In guten und in schlechten Tagen – bis dass der Tod uns scheidet

Im Sommer durften wir an einem wunderschönen Ereignis teilhaben – eine Nichte hat nach mehrmaligen Verschiebungen aufgrund der Lock-Downs und Einschränkungen ihrem Verlobten im Beisein der Familie und der Freunde das Ja-Wort gegeben. Ein tolles Brautpaar, das selbst so viel Freude und Glück ausgestrahlt und diese Stimmung auf alle Anwesenden übertragen hat. Eine so stimmungsvolle Feier – ihr perfektes Fest, wie die Braut am Ende glücklich mit leuchtenden Augen verkündet hat. Die frisch Vermählten wollen diese Freude, diese Liebe in ihr gemeinsames Leben mitnehmen und in guten und vor allem schlechten Tagen bewahren. Wie würde ihnen das gelingen – wie werden sie das schaffen? Daher war ihre Frage an die älteren Ehepaare, die teilweise schon vierzig oder fünfzig Jahre verheiratet sind, welchen Rat sie ihnen dazu geben können.
Gleich und gleich gesellt sich gern
In allfälligen Beziehungsratgebern oder auch in den gewünschten oder meist auch unerwünschten Ratschlägen wird doch meistens angeführt, wie wichtig Gemeinsamkeiten für eine gute und erfüllte Beziehung sind, wie wichtig es ist, gemeinsam Zeit zu verbringen, etwas gemeinsam zu unternehmen. Doch ist das wirklich so? Sind wirklich nur Paare zufrieden, die alles oder zumindest fast alles gemeinsam unternehmen? Verlaufen nur jene Beziehungen glücklich, bei denen die Partner ständig beisammen sind?
So steht unlängst ein Bekannter vor unserer Eingangstür und im Laufe des Gesprächs berichtet er ganz niedergeschlagen davon, dass er und seine Partnerin sich getrennt haben. Zuerst habe ich mal große Fragezeichen vor den Augen – wir haben die beiden gemeinsam vor fast dreißig Jahren kennengelernt und sie immer als zufriedenes Paar erlebt. Ja, sie waren ständig zusammen unterwegs, sie hatten die gleichen Interessen, sie liebten die gleichen Sportarten und haben sie regelmäßig gemeinsam ausgeübt, sie hatten beide eine Vorliebe für besondere Pflanzen und besondere Speisen. Sie sind immer als ausgeglichenes Doppelpack aufgetreten und jetzt das.
Für mich ist das wie ein Blitz aus heiterem Himmel, komplett unerwartet. Natürlich wissen wir nicht immer, was hinter den Kulissen und in den eigenen vier Wänden bei anderen Menschen geschieht, aber diese Trennung der Beiden hatte ich in keinster Weise vorhergesehen oder erwartet.
Doch daneben stellt hier gleich die Frage: Ist zu viel Gemeinsamkeit vielleicht auch nicht optimal? Haben diese beiden zu viel Zeit miteinander verbracht? Hat es keinen Freiraum mehr oder zu wenig Freiraum für eigene Aktivitäten gegeben? Hat sich hier die ständige Gemeinsamkeit in eine Verpflichtung verwandelt?
Gemeinsam und doch einsam
So vielfältig die Beziehungen der Menschen sind, so vielfältig wird hier auch die Antwort ausfallen – meines Erachtens muss wohl jedes Paar seinen eigenen Weg finden, der für beide passt und mit dem sie beide zufrieden sind. Gemeinsame Aktivitäten sind natürlich etwas Schönes, doch wenn sie quasi nur aufgrund von Druck und Pflichtgefühl erfolgen, dann sind sie eher kontraproduktiv, schaden dem Verhältnis und können schlussendlich erst recht zur Entfremdung führen. Warum etwa unbedingt gemeinsam einen Film schauen, wenn sich einer lieber eine Dokumentation ansieht und der andere Komödien mag? Warum gemeinsam einen Tag am Wasser verbringen, wenn einer die Berge bevorzugt?
Natürlich sind in diesem Zusammenhang immer mal wieder Kompromisse erforderlich – vielleicht eben auch mal etwas unternehmen, was wir selbst nicht so gerne tun, um damit dem Partner eine Freude zu bereiten. Vielleicht auch mal auf etwas verzichten, das wir gerne hätten oder machen würden, weil der Partner damit nichts anfangen oder sich nicht damit anfreunden kann. Solange dies in einem ausgewogenen Maß verläuft, solange sich keiner dabei benachteiligt oder übergangen fühlt, ist dies doch eine schöne Lösung.
Bei der gemeinsam verbrachten Zeit sollte diese sowieso unter dem Titel „Quality-Time“ laufen – also, Zeit die wir wirklich bewusst dem Partner widmen, das kann nun ein Gespräch ohne den sonstigen Ablenkungen sein, das kann ein gemütlicher Spaziergang sein, das kann auch ein lustiges Spiel sein, das beide lieben. Es ist schlussendlich doch wohl meistens nicht die Zeitdauer, die gemeinsam verbracht wird, ausschlaggebend, sondern wie die gemeinsamen Momente gestaltet werden. Dafür könnte auch folgender Satz in leicht abgewandelter Form angewendet werden: Es geht nicht darum, der Beziehung mehr Zeit zu geben, sondern der Zeit besondere Beziehungsmomente.
Gegensätze ziehen sich an
Es müssen nicht alle Vorlieben, alle Neigungen gleich sein und es muss nicht alles gemeinsam unternommen werden – ein paar Gegensätze machen eine Beziehung vielleicht auch interessanter. Es werden verschiedene Gesichtspunkte eingebracht – wenn diese entsprechend vorgetragen und diskutiert werden, kann es zu offenen und aufgeschlossenen Ansichten führen, was schließlich auch zur Weiterentwicklung der Partner beiträgt.
Aber eine gewisse gemeinsame Grundhaltung oder auch ähnliche Grundeinstellung sollten meines Erachtens für das Gelingen einer Beziehung schon gegeben sein – wenn einem Partner etwa die Nachhaltigkeit besonders wichtig ist und er dies in allen Lebensbereichen berücksichtigt, so wird es mit einem konsumbezogenen Gegenüber immer wieder zu Grundsatzdiskussionen und wahrscheinlich nicht lösbaren Auseinandersetzungen kommen.
Wisch und weg
Doch jetzt nochmals kurz zurück zu unserem Bekannten – er hat von seiner Partnerin in all den gemeinsamen Jahren immer von seiner „LAP“ gesprochen, wohl ohne sich dabei den eigentlichen Hintergrund dieser Bezeichnung zu überlegen. Denn LAP, also die Abkürzung für einen Lebensabschnittspartner impliziert ja eigentlich das von vorneherein, was er nun selbst erlebt hat. Die Beziehung zu einem Lebensabschnittspartner hat zwar kein vorbestimmtes Ende und ist nicht für eine bestimmte Zeitdauer geplant, doch es wird durch die Bezeichnung indirekt bereits ausgesagt, dass es sich hierbei nicht um eine Beziehung auf Lebenszeit handeln wird, sondern dass diese eben jederzeit nach dem Ablauf eines Lebensabschnitts ein Aus finden kann.
In unserem Umfeld haben sich aber generell in der letzten Zeit vermehrt einige sehr unerwartete Trennungen vollzogen. Gerne werden diese Kurzzeitbeziehungen den jüngeren Generationen zugeordnet – es wird ihnen teilweise auch vorgeworfen, eher oberflächlich zu handeln, nicht um Problemlösungen in einer Beziehung bemüht zu sein, sondern diese bei den geringsten Unstimmigkeiten zu beenden. Dabei werden auch diese Dating-Apps gerne angeführt, die zu diesem Verhalten besonders beitragen sollen, indem hier einfach bei Gefallen eines Profils nach rechts und ansonsten gleich nach links weggewischt wird. „Wisch und weg“, wenn du mir nicht oder nicht mehr passt.
Noch einmal und noch einmal und noch einmal
Hierbei möchte ich aber explizit anführen, dass diese Trennungen und Scheidungen in unserem Freundes- und Bekanntenkreis eben auch etliche ältere Paare, die schon Jahrzehnte verheiratet waren oder eine Beziehung geführt haben, betroffen hat. In den meisten Fällen ist dann als Trennungsgrund ein neuer Partner von einem angeführt worden, so etwa hat dies ganz klischeehaft, wie in einem schlechten Witz einen „Kurschatten“ betroffen. Eine Bekannte hat nach einem Knöchelbruch einige Zeit in einer Rehabilitationsklinik verbracht – in diesen drei Wochen hat sie tatsächlich einen neuen Mann kennengelernt und für ihn danach sofort ihre fünfundzwanzigjährige Ehe beendet. Für mich ist das zwar nicht ganz nachvollziehbar – kann ich einen Menschen in so kurzer Zeit so gut kennenlernen, dass ich mein ganzes Leben auf den Kopf stelle? Doch natürlich hatte ich keinen Einblick in ihr tatsächliches Eheleben, was hier an Problemen und Krisen vielleicht ohnehin schon unter der Oberfläche geschlummert hat oder ob es doch diese vielzitierte „Liebe auf den ersten Blick“ war, die alles Bisherige so abrupt vergessen lässt.
Aber nicht nur die Trennungen waren für mich unerwartet, sondern auch wie schnell der verlassene Partner ebenfalls wieder eine neue Beziehung gefunden hat. Das hat für mich dann fast etwas den Beigeschmack, dass diese sich selbst und natürlich vor allem ihrem ehemaligen Lebensgefährten damit beweisen wollen, dass sie auf ihn nicht angewiesen sind, dass sie sehr wohl auch genug andere Möglichkeiten haben.
In der Extremform sehen wir das doch auch immer wieder bei Prominenten wie etwa bei Liz Taylor mit ihren acht Ehen oder dem österreichischen Baumeister Lugner, der sich nach fünf geschiedenen Ehen nun zum sechsten Mal verlobt und dabei jedes Mal von der großen Liebe gesprochen hat.
Getrennt und doch vereint
Wenn sich zwei Menschen kennenlernen, wenn sie schließlich eine Beziehung eingehen und vielleicht auch die Ehe schließen, dann kommt bei den meisten der Punkt, wo sie sich ein gemeinsames Zuhause schaffen, wo sie eine gemeinsame Wohnung beziehen und sich einen gemeinsamen Lebensmittelpunkt schaffen. Doch auch hier habe ich Veränderungen wahrgenommen – so verbringt eine Freundin die meiste Zeit im Haus ihres Partners, sie hat aber ihre Eigentumswohnung für sich behalten.
Meine achtzigjährige Tante führt mit ihrem neuen Partner eine ähnliche Beziehung, sowohl sie als auch ihr Lebensgefährte nutzen ihre bisherigen Wohnungen weiterhin; sie haben zwar eine fixe Beziehung, dennoch hat jeder seinen eigenen Rückzugsbereich, seinen eigenen Haushalt. Sie verbringen gerne Zeit miteinander und unternehmen viel, trotzdem haben sie auch Tage, die jeder in seinen eigenen vier Wänden verbringt.
Doch nicht nur bei älteren Menschen sehe ich diese Form der „Beziehung mit Abstand“, sondern auch bei jüngeren tritt sich vermehrt auf – hier kann sie natürlich zusätzlich als Ursache auch weit von einander entfernte Arbeitsplätze oder Kinder eines Partners haben. Für diese Form der Beziehung gibt es natürlich auch eine Bezeichnung – diese Menschen werden auch „LATS“ genannt, was sich vom Englischen „Living apart together“ ableitet, und Menschen mit einer festen Beziehung, aber eben getrennten Haushalten beschreibt, die quasi das Schema „Alles kann, nichts muss“ leben. Sie können zusammen sein, wenn sie es beide wollen und Freude daran haben, müssen aber nicht, wenn sie bestimmte Alltagsgewohnheiten des Partners nicht mögen.
Versprechen für das Leben
Wenn wir nun noch kurz auf dieses vielfach verwendete Ehegelöbnis schauen, das wir wohl schon oftmals bei Trauungen gehört haben – „Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens“. Ein Satz, der dabei immer wieder gerne verwendet wird und es ist auch jedem verständlich, was damit aussagt werden soll. Dennoch ist es meines Erachtens bei genauer Betrachtung ein Versprechen, das wir zwar im Moment der Trauung, vielleicht noch auf rosa Wölkchen schwebend gerne abgeben, aber wir haben es schlussendlich nicht immer selbst in der Hand, ob das auch eingehalten wird oder eingehalten werden kann. Menschen entwickeln sich in ihrem Leben weiter, sie verändern sind – dabei kann es eventuell auch zu unangenehmen Entwicklungen kommen, die unserer Lebenseinstellung, die unserem Begriff von Menschlichkeit, von Ethik widersprechen. Menschen können sich zu ihren Nachteil verändern und Negatives ausleben und somit natürlich bewirken, dass sie und im Besonderen auch ihr Verhalten nicht mehr geehrt und geachtet werden können oder sollen.
Es gibt also wohl tausend Gründe, warum ein Paar ein Leben lang beisammen bleibt, aber es gibt wohl auch tausend Gründe, warum es dies nicht tut. Genauso gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, seine Beziehung mit seinem Partner zu gestalten.
Wie siehst du die aktuelle Situation – hast du in letzter Zeit auch an einer Hochzeit teilnehmen dürfen und wird diese mit einem optimistischen Ausblick gesehen? Erlebst du in deinem Umfeld zurzeit vermehrt Trennungen, eventuell auch bei langjährigen Beziehungen? Wie gehen die Menschen generell mit ihren Beziehungen um – wie gelingen sie und woran scheitern sie?
Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.
Hey, das ist wieder ein Thema bei dem ich mich sehr auslassen könnte!
Meine Oma zb konnte Trennungen nie akzeptieren- früher war das undenkbar. Auch die Generation meiner Eltern ist zum Teil noch so gestrickt. In meinem Alter ist eine Trennung schon fast normal. Ich gebe jedoch immer wieder zu Bedenken, dass ein neuer Partner auch irgendwann den Reiz verliert.
Ich persönlich finde es viel spannender mit aller Kraft und Hingabe eine Partnerschaft zu meistern- denn das ist was verbindet und am Ende Glück erfährt.
Ob das immer so klappt sei dahingestellt- bei mir zumindest darf ich sagen: ja :).
Liebe Grüße!
Liebe Jenny, vielen Dank für deinen interessanten Kommentar. Es ist sicher so, dass früher Trennungen nicht so häufig waren – das mag einerseits an der traditionellen Einstellung der Menschen, aber auch an wirtschaftlichen und finanziellen Gründen gelegen haben. Heute ist eine Trennung quasi gesellschaftsfähig – aber es soll sicherlich dadurch dies nicht zu verständlich werden. Gemeinsames Bemühen ist schon erforderlich.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Ich finde die Frage Deiner Nichte sehr weise. Mich hätten die Antworten der Gäste interessiert.
Meine wäre gewesen: eine gute Mischung aus Nähe und Freiraum. Bei uns ist der Freiraum wörtlich zu sehen – wir haben jeder im Haus eigene Räume zusätzlich zu den gemeinsamen. Und die Grundwerte müssen übereinstimmen, sonst wird die Ehe ein Kampf. Immer mal wieder abzugleichen, ob einem der Lebensstil und -Inhalte noch zusagen, hilft auch. Vereinbarung ab und zu zu überprüfen und ggf. neu zu verhandeln, finde ich wichtig.
Alles Gute für die Ehe Deiner Nichte und Deine Mannes!
Liebe Ines, ich danke dir für deine Worte. Deine Antwort finde ich sehr nachvollziehbar – auch wenn es tatsächlich nicht immer eigene Räume sind, so ist doch bei den meisten immer mal wieder ein bisschen Abstand, ein bisschen eigener Bereich erforderlich, um ein ausgewogenes Zusammenleben zu ermöglichen. Es war wirklich spannend – mein Vater hat geantwortet: „Als ich meine Frau das erste Mal gesehen habe, hat sie mir gleich total gefallen und das ist bis heute so geblieben. Also gut wählen und dann ganz viel lieben.“
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Man hat nie die Garantie, dass eine Beziehung ein Leben lang hält. Dafür werden die Menschen heut zu Tage einfach zu alt. Manche langjährigen Beziehungen entwickeln sich in die andere Richtigung, weil Interessen auseinander gehen und man vielleicht nur noch freundschaftlich zusammenlebt. Insofern sollte man nie ein Urteil sprechen.
