Let‘s read – Befreit durch Bildung
Die letzten Wochen oder Monate waren von verschiedenen Einschränkungen geprägt, aber als notorische Leserin habe ich dennoch nicht auf eine meiner Lieblingsbeschäftigungen verzichten müssen – Lesen ist eine der wunderbaren Möglichkeiten, die auch trotz der Restriktionen immer ausgeführt werden kann. Ja, und heute schickt die Sonne bereits am frühen Morgen ihre wärmenden Strahlen durch das Fenster und weckt gleich mal tolle Verheißungen, das Thermometer bereitet sich auf eine kleine Klettertour vor – ich vermute oder besser gesagt, ich hoffe, dass die 20-Grad-Marke dabei merklich überschritten wird und wir einen ganz tollen Vorsommertag erleben dürfen.
Also, für eine perfekte Stimmung ist an diesem Tag schon mal gesorgt und da bieten sich dazu doch einfach regelrecht ein paar gemütliche Lesestunden an. Und was ist zu einem kleinen Gedankenerlebnis notwendig? – Natürlich, wir brauchen ein interessantes Buch, eine spannende Lektüre. Ich lese mich ja gerne quer durch die Bücherwelt und bin mit wenigen Ausnahmen für alle Genres offen. Sicherlich gibt es dabei auch innerhalb der einzelnen Themenbereiche Bücher, die mich mehr ansprechen, andere werden halt gelesen und andere sind eher nicht oder auch überhaupt nicht mein Fall. So widmen wir uns heute einem Buch, das den Platz 1 in der New York Times Bestsellerliste innehatte – bei so besonders gehypten Produkten, egal ob sich um Bücher oder andere Artikel handelt, bin ich von vorneherein gleich mal etwas skeptisch – hält es wirklich, was es verspricht? Ach ja, wir befinden uns hierbei auch unter prominenter Leserschaft wie Michelle Obama und Bill Gates. Na, dann lassen wir uns mal überraschen und jetzt aber los und rein in die Geschichte!
Warum geht es?
Im Buch „Educated“ oder in der deutschen Übersetzung „Befreit“ erleben und erfahren wir die Lebensgeschichte von Tara Westover – sie wurde am 27. September 1986 in Idaho geboren. Ja genau, es handelt sich hier um die Biografie einer noch sehr jungen Frau, aber trotzdem hat sie uns Einiges zu erzählen, wenn wir uns auf ihre bewegenden, aber auch schockierenden Schilderungen einlassen. Ich bin ja an und für sich nicht so sehr der Fan von Biografien und habe bisher auch erst eine einzige gelesen. Aber diese Geschichte über das Familienleben und den Bildungsweg von Tara greift dabei viele unterschiedliche gesellschaftliche Themen auf und bereitet diese auf so selbstverständliche und objektive Weise auf, dass jeder sich sein eigenes Bild dazu machen kann.
Tara ist das jüngste von sieben Kinder und lebt unter Bedingungen, die sich wohl die meisten von uns gar nicht vorstellen können. Ihr Vater ist ein fundamentalistischer Mormone, der sich ständig vom Staat verfolgt fühlt und daher seine Familie am Buck Peak isoliert. Was unter anderem bedeutet: Tara hat keine Geburtsurkunde und kennt ihr genaues Geburtsdatum nicht, sie besucht keine Schule und muss ab dem 10. Lebensjahr auf dem Schrottplatz schwere und teils lebensgefährliche Arbeiten verrichten. Aber auch ein Arzt oder ein Krankenhaus sind verpönt und werden nicht aufgesucht – Medikamente bedeuten außerdem nach der Ansicht der Eltern Gift für den Körper und werden daher strikt abgelehnt. Alle möglichen Verletzungen, Gehirnerschütterungen, Brandwunden – unabhängig vom Grad und der Schwere – behandelt die Mutter mit ihren selbst hergestellten Tinkturen und Ölen.
Solange ich denken konnte, gab mir Mutter, wenn ich Schmerzen hatte, ob Zahnweh oder von einer Wunde, eine Tinktur aus Lobelie und Helmkraut. Davon waren die Schmerzen nie weggegangen, kein bisschen. Deswegen hatte ich Schmerzen allmählich als notwendig und unantastbar respektiert, ja verehrt.
