Technik

Das passiert uns nicht oder doch? – Where is the smartphone?

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Kennt ihr sie auch diese Tage, sie beginnen, plätschern dahin und schlussendlich enden sie doch ganz anders als erwartet? Es gibt ein Ereignis während des Tages, das doch irgendwie so gar nicht in unsere Vorstellungen passt. Es kommt zu einem Vorfall, den wir nicht vorhergesehen haben. Ja, ich weiß – ein Blog soll eher zur Unterhaltung und zur Entspannung sein, unangenehme Themen sollen da weitgehend ausgeklammert werden. Ich schreibe auch gerne über schöne Erlebnisse und wunderbare Erfahrungen, aber es gibt auch nicht so schöne Momente und diese dürfen dann auch mal den Weg auf den Blog finden. Unser Leben besteht doch nicht aus einem Schlaraffenland, in dem immer eitel Sonnenschein herrscht und uns täglich die Zuckerstangen in den Mund fallen, sondern es gibt ein Auf und Ab und von so einer unangenehmen Erfahrung will ich heute berichten.

Also mal alles zurück an den Anfang: ein strahlend sonniger Tag und wir sind bei Freunden eingeladen. Einem gemütlichen Plausch auf der Terrasse folgt ein kleiner Spaziergang durch den kleinen ländlichen Ort. Bei unserer Rückkehr wirkt der Terrassentisch etwas unordentlich – haben wir ihn wirklich so hinterlassen? Haben wir hier so ein Chaos angerichtet? Doch dies ist schnell wieder vergessen, bis schließlich Mister W. sein Smartphone sucht.

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Wo hat er es denn zuletzt gehabt? Liegt es im Haus? Liegt es im Auto? Wir versuchen es mit Anrufen und gehen dabei horchend durch den Garten und das Haus – nein, ein Klingeln ist nicht zu hören. Hat er es vielleicht doch zu Hause gelassen und es läutet jetzt dort vor sich hin? Wir konstruieren den heutigen Tag – ja, er hat das Smartphone im Auto noch gehabt, ja, er hat es im Garten noch gehabt. Ja, genau – er hat doch eine Aufnahme mit dem leckeren Kuchen am Terrassentisch gemacht. Langsam macht sich ein Verdacht breit – wurde das Smartphone am Ende gar gestohlen? Wurde es hier aus dem Garten entwendet, während wir den Spaziergang machten? Ist hier jemand in den Garten eingedrungen? Es fällt uns wieder dieser durchwühlte Terrassentisch nach unserer Rückkehr ein und dann ist es uns klar – das Smartphone ist weg.

 

Was tun, wenn es doch passiert?

Nach einer anfänglichen kurzen Schockstarre sind wir daran gegangen, zuerst mal Schadensbegrenzung zu betreiben und die eventuellen negativen Auswirkungen dieses Diebstahls möglichst gering zu halten. Es gibt dazu bereits eine Menge an Tipps und Hinweisen, wie hier vorzugehen ist, eine Menge an Artikel, wo entsprechende Maßnahmen genau beschrieben sind. Daher will ich jetzt hier auch nicht auf die einzelnen Punkte, zu denen etwa das Löschen der Daten auf dem Smartphone aus der Ferne, das Sperren der SIM-Karte online oder die Diebstahlsmeldung bei der Polizei gehören, im Detail eingehen.

Zwei Punkte als Vorbeugungsmaßnahme sind dabei wesentlich:

  • SICHERN: ein regelmäßiges Backup der Daten, egal in welcher Form dies erfolgt, egal ob die Sicherung lokal oder online abgelegt wird. Um möglichst problemlos ein neues Smartphone in Betrieb nehmen zu können ist ein zeitnahes Backup einfach Goldes wert.
  • SPERREN: Weiters ist eine Sperre des Smartphones wichtig und zwar sowohl mit einer Displaysperre als auch einem Sperrcode für die SIM-Karte, um so dem Dieb keinen einfachen Zugriff auf unser Gerät – auch mit anderer SIM-Karte zu ermöglichen.

 

Auswirkungen

Unser Smartphone ist doch heutzutage mehr als nur ein Telefon – wir benutzen es als Kamera, als Navigationssystem, als Übersetzer, für Kontakte und Termine, für Erinnerungen, es ist einfach ein vielfältiges Gerät, das so viele einzelne Dinge ersetzt. Daher ist der Verlust sicher auch anders zu bewerten als die früheren Handys, die wirklich nur zum Telefonieren eingesetzt worden sind. Im Prinzip ist doch der Verlust des Smartphones gleichzeitig mit dem Verlust des Fotoapparates, des Adressbuches, des Kalenders, des Weckers, der Musikanlage, der Briefe, des Nachschlagewerkes und weiterer Anwendungen anzusehen.