Freunde von uns haben vor kurzem nach 20 Jahren des Zusammenlebens geheiratet.
Liebe Grüße Sabine
Liebe Sabine, vielen Dank für deine Antwort. Es gibt sicherlich keine allgemeingültigen Regeln, die bei befolgen zur perfekten Beziehung führen und auch wenn eine Beziehung auseinandergeht, so kennen Außenstehende doch meistens nicht die vollständige Situation und das aus der Sicht von beiden. Es freut mich für deine Freunde – die scheinen es für sich richtig gemacht zu haben.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Oh weh Gesa, da bin ich wohl ein Paradebeispiel, weil ich mich erst kürzlich nach 17 Ehejahren getrennt habe. Und ich kann sagen es waren durchaus gute Jahre. Mein noch Ehemann ist mir sehr wichtig und ich liebe ihn als Mensch. Allerdings hatte unser Zusammenleben, so harmonisch es war, nichts mehr mit einer Beziehung zu tun. Als ich jemand andern kennengelernt habe, ist mir aufgefallen, dass es mir nicht reicht, dass ich mich zu jung fühle, um keine körperliche Beziehung mehr zu haben. Meinen Mann „nur wegen Sex“ zu betrügen kam für mich nicht in Frage. Das bringe ich nicht fertig. Also musste ich mich trennen. So schmerzhaft das war.
Freunde zu bleiben ist nicht einfach, weil alles noch zu frisch ist, aber ich will unbedingt daran arbeiten. Mal sehen, ob es klappt…
Über diese Trennung habe ich sehr viel von anderen Paaren erfahren, denn je mehr ich mich mitgeteilt habe (alle waren vollkommen schockiert, weil wir vermeintlich so perfekt zusammen waren), desto mehr habe ich erfahren. Desto deutlicher wurde, wieviele Beziehungen Ü50 genau das gleiche Problem haben. Die Umgangsweise ist allerdings meist anders.
Aber das muss eben jeder für sich entscheiden.
LG Nicole
Liebe Nicole, ich danke dir so sehr, dass du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt. Das ist nicht selbstverständlich und das weiß ich sehr zu schätzen. Es ist sicherlich nicht leicht, in so einer Situation eine Entscheidung zu treffen und du hast es dir bestimmt nicht leicht gemacht, daher habe ich vollen Respekt vor deinem Schritt. Wenn es nicht mehr passt, dann bringt es nichts in der Beziehung zu bleiben, denn schlussendlich leiden dann wohl mit der Zeit beide darunter. Andererseits gibt es wohl immer wieder auch Menschen, die einfach dahinwursteln und zu keinen klaren Worten fähig sind.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa,
ich glaube jeder muss für sich entscheiden, in welcher Art Beziehung er leben möchte und heute trennt man sich mit Sicherheit schneller und einfacher als noch vor 20 Jahren, deswegen wird es wohl auch langjährige Paare betreffen, die das von jüngeren vorgelebt bekommen. Meine Beziehung währt nun schon 38 Jahre, davon 29 Ehejahre. Mit allen Ups und Downs, die man sich vorstellen kann. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwo bei irgendwem 38 Jahre lang alles nur rosarot ist.
Da wir auch zusammen arbeiten, gibt es uns selten alleine, gibt es auch mehr Reibungspunkte. Aber ich merke mehr und mehr, dass es zumindest mir wichtiger wird, auch als Einzelperson sichtbar zu sein ohne unsere Paar-Basis zu verleugnen.
Und die Wirkung nach außen, das stimmt, das ist anders, Du kannst nicht in die vier Wände schauen. Mein Mann und ich waren mal ein paar Monate getrennt, er hat auch woanders gewohnt, unser Bekanntenkreis hat sich damals komplett verändert, weil viele uns tatsächlich nur als Doppelpack gesehen haben.
Herzliche Grüße liebe Gesa und schöne Restwoche
Sigi
Liebe Sigi, vielen Dank für deine interessante Worte. Bei deinen Worten habe ich fast ein kleines Déjà-vu – meine Gatte uns ich sind seit 37 Jahren in einer Beziehung, aber dafür schon etwas länger verheiratet als ihr beiden. Bei so einer Zeit gibt es eben nicht nur ein Schweben auf den Wolken und Paare, die das behaupten, machen sich oftmals auch selbst oder vor allem den anderen etwas vor und reden eben alles schön. Was für mich eben auch wichtig ist und du so schön beschrieben hast – in einer Beziehung sind eben zwei Einzelpersonen mit einer gemeinsamen Paar-Basis.
Habe einen ganz wunderbaren Abend und alles, alles Liebe
Für mich ist das Zauberwort für eine gute Beziehung… Kompromissbereitschaft. Natürlich auf einer gesunde Art und Weise. Ich bin 25 Jahre verheiratet und auf dem ersten Blick, sind wir mit meinem Mann sehr unterschiedlich. Dennoch, wir unternehmen viel gemeinsam und jegliche Probleme lösen wir zusammen. Man muss nicht direkt die gleichen Vorlieben oder Interessen haben, aber paar Gemeinsamkeiten sollten schon dabei sein, eben eine goldene Mitte. Jede Beziehung ist anders und die Menschen sind unterschiedlich. Ein Rat für eine gut laufende Beziehung, gibt es nicht. Fakt ist, es ist eine harte Arbeit, eine Arbeit, die Spaß machen sollte und das für beiden Parteien. Liebe Grüße und alles Gute für das Ehepaar!
