Europa

Spaziergang durch Rom – zu Fuß auf Entdeckungstour

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Rom ist eine Hochburg an Sehenswürdigkeiten und bietet so viele wunderbare Bauwerke, kulturelle Gebäude oder auch antike Ruinen und die Menschen gehen dabei auch unterschiedlich an diese Vielzahl an Möglichkeiten heran. Für mich ist die beste Form eine Stadt zu erforschen einfach eine Kombination aus dem Besuch von Sehenswürdigkeiten – denn vor allem bei einem ersten Aufenthalt in einer fremden Stadt will ich auch einige der Hotspots kennenlernen – und gemütlichem Bummeln, um den Flair und die Atmosphäre der City so richtig erleben, einatmen und aufnehmen zu können.

Wie mache ich das am besten – was bietet sich dafür einfach am besten an? Natürlich ein selbst geplanter und nach eigenen Vorlieben zusammengestellter Spaziergang durch die Stadt, der ist perfekt für mich, ein bisschen Kultur, ein bisschen Dolce Vita, ein bisschen Natur, ein bisschen von Allem und ich bin rundum glücklich und zufrieden.

Rom ist dafür ja regelrecht prädestiniert – eine zentral gelegene Unterkunft und schon sind die Highlights wunderbar fußläufig zu erreichen. So aber jetzt genug geplaudert – wir machen uns auf den Weg, bequeme Schuhe an die Füße – wer weiß, wie lange unser Marsch durch diese Stadt dauern wird, natürlich Sonnencreme ins Gesicht nicht vergessen – denn die Sonne lacht schon seit den Morgenstunden vom wolkenlosen Himmel, die Wasserflasche eingepackt – übrigens, in Rom gibt es immer wieder Brunnen, an denen wir unsere Flaschen wieder mit frischen Trinkwasser auffüllen können. So, alles bereit? – Dann mal los.

 

Kolosseum, Palatin und Forum Romanum

Wir bewegen uns in den idyllischen Gässchen und atmen gleich mal das römische Flair, diese italienische Betriebsamkeit ein. Unser kurzer Fußmarsch führt uns dabei zu wohl einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Rom – ja, am Ende der Straße sehen wir dieses kolossale Bauwerk in der Sonne bereits aufblitzen. Genau – wir kommen zum Kolosseum und dürfen hier in die Geschichte dieser Stadt so richtig eintauchen.

Als wir die Menschenschlangen in der prallen Sonne vor dem Gebäude sehen, sind wir doch sehr erleichtert, dass wir uns bereits zu Hause ein Kombiticket für diese drei Sightseeing-Spots besorgt haben. Damit können wir diese Ansammlung umgehen und gleich in das Bauwerk eintreten. So fasziniert wir vom Anblick waren, so ernüchternd wirkt dann doch das Innere des Kolosseums auf uns. Irgendwie geht hier das Pompöse, das Beeindruckende verloren, ohne dass wir es wirklich benennen können. Liegt es daran, dass hier ein großer Bereich gerade renoviert wird? Liegt es an den vielen Absperrungen? Liegt es an den Baugittern?

 

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Jedenfalls verlassen wir dieses Bauwerk wieder und gehen zum Palatin und zum Forum Romanum und hier nimmt uns das Flair der Antike gleich mal in Empfang – hier sehen wir die beeindruckenden Überreste der römischen Bauwerke, schlendern entlang, wo sich vor über zweitausend Jahren das pulsierende Leben abgespielt hat, hier haben wir das Gefühl, gleich Cäsar zu begegnen.

Obwohl teilweise von den Bauwerken nur mehr Steinruinen vorhanden sind, wirkt dennoch die gigantische römische Zeit nach und ich finde bei solchen Bauwerken immer besonders beeindruckend, dass die Menschen mit den einfachen Mitteln, die sie damals zur Verfügung hatten, dennoch so gigantische und vor allem auch funktionelle und bleibende Bauwerke geschaffen haben. Dieser Respekt vor den tollen Leistungen klingt noch eine Zeitlang in mir nach.

 

Rom von oben

Für mich ist es immer besonders spannend, eine Stadt auch von oben erleben zu dürfen – ein Blick über die Bauwerke, die Häuser, die Gassen gehört für mich daher nach Möglichkeit immer dazu.

Hier bieten sich natürlich in Rom die verschiedenen Locations an – wir entscheiden uns für eine kleine, wirklich ganz klitzekleine Wanderung auf einen Berg und zwar geht es auf den Aventin. Der Aventin ist einer der sieben Hügel, auf denen Rom erbaut worden ist, und anscheinend ein Geheimtipp im teilweise überlaufenden Rom – jedenfalls begegnen wir auf unserem Weg fast keinen anderen Menschen und landen dennoch in einem wunderbar idyllischen Garten, dem Giardino degli aranci.

Ein Garten zum Verweilen und Schlendern und natürlich auch ein Garten zum Staunen, denn hier haben wir auch schon unseren tollen Ausblick über die ewige Stadt, ja wir sehen auf der einen Seite bis zum Petersdom und können auch die „Schreibmaschine“, das Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II in der Ferne erblicken.

Doch es soll noch beeindruckender werden – wir kommen zur menschenleeren Piazza die Cavalieri di Malta, das ist ja an und für sich noch nichts Besonders, wir kommen zu einem grünen Tor, auch noch nichts Besonderes, wir sehen ein verrostetes Buco – ein Schlüsselloch. Immer noch nichts Besonderes, wann gibt es denn nun das Interessante, wann wird es endlich spannend – ja, wir schauen durch dieses Schlüsselloch und was erblicken wir da? Unser staunender Blick richtet sich direkt auf die Kuppel des Petersdoms – wie von einem Laubengang umgeben sehen wir hier auf eine der bedeutendsten Kirchen der Welt.

 

 

Doch wir dürfen noch einen weiteren fantastischen Ausblick auf Rom genießen – dazu geht es in der Nähe des Petersdoms auf eine Roof-Top-Bar. Auf einer Dachterrasse mit einem Gläschen Sprudelwasser, ein paar Naschereien dazu und mit lieben Menschen eine großartige Aussicht auf diese ewige Stadt erleben – dazu ist wohl nicht mehr zu sagen, das zählt für mich einfach zu den wunderbaren Momenten im Leben, zu den unvergesslichen Augenblicken, an die ich mich immer wieder gerne erinnere.

In der Ferne hören wir nur noch leise den Straßenlärm und langsam nähert sich die untergehende Sonne dem Horizont und taucht den Petersdom in ein wunderbares Licht. Das ist so perfekt, dass es fast schon kitschig klingt, aber in solchen Situationen darf es gerne auch ein wenig kitschig sein.

 

Pizza, Pasta und Tiramisu

Nach so vielen grandiosen Eindrücken melden sich natürlich auch die menschlichen Bedürfnisse und trotz der kleinen Knabbereien verlangt der Magen jetzt mal eine ordentliche Kost. Dazu gibt wirklich wunderbare lauschige Plätze in dieser Stadt, wo wir den Massentourismus verlassen, wo wir uns in den gemütlichen Gassen aufhalten, wo wir einfach himmlische Speisen finden.

Eine fantastische Auswahl an diversen Antipasti landet schließlich bei uns auf dem Tisch und auch wenn uns beim Anblick schon das Wasser im Mund zusammenläuft, schaffen wir es trotz intensiven Bemühens nicht, von allem zu kosten. Doch es gibt noch viele andere italienische Speisen zu probieren: diese köstlichen Pizzen und diese leckeren Pasten und für zwischendurch locken uns die Panini, das italienische Streetfood, mit ihren unterschiedlichen Füllungen – da fällt die Wahl einfach schwer, eigentlich wollen wir das mit Mozzarella oder doch lieber mit Avocado, mit Pecorino oder doch mit Salami, mit Pilzen oder Tomaten?

 

 

Ja und schließlich natürlich erst das Dessert! Mhmmm – ich kann nur sagen, italienisches Tiramisu hat’s in sich, einfach köstlich, einfach lecker, da schlagen die Geschmacksnerven Purzelbäume und träumen schon vom nächsten Mal.

 

Trevibrunnen und weitere Sehenswürdigkeiten

Schließlich vernehmen wir ein Plätschern und jede Menge Stimmen, laute und leise, hohe und tiefe, aufgeregte und entspannte und als wir dann schließlich aus der schmalen Gasse treten, sehen wir ihn vor uns, sicher einen der bekanntesten Brunnen der Welt – der Fontana di Trevi baut sich vor uns auf.

Wirklich ein wunderschönes Bild und jetzt würde ich euch gerne etwas von der Idylle und dem wunderbaren Flair an diesem Brunnen erzählen, aber wir wollen doch mal bei der Wahrheit bleiben und um die vielen tollen Aufnahmen zu widerlegen, – denn es geht sehr wohl auch anders – gibt es hier ein Realitätsbild von den Menschenmassen, die sich um den Trevibrunnen drängen, die eine Münze zur Wiederkehr in den Brunnen werfen. Ja, mit dem Rücken zum Wunschbrunnen, die Münze in die rechte Hand genommen und über die linke Schulter geworfen – nur dann funktioniert dieser Zauber.