Tara ist in ihrem Aufwachsen neben der schweren körperlichen Arbeit auch immer wieder mit häuslicher Gewalt konfrontiert – vor allem ihr älterer Bruder Shawn setzt ihr dabei ständig grundlos und zur Machtdemonstration zu und misshandelt sie, ohne dass die Eltern einschreiten. Auch, wenn die Verletzungen noch so schlimm sind, auch wenn die Schmerzen noch so groß sind, ist Tara dabei doch jedes Mal bemüht, eine Entschuldigung für ihren Bruder zu finden und zumindest eine Teilschuld bei sich selbst zu suchen:
Ich stelle mir Fragen, zweifle, ob ich mich klar genug ausgedrückt habe: Was hatte ich geflüstert, was geschrien? Ich komme zu dem Ergebnis, wenn ich anders gebeten hätte, ruhiger gewesen wäre, dann hätte er aufgehört.
Die Mutter bringt den Kinder in einem spärlichen und sporadischen Heimunterricht ein paar grundlegende Kenntnisse wie Lesen und Schreiben bei, doch für den Vater zählen vor allem die handwerklichen Fertigkeiten und das Buch Mormon, er beherrscht mit seinen Regeln das Familienleben und prägt mit seinen Verschwörungstheorien das Weltbild von Tara. Taras Bruder Tyler hat Buck Peak schon vor längerer Zeit verlassen und besucht das College – er ermuntert Tara nun immer wieder, ebenfalls ihr Zuhause zu verlassen und sich ihrer Bildung zu widmen.
Tyler stand auf. „Es gibt noch eine andere Welt, Tara“, sagte er. „Und die sieht total anders aus, wenn Dad dir mal nicht mehr seine Sicht davon ins Ohr flüstert.“
Tara schafft es, sich in Eigenregie so weit fortzubilden, dass sie mit 17 Jahren die Aufnahmeprüfung für die Brigham Young University schafft und damit das erste Mal in ihrem Leben ein Klassenzimmer betritt. Sie ist vor allem fasziniert von den geschichtlichen Themen und hört unter anderem hier vom Kunstgeschichtsprofessor den Begriff des Holocausts und seine Bedeutung. Durch ihre Bildung gelingt es ihr auch, nach und nach eine andere Sichtweise auf die Dinge zu finden und sich allmählich eine eigene Meinung zu den verschiedenen Themen, losgelöst von den prägenden und jahrelang indoktrinierten Worten des Vaters zu bilden.
Ich nehme an, mein Interesse rührte von dem Gefühl der Haltlosigkeit her, das ich hatte, seit ich vom Holocaust und von der Bürgerrechtsbewegung erfahren hatte – seit mir klar geworden war, dass das, was man über die Vergangenheit weiß, darauf beschränkt ist und immer sein wird, was man von anderen erzählt bekommt.
Tara setzt ihre umfassende Ausbildung in Cambridge und Harvard fort und es ist dabei doch immer wieder zu beobachten, wie sich trotz ihres angehäuften Wissens immer mal wieder die prägenden Einflüsse ihrer Kindheit und die vom Vater als Tatsachen dargestellten Punkte impulsiv in den Vordergrund drängen. Das zeigt, wie lange eine derartig penetrante„Gehirnwäsche“ trotz besseren Wissens Auswirkungen zeigen und somit auch das weitere Leben noch unbewusst beeinflussen kann. Mit „Educated“ werden daher der Kraft, die einer umfassenden Bildung innewohnt, und der Nutzen, der daraus gezogen werden kann, wunderbar beschrieben und dargestellt – Bildung bietet uns die Perspektive, das Leben mit eigenen Augen zu sehen und sich nicht auf die Aussagen der anderen verlassen zu müssen.
In dem Raum war kein Frieden, vielleicht war auch nur keiner in mir. Jahrelang waren mein Vater und ich im Streit verkeilt gewesen. Ich dachte, ich hätte es akzeptiert, unsere Beziehung, so wie sie eben war.
Obwohl sie in ihrem Zuhause und durch ihre Familie sowohl viel Tragisches körperlicher Natur als auch Enttäuschungen seelischer Natur erleben musste, sucht sie dennoch immer wieder den Kontakt zu ihnen und kehrt immer wieder auf den Buck Peak zurück. Sei es aus Pflichtgefühl der Familie gegenüber, sei es aus Loyalität. Jedenfalls werden von den Eltern und von einem Teil der Geschwister schließlich alle offensichtlichen Misshandlungen verleugnet und die Vergangenheit wird auf eine ganz andere Art dargestellt. So gelingt es ihr schließlich zu begreifen, dass dieses Pflichtgefühl gegenüber der Familie sehr wohl auch Grenzen hat, dass sie sich sehr wohl für ihr Wohlbefinden und ihre Sicherheit entscheiden darf und das ohne Rechtfertigung und ohne Schuldgefühle. Tara lernt im Laufe ihrer Selbstfindung durch die Aneignung von Wissen, durch die Kraft der Bildung, sich von ihrer Familie abzunabeln und schweren Herzens abzugrenzen. So wird Tara durch die Bildung zu einer selbstbestimmten Frau.