Liebe Mira, danke für deine interessanten Erfahrungen. Es ist wohl so, dass nicht die Gemeinsamkeiten ausschlaggebend sind, sondern wie eben generell mit Situationen umgegangen wird, wie Meinungsverschiedenheiten gehändelt werden. So ist eine gleiche Grundeinstellung wohl wichtig und was viele wohl unterschätzen, eine Beziehung ist eben auch Arbeit und nicht nur ein Leben im Schlaraffenland.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa,
Es gab in den letzten 1,5 Jahren drei Hochzeiten, keine davon wurde wegen des C gefeiert. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Paare das nachholen.
Und Trennungen, da gab es auch einige. Auch von einer sehr langjährigen Beziehung, wo ich es niemals vermutet hätte. Da war es ein Urlaubsschatten.
Ich denke immer, ja man geht heute leichter auseinander, weil der gesellschaftliche Rahmen einen nicht mehr ächtet. Aber man weiß nie, ob es danach ‚besser‘ wird. Es gibt einige Gründe, warum ich es nachvollziehen und verstehen könnte. Aber auch solche, wo es mir schwierig ist, zu verstehen.
Ich bin 31 Jahren mit meinem Mann zusammen, davon 26 verheiratet. Und nein, man hat nicht jeden Tag Herzchenaugen oder schwebt. Aber ganz oft sind da eben auch noch diese Schmetterlinge, wie neulich, als sich mitten am Tag zufällig unsere Wege kreuzten.
Vieles in Beziehungen sollte selbstverständlich sein, aber nie zur Selbstverständlichkeit werden. Ich mache mir sehr oft klar, wie wertvoll das ist, was wir haben. Und zu offen gezeigte offene Liebesbeweise vor anderen lassen mich oft stutzen, ich sehe immer die kleinen Dinge (ein gesagter Satz, ein Blick, ein Lächeln), weißt du, wie ich es meine?
Aber, es gibt eben keine wirkliche Garantie. Nur die Hoffnung, dass es bleibt und wächst.
Aber ein Rat ist bestimmt: Den anderen nicht übermäßig ändern oder zurechtstutzen zu wollen- denn man hat sich ja in das Original verliebt.
Ich könnte endlos weiterschreiben, ich sehe immer, dass uns viele gemeinsame Themen bechäftigen. das bringt immer eine Saite in mir zum Klingen 😉
Sei liebst gegrüßt und geherzt,
Nicole
Liebe Nicole, ich danke dir so sehr für diesen wunderbaren Kommentar. Du bringt es in so vielen Bereichen richtig auf den Punkt, aber ganz besonders wichtig ist für mich eine Aussage und diese wird wohl auf die meisten Beziehungen zutreffen: Vieles in einer Beziehung sollte selbstverständlich sein, aber nicht zur Selbstverständlichkeit werden. Denn wenn wir alles als zu selbstverständlich sehen, wenn wir den anderen quasi sowieso immer verfügbar sehen und seine Handlungen nicht mehr beachten oder schätzen, dann kann dies zu einer Negativspirale für beide werden. Natürlich gibt es keine Garantie, aber gegenseitiges Bemühen ist sicherlich mal eine gute Basis.
Hab einen wunderbaren Abend, fühl dich gedrückt und alles, alles Liebe
Wir sind seit 34 Jahren verheiratet.
Und wir haben kaum was gemeinsam.
Außer uns, unsere Kinder, unsere Enkel und sehr viel gemeinsame Geschichte.
Was braucht man für eine stabile Beziehung? Vielleicht auch mal sehr viel Glück?
Ich wünsche dir eine schöne Woche
LG
Sabiene
Liebe Sabiene, ich danke dir für deine Erfahrungen. Sie zeigen doch, dass Gemeinsamkeiten manchmal eben überbewertet sind, wenn die Familie und das gemeinsame Leben den Zusammenhalt bieten.
Genießen einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Hallo meine Liebe,
wie toll der Blogpost wieder geschrieben ist :-* Früher gab es gart keine Trennungen, wenn man geheiratet hat ist man bis zum Tode zusammen geblieben. Leider ist dies in der heutigen net nur noch die Seltenheit. Für eine stabile Beziehung benötigt man viel Glück, man muss zurückstecken können und auf den anderen eingehen können (was vielen heutzutage in der Wegwerfgesellschaft kaum möglich erscheint;).
Hab ein wunderschönes Wochenende:-*
Ganz liebe Grüße aus Stuttgart
Isa
http://www.label-love.eu
Liebe Isa, vielen Dank für deine Worte. Gegenseitige Rücksichtnahme zählt sicherlich zu den grundlegenden Pfeilern einer guten Beziehung – oftmals wird die Selbstliebe über alles gestellt. Andererseits ist es gut, dass es heutzutage möglich und auch selbstverständlich ist, eine zerstörende Beziehung leichter zu beenden.
Hab ein wunderbaren Tag und alles Liebe
Liebe Gesa, da hast Du Dir mal wieder höchst interessante Gedanken gemacht und das Thema von allen Seiten beleuchtet, und so toll zusammengefasst! Sehr spannend zu lesen.
