einfach zu unserem Leben dazugehört und es gibt hierbei so viele Aspekte und Betrachtungsweise, so vielen Varianten und Zugänge, sodass vielleicht nochmal ein weiterer Beitrag zu dieser Thematik folgen wird. Ich denke, dass Urvertrauen der Kinder ist schön und wichtig, aber wir müssen uns auch hin und wieder vor einem eventuellen Missbrauch schützen und daher ist Skepsis manchmal auch angebracht. Dennoch ist es für uns schön und wunderbar, wenn wir Menschen um uns haben, denen wir wirklich blind und ohne Wenn und Aber vertrauen können. Es tut mir für dich natürlich total Leid, dass du mit der Krankheit so schlimme Erfahrungen gemacht hast und ich kann mir gut vorstellen, dass dies an dir zehrt und nicht einfach abgeschaltet werden kann. Dieses Misstrauen ist dann immer etwas im Hinterkopf. Liebe Mirli, ich wünsche dir noch eine ganz zauberhafte mit vielen vertrauensvollen Stunden, genieß wunderbare Herbsttage, ich schicke dir eine ganz herzliche Umarmung in die Steiermark und alles, alles Liebe
Liebe Gesa,
Nun sitze ich hier und bin völlig geplättet. Du hast mit deinem Beitrag etwas angesprochen, was mir schon Tage im Kopf herum schwirrt. Ich habe leider kein Ur-Vertrauen, habe es nie kennen gelernt. Eine Psychologin sagte einmal, man kann es im Erwachsenen Alter auch nicht erlernen. Was geschieht, wenn man als Schutzbefohlene mit Menschen aufwächst, die einen dieses Vertrauen nicht vermitteln können. Wenn es normal wird, dass man Vorbilder als Menschen ansieht, die eigentlich kein Vertrauen verdienen. Man sucht sich immer Menschen und Eigenschaften, die man kennt, weil man es kennt. Dies zu durchbrechen, ist die eigentliche Aufgabe dabei. Es hat mich viel Zeit meines Lebens gekostet. Doch heute kann ich sagen, dass mir dabei Grenzen zu setzten am meisten weiter geholfen hat, und damit auch ein Aufbau von Vertrauen möglich war. Doch nur wenige Menschen erfahren dieses Privileg. Aber ich kann offen auf Menschen zugehen, doch ich beobachte erst bevor ich agiere. Und ja, jeder muss sich dieses Vertrauen erst verdienen. Es gibt keinen Vorschuss.
Herzlichen Dank, dass du all die Seiten des Vertrauens so anschaulich beleuchtet hast. Ich wünsche Dir einen wunderschönen Abend und eine fantastische Woche.
liebste Grüße, Silvia
Liebe Silvia, vielen lieben Dank für diesen wunderbaren Kommentar und vor allem auch, dass du uns an deinen Kindheitserfahrungen und einen Erlebnissen in Bezug auf das Vertrauen teilhaben lässt. Diese Offenheit ist für mich keine Selbstverständlichkeit und zeigt, wie sehr du an dir gearbeitet hast. Ich kann mir gut vorstellen, dass fehlendes Urvertrauen in der Kindheit große Auswirkungen auf das gesamte Leben hat und nicht einfach „nachgeholt“ werden kann. Daher ist es bewundernswert, wie du den Umgang mit Menschen schaffst und manche Menschen verdienen leider ohnehin keinen Vertrauensvorschuss.
Hab einen ganz wunderbaren Tag und alles, alles Liebe
Schöne Bilder zu einem interessanten Thema! Ich bin eher ein zurückhaltender Typ was Vertrauen und auch Skepsis angeht. Kleine Enttäuschungen bringen mich nicht aus der Fassung, eine gesunde Skepsis halte ich für mich vertretbar.
Liebe Grüße
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Vertrauen und Skepsis sollten sich wohl eine gewisse Balance galten. Zu vertrauensselig birgt Gefahren und zu misstrauisch ist auch nicht immer gut.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe