Tell me the truth – Wahrheit oder Lüge?

Es ist wieder so ein richtig stürmischer und trüber Herbsttag, ein Wind mit starken Böen biegt die Bäume zur Seite, das Laub wirbelt durch die Gegend, auch vereinzelte Teile fliegen bei diesen Windstärken durch die Luft. Ein Tag also, an dem ich das Haus am besten nicht verlasse und mich gerne im warmen und kuscheligen Heim verschanze und was da perfekt dazu?
Natürlich eine kleine Plauderstunde mit köstlichem Tee und leckerem Kuchen und vor allem mit einem lieben Menschen, den ich schon länger nicht gesehen habe, mit dem Treffen aufgrund der Ferne nicht so oft vorkommen, wo das letzte Beisammensein sicher schon einige Jahre zurückliegt.
So gemütlich und entspannt unser Gespräch auch beginnt, so wird es dann doch ziemlich aufregend und aufwühlend. Aber mal von vorne weg – beim Austausch der Neuigkeiten kommt die Rede auch auf ihre Freunde und hier hat sie Trauriges zu berichten: sie hat durch Zufall entdeckt, dass ihr Freund sie hintergangen hat. Was sie an dieser schlimmen Angelegenheit jedoch auch sehr schockiert, dass einige Freunde davon Bescheid gewusst und ihr dies nicht gleich gesagt haben. So sind zum Betrug durch den Freund für sie auch noch die Enttäuschung über das Verschweigen, der Vertrauensverlust durch das Zurückhalten durch die Freunde dazugekommen. Das Verschweigen der Wahrheit hat hier für sie traurige und schwerwiegende Folgen gehabt.
Verschweigen
Wenn ich diese Geschichte so höre, dann möchte ich spontan das Zurückhalten der Wahrheit verurteilen und als verwerflich bezeichnen. Was sind das für Freunde, die sie nicht auf den Betrug hinweisen? Wie kann man nur nicht gleich direkt die Wahrheit sagen? Wie kann man diese Tatsache bloß verschweigen?
Doch ist das wirklich in allen Fällen so? Ist die schonungslose Wahrheit wirklich immer besser als hin und wieder etwas zu verschweigen? Wenn wir uns die Bedeutung des Wortes „verschweigen“ anschauen, dann stoßen wir auf Wörter wie „verheimlichen“, „bewusst nicht sagen“, „geheim halten“, „vertuschen“, „vorenthalten“. Diese Wörter drücken indirekt etwas leicht negativ Angehauchtes aus.
Bei genauerer Betrachtung erscheint mir die Antwort dann doch plötzlich nicht mehr so eindeutig – ja, in manchen Fällen kommt es mir sogar – aus den verschiedensten Gründen – besser vor, die Wahrheit nicht rauszuposaunen, sondern einfach nichts anzumerken und etwas für sich behalten:
- Muss ich meiner Freundin sagen, dass sie in ihrem Kleid dicker aussieht, wenn sie ohnehin immer mit ihrem Gewicht hadert?
- Muss ich meinen Partner hinweisen, dass seine Suppe heute nicht so wirklich gut gelungen ist?
- Muss ich meiner Tante sagen, dass mir ihr Geschenk nicht gefällt?
- Muss ich meinem Bekannten sagen, dass seine Feier langweilig ist?
In diesen Fällen bringt das Verschweigen, das bewusste Zurückhalten weder der betroffenen Person noch mir einen Vorteil. Warum soll ich also etwas Negatives sagen, wenn ich nicht explizit gefragt werden, wenn es dem anderen nichts bringt, wenn es keinem nützt? Ja, die Wahrheit führt wahrscheinlich nur zu einer vermeidbaren Verletzung eines Menschen, zu einer unnötigen Kritik am anderen.
Beim Verschweigen der Wahrheit wird jemand im Gegensatz zu einer Lüge bewusst nicht aktiv, er verhält sich zurückhaltend und kommt bei einem Hinweis vielleicht mit dem Argument „Es hat mich keiner danach gefragt“ um die Ecke.
Schummeln
Im Gegensatz zum Verschweigen wird jemand beim Schummeln absichtlich aktiv – der Grund dahinter sei mal hintenan gestellt – und berichtet falsche Aussagen und Unwahrheiten. So hat es vor einigen Jahren – als mein Patenkind noch ein kleiner Knirps von ungefähr fünf Jahren gewesen ist – eine kleine Begebenheit gegeben.
Wir beide verbringen einen gemütlichen Spieltag und haben viel Spaß an allen möglichen Aktionen, als der Kleine plötzlich vernehmen lässt: „Weißt du schon, dass ich jetzt eine Schlange habe.“ – OK, aber im gleichen Augenblick ist mir natürlich klar, dass dies auf keinen Fall so ist und nicht den Tatsachen entspricht. Da geht es auch schon weiter: „Die Schlange isst immer Nudeln und Schnitzel“ – Aha, jetzt wird es also richtig interessant und so folgt auch schon „Aber frag nicht die Mama!“. Soso – nicht die Mama fragen, dem kleinen Schlingel ist also sehr wohl bewusst, dass seine Aussagen nicht der Wahrheit entsprechen, dass mit einer Nachfrage bei seiner Mutter seine Schwindelei ans Tageslicht kommen wird, dass dann seine unkorrekten Aussagen widerlegt werden.
Dazu gibt es doch auch diese Kindergeschichte von Pinocchio und Meister Geppetto, in der die Unwahrheit eine große Rolle spielt. Immer wenn Pinocchio nicht die Wahrheit sagt, dann wächst seine Nase ein großes Stück, sie wird immer länger und länger und ist somit ein für alle sichtbares Kennzeichen, dass er gelogen hat, dass seine Aussage nicht stimmt. So wendet sich Pinocchio im Laufe der Geschichte vom Lügen schließlich ab und dem Leser wird durch diese Symbolik vermittelt, dass Unwahrheiten Folgen haben, dass sie aufgedeckt werden und nicht ungestraft bleiben.
Aber jetzt stellen wir uns einmal vor, wenn plötzlich jeder die Wahrheit sagt und zwar nur die reine und ungeschönte Wahrheit, wie würde sich das auf unserer Zusammenleben auswirken:
Um noch bei den Kindern zu bleiben, die Lügen der Erwachsenen fangen doch meist hier schon an. Das Kind fabriziert mit seinen neuen Buntstiften eine Zeichnung und trägt sich voller Stolz zu den Eltern. Obwohl außer ein paar bunten Flecken auf dem Blatt nichts zu erkennen ist, loben die Eltern den Nachwuchs für seine Zeichenkünste.
Es handelt sich hierbei um keine bewusste Täuschung, sondern um einen Beschönigung, um das Kind nicht zu enttäuschen und zu verletzten. Ist das jetzt eine sträfliche Lüge? Wäre es hier besser, dem Kind die Freude an seinem Kunstwerk zu nehmen und auf mangelnde Malfähigkeiten hinzuweisen?
Wahrheit oder Lüge?
Es gibt eine Frage, die bestimmt die meisten schon einmal nicht wahrheitsgemäß beantwortet haben, bei der wir geschummelt oder einfach die Wahrheit verschwiegen haben. Wie oft werden wir doch bei einem zufälligen Zusammentreffen, bei einem Telefonat, in einem Smalltalk, bei einem geschäftlichen Meeting gefragt, wie es uns geht. „Wie geht es dir?“ – und was antworten sehr viele darauf?
Einige der häufigsten Antworte sind natürlich:
- „Danke, mir geht es gut“
- „Alles bestens“
eventuell auch mal mit Erweiterungen wie
- „Zurzeit viel zu tun, aber ansonsten sehr gut“
- „Die Erkältung ist vorbei und wieder alles in Ordnung“.
Hier bedienen sich die meisten oft einfach einer Phrase oder habt ihr schon da schon Antworten erhalten wie „Mir geht es total mies und ich fühle mich wertlos“, „Ich bin total mit meiner Arbeit überfordert und total planlos“, „Ich habe finanzielle Sorgen“?
Da es sich hierbei ohnehin oftmals nur um eine Höflichkeitsfrage handelt, ist meiner Meinung nach eine Pauschalantwort auch passend, denn wer will schon etwa beim Smalltalk seine Probleme diskutieren, mit denen das Gegenüber dann wahrscheinlich ohnehin überfordert ist. Auf eine tiefgreifende Antwort auf diese Alltagsfrage „Wie geht es dir?“ sind die wenigsten Menschen vorbereitet.
Ich denke, dass hier allgemein zwischen „Kleinigkeiten“ oder Beschönigungen und bewusstem Täuschen mit böser oder nachteiliger Absicht unterscheiden muss:
- Die kleinen Schummeleien werden oftmals aus Mitgefühl, aus Liebe und Rücksicht eingesetzt – sie tragen dazu bei, dass andere nicht unnötig enttäuscht, beleidigt oder verletzt werden.
- Lügen, die bewusst nur dazu verwendet werden, sich auf Kosten anderer einen Vorteil zu verschaffen, die anderen einen Schaden zufügen, die in böser Absicht geäußert werden und die anderen Leid bringen, sind natürlich zu verurteilen.
Meist ist es meiner Meinung richtiger die Wahrheit zu sagen, manchmal ist es für das soziale Gefüge, für ein schönes Miteinander besser, mit einem kleinen Augenzwinkern zu flunkern und manchmal sollte die Wahrheit überhaupt verschwiegen werden, um unnötige Verletzungen zu vermeiden.
Nun aber genug dahingeplappert:
Wie siehst du das? Wo ist bei dir die Grenze zwischen Verschweigen, Schummeln und Lügen? Wann wird für dich Verschweigen zur Lüge? Welche Lügen oder Schwindeleien sind für dich in Ordnung? Könntest du dir ein Leben komplett ohne Lügen vorstellen?
Bei kleineren Lügen um den anderen zu schützen oder was belanglose Dinge an geht, sehe ich das nicht so eng. Aber bei wichtigen Sachen finde ich es schon nicht in Ordnung, vor allem bei Personen, die einem nahstehen!
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah, danke für deine Meinung zu diesem Thema. Ich bin auch der Meinung, wenn es um keine gravierenden Dinge geht, dann kann man seine Mitmenschen vor Kränkungen schützen, indem man die Wahrheit verschweigt. Bei einschneidenden Angelegenheiten ist die Wahrheit wichtig.
Hab einen schönen Abend und alles Liebe
Liebe Gesa, das ist ein sehr interessantes Thema.
Was deine Anleitung angeht muss ich sagen, dass das nicht in Ordnung ist. So darf das nicht sein. Warum hat sich niemand getraut?
Das Thema beschäftigt mich gerade in Bezug auf Blogs und die Kommentare. Immer mehr wird mir in dieser Welt bewusst, dass sehr viel nicht echt ist. Es geht nur darum so viel wie möglich an Kommentaren zu bekommen und Texte zum Teil gar nicht gelesen werden. Kommentieren um gesehen zu werden. Das macht mich sehr tauig und hat doch sehr viel mit Lüge und Täuschung zu tun. Ich selektiere und lese wirklich nur, was mich auch interessiert. Für mich habe ich die Wahrheit gefunden und für mich muss es am Ende gut sein.
Wahrheit ist für mich sehr wichtig. Kleine Schummelein und ernsthafte Lügen, können unterschieden werden. Nicht immer ist es passend, aber dann sage ich lieber nichts. Bei Menschen die mir wichtig sind, gehe ich mit sehr großem Feingefühl vor.
Danke für den schönen Beitrag,
Doreen
Liebe Doreen, vielen lieben Dank für deine Worte und deine Bestärkung. Ich denke, in bestimmten Fällen muss man einfach den Mut aufbringen und auch unangenehme Wahrheiten ansprechen, vor allem bei Menschen, die einem nahestehen, kommt es doch ansonsten zu einem Vertrauensverlust und das Verschweigen wird als Hintergehen ausgelegt.
Du sprichst außerdem einen für mich auch sehr wichtigen Punkt in Bezug auf die Blogs an, über den ich schon öfters nachgedacht habe. Hier ist sicher jeder selbst gefordert, seine Entscheidungen zu treffen, seine Auswahl zu treffen und ich freue mich total für dich, dass du schon zu deiner Wahrheit gefunden hast.
Hab ein ganz zauberhaftes Wochenende und alles Liebe
Da hast Du Dir heute ein ganz schön komplexes Thema ausgesucht. Ich lebe dicht an der Wahrheit. Verschweigen ist nicht Lügen – machmal hilfreich, manchmal feige. Ich verzeihe nicht, angelogen zu werden. Ich muss nicht ungefragt etwas sagen, um jemanden zu verletzen. Aber ich darf vorsichtig fragen, ob jemand zu einem Thema meine Meinung wissen möchte, auch wenn sie nicht die seine ist.
Heute wird ein Tag, an dem ich vieles nicht sagen werde, was ich denke. Das macht mir keine Freude, ich weiß aber noch nicht, wie ich das „Spiel“ beenden werde, weil es dann tiefe Verletzungen beim anderen gibt. Aber irgendwann zu hören, was ich alles nicht gesagt, nur gedacht, habe, würde vielleicht noch mehr verletzen.
Liebe Ines, ich war mir vor dem Schreiben und eigentlich auch noch während des Schreibens etwas unsicher, ob ich dieses Thema „angreifen“ soll, ob es vielleicht nicht angenommen wird. Aber eure wunderbaren Kommentare zeigen mir, dass es richtig war und bestärken mich.
Ich wünsche dir alles, alles Gute für den Tag und viel Kraft für dein Gespräch. Einfach in sich reinhören, einfach mal überlegen, was das Beste ist, und dann danach handeln – manchmal fügt sich etwas besser und einfacher als man selbst zuerst glaubt.
Alles Liebe
Hey,
hui ein schwieriges Thema.
Manche Flunkereien begeht man ja bewusst um anderen nicht weh zu tun. Richtige Lügen geben mir jedoch ein sehr schlechtes Gewissen.
Danke für den tollen Beitrag dazu.
Komm gut in das Wochenende!
Liebe Grüße!
Danke für deine Gedanken und es freut mich, dass du Zugang zu diesem Thema gefunden hast. Es ist sicher notwendig, einen Unterschied zu zwischen geringfügiger Unwahrheit und kapitaler Lüge zu treffen, um so einerseits Menschen nicht unnötig zu kränken, aber auch keine hinterlistige Hintergehungen hinzunehmen.
Genieße den Abend und alles Liebe
Haha, dein Patenkind ist ja süß – „aber nicht die Mama fragen“ – was für ein Rabauke 😉
Ich habe zu diesem Thema mal folgende Regel gelesen, die ich eigentlich als guten Richtwert empfinde: „Wenn eine Person die Sache, die du ansprechen willst, innerhalb von fünf Minuten ändern kann, sag es. Ist das nicht der Fall, halt den Mund!“ Jemand hat einen Salatrest zwischen den Schneidezähnen, oder das Essen ist fade gewürzt: sagen! Die neue Haarfarbe der besten Freundin ist nicht ganz mein Fall, oder mir gefällt ein Geschenk nicht 100%: nichts sagen! Das klappt für mich eigentlich sehr gut, vor allem weil ich nichts mehr hasse als Leute, die völlig rücksichtslos ihre Meinung zu alles und jedem raus posaunen und dann sowas sagen wie: „Ja sorry, ich bin halt immer ehrlich und direkt!“ von wegen, respektlos bist du! Da ist Schweigen für mich eindeutig die bessere Option.
Wenn mich jemand explizit nach meiner Meinung fragt, ist das etwas anderes, dann bin auch deutlich und offen – das wissen die meisten Menschen in meinem Umfeld aber und schätzen es in der Regel auch – ansonsten halte ich mich eher bedeckt.
Ich würde es meiner Freundin übrigens auf jeden Fall sagen, wenn ich wüsste, dass ihr Freund sie hintergeht… das geht gar nicht!
Grüße
Nessa
https://ichdupasst.blog
Liebe Nessa, danke für deine wunderbaren Gedanken zu diesem doch etwas komplexen Thema. Es freut mich so sehr, dass du dich damit so im Detail damit befasst hast. Von dieser beschriebenen Regel habe ich bisher noch nie etwas gehört, aber sie scheint wirklich sinnvoll zu sein und funktioniert bei dir auch wunderbar – vielen Dank daher für das Teilen deiner Erfahrungen dazu. Solche rücksichtslosen Menschen sind wirklich ein Gräuel – sie stellen sich als Wahrheitsapostel dar und reiten darauf herum, dass sie doch nur ehrlich sind und die Wahrheit sagen und dass es somit etwas Gutes ist. Dabei bedenken sie jedoch nicht, wie viele unnötige Kränkungen sie anderen mit ihrem Verhalten zufügen und welch überflüssiges Leid sie bereiten.
Hab ein schönes Wochenende und alles, alles Liebe
Liebe Gesa,
ein wichtiges Thema das auch mir schon einige schlaflosen Nächte gebracht hat. Persönlich würde ich mir von engen Personen immer die Wahrheit erwarten. Ich habe aber gelernt, dass dies umgekehrt nicht immer gewünscht ist. Daher überlege ich jetzt immer dreimal…
LG Natascha
Liebe Natascha, danke für deine Worte. Wieviel Wahrheit erträgt ein Mensch bzw. wieviel Wahrheit ist gewünscht ist hier auch eine wichtige Frage, die nicht einfach beantwortet werden kann.
Hab einen schönen Tag und alles Liebe
Ganz pauschal habe ich darauf keine Antwort. Ich entscheide das nach der Situation und dem Bauchgefühl, das ich dabei habe. Es gehen nicht alle Menschen gleich mit der Wahrheit um, was der eine wegsteckt, hängt dem anderen vielleicht Jahre nach. Es ist wie bei vielem im Leben, Gespür gefragt, beim Verteilen der Wahrheiten. 🙂
Schönen Sonntagabend für dich, liebe Grüße <3
Es handelt sich hierbei sicher um ein zwiespältiges Thema, für das es keine eindeutige Antwort gibt. Wie die Menschen verschieden sind, so gehen sich auch damit unterschiedlich um. Problematisch wird es aber meiner Meinung nach, wenn Unwahrheiten zum eigenen Vorteil und zum Schaden anderer eingesetzt werden.
Hab einen guten Start in die Woche und alles Liebe
Ein sehr interessanter reflektierter Post! So kleine Schwindeleien kenne ich von meinen Schülern natürlich auch und ohne kleinere Notlügen als soziales Schmiermittel wäre das Leben wohl oft unnötig unschön. Aber auch im Fall deiner Freundin habe ich ein bißchen Verständnis, zumindest ist es mir mal passiert, dass eine gute Freundin sich von mir abgewandt hat, weil ich ihr offen gesagt habe, dass ihr Freund sie von vorne bis hinten manipuliert. Bei so verletztenden Nachrichten wird halt gerne mal der Bote erschlagen =/
Love, Héloise
Et Omnia Vanitas
Liebe Héloise, vielen Dank für deine Worte. Kleine Schummeleien sind sicherlich notwendig, um Menschen nicht unnötig zu kränken. Bei gröberen Unwahrheiten ist es nicht mehr so eindeutig und wie du schreibst, wird manchmal der Aufdecker einer Lüge mehr verurteilt als der Lügner selbst.
Einen schönen Schultag und alles Liebe
Liebe Gesa, ich war anfangs versucht zu sagen, dass ich die Welt komplett ohne Lügen besser fände. Aber Du hast schon recht, wo kämen wir hin, wenn wir alle schamlos ehrlich wären? Wenn jeder ehrlich auf die Frage Wie geht es Dir? antworten würde, wären wir abends vor Sorgen anderer erdrückt! Solche „Alltagslügen“ oder Beschönigungen find ich akzeptabel, wie auch, wenn Eltern die fraglichen Kunstwerke ihrer Sprösslinge loben. Aber im Falle Deiner Freundin, hätte ich den Freund verraten. Natürlich wäre sie traurig und ich kenne nicht genügend Umstände, um zu urteilen aber ich denke, dass ich es gesagt hätte.. Nur schon, weil ich selbst froh wäre.
Ehrlichkeit ist sicher anstrebenswert aber ein paar kleine, gutgemeinte Beschönigungen müssen sein 🙂
Liebste Grüsse
Janine von https://www.vivarubia.com/
Liebe Janine, danke für deinen tollen Kommentar. Mir ist es auch anfangs so gegangen – alles ganz klar, wie es sein muss, aber bei den weiteren Überlegungen hat sich das Thema doch sehr zwiespältig herausgestellt und es gibt meines Erachtens keine einheitliche Entscheidung. Eine grundsätzliche Ehrlichkeit ist wichtig für uns, aber kleine Unwahrheiten oder Beschönigungen helfen unnötige Verletzungen von Menschen zu vermeiden.
Hab einen ganz wunderbaren Abend und alles Liebe
Einer guten Freundin zu verschweigen, dass der Partner sie betrügt geht natürlich gar nicht. Für das sind Freunde ja dazu da, dass sie einem Unterstützen und beistehen. Gravierende Lügen um sich irgend einen Vorteil zu verschaffen sind ebenfalls ein no-go. Man sollte immer versuchen mit sich im „Reinen“ zu sein, früher oder später kommt ja sowieso alles ans Tageslicht. Hab einen tollen Wochenstart liebe Gesa und liebste Grüsse
xx Simone
Little Glittery Box
Liebe Simone, kleine Schummeleien oder Beschönigungen gehen für mich in Ordnung, wenn niemand daran Schaden nimmt, wenn niemand bewusst böswillig hintergangen wird, sondern wenn jemand dadurch vor einer Kränkung geschützt.
Ich wünsche dir eine wunderbare Woche und alles Liebe
Meine Liebe,
mal wieder ein super gelungener Beitrag mit vielen Ansichten, die ich komplett teile. Ich verschweige auch gerne die Wahrheit in Beispielen, wie du sie genannt hast. Beispielsweise muss ich keiner Freundin weh tun, in dem ich ihr sage, dass ihr Oberteil zu eng ist, wenn sie sowieso schon unzufrieden mit sich ist. Das ist ein schönes Beispiel, um zu zeigen, dass es manchmal nicht notwendig ist, dass die Wahrheit ausgesprochen wird. Es würde beiden Seiten nichts bringen. Schwierig wird es, wenn im Bekanntenkreis beispielsweise ein Betrug stattfindet und man davon weiß. Ich spreche leider aus eigener Erfahrung. Die Frage stellt sich dann: „Wem von beiden steht man näher?“ und leider handelt man dann eventuell falsch, weil man nicht der Stein des Anstoßes sein möchte und keine Freundin verlieren möchte … kein einfaches Thema. Ich könnte noch ewig weiter schreiben. Ein echt tolles Thema!
Liebe Grüße
Chris
Wow – danke für deinen umfassenden Kommentar und vielen Dank für deine liebe Worte. Dieses Thema ist wirklich sehr zwiespaltig, denn es wir von den Menschen selbst teilweise sehr unterschiedlich gesehen, was für den einen eine kleine Schummelei ist, ist für den anderen ein handfester Betrug und was für den einen ein Stillschweigen ist, ist für den anderen ein Unterschlagen und Hintergehen. Es muss hier sicherlich immer in Abhängigkeit von der Person und der Situation entschieden werden.
Genieße den Herbsttag und alles Liebe
Ich denke es kommt immer auf die Person an. Manchmal muss man ehrlich sein und schonungslos. Wenn ich aber weiß, das mein Gegenüber sehr sensibel ist, versuche ich doch meine Meinung zaghaft und in Stücken rüber zubringen. Ich denke, man handelt da automatisch sehr instiktiv. LG Romy
Liebe Romy, es kommt hierbei sicher immer sehr auf die betroffene Person an – wie geht sie damit um, was verträgt sie, aber auch was darf verschwiegen werden, ohne Schaden anzurichten.
Hab einen tollen Abend und alles Liebe
Ich finde, manchmal sollte man den Mund halten, um den Anderen nicht zu kränken. Das wäre bei mir der Fall, dass die Freundin unmöglich in dem Kleid aussieht, sie es aber total liebt. Fies von mir, denn gerade als Freundin müsste ich die Wahrheit sagen. Aber wo liegt hier die Grenze? Ich will nicht weh tun. Daher würde ich lieber schweigen und hätte ein schlechtes Gewissen, das ich mit mir herumschleppe.
Bewusste Lügen gehen gar nicht. Wenn ich so etwas herausbekomme, bin ich nicht nur enttäuscht, sondern weiß nicht mehr, wann bin ich belogen worden und wann war es die Wahrheit.
Wie ich mich in solchen Situationen verhalte, hängt von dem Moment ab. Dann entscheide ich intuitiv.
Ein ganz toller Beitrag von dir.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Es handelt sich hier sicher um ein zwiespältiges Problem, für das es keine einheitliche Lösung gibt. Vor allem liegt bei den Menschen auch die Grenze zwischen Schummelei und Lügen nicht immer gleich. Der eine sieht etwas als Rücksicht und Schonung und der andere fühlt sich bereits hintergangen. Es ist wohl immer in Abhängigkeit von Situation und Mensch zu entscheiden, wobei „handfeste“ Lügen auf keinen Fall akzeptiert werden.
Hab einen schönen Tag und alles Liebe
Ich würde meinen, dass man kein Fass aufmachen muss, wo nicht auch wirklich eines ist. Deine Beispiele sind schön gewählt und gut geeignet für Situationen, in denen man auch mal den Mund bewusst halten kann. So lange man dem anderen damit keinen bewussten oder unbewussten Schaden zufügt und ihn mit seinen unausgesprochenen Wahrheiten nicht schadet oder verletzt, kann man meiner Meinung nach auch mal die Klappe halten. Manche Dinge werden von der „Gegenseite“ möglicherweise auch mal völlig falsch interpretiert, weshalb es vielleicht auch mal besser sein kann, nicht über jeden Pups sich auszutauschen. Wenn man gefragt wird, sollte man aber mit der Wahrheit rausrücken, meine. Sonst ist es eine Lüge und lügen geht nicht. Wer einmal lügt.. LG, Andree
Hallo Andree, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich denke auch, dass man zwischen Schonen durch Verschweigen und Schaden durch Verschweigen unterscheiden muss – du hast das ganz wunderbar ausgeführt.
Genieße den Abend und alles Liebe