Sicherlich ist der Diebstahl eines Smartphones lästig und entbehrlich. Wir haben einerseits einen finanziellen Schaden, unabhängig von welcher Marke unser Gerät ist, unabhängig wie alt es ist. Wir haben andererseits auch den Ärger wegen unserer Daten, die sich auf dem Smartphone befinden und schließlich kommen wir noch zu einem wesentlichen weiteren Punkt.

 

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Ja, nachdem ich erst über das Vertrauen in die anderen Menschen berichtet habe, nachdem ich erzählt habe, wie wichtig Vertrauen in unserem sozialen Zusammenleben ist, da kommt dann das. Was soll ich jetzt sagen? Ich bin wirklich erschüttert und schockiert. Da befinden wir uns gerade in einer 2.000-Seelen-Gemeinde, einem Ort, wo quasi jeder jeden kennt, wo Nachbarschaft noch im eigentlichen Sinne gepflegt wird und dann passiert das. Wo ist das traute Landleben? Wo ist die Zusammengehörigkeit im Ort? Wo ist die ungetrübte ländliche Idylle? Das kann doch nicht wahr sein – das kann doch hier nicht passiert sein.

 

Die Blase ist geplatzt

Sicher ist mir bewusst, dass dies immer mal wieder Menschen trifft – sicher ist mir bewusst, dass dies sehr wohl passieren kann. Trotzdem habe ich es in den hintersten Winkel meiner Gedanken geschoben und mit lauter schönen Momenten und Vorstellungen überlagert. Wunderbare Vogel-Strauß-Technik – was ich nicht will, das verbanne ich einfach aus meinen Gedanken und schon ist es weg. Funktioniert halt doch nicht immer so, wie sich das kleine Mädchen das so vorstellt. Ja, auch wenn ich weiß, dass es da draußen doch einige schwarze Schafe gibt, die nur mein „Bestes“ wollen, sei es nun mein Smartphone, mein Account, mein Geld oder was auch immer, ist dies für mich doch immer weit weg gewesen. Ich habe diesbezüglich wohl etwas unter meiner kleinen persönlichen Schutzwolke gelebt, die nichts Schlimmes einlässt und wenn doch mal was passiert, dann doch nicht in meinem unmittelbaren Umfeld, sondern irgendwen anderen, irgendwen nicht Greifbaren, dem großen Unbekannten und Namenlosen und ich kann weiterhin auf meinem Einhorn auf dem Feenstaub dahinreiten.

Doch dem ist nicht so und das ist mir natürlich auch klar – ja, so etwas passiert immer mal wieder, ja, das kann auch mich oder mein direktes Umfeld betreffen, ja, das ist nicht immer weit weg so quasi „unter ferner liefen“ – dennoch will ich mich nicht ständig damit beschäftigen, was Unangenehmes passieren könnte. Eine gewisse Vorsicht bei manchen Dingen ist natürlich erforderlich – ich werde auch immer mal wieder darauf hingewiesen oder denke immer mal wieder daran. Doch wenn ich selbst nie davon betroffen bin, wenn es in meinem Umfeld keinen derartigen Vorfall gibt, dann gerät das immer weiter in Vergessenheit und ich bin vielleicht dann nicht mehr entsprechend achtsam.

 

Fragen über Fragen

Dennoch hat dieses Ereignis meinem Glauben in die Mitmenschen einen Knacks versetzt – es ist sicherlich nur eine Kleinigkeit, es geht nur um ein Smartphone und ich will dies jetzt auch nicht hochspielen. Trotzdem hat hier jemand einfach ein fremdes Grundstück betreten, trotzdem ist hier jemand um das Haus einfach in einen fremden Garten gegangen, obwohl niemand anwesend gewesen ist, trotzdem hat hier jemand einfach einen Tisch auf einer Terrasse durchstöbert, trotzdem hat hier einfach jemand das Smartphone eines anderen mitgenommen und da ist für mich auch kriminelle Energie im Spiel und ich frage mich schon: warum macht jemand so etwas? Warum tut er das? Was sind die Motive dahinter?