Wenn es ein Rezept für eine funktionierende Partnerschaft gäbe, gäb’s vermutlich nicht so viele Trennungen. Ich glaube, so unterschiedlich die Menschen, so unterschiedlich ihre Beziehungsformen. Ich bin froh und erleichtert, dass heutzutage so vieles möglich ist – und es überhaupt auch möglich ist, sich gegen eine Ehe zu entscheiden. Wenn ich mir vorstelle, dass gerade Frauen früher da keine Wahl hatten – in anderen Kulturen ja tw. heute noch nicht. Puh, da bin ich wirklich froh, frei entscheiden zu können, wie und mit wem ich leben will. Ich bin seit über 20 Jahren glücklich in getrennten Haushalten, Mein Freund und ich sind eher unterschiedlich, aber natürlich gibt es Gemeinsamkeiten. Zusammenziehen wäre für mich aber inzwischen nicht mehr vorstellbar – ehrlich gesagt war es das auch früher nicht. Ein Versuch hab ich zumindest mit einem früheren Partner gestartet, das hat aber nicht funktioniert. Ich denke, ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch 🙂 Es ist auch eine Form von Liebe, den anderen so sein zu lassen, wie er ist und es wichtig zu finden, dass er glücklich ist. Dafür bin ich meinem Partner sehr dankbar (der es sicher nicht immer leicht mit mir hat :-DDD).
Hab einen ganz wunderbaren Abend! Alles Liebe, Maren
Liebe Maren, vielen Dank für deine lieben Worte. Ich freue mich total, dass dir mein Beitrag gefällt. Es ist schön zu lesen, dass du für dich die passende Form eine Beziehung gefunden hast und du die Form des LAT lebst. Gemeinsamkeiten und doch einen Freiraum, eine Beziehung, aber keinen gemeinsamen Haushalt – das ist eine Form, die früher sicherlich nicht so gängig war. Daher ist es doch erfreulich, dass mittlerweile bei uns die unterschiedlichen Varianten möglich sind und auch gesellschaftlich akzeptiert werden und Paare oder meist Frauen nicht vielleicht aus finanziellen Gründen oder aus Verpflichtung in einer zerrütteten Beziehung verbleiben.
Genieße einen ganz wunderbaren Abend und alles Liebe
Ein wundervoller Bericht. Ich hoffe immer, dass meine Ehe so lange hält, wie die meiner Eltern, die erst mit dem Tod eines Partners endete. LG Romy
Liebe Romy, ich danke dir für deinen Kommentar. Es freut mich, dass deine Eltern so eine schöne Ehe hatten, denn in dieser Generation sind viele doch auch aus konservativen Gründen eine Trennung aus dem Weg gegangen.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa, ich bin durch und durch Hochzeitsfan. Einfach die Vorstellung, dass man dabei sein darf, wenn jemand sich dazu entschließt, den Rest des Lebens gemeinsam zu verbringen. Und ja, für mich bedeutet eine Heirat genau das, obwohl heutzutage, fürchte ich, öfter nur des Festes wegen geheiratet wird. Ich wurde dazu erzogen, dass man an Dingen festhält und nicht, wenn es einmal krieselt, gleich die Flinte ins Korn wirft. Ich denke, dass man doch Gemeinsamkeiten haben sollen, denn dieser Grundsatz „Gegensätze ziehen sich an“, ist vielleicht für einige Zeit spannend, aber auf Dauer beinhaltet es eben auch viel Konfliktpotential. Ich war erst vor ein paar Wochen Gast bei einer der schönsten Hochzeiten überhaupt und ich werde diesen Tag wohl nie vergessen. Ich glaube an die ewige Liebe und dass so etwas für immer halten kann. Nicht anders habe ich es mit meiner Ehe vor. Vielen Dank für diesen wunderschönen Beitrag. Ich wünsche dir eine ganz wundervolle Woche, fühle dich ganz lieb von mir umarmt, alles, alles Liebe, x S.Mirli!
https://www.mirlime.at
Liebe Mirli, ich danke dir sehr für diesen wunderbaren Kommentar. Er ist ein ein richtiges Plädoyer für eine Ehe und es freut mich, dass dir dies in deiner Ehe bisher so toll gelingt. Es ist hierbei sicherlich teilweise ein Thema, dass manche eben keine Rücksicht nehmen oder Kompromisse eingehen wollen, denn auch wenn es wesentliche Gemeinsamkeiten gibt, so wird es doch immer mal wieder auch unterschiedliche Meinungen geben. Wenn diese dann nur einseitig behandelt werden, wenn dem Anderen unbedingt seine Ansicht aufgedrückt werden soll und die anderen Argumente nicht gehört und akzeptiert werden, dann wird es wohl mal in einer Sackgasse enden.
Hab einen ganz wunderbaren Abend, fühl dich gedrückt und alles, alles Liebe
Liebe Gesa,
über Deinen Artikel habe ich lange nachgedacht – und mir lange überlegt, ob ich mich zum Thema äußern soll. Ich sehe dies nämlich aus einer ganz anderen Perspektive. Da ich mit Anfang 40 Witwe geworden bin hat sich das Thema „Für immer und ewig“ ganz abrupt für mich erledigt. Mit einigem Staunen sah ich von da an, wie die Ehen um mich herum in die Brüche gingen. Für mich oft aus nicht nachvollziehbaren Gründen. Wie Familien auseinandergerissen wurden, während ich versuchte, meine Familie zusammenzuhalten.
Nun, das habe ich geschafft, meine Töchter sind heute groß, erfolgreich im Beruf, meine Große hat auch im Sommer geheiratet. Das alles erfüllt mich mit unbändigem Stolz.
DAs Paarthema ist für mich allerdings schwierig geworden. Es hat mich ein paar schmerzhafte Versuche gekostet, bis ich eingesehen habe, dass ich nicht mehr in dieses übliche Schema passe. Manchmal beneide ich meine Freundinnen ob ihrer Sicherheit in ihren langen Beziehungen. Manchmal bin ich so glücklich über mein eigenes selbstbestimmtes Leben. Letztendlich praktiziere ich etwas Ähnliches wie Deine Tante und hoffe, dass es recht lange funktioniert. Denn eines habe ich gelernt: eine Sicherheit gibt es nicht im Leben.
Liebe Grüße
Erika
Liebe Erika, ich freue mich gerade total über deine Worte. Für mich ist es bei den verschiedenen Themen eben immer besonders interessant die unterschiedlichen Erfahrungen und Erlebnisse kennenzulernen. Daher bedeutet es mir sehr viel, dass du dich dazu entschlossen hast, deine Meinung zu schreiben. Der Lebensverlauf prägt uns eben sehr und wenn jemand so wie du früh Witwe und dadurch zum Alleinerzieher wurde, dann haben sich sicherlich bestimmte Qualitäten ausgebildet, die eher auf ein Unabhängigkeit und nicht auf Gemeinsamkeit wirken. Unlängst hat mir eine Freundin diesbezüglich gesagt, dass sie sich, falls es zu einer Trennung oder einen Todesfall kommen sollte, nicht mehr auf einen neuen Partner mit gemeinsamen Haushalt einstellen würde.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles, alles Liebe
Hallo liebe Gesa,
es freut mich sehr, dass die Hochzeit eine eurer Nichten stattfinden konnte und dass die Feier so schön gewesen ist. 🙂
Letzten Jahr haben bei mir im Familien- und Freundeskreis zwei Hochzeiten wegen Corona leider nicht stattfinden können … Eine der beiden wurde sogar auf nächstes Jahr verschoben, um auf Nummer sicher zu gehen. Es gibt zu Zeiten von Corona natürlich schlimmeres, als eine verschobene Hochzeit, aber schade finde ich es trotzdem.
Beziehungen sind ein Thema, über das ich Romane schreiben könnte. Manche Kommentare unter deinem Beitrag habe ich sehr interessiert gelesen. Beziehungen gelingen und scheitern aus den unterschiedlichsten Gründen, weil auch die Menschen unterschiedlich sind. Auch Denkweisen, Ansichten, Vorstellungen, Träume, … von Menschen können sich über die Zeit ändern. Die Konsequenz daraus (z. B. auch die Trennung vom Partner) muss jeder für sich selber ziehen.
Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber das sprengt dann glaub ich den Rahmen.
Liebe Grüße
Lisa Marie
Liebe Lisa-Marie, danke für deinen lieben Kommentar. Corona hat leider auch die meist langfristigen Planungen der Hochzeiten durcheinander gewirbelt und aus Verschiebungen teilweise weitere Verschiebungen gemacht. Es gibt wohl keine einheitliche Regel, weil die Menschen unterschiedlich sind und so sich auf die Beziehungen unterschiedlich gestalten. Natürlich können die Weiterentwicklungen zu einer Festigung der Beziehung, andererseits aber auch zu einer Entfernung und daraus resultierend zu einer Trennung der Partner führen.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa,
ein sehr interessantes Thema, das mich selbst auch betrifft. „Gemeinsam und trotzdem einsam“, das trifft es bei mir ganz gut. So habe ich viele Jahre erlebt, bis ich mich nach 12 Jahren von dem Vater meiner Kinder getrennt habe. Ich habe die Ehe immer als etwas heiliges gesehen und für mich kam eigentlich nie eine Trennung in Frage, aber es gibt Situationen im Leben, die einem keine andere Wahl lassen, wenn zb die Psyche zu sehr leidet. Und ich bin froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin, auch wenn ich zunächst Angst hatte, wie sich die Trennung auf meine Kinder auswirkt. Zum Glück haben wir es alle gut gemeistert und sind heute alle glücklich, so wie es ist. Im Umfeld erlebe ich viele Paare, die nach Außen glücklich erscheinen, es aber nicht sind. Früher war eine Trennung ein Tabu-Thema. Zu meiner Schulzeit waren es Kinder von getrennten Eltern eher Ausnahmen. Heute befinden sich in den Schulklassen viele Trennungskinder. Die Tendenzen sind nicht schön, aber es zeigt zumindest, dass man heute nicht mehr bereit dazu ist, die Hälfte seines Lebens einen Kompromiss zu leben. Das finde ich persönlich gut. Ich habe mir mehrere Jahre überlegt, ob ich mich trennen soll. Es ist also schon ein überlegter Schritt, so wie bei vielen, die dennoch zunächst versuchen an der Ehe festzuhalten. Aber manchmal geht das eben nicht mehr …
Liebe Grüße
Christine
Liebe Christine, ich danke dir so sehr für deine offenen Worte und die Einblicke in dein Leben. Das verdient für mich immer besondere Hochachtung. Es freut mich zu hören, dass du den richtigen Schritt gemacht hast, dass sich für dich und auch die Kinder eine befriedigende Situation ergeben hat. Wie du geschrieben hast, ist das Wohl der Kinder bei einer Trennung sicherlich immer im Hinterkopf. Genauso denke ich, dass es wohl innerhalb der Familie eben Eindrücke gibt, die von Außenstehenden eben nicht in dieser Form wahrgenommen werden und auch gar nicht können, vor allem wenn es nicht um offensichtliche Handlungen geht, sondern wenn es psychische Verletzungen geht.