Schockierend, bewegend und beeindruckend
Dieses Buch hat mich schon auf seine Weise sehr auf gewühlt, aber auch beeindruckt – es hat mir eine Welt nahegebracht, die ich bisher nicht gekannt habe, ja, von der ich nicht einmal wusste,
dass sie in dieser Form überhaupt existiert, dass tatsächlich heutzutage Menschen unter solchen Bedingungen leben. Kinder, ja kleine Kinder, die auf einem Schrottplatz schwerste und gefährliche Arbeiten verrichten müssen, weder eine Schule besuchen noch zu Hause unterrichtet werden, Kinder, die brutaler häuslicher physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt sind und vor allem Kinder, die keine Geburtsurkunde haben, die eigentlich offiziell gar nicht existieren? Wie ist das in der heutigen Zeit möglich, ohne dass hier das Umfeld eingreift, dass irgendwelche Ämter oder Behörden aktiv werden, dass diese Kinder geschützt werden?
Es hat mich aber auch beeindruckt, wie es Menschen aus schwierigen Situationen – ich denke, dieser Ausdruck ist bei Taras Kindheit mehr als gerechtfertigt – schaffen, so Großartiges zu leisten und dennoch damit nicht zu prahlen „Ich wollte nicht die Rolle eines Horatio Alger in einer tränenreichen Hommage an den amerikanischen Traum. Ich wollte, dass mein Leben sinnvoll war,…“. Tara berichtet über ihr Leben objektiv – sie jammert nicht und lamentiert nicht darüber, welch schweren Start sie doch ins Leben hatte, und hebt andererseits auch ihre eigenen Leistungen nicht gesondert hervor.
Ich habe jedenfalls durch diese Biografie Einblicke in ein Leben bekommen, das mir total fremd ist, das sich so sehr von meinem unterscheidet. Es ist daher für mich keine Lektüre, die zur Entspannung und zum Abschalten geeignet ist, kein Buch, das als leichte Lektüre bezeichnet werden kann und somit auch keine Bettlektüre, denn diese Gedanken würden mich sicherlich dann in der Nacht immer wieder beschäftigen. Es ist aber sehr wohl ein interessantes und lehrreiches Buch, es gibt viele Passagen in dem Buch, die ich gerne markiert und für immer aufgenommen hätte und es ist mir daher auch bei der Auswahl der Textproben und der Beschreibung der Szenen die Entscheidung total schwer gefallen, aber ich hoffe dennoch, ich habe euch einen kleinen aussagekräftigen Eindruck vermitteln können.
So, jetzt freue ich mich schon auf das Weiterlesen und zwar darauf, dass ich deinen Kommentar lesen darf: Kennst du dieses Buch oder könntest du dir vorstellen, diese Biografie von Tara zu lesen? Interessierst du dich generell für die Lebensgeschichte von Menschen? Und last but not least: in welches Buch steckst du zurzeit deine Nase – was liest du gerade?
Ich bin total gespannt auf deine Meinung.
Danke für die Vorstellung. Ab und an lese ich gerne eine Biographie und kann mir vorstellen, das Buch zu lesen – auch wenn ich wahrscheinlich ständig Zornesanfälle beim Lesen bekommen werde. Solche Geschichten sind einer unzähligen Gründe warum ich jegliche Religionen abgrundtief ablehne.
Ich lese gerade ein Episodenbuch, in dem die Geschichten aus der Perspektive von vier Frauen erzählt werden. Stelle ich demnächst vor, wenn ich es durch habe.
Sonnige Grüße sendet Dir
Ines
Liebe Ines, danke für deinen Kommentar. Das Buch ist teilweise wirklich aufwühlend und macht mich dabei irgendwie hilflos – ich möchte am liebsten die Mutter, die Schwester, die Brüder wachrütteln und andererseits Tara zurufen, sich von diesem Zuhause fernzuhalten. Ich freue mich schon auf deine nächste Buchvorstellung – das dürfte auch wieder ein Buch für mich sein.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Liebe Gesa, das scheint ein wirklich interessantes Buch zu sein, könnte mir auch gefallen. Du hast mich mit der Beschreibung so neugierig gemacht, dass ich es bestimmt lesen werde. Als Du erwähnt hattest „Mormonen“ dachte ich gleich „au weh“. Von denen hab ich schon einiges gehört, obwohl sicher nicht in jeder mormonischen Familie Gewalt und Ausbeutung herrscht. Aber sowas gibt es tatsächlich noch, das ist schon unglaublich! Deshalb – ich muss es immer wieder sagen – bin ich ja auch ein Fan vom europäischen Sozialstaat wie wir ihn kennen. In Deutschland gibt es die Schulpflicht (in Frankreich z.B. nicht, weiß nicht, wie es in Österreich ist), die einerseits umstritten ist, aber andererseits dafür sorgt, dass den Behörden solche Kinder auffallen würden. Ich denke, so eine Geschichte wäre hier bei uns nicht ohne weiteres möglich, weil sich dann das Jugendamt einschalten und intervenieren würde. Aber in den USA ist eben vieles möglich, auch heute noch, weil es an sozialen Netzen, Meldepflicht und Gesundheitsfürsorge hapert und jeder a Ende sich selbst überlassen wird – und das verkaufen sie den Leuten dann als Freiheit und American Dream und weiß Gott was. Für mich sind das die Grenzen der Freiheit, auch der Religionsfreiheit. Wenn das Mormonentum sowas rechtfertigt (was ich nicht weiß).
