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Let’s talk: Griaß di, Buenos dias, Bonjour, Konnichiwa – Sprache verbindet

Sprache

Wir sind mitten im herrlichen Sommer, die Sonne meint es einfach gut mit uns – auch wenn bereits einige über die derzeit konstant hohen Temperaturen jammern. Wann sollen wir denn den Sommer genießen können, wenn nicht jetzt in dieser wunderbaren Jahreszeit? Überall ist das Sommerfeeling spürbar, wir haben diese wunderbaren lauen Abende, wie sie nur in dieser Jahreszeit möglich sind, die uns einen Aufenthalt im Freien bis in die späte Nacht erlauben, die dazu einladen, auch abends noch etwas zu unternehmen.

Aber der Sommer wird auch von einem anderen Thema beherrscht und das ist eindeutig die Urlaubsstimmung, die Menschen fahren in den Urlaub, sie kommen vom Urlaub, sie genießen ihre freie Zeit zu Hause, in der Heimat oder im näheren oder ferneren Ausland.

Auch wenn wir die Hotspots in unserem Land besuchen, sehen wir hier unterschiedliche Nationalitäten, die Menschen aus den verschiedensten Ländern sind anzutreffen und ein Stimmenwirrwarr prasselt dabei teilweise auf uns ein. An den Lautklängen und Phrasen können wir einige Sprachen identifizieren: hier begrüßt ein eleganter Franzose seine Freunde galant mit „Bonjour“, dahinter hören wir einen feurigen Spanier „Buenos dias“ rufen, ein Schweizer Pärchen geht mit einem freundlichen Lächeln und einem „Grüezi“ auf eine Gruppe Mitreisender zu. Eine gepflegte Russin lässt ein „Dobriy den“ erklingen und unter kleinen Verbeugungen, den Fotoapparat abdruckbereit in der Hand grüßen einige Japaner höflich mit „Konnichiwa“.

 

Sprache

 

Es ist faszinierend, die verschiedenen Klanglaute zu hören, die Worte den unterschiedlichen Sprachen zuzuordnen. Eine Sprache ist etwas total Grundlegendes für uns Menschen, etwas, das die Menschen verbindet, das uns Zugang zu anderen verschafft.

 

Fremde Sprache

Für die Urlaubszeit planen viele Menschen eine Reise ins Ausland, für sie eine der schönsten Angelegenheiten im Jahr. Dabei stehen in sehr vielen Fällen auch nicht deutschsprachige Länder im Visier der Reiselustigen und somit werden sie im Urlaub mit einer fremden Sprache konfrontiert.

 

Sprache

 

Hierbei geht wohl jeder anders damit um, die einen buchen einen Pauschalurlaub, andere wollen das Land auf eigene Faust erforschen und jeder hat dadurch auch andere Anforderungen an die Sprachkenntnisse. Manche beherrschen vielleicht die Sprache des Urlaubslandes ohnehin, andere bereiten sich neben den sonstigen Urlaubsvorbereitungen auch sprachlich intensiv vor und wollen die Landessprache zumindest in Bruchteilen erlernen und wieder andere verlassen sich auf ihre sonstigen Sprachkenntnisse.

So sagte Italiener Federico Fellini:

„A different language ist a different vision of life.“

Was bringt es uns generell eine Fremdsprache zu erlernen? Welchen Sinn und welche Bedeutung hat es eine andere Sprache zu beherrschen?

 

Respekt und Achtung durch die Sprache

Stellen wir uns vor: wir kommen in ein fremdes Land und können die Einheimischen in ihrer Landessprache begrüßen, wir können uns bedanken und kleine Fragen beantworten. Wie wirkt das auf diese Menschen? Wir zeigen damit, dass wir das Gastland schätzen, dass wir Respekt vor den Menschen haben und es uns die Mühe wert ist, ein paar Worte in der Landessprache zu beherrschen. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir wissenschaftliche Diskussionen führen können müssen, sondern nur das Grundlegende wie Begrüßung, Bedanken, Bejahung und Verneinung, Entschuldigung, ein paar Zahlen reichen für den Anfang sicher.

Es ist dabei doch auch für uns toll, wenn wir uns einen Cocktail in der Landessprache bestellen können, wenn wir uns beim Kellner bedanken können. Dies muss ja nicht unbedingt fehlerfrei erfolgen, wichtig sind unser Bemühen und der Wille.