Genieße jetzt einen wunderbaren Abend und alles, alles Liebe
Liebe Gesa,
ja, wir durften im Juli bei der wunderschönen, spontanen Hochzeit meines Neffen dabei sein, du hast in meinem Blog ein paar Fotos davon gesehen. Die beiden haben einander ein paar Jahre lang gut kennengelernt, mussten durch einige Tiefen gemeinsam gehen, das schweißt zusammen – ob es „ewig“ hält, kann im vorhinein aber natürlich niemand sagen. Freunde von uns, die schon in jungen Jahren geheiratet haben, immer miteinander durch dick und dünn gegangen sind und für mich einfach „forever“ zusammengehörten, haben sich vor wenigen Monaten getrennt. Gründe dafür gibt es keinen und viele… Ich würde mal sagen, es ist eine beiderseitig Milifecrisis – ohne neue Partner – Sinnsuche – Abgestumpftheit … Und auch zwei andere Paare sind nach langjährigen Beziehungen auseinander gegangen – bei einem war’s eine neue Liebe, beim anderen Zerwürfnisse, die mit Geld, einer Erbschaft, Streitigkeiten mit der übrigen Familie und mit „einer ist fauler als der andere und trägt daher weniger zum Gesamteinkommen bei“ zusammenhingen. Diese Art von Materialismus passt zu keinem der beiden und war trotzdem der Scheidungsgrund.
Ich finde es traurig, dass es bei manchen Paaren so läuft. .. und hoffe, dass das Gefühl, das ich in meiner seit 1995 bestehenden Partnerschaft habe, weiterhin so bleibt wie es derzeit ist – nämlich das Gefühl, angekommen zu sein…
Schönes Wochenende und alles Liebe,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2021/11/baby-vorfreude-und-herbst-genuss.html
PS: Du hast im Zusammenhang mit der Elster Junoni gefragt „Hat sie euch eigentlich außer dem Handy-Ständer noch etwas entwendet?“ – nein, sie hat zwar versucht, auch Handys zu klauen , aber die waren ihr zu schwer ;-)) An den Gymnastikbändern war sie ebenfalls interessiert, das haben wir verhindert. Und sonst hat sie sich nur das Futter geschnappt, das wir ihr angeboten haben, und ist damit in die Büsche verschwunden ;-))
Liebe Traude, vielen Dank für deine interessanten Erfahrungen. Diese zeigen doch deutlich, dass Beziehungen so unterschiedlich sind wie die Menschen und es daher bei ursprünglichen Traumpartner sehr wohl zu Missklang und Trennungen kommen kann, oft aus banalen Gründen, aus Gründen, die für das Umfeld nicht verständlich sind. Aber was sich eben hinter verschlossenen Türen abspielt, darin hat keiner Einblick und es können sie hier wohl auch Nichtigkeiten einfach aufschaukeln, bis das Ende einer Sackgasse erreicht ist. Es freut mich so sehr für dich, dass du dich mit deinem Partner wohlfühlst und glücklich bist und ich glaube, es ist wohl eines der schönsten Komplimente, wenn man sagen kann „Ich fühle mich bei dir angekommen.“
Hab einen ganz wunderbaren Abend und alles, alles Liebe
Hey Gesa,
wie schön, dass ihr so einen tollen Tag miterleben durftet. Tatsächlich hat sie bei uns im Bekanntenkreis gerade auch ein Paar getrennt, dass seit 15 Jahren zusammen war, verheiratet und auch einen kleinen 1.5 jährigen Sohn haben. Beide sind 33, also ist das wirklich quasi das halbe Leben. Das kam für alle auch sehr überraschend. Auf der anderen Seite durften wir in den letzten Jahren einigen Hochzeiten beiwohnen und es stehen auch wieder einige an. Grundsätzlich finde ich die Gedanken einer Hochzeit auch nach wie vor schön, auch wenn natürlich niemand die Zukunft vollumfänglich vorher sagen kann. Ich kenne zudem einige in meinem Alter, die das LATS-Konzept leben (dessen Bezeichnung ich noch gar nicht so kannte) und auch nicht denken, das sich das mal ändert. Ich glaube, es wird immer mehr unterschiedliche Lebenskonzepte geben. Übrigens finde ich es schon befremdlich, vom Partner/Partnerin als LAP zu sprechen…das hat schon einen merkwürdigen Touch.
Wie immer ein spannender Beitrag, bei dem man nochmal seine eigenen Erfahrungen reflektiert. Ich denke auch, dass man sich nicht in allem absolut einig sein muss und es auch gut ist, wenn jeder ein wenig „sein Ding“ hat, sei es ein Hobby, Freundeskreis o. ä.
Liebe Grüße!
Liebe Vanessa, ich danke für deinen lieben Kommentar. Den ursprünglichen Grundgedanken einer Beziehung finde ich nach wie vor schön und es ist einfach toll, wenn es Menschen schaffen, dies wirklich bis an ihr Lebensende mit beiderseitigen Zufriedenheit zu erleben. Doch es gibt es auch verschiedene Gründe, über die ich in keinster Weise urteilen möchte, warum eine Trennung vielleicht doch Sinn macht und in diesem Zusammenhang ist es auch gut, dass dies heute quasi gesellschaftsfähig ist. Auch wenn dies andererseits immer wieder mal dazu führen kann, dass kein besonderes Bemühen um die Beziehung gepflegt wird.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe Gesa