Schön, dass Taras Geschichte ein gutes Ende nimmt und sie diese aufgeschrieben hat. Ich bin ja auch ein Fan von Bildung, wenn sie einen befähigt, zur selbstbestimmten Person heranzuwachsen. Dazu gehört allerdings auch eine gute Portion Intelligenz/Reflektionsfähigkeit, zum Glück ist Tara von Haus aus intelligent genug. Das ist ja auch nicht selbstverständlich.
Du hast mich auf alle Fälle schon mal zum Lesen des Buches verführt. Danke für die spannende Vorstellung von Taras Biografie und Deinen Gedanken dazu.
Liebe Grüße, Maren
Liebe Maren, ich danke so sehr für diesen interessanten Kommentar. Ursprünglich bin ich etwas unbedarft an dieses Buch gegangen: ein Mädchen aus den Bergen Idohas schafft es nach Cambridge. Aber dann war ich schon sehr mitgenommen, was sich hier in der Familie abspielt und solches Verhalten kann durch nichts gerechtfertigt werden. Ja, in solchen Fällen finde ich dann Gesetze, Regeln, aber auch die ausführenden Organe besonders wichtig. Ich weiß natürlich auch nicht, wie das ist, wenn Kinder nach einer Hausgeburt nicht gemeldet werden und somit bei den Ämtern überhaupt nicht existieren. Irgendwie scheine ich zurzeit ein Händchen für Derartiges zu haben – vor einigen Woche habe ich mir den Film „Unorthodox“ angesehen, der ein ähnliches Thema behandelt.
Hab ein ganz wunderbares Wochenende und alles Liebe
Liebe Gesa,
solche Geschichten mit einem derartigen Wahrheitsgehalt berühren mich zutiefst. Denn den Weg aus einer solchen Isolation und Härte zu schaffen, ist sicher schwer genug. Dann aber auch noch aufzustehen und sein Leben in die Hand zu nehmen- Hut ab.
Ich mag Biographien von Menschen, die etwas zu erzählen haben. Das Buch von Michelle Obama zum Beispiel. Somit finden Biographien auch ab und an den Weg in mein Leseherz. Ich musste schmunzeln, als ich heute deinen Post sah- habe ich doch gerade auch meine drei Buchtipps veröffentlicht. Ähnlich wie du lese ich auch sehr gern queerbeet und es darf auch mal etwas nur fürs Herz dabei sein. Fantasy und Science Fiction haben jedoch noch keine Faszination in mir geweckt.
Danke für deine tolle und ergreifende Buchvorstellung.
Ganz liebe und Grüße und viel Zeit fürs Lesen an diesem Wochenende
Nicole
Liebe Nicole, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Manche Menschen haben wirklich ein sehr bewegendes Schicksal und es ist interessant, darüber zu lesen. Bei diesem Buch habe ich einige Male den Kopf geschüttelt, weil ich mir gar nicht vorstellen konnte, dass so etwas wirklich in der heutigen Zeit passiert. Bei den Buchvorlieben ticken wir also wohl recht ähnlich – Fantasy ist auch nicht so wirklich mein Fall.
Hab ein ganz wunderbares Wochenende und alles Liebe
Hey Gesa,
das klingt wirklich sehr spannend. Vor allem wenn Bücher aus dem Leben heraus geschrieben sind, sind diese ganz besonders.
Liebe Grüße!
Liebe Jenny, vielen Dank für deine Worte – ich freue mich, dass dir meine Buchbeschreibung gefällt, wahre Geschichten haben doch immer einen besonderen Stellenwert.
