Terrible gossip – die Gerüchteküche brodelt!
Ja, meine Gedanken sausen wirr durch den Kopf und wollen sich nicht zur Ordnung zwingen lassen, die Emotionen fahren Achterbahn und es geht hoch und tief. So lande ich heute bei einem Thema, das überhaupt nicht geplant war und zu dem ich bisher auch keine Beziehung hatte. Gerüchte haben bisher nur am Rande tangiert, davon habe ich halt mal in einer Zeitung oder einem Magazin oder vielleicht auch Online gelesen. Klatsch und Tratsch sind immer an mir vorbeigezogen, da ich mich nie dafür interessiert habe, geschweige denn, dass ich Gerüchte weitererzählt und verbreitet habe. Zudem betraf es auch nie Menschen in meinem näheren Umfeld.
Aber dann kam dieser Anruf und plötzlich war ich ungewollt mitten im Geschehen – verschiedene Menschen haben mich dann auch darauf angesprochen: „Deine Nichte hat keinen Charakter, sie trennt sich so einfach von ihrem Mann“, „Deine Nichte hat neben ihrem Gatten einen neuen Liebhaber“, „Der Mann deiner Nichte hat sich eine Freundin gesucht“, „Deine Nichte verlässt ohne Skrupel mit ihren Kindern ihren Gatten“ prasselten die Aussagen auf mich ein.
Ich war total verwirrt und konnte es nicht fassen, was mir die Menschen hier berichteten, doch nicht meine Nichte, doch nicht dieser Ausbund an Geradlinigkeit, an Bodenständigkeit und Familiensinn. Bei ihr und ihren Mann hatte ich immer das Gefühl, dass es nicht besser passen konnte – da hatten sich zwei gefunden, die wie füreinander geschaffen waren, sie waren wie Topf und Deckel, wie die Faust aufs Auge.
Das konnte einfach nicht sein und ich wollte diese Gerüchte, die mir zugetragen wurden, auch nicht glauben. Ich überlegte hin und her – war mir in der letzten Zeit etwas aufgefallen? Konnten diese Gerüchte stimmen? Hatten die beiden sich in der letzen Zeit anders verhalten? Nein, erst vor ein paar Wochen hatte uns der Gatte meiner Nichte besucht und der Besuch war wie immer verlaufen. Mit diesen Gedanken versuchte ich die Gerüchte zu verdrängen.
Was für mich in diesem Zusammenhang kein Ärgernis darstellte, war die Frage, ob sich meine Nichte tatsächlich von ihrem Mann getrennt hat. Wir können nicht in die anderen Menschen hineinschauen, nicht in die Familien, wir sehen nur die Oberfläche und das was nach ausgetragen wird. Daher kann es natürlich sein, dass bereits Probleme zwischen den beiden kriselten, die wir nicht mitbekommen hatten, die sie mit sich selber ausmachen wollten. Wenn die beiden keine Chance für ihre Ehe mehr sahen, dann ist es wohl ihr privates Angehen, sich zu trennen und kein anderer hat darüber zu urteilen oder sich besserwisserisch zu äußern – es war ihre persönliche Entscheidung.
Hingegen war ich einerseits sehr wütend über die Menschen, die über meine Nichte und ihre Familie diskutierten, die über deren Leben tratschten und lästerten, die anscheinend kein eigenes Leben hatten und somit die Ereignisse in anderen Familien zu ihrem Mittelpunkt machten.
Andererseits ärgerte ich mich aber auch sehr über meine Nichte, dass ich in dieser Situation war und nicht wusste, was tatsächlich Sache war, wie ich mich anderen gegenüber bezüglich dieses Gerüchts verhalten sollte.
So ließ mir dieses Gerücht, das Getratschte und Gerede in diesem Fall dann doch keine Ruhe: Aber wie sollte ich hier vorgehen? Was sollte ich machen? Was war dran an diesem Gerücht? Wie konnte ich die Wahrheit herausfinden? Ja, das Einfachste und Beste war doch, einfach meine Nichte mit diesen Gerüchten zu konfrontieren. Genau, das würde ich machen.