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Aber ich frage mich auch weiter: müssen wir in unserem Garten ständig achtsam sein? Dürfen wir auf unserem Terrassentisch keine Besitztümer liegen lassen? Ja, natürlich kann jetzt argumentiert werden, dass es von uns leichtsinnig gewesen ist, das Smartphone auf dem Gartentisch zu lassen und es nicht mitzunehmen oder ins Haus zu tragen, dass wir besser darauf achten sollten, was wir wo hinlegen. Ich denke, wenn wir unter vielen Menschen unterwegs sind, wenn wir uns an touristischen Hochburgen befinden, dann sind wir sicher eher bedacht und wahrscheinlich vorsichtiger mit unseren Besitztümern – doch quasi in den eigenen 4 Wänden dies erfahren zu müssen hat für mich einen etwas bitteren Nachgeschmack.

 

Ursache und Wirkung

Wenn ich mein Smartphone fallen lasse und es beschädigt ist – OK, selbst schuld; wenn mir mein Handy aus der Tasche rutscht und ich es nicht bemerke – OK, selbst schuld. Aber ich will jetzt nicht auch ständig Sorge haben müssen, dass es mir gestohlen wird. Wenn sich so ein Erlebnis zugetragen hat, dann hinterlässt das gewollt oder ungewollt natürlich seine Spuren bei uns und wir verhalten uns vielleicht in manchen Situationen nicht mehr so locker und gelassen.

So etwas kann natürlich das reale Leben betreffen, egal ob es jetzt um das Smartphone, die Geldbörse oder andere persönliche Gegenstände geht, aber es kann auch in unserem Online-Leben sein – wie oft hören wir doch, dass irgendwelche Daten missbraucht worden sind, dass Kreditkartendaten ausspioniert worden sind, dass Bestellungen von gefälschten Accounts abgeschickt worden sind, dass Bankkonten leergeräumt wurden oder ganz banal, dass Pishing-Mails eingelangt sind oder ein Virus Daten zerstört hat. Es gibt doch immer wieder unangenehme Ereignisse – Dinge, vor denen wir indirekt oder auch direkt gewarnt werden. Ja, ich weiß, wie wichtig sichere Passwörter sind, ich weiß, wie vorsichtig wir mit unseren Angaben im Internet sein sollen. Aber vor allen möglichen Fällen, vor allen Varianten sind wir dennoch nie wirklich geschützt. Trotzdem will ich nicht jedes Mal, wenn ich Online-Banking mache, im Hinterkopf haben, dass mir meine Daten geklaut werden können. Ich will nicht jedes Mal, wenn ich ein Mail öffne, Angst vor einem Virus haben.

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Ja, eine unangenehme Erfahrung mit Mitmenschen, die mich ein bisschen verunsichert hat, die mir ein bisschen den Glauben und das Zutrauen genommen hat, die mir aber auch gezeigt, dass ich nicht „unverwundbar“ bin, die mir bewusst gemacht hat, dass auch ich jederzeit davon betroffen sein kann. Es geht hier dabei nicht im Konkreten um den Diebstahl des Smartphones, das könnte auch irgendetwas Anderes sein, es geht vielmehr darum, was so ein Vorfall in uns auslöst, welche Gedanken er hervorruft und wie wir damit umgehen. Ich denke, es gibt immer wieder Vorkommnisse in unserem Leben, die uns etwas aufzeigen und es liegt es an uns, was wir davon mitnehmen, wie sehr wir uns davon beeinflussen lassen und was wir gegebenenfalls daraus lernen.

 

So jetzt aber genug– habt ihr eigentlich schon gesehen, was für ein wunderbarer Tag heute ist, die Sonne meint es in den letzten Septembertagen richtig gut mit uns und schickt das Thermometer nochmals über die 20-Grad-Marke. Bevor ihr euch jedoch ins Freie begebt, möchte ich gerne wissen:

Ist dir schon einmal dein Smartphone abhanden gekommen, vielleicht verloren, gestohlen oder auch einfach nur beschädigt oder defekt? Warst du für so einen Fall gerüstet – hast du gleich alle entsprechenden Maßnahmen gesetzt? 

Aber mich interessiert natürlich auch, ob dir auch schon einmal ein Erlebnis so vor Augen geführt, dass doch auch dir so etwas passieren kann? Hast du die Erfahrung gemacht, dass etwas, das du vielleicht bisher nur durch das Hören-Sagen kennst, plötzlich eintritt? Hatte dies irgendeine Auswirkung auf den Umgang mit deiner Umwelt?

Ich bin schon sehr gespannt, was du dazu zu sagen hast.