Genieße ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Mir fehlt leider derzeit die Zeit zum Lesen, habe mir aber schon 3 interessante Titel gekauft für den Sommerurlaub im August. LG Romy
Liebe Romy, danke für deine Worte. Du bist ja durch diese Ausnahme-Zeit besonders gefordert und ich hoffe, dass die im Sommer wirklich Zeit findest, dich zu erholen und auch deine Bücher zu lesen.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa,
es klingt nicht nur nach einem spannenden Buch, sondern auch nach einem, das so manches im eigenen Leben in ein anderes Licht rückt. Eine junge Frau, der es gelingt, zu studieren, obwohl sie kaum unterrichtet wurde, ist bewunderswert, dass es ihr gellingt, sich von den Zwängen ihrer Familie frei zu machen, ist eine gute Wendung. Ich lese gerne Geschichten von Menschen, die ein ganz anderes Leben führen, der „Drachenläufer“ z.B. oder die Kindheitserinnerungen von Marcel Pagnol. Gerade lese ich „im Freibad“ von Libby Page. Ich bin noch am Anfang, aber die Protagonisten habe ich schon ins Herz geschlossen und die Geschichte entwickelt sich spannend.
Liebe Grüße und genieße die sommerlichen Musestunden
Sabine
Liebe Sabine, vielen Dank für deinen interessanten Kommentar. In diesem Buch werden wirklich die unterschiedlichen Themen aufgegriffen und es zeigt, wie es einem Menschen auch unter schwierigen Bedingungen gelingt, etwas zu erreichen. Ich denke, da bekommen unsere Probleme oder Anliegen gleich mal eine ganz andere Wertigkeit. Vielen Dank auch für die tollen Buchtipps – da werde ich gleich mal schmökern gehen.
Hab ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Ich habe einmal eine Frau kennengelernt, die bei den Jehovas aufgewachsen ist. Dort hat sie dann auch ihren späteren Mann kennengelernt und zusammen haben sie die Sekte verlassen – und damit auch Familie, Freunde, soziales Umfeld usw. Die beiden sind dann gleich in die Hände von einer Teufelsanbeter-Sekte gelandet. Und man nur staunen, was es in unserem piefigen Deutschland so alles gibt.
Inzwischen sind sie denen auch entkommen und ich hoffe, sie fallen nicht auf die nächsten Rattenfänger rein. Was ich damit sagen will ist, dass es unendlich schwierig ist, sich aus solchen Verhältnissen zu befreien. Besonders, wenn man sie bereits seit Kindesbeinen kennt.
Respekt! Dieses Buch kommt auf meine Liste. Vielen Dank für den Buchtipp.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
LG
Sabiene
Liebe Sabiene, vielen Dank für deinen interessanten Kommentar. Ich denke auch, es wohl total schwierig für Menschen, die in diesem Umfeld aufgewachsen sind, den das von Kindheit an praktisch indoktriniert worden ist und für die das eigentlich irgendwie normal war, da sie ein anderes Leben so gut wie nicht kannten, da sie ja keinen wirklichen Kontakt zu Menschen außerhalb der Organisation hatten. Solche Menschen sind vielleicht in Zukunft davor gefeit oder aber auch erst recht wieder anfällig, in eine ähnliche Abhängigkeit zu gelangen. Tara ist erst etwas über dreißig Jahre alt – es wäre sicher auch interessant, wie sich ihr Leben noch weiterentwickelt.
Hab ein wunderbares Wochenende und alle Liebe
Hallo meine Liebe,
das Buch klingt richtig spannend, ich werde es auf jeden Fall auch lesen. Danke für die super Rezension:-* Da wir ja momentan viel Zeit in der Quarantäne haben, lese ich wieder viel und gerne;).
Ganz liebe Grüße aus Stuttgart und hab ein schönes Wochenende:)
Isa
http://www.label-love.eu
Liebe Isa, vielen Dank für deine Worte. Es freut mich sehr, dass dir meine Buchbeschreibung gefällt – wenn du zurzeit ohne mehr Zeit zum Lesen findest, dann ist das einfach optimal.
Hab ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Biografien finde ich immer sehr eindrücklich zu lesen. Oftmals ist es wie bei deinem Buch etwas „schwere“ Kost, aber ich finde es sehr mutig und hilfreich, mit diesen Misständen an die Öffentlichkeit zu treten. Man kann sich fast nicht vorstellen, dass Kinder unter solchen Umständen aufwachsen und total isoliert werden. Danke für deinen grossartigen Buchtip liebe Gesa, ich werde mir diesen Bestseller auf jeden Fall merken. Geniesse das Wochenende und liebste Grüsse
xx Simone
Little Glittery Box
Liebe Simone, ich danke dir für deinen so lieben Kommentar. Mich hat dieses Buch einerseits mitgenommen, weil für mich derartige Zustände fast nicht vorstellbar sind, andererseits ist bewundernswert, was dieses Mädchen geschafft hat und ich finde es daher toll, dass es bereits in jungen Jahren von ihr eine Biografie gibt.
Genieße ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Das klingt nach einem sehr spannenden Buch, vor allem, da ich mir vorgenommen habe, mehr Biografien zu lesen!
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah, vielen Dank für deinen Kommentar. Manche Lebensgeschichten – egal wie alt die Menschen sind – sind wirklich etwas Besonderes.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Wow, das klingt wirklich super spannend! Hast mir richtig Lust auf das Buch gemacht. Allerdings habe ich selbst noch eins fertig zu lesen und zwei neu gekaufte anzufangen. Aber das hier werde ich mir auf jeden Fall merken. Klingt wirklich krass und es ist echt schlimm, unter welchen Bedingungen manche Kinder aufwachsen und welchen Einfluss Gehirnwäche auf sie hat.
Danke dir für den Tipp 🙂
Ganz liebe Grüße,
Krissi von the marquise diamond
https://www.themarquisediamond.de/
Liebe Krissi, ich freue mich sehr über deine Worte. Bücher kann ich einfach nicht genug haben und darum freue ich mich auch über jeden Lesetipp. In diesem Buch wird ein für mich erschreckendes Schicksal beschrieben und was mich vor allem schockiert hat, ist, dass dergleichen in der heutigen Zeit noch passiert.
Genieße einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Hi Gesa,
danke für diese Buchvorstellung! Ich kenne das Buch nicht, aber es klingt sehr interessant und erinnert mich vom Setting an „Unorthodox“ (was ich noch nicht gelesen habe, sondern nur die Serie geschaut habe, die ich auch schon beeindruckend fand). Es ist tatsächlich beeindruckend, wie Menschen sich aus ihrem gewohnten Umfeld lösen und dabei soviel Mut aufbringen, sich gegen Familie und alles Erlernte zu stellen, weil es (nicht mehr) mit den eigenen Überzeugungen einher geht. Diese Menschen sind für mich Vorbilder, für die ich vor allem Bewunderung und Respekt hege. Das Buch ist jedenfalls schon auf meiner Leseliste gelandet!
Ganze viele liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Liebe Vanessa, vielen lieben Dank für deinen wunderbaren Kommentar. Ja, irgendwie scheint mich diese Thematik momentan zu verfolgen – erst vor kurzem habe ich mir auf Empfehlung „Unorthodox“ angesehen und dann bin ich bei diesem Buch gelandet. Es muss in solchen Menschen einfach eine besondere Stärke und Wille vorhanden sein, wenn sie sich schließlich total aus ihrem bisherigen Lebensbild zur eigenen Sicherheit lösen können.
Hab einen ganz wunderbaren Sonntag und alles, alles Liebe
Hallo meine Liebe,
na das war ja mal eine schöne Rezension. Ich lese im Moment auch sehr sehr gerne. Biographien lese ich auch gelegentlich, am liebsten tauche ich allerdings in Geschichten ein. Kleine Abenteuer, die mich vom eigenem Alltag ablenken 🙂
Hab einen guten Start in die neue Woche
Tiziana
Liebe Tiziana, ich danke dir für deine lieben Worte. Ich befasse mich mit Biografien selten und so war es für mich überhaupt die zweite Lebensgeschichte, die gelesen habe. Aber dies ist meines Erachtens kein Buch zum Entspannen, sondern es macht eher nachdenklich.
Hab einen wunderbaren Sonntag und alles Liebe
Liebe Gesa,
die Biographie klingt für mich auch sehr lesenswert; verwundert oder auf etwas Neues hingewiesen bin ich durch den Inhalt allerdings nicht. Mir ist klar, dass es in vielen Teilen der Welt Schicksale gibt, die dem Leben des Mädchens ähneln oder weit schlimmer sind. Religiöser Fanatismus kann das bewirken, aber auch anderes kann die Entwicklung von jungen Menschen einschränken. Und leider gibt es nicht immer Behörden, die sich darum kümmern. (Selbt bei uns versagen die Behörden, die sich um den Schutz von Jugendlichen oder Frauen kümmern sollten, ja immer wieder…)
Entfernt hat mich die Geschichte Taras an die Biographie deramerikanischen Journalistin und Schriftstellerin Jeannette Walls erinnert, die mit mehreren Geschwistern bei einem hochintelligenten, phantasievollen, aber alkoholkranken Vater und einer künstlerisch talentierten, aber psychisch instabilden Mutter aufgewachsen ist – ebenfalls ohne nennenswerte Schulbildung, denn die Familie lebte nie lange genug an einem Ort, um die Kinder zur Schule zu schicken. Ich habe nur den Film (Schloss aus Glas) gesehen, der mir sehr gut gefallen hat, aber bestimmt ist auch das Buch interessant. Hier ein Link zum Film: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_aus_Glas_(Film)
In den USA ist diese Form von Leben offenbar durchaus noch immer möglich, vor allem, da es keine Meldepflicht gibt – und es gibt dort ja auch einige Siedlungen, die nur von Menschen bestimmter Religionen bewohnt werden, ob da s nun Mormonen sind oder z.B. die Amischen. Für manche Menschen bedeutet das Freiheit, da sie ihren Glauben ohne große Einschränkungen ausüben dürfen, für andere Eingesperrtsein, da der Glaube der Familie ihnen aufgezwungen wurde. Gut jedenfalls, dass Tara es geschafft hat, sich selbst so weit auszubilden, dass sie an einer Universität angenommen wurde. (Irgendwie kommt mir vor, dass auch das nur in den USA möglich ist oder jedenfalls kaum bei uns, wo der Anspruch in Zusammenhang mit Schulbildung und breit gefächertem Wissen ein anderer ist…) Sie scheint in jedem Fall eine starke Frau zu sein, die es zum Glück geschafft hat, sich abzunabeln – dass sie nicht über ihr Schicksal jammert und bescheiden über ihren Weg spricht, dürfte allerdings wiederum mit ihrer mormonischen Erziehung zusammenhängen.