Was aber passiert denn nun mit diesen vielen Münzen, die sich täglich im Brunnenwasser ansammeln? Diese werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern eingesammelt und der römischen Caritas übergeben, in einem Jahr soll dieser Betrag nach Schätzungen über eine Million Euro betragen.

 

Aber auch ohne immer gezielt nach Sehenswürdigkeiten zu suchen, kommen wir auf unserem Spaziergang an tollen Gebäuden, an wunderbaren Plätzen, an besonderen Ecken vorbei – ein bisschen Sightseeing, ein bisschen Treibenlassen ist für mich die perfekte Kombination. So, was haben wir auf unserem Weg noch so alles angetroffen:

 

Pantheon

Wir stoßen auf das Pantheon, ein gewaltiger Bau mit einer besonders prachtvollen Kuppel, die lange Zeit überhaupt der größte Kuppelbau der Welt war – wieder bin ich total beeindruckt von dieser Baukunst aus der Antike, es ist wirklich gigantisch, was hier mit für uns primitiven Grundlagen geschaffen wurde.

 

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Beim Blick nach oben erkennen wir in der Mitte dieser Kuppel eine kreisrunde Öffnung mit einem Durchmesser von ca. 9 Metern – diese Öffnung bildet die einzige Lichtquelle in dieser herrlichen Halle, doch neben dem Sonnenlicht kann natürlich hier auch der Regen eindringen, der schließlich im Boden abgeleitet wird.

 

Piazza del Popolo

Wir landen auf dem Piazza del Popolo mit dem Obelisco Flaminio, einem ägyptischen Oblisken, der bereits über unglaubliche dreitausend Jahre alt ist.

Außerdem befinden sich hier die beiden fast identischen Kirchen, nur ein paar kleine Unterschiede stellen wir beim genauen Hinschauen fest – ja Kirchen begegnen uns in Rom überhaupt immer wieder, einmal um die Ecke gegangen und schon ist wieder eine Kirche ersichtlich, einmal die Straße gequert und die nächste Kirche wartet, manchmal freistehend, manchmal direkt in die Häuserreihe integriert.

 

Villa Borghese

Von hier gelangen wir direkt in die Villa Borghese, eine große Parkanlage inmitten Rom – in diesem Garten schnuppern wir nach den Gassen, dem Kopfsteinpflaster und Häuserreihen Natur am Laghetto di Villa Borghese und werfen einen Blick auf den Asklepios Tempel.

 

Manche werden sich jetzt fragen, was ist mit den anderen Sehenswürdigkeiten? Was ist mit dem Kapitolsplatz, was ist mit dem Circus Maximus? Was ist mit dem Petersdom, was ist mit der Sixtinischen Kapelle und der Engelsburg, was ist mit dem Mund der Wahrheit?

Ja, es gibt sicherlich noch viele interessante Ecken in Rom zu entdecken, aber wer will nur von Hotspot zu Hotspot durch die Stadt hasten, wer will sich schon oftmals stundenlang bei einer Sehenswürdigkeit anstellen – die Menschenschlangen haben uns einige Male einfach die Lust vertrieben.

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Doch da es so viele tolle andere Stellen in dieser italienischen Stadt gibt, haben wir dennoch – trotz der Hitze, trotz der Menschenmassen – eine wunderbare Zeit verbracht.

 

Viel gesehen, viel gegangen, viel erfahren, viel gegessen, viel geschwitzt, viel genossen, viel gebummelt, viele Erinnerungen gesammelt, viele wunderbare Momente erlebt.

 

 

 

 

 

Da aber jeder eine Stadt anders erlebt, da jeder andere Erwartungen an eine City hat, bin ich jetzt nach schon ganz gespannt auf deine Meinung und deine Erfahrungen:

Was gehört für dich zu einem Besuch in Rom unbedingt dazu – was ist dein Must-Do in der ewigen Stadt? Welche Sehenswürdigkeiten stehen auf deiner Liste oder lässt du dich einfach durch die Stadt treiben und nimmst mit, was dir gerade in den Weg kommt? Was hat dich in Rom begeistert und würdest du anderen empfehlen und gibt es vielleicht auch etwas, dass du dir anders erwartet hättest, etwas von dem du regelrecht enttäuscht warst?

Ich freue mich auf deinen Kommentar.