 

Fremdsprachen

 

In diesem Zusammenhang hatten wir an der Westküste der USA einige nette Erlebnisse im umgekehrten Sinn:

Die Amerikaner sind offene und zugängliche Menschen und so haben sie uns auch immer wieder gefragt, woher wir stammen. Austria – ja, den Kaliforniern ist Österreich bekannt und es wird hier nicht wie so oft mit Australien verwechselt, vielleicht liegt das aber auch an ihrem ehemaligen Gouverneur? –, also Austria hat sie dann oft gleich zu Aussagen wie „Guten Tag“, „Willkommen“ oder „Mahlzeit“ animiert. Einer ist sogar mit dem Wort „Kühlschrank“ um die Ecke gekommen – und das alles in einem Land, wo sicher der Großteil der Besucher die Landessprache spricht.

 

Freiheit und Motivation durch die Sprache

Wenn wir die Sprache eines Landes – wenn auch nur in Bruchstücken – beherrschen, dann haben wir einerseits die Möglichkeit, tiefer in das unser Zielland einzutauchen, die Gegebenheiten, die Eigenheiten unseres Reiseziels besser kennenzulernen, andererseits können wir aber auch Länder besuchen, die kein touristisches Hauptziel sind, bei denen wir nicht unsere Standardsprachen voraussetzen dürfen, bei denen wir selbst gefordert sind, uns anzupassen.

Um ein Land und seine Bewohner kennenzulernen ist es notwendig, sich auf die Einheimischen einzulassen, um so deren Gewohnheiten, deren Lebensumstände und Einstellungen zu erfahren. Die Menschen reagieren meist offener, wenn sie sich in ihrer Muttersprache unterhalten können, auch wenn dies in Bruchstücken und fehlerhaft unsererseits erfolgt. Da müssen wir sicher einmal über unseren Schatten springen und einfach versuchen in der fremden Sprache draufloszuplappern.

 

Sprache

 

Es ist doch etwas Tolles, dabei im Flair eines fremden Landes seine Sprachkenntnisse zu verbessern, zu erweitern oder zu erneuern. So eine Erfahrung bringt bedeutend mehr Motivation, da unser neues Wissen auch gleich direkt angewendet werden kann, da wir in diesem Umfeld im positiven Sinne zum Lernen aufgefordert sind und wir entspannt und mit Spaß unmittelbar weitere Lernerfolge verbuchen können.

Auch den Zugang zur Kultur eines fremden Landes finden wir besser und leichter, wenn wir zumindest teilweise die Sprache verstehen – zwischen Sprache und Kultur ist oftmals eine enge Beziehung gegeben, sodass kulturelle Besonderheiten auch ein Verständnis für die Sprache bedingen.

 

Persönliche Weiterbildung durch die Sprache

Der Hauptgrund, warum Menschen außerhalb der Schule eine Fremdsprache lernen ist vermutlich, dass sie entsprechende Reisen geplant haben, dass sie Länder besuchen wollen, in denen diese Sprache verwendet wird. Es kann aber auch sein, dass sie beruflich im Ausland tätig sein werden oder überhaupt einen Umzug in ein anderes Land vorhaben. Dann ist es natürlich wunderbar oder teilweise fast Grundbedingung, die Landessprache etwas zu verstehen.

Aber auch wenn es keinen unmittelbaren Anlass für den Einsatz einer Fremdsprache gibt, ist das Erlernen eine ganz wunderbare Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung, zu einer Investition in uns selbst, zur Erweiterung unserer Fähigkeiten. Wir fordern unseren Geist, lernen neue Denkansätze und müssen vorhandenes und neues Wissen kombinieren.

 

Sprache

 

Durch das Lernen der Vokabel, durch das Beschäftigen mit fremder Grammatik werden neben der Wissenserweiterung, neben dem Aneignen der Fremdsprache auch unsere Gehirnfunktionen trainiert und unser Erinnerungsvermögen gesteigert. Studien haben in diesem Zusammenhang mittlerweile ergeben, dass Menschen, die sich in mehreren Sprachen verständigen können, im Alter weniger oft an Alzheimer leiden wie Menschen, die keine Fremdsprache beherrschen.

 

Eine neue Sprache zu lernen bedeutet so viel mehr, als nur Vokabel zu pauken und sich die Grammatik einzuprägen, als sich hinter die Bücher zu klemmen und den Stoff aufzusaugen. Wunderbar treffend hat dies der Schriftsteller Frank Harris formuliert:

„Jede neue Sprache ist wie ein offenes Fenster, das einen neuen Ausblick auf die Welt eröffnet und die Lebensauffassung weitet.“

 

So und jetzt seid ihr dran: Wie wichtig sind euch Fremdsprachen – was bedeuten sie für euch? Wie geht ihr bei einer Reise ins Ausland vor? Bereitet ihr euch auch sprachlich auf die Situationen vor?

Ich freue mich, wenn ich an euren Überlegungen teilhaben darf, und bin schon ganz neugierig, wie ihr zu Sprachen steht.