Bei nächster Gelegenheit griff ich zum Telefon und rief meine Nichte an – nach einem kurzen Small-Talk erzählte ich von den Gerüchten, die mir zugetragen worden sind und sprach meine Nichte direkt darauf an. Meine Nichte lachte, als sie von den Gerüchten, die über sie und ihre Familie kursierten, und erklärte mir, dass sie davon auch schon Wind erhalten habe, dass hier anscheinend irgendwelcher Klatsch und Tratsch die Runde macht. Wir diskutierten noch eine Weile über diese Situation, wie es dazu kommen konnte, was die Ursache dieses Gerüchts war.
Laut Definition handelt es sich bei einem Gerücht um
eine unverbürgte Nachricht, die von Interesse ist, sich diffus verbreitet und deren Inhalt mehr oder weniger starken Veränderungen unterliegt.
Ein Gerücht kann aus einer Vermutung entstehen, aus der Falschinterpretation einer Situation oder eines Ereignisses oder auch bewusst ohne den geringsten Wahrheitsgehalt von jemandem in die Welt gesetzt werden. So wird unter Anderem öfters von einem Neider ein Gerücht in die Welt gesetzt, um einem anderen zu schaden und ihn in Misskredit zu bringen.
Schlimm sehe ich daran auch, dass der Betroffene oftmals gar nicht weiß, welches Gerücht sich um ihn rankt, dass eine Falschmeldung schon lange Zeit die Runde macht, ehe der Betroffene davon Kenntnis erhält.
Aber auch wenn der Betroffene schließlich erfahren hat, welches Gerücht über ihn kursiert, dann ist es sehr schwer, gegen ein Gerücht anzukämpfen: wie soll man die Falschmeldung widerlegen? Wie sollen alle Menschen, die dieses Gerücht gehört haben, über die Wahrheit aufgeklärt werden? Oder soll man das Gerücht einfach auf sich beruhen lassen, ohne dagegen anzukämpfen?
Zudem bleiben bei vielen Menschen auch nach der Widerlegung des Gerüchts gewisse Zweifel – sie sind der Meinung
„An jedem Gerücht ist ein kleines bisschen Wahrheit“.
Eine Falschmeldung kann daher leicht zu Nachteilen für den Betroffenen führen, obwohl er an der gesamten Situation komplett unschuldig ist und sich das Gerücht als total wahrheitswidrig erwiesen hat.
In dem beschriebenen Fall war für mich die Lösung relativ einfach, indem ich meine Nichte direkt kontaktieren konnte. Doch bei vielen Informationen, die wir hören, die uns zugetragen oder mitgeteilt werden, können wir selbst ja gar nicht nachprüfen, ob sie falsch oder richtig sind oder ob ein Teil der Mitteilung korrekt und der andere Teil falsch ausgelegt worden ist. Wir können nicht feststellen, ob es sich um die Wahrheit oder Fake News handelt. Durch die sozialen Medien, durch die schnelllebige Zeit, durch die rasche Verbreitungsmöglichkeit wird das Entstehen von Gerüchten noch gefördert, auch wenn diese kein Phänomen der jetzigen Zeit sind, sondern es Gerüchte seit Menschengedenken gegeben hat.
Hat euch schon einmal ein Gerücht betroffen? Wie geht ihr mit Gerüchten um? Was können wir gegen Falschmeldungen unternehmen?
Oh Gerüchte sind etwas ganz Gemeines. Ich bin immer dafür, dass man den Betroffenem im Gerücht anspricht bevor man sich ein falsches Bild macht.
Ich wünsche Dir ein wundervolles Wochenende!
Durch das Weitererzählen und das Gerede entstehen dann nur falsche Informationen – ich denke folgender Spruch beinhaltet sehr viel Wahres: „A lot of problems in the world would disappear if we talk to each other instead of about each other!“
Ich wünsche dir ebenfalls ein paar wunderschöne Tage!
Alles, alles Liebe
Gerade heutzutage, in denen man Gerüchte weltweit dank Internet streuen kann, sehr heufig und gefährlich. Ich persönlich glaube mehr als die Hälfte nicht, denn vieles ist an den Haaren herbei gezogen, absichtlich gestreut worden oder es interessiert mich einfach nicht. Wenn Frau X sich mit einen Lover vergnügt, während ihr Mann vielleicht in bestimmte Clubs geht, oder der das gemacht hat, was sollst. Erstens kenne ich sie nicht, zweitens interessiert mich nicht was Fremde machen und drittens, wenn es stimmt, mein Gott, jeder soll machen wie er will.
