Gedankenplauderei

Try something – auch mal etwas Anderes probieren

Red Bull

Kennt ihr das auch, da gibt es verschiedene Dinge zu denen man keinen Bezug hat, mit denen man sich noch nie beschäftigt hat oder die man noch nie ausprobiert hat, Dinge, die man nur vom Hören und Sagen kennt, mit denen man sich noch nie auseinandergesetzt hat und die auch nicht auf dem eigenen Radar liegen. Es bestand nie ein Bedürfnis, sich damit zu befassen oder es auszuprobieren.

Genauso habe ich mich gefühlt, als mein Patenkind den Wunsch äußerte, zum Geburtstag einen Rennring zu besuchen. „Was – auf einen Ring“, fuhr es mir durch den Kopf. Ich bin sowieso nicht der Sportfanatiker und von der letzten Fußballmeisterschaft habe ich in Summe wahrscheinlich fünf Minuten gesehen, aber auch den Motorsport verfolge ich nicht. Da kommen mir dann gleich lauter Motorenlärm, verpestete Luft, grölende Menschen in den Sinn, alle möglichen Ablehnungen zu diesen Veranstaltungen fallen mir ein.

 

Rennring

 

Doch was soll’s – alle diese Argumente zählen nicht, wenn ich als brave Goli (= Bezeichnung für eine Patentante in Niederösterreich) meinem Patenkind eine Freude machen will. Ich könnte ihm natürlich auch einen Geldbetrag in die Hand drücken und ihm den Ausflug finanzieren, aber es geht ja schließlich um das gemeinsame Erlebnis und so machen wir uns bei wunderbarem Sommerwetter ausgestattet mit einem Picknickkorb auf den Weg.

 

Und was soll ich euch sagen, es wurde ein besonderer Tag mit meinem Patenkind, wir saßen in der Wiese, haben unser Picknick verspeist, dabei den Shows und den verschiedenen Rennen zugeschaut, die Stimmung, das Mitfiebern und Anfeuern miterlebt, das Brummen und Dröhnen der Autos nicht nur gehört, sondern auch gefühlt.

Dazwischen wurde ich von meinem Patenkind immer wieder mit Informationen zum Motorsport gefüttert: die Fahrer verlieren mehrere Kilogramm Gewicht und verbrauchen Tausende Kalorien bei einem Rennen, ein Lenkrad kostet ca. 30.000 € und ein Motor 300.000 €.

 

Rennring

 

Mit strahlenden Augen hat mein Patenkind am Ende des Tages den Ring verlassen und ich war nachträglich überglücklich, ihm trotz meiner ursprünglichen Vorbehalte diesen für ihn unvergesslichen Tag bereitet zu haben.

 

Wie stehen wir zu Neuem und Anderem?

So jetzt genug von unserem Ausflug zum Motorsport und zurück zum eigentlichen Thema meines Beitrags.

Aufgrund dieses Erlebnisses wurde mir nämlich so richtig bewusst, wie schnell Menschen doch auf etwas ablehnend reagieren, gleich einmal Argumente dagegen finden, ohne sich wirklich damit zu befassen. Sie sind aus den verschiedensten Gründen negativ dazu eingestellt:

  • weil sie bewusst oder unbewusst Vorurteile dagegen haben
  • weil sie von irgendjemanden etwas Schlechtes darüber gehört haben
  • weil in ihrem Umfeld viele skeptisch dazu stehen
  • weil sie sich einfach nicht mit etwas Anderem, etwas Unbekannten befassen wollen
  • weil sie sofort die Meinung vertreten, dass es nicht geht, nicht passt, nicht funktioniert
  • weil sie keine Veränderungen wollen
  • oder sogar weil sie Angst vor Neuem haben

Irgendwie liegt diesen Punkten eine etwas negative Einstellung zugrunde, vielleicht auch ein Sicherheitsbestreben nach dem Motto „Das haben wir schon immer so gemacht – daher muss es gut sein“. In manchen Bereichen bemerken wir dieses Verhalten, dieses Verharren und rigorose Bewahren-Wollen ganz besonders, ja nicht über den Tellerrand schauen, dann wer weiß, was uns da erwartet.

 

Was können wir tun?

Wie Kinder sein

Denken wir doch einmal an Kinder: diese gehen mit einem Urvertrauen an Neues heran, sie sind überzeugt, dass es nur zu ihrem Besten ist, dass sie damit Spaß haben oder alles immer gut wird. Sicherlich haben sie noch keinen Sack an Erfahrungen, an vielleicht auch schlechten Erlebnissen, die sie vor etwas zurückschrecken lassen. Aber sich dadurch von vornherein etwas verderben zu lassen, ist auch abzulehnen. Daher schauen wir uns diese Unbekümmertheit an und nehmen davon etwas für uns mit.

Wir sollen dabei natürlich das Sicherheitsdenken nicht komplett ausschließen und Versuche, wie ob der Autofahrer rechtzeitig stehen blieben kann, wenn ich auf die Straße laufe, sind damit natürlich auch nicht gemeint. Aber allein objektiv an etwas Neues herangehen und nicht gleich nach möglichen Ablehnungsgründen zu suchen, hilft ungemein. Wir können danach immer noch prüfen, ob es überhaupt zu uns passt.

 

Rennring

 

Neugierig und interessiert bleiben

Es ist für mich schon manchmal schockierend, wenn ich Menschen um die 50 sage höre, dass sie das „neumodische Zeug“ nicht mehr interessiert. Jetzt ist zu bedenken, dass sie vielleicht noch 40 Jahre leben dürfen – keiner weiß, wie die Welt dann aussehen wird, aber allein wenn wir die Veränderungen in den letzten zehn Jahren betrachten, dann können wir davon ausgehen, dass sich bis dahin noch ein weiterer großer Wandel vollzogen haben wird.

Wenn ich dagegen andere Menschen anschaue, die im hohen Alter noch an Allem interessiert sind, die sich moderne technische Geräte zulegen, die sich mit Social-Media beschäftigen, die wissen wollen, wie das funktioniert und es auch nutzen, um unter anderem mit weiter entfernt lebenden Familienmitgliedern und Freunden regelmäßig Kontakt zu halten, dann zeigt mir dieses Verhalten, dass Aufgeschlossenheit und Interesse nichts mit dem Alter zu tun hat.

 

Rennring

 

Auch Unvorstellbares probieren

Jeder Mensch hat Träume und Vorstellungen und viele behindern sich dann selbst mit den Gedanken, dass sich etwas nicht gehört, dass sie etwas sowieso nicht schaffen, dass ihnen etwas ohnehin nicht gelingt. Sie kapitulieren vorab und versuchen gar nicht, mal das zu tun, was sie gerne wollen und sich ihr Glück zu holen.

Hier muss es wiederum nicht um Weltbewegendes gehen, der eine möchte einmal selbst einen Hummer kochen, der andere will ein Buch schreiben, wieder einer möchte einen Wolf fotografieren. Warum also dies nicht einfach mal in Angriff nehmen und die Träume zumindest teilweise realisieren?

 

Rennring

 

Vorurteile und Bedenken ablegen

Wir können versuchen, bewusst Vorurteile abzulegen – denn warum heißen diese Vorurteile? Weil wir uns vorab und eventuell auch aufgrund der Meinung anderer ein Urteil gebildet haben. Dieses Urteil mag zwar für manche passen, muss aber nicht immer richtig sein. Es ist daher sinnvoll, diese abzulegen und sich bewusst einer Sache anzunehmen – dabei kann sich natürlich ergeben, dass sich das Vorurteil bestätigt, aber es kann sich genauso gut das Gegenteil erweisen.

Wenn wir uns nicht ohne Bedenken und Vorurteile damit beschäftigen, werden wir das nie erfahren. Wenn wir uns nicht offen und ohne Vorbehalte einer Sache annehmen, dann werden wir eventuell etwas Wunderbares verpassen.

 

Was bringt uns das?

Manche Menschen denken, warum soll ich mich aus meiner Komfortzone herauswagen, warum soll ich etwas ausprobieren, wenn ich mich gerade so gemütlich eingerichtet habe, wenn das Leben für mich so die nächsten Jahre einfach weiterlaufen darf und ich keine Änderungen mag. Aber seien wir doch ehrlich, Jahr für Jahr, Monat für Monat, Tag für Tag das Gleiche ist doch auf die Dauer auch nicht motivierend. Wir brauchen hin und wieder etwas Neues, etwas Unbekanntes, eine Änderung und wenn sie auch noch so klein ist.

Was haben wir davon, wenn wir was Anderes ausprobieren, wenn wir uns auf etwas Unbekanntes einlassen?

Abwechslung

Der wichtigste Punkt ist sicher Abwechslung, eine Erweiterung unseres Horizonts, ein Blicken über den Tellerrand.

Das kann jetzt sein, dass wir beim Spaziergang einen anderen Weg gehen und dabei einen anderen Ausblick haben, eine andere Gegend erforschen und vielleicht auch andere Menschen treffen, aber auch beim Sport oder bei der Ernährung ist es gut für den Körper, mal etwas Anderes auszuprobieren und dadurch andere Körperteile zu trainieren oder den Körper mit den verschiedenen Nährstoffen zu versorgen. Es kann sein, mal ein anderes Geschäft aufzusuchen oder eine andere Urlaubsplanung vorzunehmen und wir werden Neues und noch Unbekanntes entdecken. Diese Liste ließe sich jetzt noch beliebig fortsetzen.

 

Flugshow

 

Schönes entdecken und Bereicherung finden

Die Idee von einem eigenen Blog spukte schon länger in meinem Kopf herum, bis ich es dann vor einigen Monat tatsächlich geschafft habe, alle Bedenken zur Seite zu schieben und meine Idee umgesetzt habe. Ich habe etwas Anderes ausprobiert und etwas für mich Neues versucht und bin auf so viel Schönes gestoßen.

Es ist wunderbar, mit euch Kontakt zu haben, schön, dass ihr bei mir vorbeischaut und unter meinem Geschreibsel, meiner Gedankenwelt eure Kommentare hinterlässt und ich somit Resonanz erhalte. Aber auch das Lesen von euren Blogs, die wunderbaren Inspirationen, die ich bei vielen finde, die tollen Themen, die immer wieder aufgegriffen werden, ist einfach anregend.

Die Bloggerwelt ist somit zu einer richtigen Bereicherung meines Lebens geworden.

 

Fortschritt

Ein bedeutender Punkt ist natürlich auch die Weiterentwicklung und der Fortschritt – ich will jetzt nicht mit den Höhlenbewohnern anfangen, aber wenn unsere Vorfahren nicht etwas Anderes ausprobiert hätten, wenn sie immer bei ihren Gewohnheiten geblieben wären, wenn sie neuen Ideen gegenüber immer abweisend und ablehnend gewesen wären, dann hätten wir wohl heute viele Annehmlichkeiten nicht.

Ich denke, das wird sich auch in Zukunft so weiterentwickeln; Dinge, die wir uns zum Teil heute noch gar nicht vorstellen können, werden in zehn Jahren fixer Bestandteil unseres Lebens ein.

 

Flugshow

 

Eine weltoffene Einstellung, ein unbelastetes Zugehen auf Neues und dann ein Abwägen unter Berücksichtigung der Erfahrungen, aber auch unter Beachtung, dass manchmal eben gewaltige Änderungen erforderlich sind, bringt eine große Bereicherung in unser Leben.

 

Vielleicht habt ihr Träume, vielleicht habt ihr Ideen oder wünscht euch etwas Neues, eine Veränderung, vielleicht ist es aber nur die Überlegung, mal etwas auszuprobieren, vielleicht habt ihr aber auch einfach etwas gemacht und euch auf etwas unvoreingenommen eingelassen.

Ich freue mich jedenfalls total auf eure Gedanken und bin ganz gespannt eure Meinungen.