Das Buch, das ich derzeit lese, hat bestimmt nicht so viel Tiefgang wie deines – es handelt sich um den historischen Kriminalroman „Tod am Semmerin“ von Beate Maly – https://de.wikipedia.org/wiki/Beate_Maly – Die Geschichte spielt im Hotel Panhans, in dem wir ebenfalls schon zwei schöne Wochenenden verbracht haben, siehe meine älteren Blogbeiträge darüber – https://rostrose.blogspot.com/search?q=panhans – und sie gefällt mir bis jetzt sehr gut!
Alles Liebe und eine schöne neue Woche
❣ Traude ❣
https://rostrose.blogspot.com/2020/05/durch-wald-und-flur.html
Liebe Traude, vielen Dank für deinen ausführlichen und interessanten Kommentar. Ich habe schon auch immer wieder mal von Schicksalen gehört – aber dies dann von einer tatsächliche Betroffenen beschrieben zu bekommen, hat es mir noch einmal zusätzlich verbildlicht und ich habe einige doch ungläubig und schockiert über die Ereignisse den Kopf geschüttelt. Was mich dann aber doch gewundert hat und was auch du ansprichst, ist die weitere Ausbildung – wie jemand ohne eigentliche Grundbildung, nur durch Selbststudium die Zulassung zu einem Studium schafft und auch hier in nicht allzu langer Ausbildungszeit entsprechende Abschlüsse vorweisen kann. Danke für deine Links zum Film – der greift ja eine ähnliche Thematik auf – und zu deinem aktuellen Buch: ich finde Bücher, die in einer mir bekannten Gegend wie eben am Semmering spielen, schaffen nochmals einen besonderen Bezug, vor allem man wie du selbst auch schon dort längere Zeit verbracht hast.
Hab eine ganz wunderbare Woche und alles Liebe
LIebe Gesa,
ja du hast recht, wenn ein Roman an einem Ort spielt, den man kennt, hat das einen zusätzlichen Reiz. Dadurch, dass wir schon im Hotel Panhans waren (das eine sehr wechselhafte Geschichte hat, derzeit wieder renoviert wird und angeblich in der Winter-Saison 2020/21 wieder eröffnet wird – sofern das durch Corona nicht verändert wurde) , kann ich mir bestimmte Situationen und die dazugehörigen Räumlicheiten besser vorstellen. Und das, obwohl unsere Aufenthalte dort fast hundert Jahre nach den im Roman geschilderten Ereignissen stattfanden. Es strahlt immer noch etwas vom Flair des einstigen Grandhotels aus.
Hab noch ein schönes restliches Pfingstwochenende!
Alles Liebe, Traude
https://rostrose.blogspot.com/2020/05/fruhlingstage-in-haus-und-garten.html
Liebe Traude, vielen Dank für deine Worte und die Informationen zu diesem Hotel. Es ist schon interessant, dass manche Gebäude nach einer so langen Zeit noch immer den Eindruck und die Stimmung von längst vergangenen Tagen ausstrahlen können. Wenn sich das dann bildlich in einer Geschichte wiederfindet, ist das ganz besonders.