Wenn es Gerüchte aber von jemanden sind den ich persönlich kenne, spreche ich diesen dann jedoch auch daran an. Oft wissen die Betreffenden nicht einmal davon und das kann echt böse ausgehen
Liebe Grüße
In den sozialen Medien werden Gerüchte von vielen auch gerne einfach weitergeleitet, ohne zu überlegen, was daran wahr sein. Doch da halte ich mich immer raus; es ist mir egal, was hier oft mit schreierischen Titeln angekündigt wird. Es betrifft mich einerseits ja nicht und andererseits kann ich bei der Flut der Nachrichten sowieso nicht feststellen, ob etwas wahr oder falsch ist. Bevor ich da eventuell Fake News für wahr halte, ignoriere ich die Mitteilung einfach.
Schlimm ist es jedoch, wenn ein Gerücht eine nahe stehende Person oder überhaupt einen selbst betrifft. Hier ist der direkte Weg sicher der Beste.
Alles, alles Liebe und ein schönes Wochenende
Nachdem ich vor 7 Jahren geschieden wurde, betrafen mich Gerüchte natürlich direkt. Da ich noch dazu aus einer sehr kleinen Stadt kam, verbreiteten sich die Nachrichten wie ein Lauffeuer. Anfänglich ärgerte ich mich zwar, aber dann dachte ich mir, wer mich kennt, weiss was die Wahrheit ist und sonst soll er mich halt fragen. Aber es gab dann Momente, in denen ich wutentbrannt reagieren musste, als eben jene Gerüchte meiner 4jährigen Tochter zugetragen wurden, die so oder so schon furchtbar unter der Trennung litt. Ich persönlich denke, dass wir alle einw gewisse Verantwortung haben und deswegen auch nachdenken müssen, bevor wir Klatsch und Tratsvh verbreiten. Deswegen spreche ich immer höflich die betroffenen Menschen an, wenn ich die Möglichkeit habe. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass selbst wenn sich die Gerüchte entkräften, ein bitterer Nachgeschmack bleibt dennoch. Alles Liebe Birgit
Bei manchen Menschen hat man den Eindruck, dass sie sich regelrecht auf Gerüchte stürzen und diese mit Vorliebe aufgebauscht weitererzählen. Es scheint so, als wenn diesen Menschen ihr eigenes Leben zu trist und fad ist und sie so über andere tratschen oder sie wollen auch von eigenen Mängeln ablenken, indem sie über andere reden. Ganz tragisch ist das natürlich, wenn auch Kinder in Mitleidenschaft gezogen werden – diese „Tratscher“ sollten sich mal bewusst machen, welchen Schaden sie mit ihren Gerüchten anrichten.
Alles, alles Liebe Gesa
Hallo,
ich habe kürzlich erlebt, wie sich dumme und gemeine Gerüchte verbreiten. Bei meiner Nachbarin und Freundin ist nachts der Carport und das Auto abgebrannt. Meine Freundin und ihr Mann waren total fertig und geschockt und haben jetzt viel Arbeit mit den Versicherungen, Reparaturen und Aufräumarbeiten. Zu allem Überfluß wird jetzt im Dorf noch getratscht, dass sie im Verdacht stünden, das Feuer selbst gelegt zu haben, und dass die Polizei ermitteln würde. Das letztere stimmt zwar, aber das ist bei jedem Brand der Fall. Da schaltet sich immer die Polizei ein.
Gegen dieses Gerücht sind die beiden machtlos, denn man weiß ja auch gar nicht, wer es verbreitet. Tröstlich ist, dass das Thema bald uninteressant sein wird. Dann suchen sich die „Tratschtanten“ ein neues Opfer…
Liebe Grüße
Birgit
fortyfiftyhappy.de
Schön, dich hier zu lesen 🙂
Das ist besonders tragisch, wenn bei einem Schaden auch noch Gerüchte verbreitet werden. Diese Menschen haben ohnehin mit ihrem Kummer zu kämpfen, haben eine Menge Mehraufwand und Abklärungen und oft auch einen finanziellen Nachteil. Das muss dann für diese doch wie ein Schlag ins Gesicht sein, wenn hinter ihrem Rücken solche Gemeinheiten verbreitet werden. Tragisch sehe ich bei den Gerüchten auch immer, dass man keine Möglichkeit hat, sich dagegen sinnvoll zu wehren und nur hoffen kann, dass das Interesse der Tratscher bald abebbt.
