Europa

Let the lights sparkle – Adventzauber in München

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Nur noch 14 mal schlafen – ich weiß, einige können das jetzt schon nicht mehr hören, die Gefühlsduselei vor Weihnachten, diese ständige Präsenz von Lichtern und Songs und so wird das jetzt kein Weihnachtsbeitrag oder vielleicht doch ein bisschen. Ja – lasst euch mal überraschen, was euch heute erwartet und wo es heute hingeht!

Übrigens, wobei habe ich euch denn jetzt überrascht: höre ich da etwa im Hintergrund doch ganz leise „Last Christmas“,

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rieche ich da etwa Tannenzweige und Kerzenduft? Lasst ihr euch vielleicht gar ein paar Weihnachtskekse – natürlich die ganz leckeren, ohne die Kalorien – schmecken? Oder ist in dieser Tasse dampfender Beerenpunsch? Läuft da nicht gerade einer dieser kitschigen, aber immer wieder schönen Weihnachtsfilme? Vielleicht ist euer Kopf aber auch randvoll mit To-Do-Listen, die heuer noch abgearbeitet werden müssen, vielleicht seid ihr auch ganz verzweifelt auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für die Kollegin, für die Nachbarin oder wen auch immer ihr beschenken wollt. Steht ihr verzagt und unschlüssig vor der der vielfältigen Auswahl? Hetzt ihr eventuell gerade durch die Straße und kämpft euch durch die Menschenmenge? Oder genießt ihr einen Bummel durch die geschmückten und erleuchteten Gassen? Egal, womit ihr gerade beschäftigt wart, ich freue mich, dass ihr jetzt auch bei mir gelandet seid, dass ihr auch die Zeit genommen habt, bei mir vorbeizuschauen und ich lade euch auf eine Prise Adventzauber und einen kleinen Travelthrowback ein.

Im letzten Jahr durfte ich meinen ersten Kontakt mit der bayrischen Hauptstadt aufnehmen und bei strahlendem Sonnenschein und herrlichem Sommerwetter München erforschen. Heuer hieß es dann Ende November ab nach Minga, also mein zweiter Besuch in der winterlichen Jahreszeit und mit Sternchen in den Augen startete ich in die beiden Tage. Ihr wisst ja, was das bedeutet – München zu dieser Jahreszeit ist München in der Vorweihnachtszeit, ist München mit Glitzer und Glitter, ist München mit Weihnachtsstimmung, mit Lichtern und weihnachtlichem Flair. Genau mit diesen wunderbaren Vorstellungen von dieser Stadt in Bayern geht’s los.

 

Anreise

Moment mal, zuerst müssen wir ja noch die Anfahrt planen – wie wollen wir denn überhaupt von Österreich nach Bayern reisen? Soll es das Auto, soll es der Zug oder gar das Flugzeug sein? