Asien

Come with us – Familienausflug nach Kyoto

Inari Shrine

Wenn wir uns schon im asiatischen Raum befinden, wollen wir auch einige Städte im Umkreis von Osaka kennenlernen – es doch etwas Wunderbares, die Eigenheiten von Menschen, die Gewohnheiten und Gepflogenheiten in einem Land, das Flair einer Stadt zu erforschen und dies dabei direkt selbst vor Ort erleben zu dürfen.

So steht bei uns heute ein Familienausflug auf dem Programm – es ist ja schon fast ein Jahr her, dass unsere Familie vollständig war und darum ist dies für uns ganz besonders. Ja, eigentlich ist es dabei ganz egal, welche Stadt wir besuchen, welchen Ort wir uns ansehen, welche Gegend wir erforschen – das Entscheidende daran ist doch, dass wir zusammen sind, dass uns nicht tausende Kilometer trennen, dass wir gemeinsam etwas unternehmen können, dass wir miteinander plaudern und uns unterhalten, miteinander essen, einfach miteinander sein können. Es ist so wunderbar, nach der langen Zeit der Trennung sich ansehen, sich anlächeln, sich umarmen zu können – das Band der Familie unmittelbar zu spüren, die Verbundenheit zu fühlen und dies auch für die kommende Zeit in uns zu tragen.

Wir verlassen dazu die spannende Stadt Osaka, diese interessante Metropole Japans – es geht mit der Japan Railway auf schnellem und direktem Weg von Osaka Station nach Kyoto. Bereits die Ankunft am Bahnhof in Kyoto bietet ein totales Highlight.

Aber zuerst noch kurz zu den Fakten: Kyoto 京都 liegt im Westen der japanischen Hauptinsel Honshu und zählt mit 1,5 Millionen Einwohnern zu den zehn größten Städten Japans. Diese Stadt war nach Nara von 794 bis 1868 die Hauptstadt Japans und somit die Residenz des Kaisers. Es befinden sich hier viele traditionelle Bauten wie buddhistische Tempeln, Schreine, Paläste und Gärten.

 

Bahnhof in Kyoto

So wird sind in Kyoto am Bahnhof angelangt und werden gleich von dem gigantischen Bauwerk in Empfang genommen, ein architektonisches Meisterwerk wölbt sich über uns. Die Menschenmassen, die von einem Bahnsteig zum anderen eilen, die ihren Anschlusszug suchen, die in Kyoto ankommen und den Ausgang suchen, die ihr Gepäck im Locker verstauen, die zum nächsten Zug eilen, die sich in einem der Restaurants niederlassen oder ein Geschäft anstreben, all das, der ganze Lärm und Wirbel, das Gerenne und das pulsierende Leben um uns herum wir nicht beachtet, gerät in den Hintergrund bei diesem unerwarteten Anblick.

 

Bahnhof Kyoto

 

In einer Stadt, die von Tradition und Geschichte geprägt ist, werden wir von diesem modernen Komplex überrascht. Staunend queren wir die Halle und blicken fasziniert nach oben in dieses Monument aus Glas und Stahl, auf Streben, die quer durch das Bauwerk gehen, auf Glaskonstruktionen, die an der Decke angebracht sind – davon wollen wir mehr sehen, das wollen wir näher erleben.

 

Bahnhof Kyoto

 

So streben wir auch gleich mal die Rolltreppen an, die uns scheinbar endlos nach oben befördern. Hier stehen wir dann in diesem neumodernen Bau und haben einen wunderbaren Blick auf das „alte“ Kyoto mit seinen Tempeln und Schreinen, aber auch auf den modernen Kyoto Tower, der sich gleich in der Nähe des Bahnhofs befindet.

 

Kyoto Tower

 

Arashiyama Bamboo Grove bei Kyoto

Nach einer kurzen Zugfahrt sind wir bei unserem nächsten Ziel angelangt – ein wunderbarer Ausflug in die Natur, hinaus aus der Großstadt und hinein in den Wald. Aber hier haben wir nicht einen herkömmlichen Wald, keinen Laubwald oder Nadelwald, wie wir ihn von zu Hause kennen – nein, riesige Bambusstämme in den verschiedensten Grüntönen säumen dichtgedrängt den schmalen Weg links und rechts und auch beim Blick nach oben sehen wir die gigantischen Bambusstiele, diese dicken, unendlich hohen Riesenstangen, die im düsteren Dämmerlicht hoch in den Himmel ragen.

 

Arashiyama

 

Bei diesem Anblick fühlen wir uns wie kleine Wesen, wie Zwerge, die einen Märchenwald betreten und staunen über die riesigen Gewächse, die leise über uns rauschen und knarren. Zwischen den dicken, aber dennoch biegsamen Bambusrohren blitzen die Sonnenstrahlen durch, sie zaubern Muster auf unseren Weg und setzen den Wald in ein mystisches Licht. Eine besondere Stimmung liegt auf diesem idyllischen Pfad, nur schwer können wir den Blick von diesem imposanten Bambuswald lösen und unseren Weg fortsetzen.

 

Arashiyama

 

Vom Bambusweg gelangen wir auf kleine Pfade, Stufen aus Steinen und verzaubernde Wege, die idyllische Wanderung führt uns immer wieder durch Torbögen, an wunderbaren Bauten vorbei. Der ganze Bereich ist voll mit herrlichen Botanik, es reicht über Kirschblüten, Ahorn, Azaleen, Bambus bis zu japanischen Kiefern. Ein so wunderbarer Ort, um Ruhe und Kraft zu tanken, um einfach bei sich zu sein, die Gedanken ziehen zu lassen, die wundervolle Stimmung zu genießen, aber auch um die gemeinsame Zeit zu genießen, um herrliche Familienzeit zu verbringen.

 

Arashiyama

 

Dieser Garten verströmt eine Zufriedenheit, ein Wohlbefinden, eine ganz wunderbare Atmosphäre, die wir auf uns wirken lassen, die wir in uns aufnehmen und mitnehmen. Es bedarf keiner Worte, es ist uns einfach nur wichtig, dies gemeinsam zu erleben und endlich wieder vereint zu sein und das in einer so herrlichen Umgebung, in so einem fantastischen Garten mit immer wieder neuen und herrlichen Ausblicken.

 

Schließlich entdecken wir zwischen den vielfältigen Pflanzen ein kleines japanisches Teehaus, das einladend zwischen den Sträuchern und Bäumen hervorblitzt, beim Näherkommen zeigt es sich mit den charakteristischen Formen, mit dem geschwungenen Dach, mit dem Holzverbau.

Von so viel Freundlichkeit empfangen lassen wir uns gerne zu einer kleinen Rast nieder und freuen uns auf die japanischen Köstlichkeiten. Wir verkosten den Matcha-Tee mit seinem intensiven Geschmack, das grüne Getränke serviert in den typischen und teilweise sehr besonderen Schalen, dazu werden wir mit japanischem Konfekt verwöhnt – ein ungewohnter, nicht wirklich definierbarer Geschmack, etwas von Gelee, etwas von Frucht, etwas von Kuchen, wieder in dieser eigenwilligen grünen Farbe, aber auf jeden Fall sehr lecker.

 

Arashiyama

 

Obwohl wir einen gemütlichen Spaziergang, nur eine kleine Wanderung durch diesen herrlichen Garten gemacht haben, obwohl wir den Temperaturen in Kyoto entsprechend kühl gekleidet sind, klebt uns die Kleidung bereits am Körper und eine Schwüle umgibt uns. Trotz der schattenspendenden Bäume und Sträucher ist es extrem schwül, die hohe Luftfeuchtigkeit in Japan sorgt für dieses Klima und wir sind für jeden kleinen Luftzug dankbar.

 

Fushimi Inari-Taisha in Kyoto

Schließlich führt uns unser Weg in den Süden von Kyoto; hier werden wir anfangs von den Menschenmassen richtiggehend überrollt, die Menschen strömen von allen Seiten herbei, alle scheinen ein Ziel zu haben, alle folgen der gleichen Richtung – nach dem Motto „Follow the crowd“ lassen wir uns einfach mal mit dieser friedlichen und ruhigen Menge mittreiben und dann sehen wir auch das beeindruckende riesige orange-rote Tori mit dem schwarzen Streben obenauf.

Diese auffällig leuchtende Farbe zieht die Blicke sofort auf sich und so landen wir dann direkt beim Fushimi-Inari-Schrein, einem der sicher bekanntesten Shinto-Schreine in Japan, der dem Reisgott Inari geweiht ist Auch der Schein selbst erstrahlt in dieser markanten Farbe und ist mit zahlreichen goldenen Verzierungen und Leisten versehen.

 

Inari Shrine

 

Gleich neben dem Schrein entdecken wir eine Art Orakel, Omikuji, das Glück und Vermögen oder auch Pech und Unglück in irgendeiner Form vorhersagt. Die Japaner haben dafür eine ganz wunderbare Lösung gefunden: verspricht die Vorhersage Gutes, dann wird der Zettel eingesteckt und mitgenommen, wenn aber Schlechtes angekündigt wird, dann kann man den Zettel einfach daneben aufhängen und der Wind bläst das schlechte Schicksal davon.

Langsam nähern wir uns den tausenden an Schreintoren, der riesigen Anzahl an Torii, die sich kilometerweit durch den Wald den Berg hinauf bis zum Gipfel aneinanderreihen. Nach einem kurzen Stück des Weges verliert sich auch die Menschenmenge und wir können diese eigenwillige Stimmung, diese besondere Atmosphäre auf uns wirken lassen. Wie durch ein Gebäude, wie durch einen mystischen Tunnel gehen wir unter den leuchtenden Torii über Steinstufen und Waldpfade dahin, treten in einen geheimnisvollen Wald ein und spüren die besondere Magie dieses Ortes.

 

Inari Shrine

 

Ein eigenartiges Gefühl beschleicht uns auf diesem magischen Pfad – immer wieder sehen wir in den Nischen, an verschiedenen Ecken steinerne Fuchsstatuen, die einen Schlüssel im Maul tragen: der Fuchs verkörpert den Gott Inaris und der Schlüssel verspricht erfolgreiche Geschäfte und Erfolg.

Dann wieder teilt sich der Weg und es kann zwischen verschiedenen Torii-Gängen gewählt werden, wir lassen uns treiben, passieren immer wieder kleine Schreine oder Gräber, nehmen die besondere Stimmung, diese düstere und doch leichte Stimmung auf, genießen zwischendurch immer wieder die Aussicht, spüren die leichte Dämmerung, die schließlich alles in ein stimmungsvolles Licht taucht.

 

Inari Shrine

 

In der Ferne sehen wir die ersten Lichter, während wir uns wie in einem verwunschenen Wald einsam fortbewegen – wir fühlen uns fast wie in einer anderen Welt. Ein tolles Erlebnis, ein wunderbarer Eindruck, der durch die gemeinsame Familienzeit noch verstärkt wird.

 

Tofu-Spezialitäten aus Kyoto

Wenn ich in einem fremden Land bin, wenn ich eine neue Kultur kennenlerne, dann soll sich das auch auf den kulinarischen Bereich erstecken, dann will ich auch Spezialitäten aus diesem Land probieren, dann will ich deren heimischen Speisen verkosten. Sushi oder Tempura kenne ich zwar aus Österreich, aber wie schmecken eigentlich solche Gerichte im Ursprungsland? Was sind die typischen Speisen der Japaner? Was wird in Kyoto aufgetischt?

Kyoto ist eine Hochburg für Tofu – jetzt werden sicher einige ungläubig schauen. Ja, dieser für manche geschmacklose Tofu, der bei uns vor allem für vegane, aber auch für vegetarische Gerichte verwendet wird, dieses Produkt aus weißen Sojabohnen hat in Kyoto bereits jahrzehntelange Tradition. Seit über 130 Jahren wird hier Tofu in den verschiedenen Arten hergestellt und für die ursprüngliche Küche verwendet und er hat sich zu einer wahren Kulinarität entwickelt.

 

Tofu Restaurant

 

Das wollen wir natürlich auch probieren und besuchen ein typisches Tofu-Restaurant, ein Lokal, das sich auf die unterschiedlichen Arten der Zubereitung von Tofu spezialisiert hat, das uns die Vielfalt dieses Produktes näherbringt.

In acht Gängen dürfen wir dabei die Tofuspezialitäten verkosten, es gibt frittierten Tofu, Yuba, in einer heißen Brühe gekochten Tofu, fluffig weichen Tofu mit Sauce, Tofu in Reiskuchenwürfeln, gebratene Süßkartoffel mit Tofu und dergleichen, ja sogar ein Tofu-Konfekt wird uns gereicht. Anfangs sind wir noch sehr unsicher und verkosten die Gerichte in kleinen Portionen, lassen sie auf unserem Gaumen wirken, versuchen die Geschmacksrichtungen zu definieren – sehr ungewohnte Gerichte, aber nicht mit dem Tofu bei uns zu vergleichen, das ist wie frischer Thunfisch zu Thunfisch aus der Dose.

 

Tofu Restaurant

 

Eine weitere wunderbare Erfahrung, die wir hier in Japan machen dürfen, wir haben Natur und Tradition, das Modere und das Kulinarische in Kyoto erlebt – eine vielfältige und wunderschöne Stadt, die so viel zu bieten hat.

 

DOUMO ARIGATOU KYOTO

  • für diesen tollen Tag
  • für diese wunderbaren Erfahrungen
  • für diese herrlichen Erlebnisse
  • für diese gemeinsame Familienzeit
  • für diese tolle Quality-Time