Alles, alles Liebe Gesa
Gerüchte sind so eine Sache für sich, ich musste auch schon welche über mich ertragen. Allerdings ohne irgend einen Funken Wahrheitsgehalt. Ich denke, das Beste ist, den Verbreiter zu konfrontieren – oder die Betroffene, so wie Du es gemacht hast.
Danke, dass Du mich auf den Fehler bei der Leseprobe aufmerksam gemacht hast, ich werde mich dem widmen 🙂
Liebe Grüsse
Janine von https://www.vivarubia.ch/
Liebe Janine, ich finde es besonders schlimm, weil sich der Betroffene nicht wirklich gegen das Gerücht wehren kann und – auch wenn ein Gerücht keinen Wahrheitsgehalt hat – meist Zweifel bei den Tratschern bleiben. Leider kann man oftmals auch den Urheber eines Gerüchts nicht feststellen, um in mit den Tatsachen zu konfrontieren.
Danke – die Leseprobe hat jetzt prima funktioniert 🙂
Alles, alles Liebe und einen schönen Sonntag
Ein so wichtiges Thema, das du hier anschneidest. Für mich gibt es nichts Schlimmeres, als wenn hinter dem Rücken eines anderen geredet und das Maul zerissen wird. Wie gelangweilt muss man von seinem eigenen Leben sein, dass einen ein anderes so wichtig erscheint und vor allem wie wichtig muss man sich selbst nehmen, um zu meinen, man darf über andere richten. An mir prallen solche Gerüchte immer ab, klar war ich auch schonmal Opfer, vor allem in der Jugend wird man doch öfter damit konfrontiert. Heute würde ich auch jederzeit den Betroffenen einfach ansprechen und Fragen, was Sache ist, aber wie du schreibst, das geht nicht immer und traurigerweise bleibt, egal wie erfunden das Gerücht war, immer auch etwas hängen. Ich finde du hast das genau richtig gemacht und ich hoffe, deine Nichte ist stark genug, dass das alles an ihr abprallt. Ich schicke dir ganz liebe verschneite Grüße aus Graz, x S.Mirli
http://www.mirlime.com
Bisher habe ich mich mit diesem Thema auch nicht befasst, da mich Gerüchte nicht interessiert haben. Aber wenn der nähere Verwandtenkreis davon betroffen ist, dann sieht die Sache gleich anders aus. Sehr tragisch finde ich in diesem Zusammenhang , dass durch ein Gerücht so viel Leid angerichtet werden kann und die Betroffenen unschuldigerweise darunter leiden müssen. Wir werden meine Nichte jetzt so gut es geht unterstützen und aufbauen und nach Möglichkeit dem Gerücht entgegenwirken. Ich hoffe, dass sich diese falschen Informationen bald im Sand verlaufen und endlich wieder Ruhe für meine Nichte einkehrt.
Alles, alles Liebe und ganz herzliche Grüße aus dem sonnigen Niederösterreich Gesa
Auweia, das ist ein tolles Thema. Ich frage mich immer wieder warum Menschen so etwas tun? Meist sind das die, die nach Außen so tun als wären sie die Saubermänner und selbst erhaben von allen Fehlern. (Ja, genau 🙂
Wie wäre es wenn sich jeder um sich selbst kümmert. Haben wir damit nicht genug zu tun?
Echt traurig und irgendwie macht es auch ein bisschen wütend!
Lg Natascha
Mir ist unerklärlich, wie jemand ein Vergnügen daran haben kann, Gerüchte zu verbreiten. Wollen sie damit von eigenen Mängeln ablenken? Wollen sie damit betonen, wie gut und toll sie selber nach außen hin im Gegensatz zu anderen sind? Diese Menschen sollten meistens mal besser „vor der eigenen Türe kehren“. Darum ignoriere ich Gerüchte, zumindest soweit ich nicht irgendwie unmittelbar betroffen bin.
Alles Liebe und einen schönen Tag Gesa
ich hasse nichts mehr als lügen zu verbreiten!! finde ich echt schrecklich und packe solche leute garnicht 🙁 bin immer für direkt ansprechen!!
Jemanden direkt auf ein Gerücht ansprechen ist sicher das Beste. Leider gibt es immer wieder gemeine und hinterhältige Menschen, die Gerüchte hinterrucks streuen, sodass der Urheber der Nachricht nicht festgestellt werden kann.
Alles Liebe
Solange es Menschen gibt, wird es auch Gerüchte geben. Schlag dir ein Ei drauf 🙂 Oder frag halt einfach nach. Und dann konfrontiere einfach denjenigen, der das Gerücht weitertratscht, mit der Wahrheit. Das wird ihn nicht davon abhalten, beim nächsten Gerücht gleich wieder zu tratschen, aber zeigt ihm wenigstens, dass du dafür nicht zu haben bist.
Ich habe beruflich ständig mit Gerüchten und Fehlinformationen zu tun. Da musst du halt jeden Halbsatz prüfen. Das frisst Zeit und Energie, aber machmal findet man lustige Dinge heraus 😉
Liebe Grüße
Fran
Das stimmt, es wird immer Menschen geben, die Gerüchte verbreiten, ob bewusst oder unbewusst, ob aus Geschwätzigkeit oder um jemandem einen Schaden zuzufügen. Doch alle Arten sind schlimm für den, den die Gerüchte betreffen. Leider hat er nicht immer eine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren und alles richtig zustellen.
Ich halte mich von derlei Getratsche immer fern und wenn es jemand in meinem unmittelbaren Umfeld betrifft, versuche ich auf direktem Weg die Wahrheit herauszufinden.
Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag.
Alles Liebe Gesa
Liebe Gesa, inspiriert durch Deinen Kommentar habe ich mich natürlich auch in Deinen Blog so ein bisschen eingelesen und bin gleich hier hängengeblieben. Ein Thema, das mich selbst schon viele Jahre „begleitet“, entweder weil ich selbst betroffen war oder eben von anderen hörte.
Beispiel: Ich war ja irgendwann auch mal 20 😉 und zu der Zeit trug ich mit Vorliebe Kleidchen und kurze Röckchen. Nicht so kurz, dass sie in die Kategorie „breiter Gürtel“ hätten fallen können, aber eben Minis. Damals war ich bereits verheiratet und musste immer mit dem Bus in die Nachbarstadt zur Arbeit fahren, stand also jeden Morgen an der Bushaltestelle, wo mich immer mal ein Freund meiner damaligen Schwägerin sah. Sie erzählte mir irgendwann, dass der sich über mich geäußert hatte „Ey, deine Schwägerin geht fremd!“ Sie: „Hä, wie kommst du darauf?“ Er: „Na du musst mal sehen, wie die morgens immer am Bus steht. Fast immer im Rock. Ich seh die nie in Hosen.“
Den habe ich mir dann bei Gelegenheit mal vorgeknöpft, das kannst wissen. Nur aufgrund eigener Annahmen solche Ansichten zu verbreiten, das fand ich nicht so lustig. Ich war 20! Ich war ein „Mädchen“!
Und so handhabe ich das immer: Wenn mir zu Ohren kommt „Der/ die hat das über dich gesagt“, dann gehe ich auch zu diesem/ dieser und kläre das. Mein Ex-Mann hat sich zB immer total geniert, wenn er mir sagte „Ja meine Schwester hat auch gesagt, dass dir dies/ das nicht steht und du unmöglich aussiehst“ und ich sagte „Und wieso sagt sie das dir und nicht mir?“ und dann rief ich sie an und die fiel aus allen Wolken: „Das habe ich nie gesagt, ganz im Gegenteil!“ 🙂
Im Gegenzug glaube ich längst nicht alles, was mir erzählt wird. Vieles glaube ich inzwischen auch erst, wenn ich es selber sehe. Und das Leben anderer Menschen geht uns schon dreimal nix an. Wenn jemand uns etwas von sich selbst erzählen möchte, na klar, dann höre ich zu. Aber wenn mir ein Dritter aus dem Leben anderer erzählt, bügle ich das oft ab.
Oder wenn in unserem Unternehmen Streit unter Kollegen herrscht und dieser mir angetragen wird von einer der Streitparteien. Dann höre ich mir das an, versuche das Gemüt zu beruhigen und verweise immer wieder auf dasselbe: „Geh bitte zu ihm/ ihr und klärt das miteinander. Es hilft niemandem, wenn du es nur mir erzählst.“ In verfahrenen Situationen vermittle ich dann auch, aber grundlegend bin ich immer dafür, Dinge direkt anzusprechen und zu klären. Auch wenn ich manchmal drei Tage brauche, um eine Situation zu verdauen – aber DANN sprech ich sie an 😉
Schön, dich auch hier zu lesen 🙂
Da hast du ja auch schon Einiges mit diesen Gerüchten erleben müssen – ich glaube, es bleibt wohl keiner in seinem Leben davon verschont, entweder direkt, indem er in den Mittelpunkt eines Gerüchts gerät oder indirekt, indem Klatsch und Tratsch an ihn herangetragen werden.
Traurig finde ich vor allem auch, dass durch solche Unwahrheiten oftmals unschuldig Leid für die Betroffenen entsteht, da sie sich gegen die Gerüchte teilweise nicht wirklich wehren können. Oftmals ist nämlich der Urheber des Tratsches nicht bekannt, sodass er nicht direkt darauf angesprochen werden kann. Es bleiben auch vielfach Zweifel an den Betroffenen hängen, ob das Gerücht nicht doch eine Wahrheit enthält.
Meine Nichte hat in diesem Zusammenhang dann Folgendes als Reaktion auf die Gerüchte, die über sich verbreitet wurden, gepostet „Ich bedanke mich bei allen, deren Leben so langweilig ist, dass sie so regen Anteil an meinem nehmen“.
Du hast etwas sehr Wichtiges geschrieben – sich einfach raushalten und den Gerüchten keinen Nährboden geben. Wenn sich mehr Menschen daran halten würden, dann würden die Unwahrheiten schnell verschwinden.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.
Alles Liebe Gesa
Es gibt wirklich wenig, was ich so sehr hasse wie Klatsch und Tratsch.
Damit will ich nichts zutun haben und beteilige mich auch nicht daran – auf der arbeit erfahre ich „brisante Neuigkeiten“ immer, gefühlt, als letzte, weil alle wissen, dass sie mir mit so einem Kram gar nicht kommen müssen. Da ich selber in meiner Schulzeit gemobbt wurde und weiß, wie schrecklich es ist, wenn hinter dem Rücken über eine Person gesprochen wird, gibt es das in meinem Umfeld einfach nicht. Wenn ich meine Azubis dabei erwische, dass sie während der Arbeit über Kolleginnen oder Kollegen herziehen, dann kriegen sie das passende zu hören. Da fahre ich wirklich eine Null-Toleranz-Politik. Umso toller finde ich es, dass du direkt zum Hörer gegriffen und deine Nichte kontaktiert hast – ich kenne so viele Leute, die entweder ewig an der Situation herum gedacht, oder sie gar nicht reflektiert und direkt weiter getratscht hätten. Da hast du wirklich meinen vollen Respekt 🙂
Grüße
Nessa
https://ichdupasst.blog
Liebe Nessa, wow – was für ein toller Kommentar, da strahle ich gleich über das ganze Gesicht. Vielen lieben Dank dafür. Ich bin zwar selbst noch nie direkt davon betroffen gewesen – zumindest nicht bewusst. Aber trotzdem ist es für mich etwas total Unakzeptables hinter den Rücken einer Person Geschichten zu erzählen, von denen man nicht einmal sicher weiß, dass sie stimmen. Da halte ich es so wie du – Klatsch- und Tratschbasen beißen sich bei mir die Zähne aus und Gerüchte werden von mir nicht weitergegeben.
Ich wünsche dir einen ganz wunderbaren Tag und alles, alles Liebe
Reden tut man ja immer sehr gerne, aber manchmal sollte man sich überlegen, was man weitererzählt. Wieviel Mal habe ich schon erlebt, wie Gerüchte in die Welt gesetzt werden (nie böswillig), jeder erzählt noch was dazu und Volltreffer, eine Geschichte wird einem erzählt die überhaupt nicht stimmt. Schön, dass du deine Nichte direkt gefragt hast, anstatt über sieben Ecken nochmals nachzuhaken, nur mit Reden kann man die Gerüchte beseitigen. Geniesse die Woche und liebste Grüsse
xx Simone
Little Glittery Box
Gerüchte sind eine schlimme Sache, weil sie so viel zerstören und Menschen so viel Leid antun können. Ich bin daher immer sehr vorsichtig, wenn mir jemand über einen Anderen etwas erzählt. Am liebsten ist mir dann, wenn ich mit der betroffenen Person direkt darüber sprechen kann und nicht von der Schwester eines Freundes durch deren Bekannten und seine Schwägerin eine Geschichte erfahre.
Hab eine zauberhafte Woche und alles Liebe