Hab einen wunderbaren Pfingsttag und alles Liebe
Meine liebe Gesa, juhuuu, es geht um mein Lieblingsthema, denn ich würde mich wohl auch als notorische Leserin 😉 bezeichnen. Ich kann ja nie genug von Lesetipps bekommen. Du wirst es nicht glauben, ich habe bisher noch keine einzige Biografie gelesen, wobei das stimmt auch nicht, eine schon – vom Dalai Lama, aber ansonsten ist das nicht so meins, aber vielleicht sollte ich doch einmal einen Versuch wagen. Tatsächlich ticke ich ganz genau wie du, wenn irgendetwas so gehypt wird, verliere ich meist ganz schnell das Interesse, ich gehe immer lieber selbst auf die Schatzsuche, denn ganz oft entpuppt sich ein völlig unterbewertetes Werk als Schatz. Tatsächlich habe ich von diesem Buch schon einige Rezessionen gelesen und solche Schicksale interessieren mich sehr und lassen mich auch nicht kalt, deshalb werde ich vielleicht wirklich einmal etwas Neues ausprobieren. Vielen, vielen Dank fürs Neugierigmachen. Ich wünsche dir einen Sommer voller warmer Lesestunden, fühl dich ganz lieb umarmt von mir, alles, alles Liebe, x S.Mirli
https://www.mirlime.at
Liebe Mirli, vielen lieben Dank für deine Worte – ich freue mich total darüber und sehe, da sind wir uns einfach einig: man kann nie genug Lesestoff haben. Ja, für mich war dieses Buch auch erst die zweite Lebensgeschichte, die ich gelesen habe; das andere war die Biografie von Steve Jobs und somit auch etwas die Geschichte von Apple. Dies ist natürlich nicht zu vergleichen mit diesem Buch, das für mich schon sehr bewegend und mitnehmend war und hin und wieder hätte ich am liebsten in das Geschehen eingegriffen. Liebe Mirli, hab noch eine ganz wunderbare Restwoche mit einem interessanten Buch, ich drücke dich ganz herzlich und alles, alles Liebe
Meine Liebe,
ich bin auch eine echte Leseratte, aber schon länger hat mich nichts mehr gefesselt. Ich kannte das Buch noch nicht. Ich werde es mir auf jeden Fall merken. Ich finde, es klingt sehr lesenswert. Genieße die Zeit und den Abend!
Liebe Grüße
Christine
Liebe Christine, vielen Dank für deine Worte. Lesen gehört für mich einfach dazu, aber es ist nicht immer ganz leicht, die passende Lektüre zu finden, da jeden etwas Anderes anspricht und interessiert.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Liebe Gesa, vielen Dank für diesen Buchtipp! Ich liebe es, Biografien und Geschichten aus dem wahren Leben zu lesen und habe kürzlich ebenfalls bereits die Geschichte einer Frau gelesen, die in einer dieser Sekten in Amerika aufgewachsen ist. Von dem her, bin ich äußerst interessiert und werde mir das Buch auf der Stelle bestellen. Was ist Lesen, doch für ein wunderbares Hobby!
Liebe Grüße, Rena
http://www.dressedwithsoul.com
Liebe Rena, da bin absolut bei dir – Lesen ist einfach was Wunderbares, verursacht wenig Aufwand und ist fast überall anzuwenden und natürlich interessant, spannend, bildend oder unterhaltend. Für mich war es die zweite Lebensgeschichte, die ich gelesen habe, und in diesem Fall entsprechend aufwühlend – da wird so richtig ersichtlich, was eine „Gehirnwäsche“ verursachen kann.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Dankeschön für die Buchvorstellung. Ich finde Biographien auch spannend und beeindruckend. Manchesmal tauche ich ganz tief in die Buchwelt ein.
Hab ein schönes Pfingstfest und bleib gesund. Liebe Grüße
Vielen Dank für deinen Kommentar – ich liebe auch diesen Gedankenausflug beim Lesen und Erforschen der verschiedenen Welten.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Wow! Das Buch klingt wirklich nicht nach einer leichten Kost, aber sehr interessant. Ich hätte auch niemals gedacht, dass Menschen unter diesen Umständen aufwachsen können, wie du sagst, dass da niemand einschreitet…Ich bin wirklich geschockt und deine Beschreibung hat mir wirklich neugierig gemacht. Das Buch kommt definitiv auf meine Leseliste, obwohl ich eigentlich auch nicht der größte Fan von Biografien bin.
Ich lese momentan das Paket von Fitzek, sehr spannend!
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag, Elisa xx
Liebe Elisa, danke für deine Worte – das Buch eignet sich wirklich nicht für ein paar chillige Lesestunden, aber es hat mich dennoch sehr beeindruckt. Du liest also auch Bücher von Fitzek, ich bin schon gespannt, was du davon hältst – ich bin gerade das erste Mal dabei, auch ein Buch von ihm zu lesen und zwar „Das Geschenk“.
Hab ein wunderbares Wochenende und alles Liebe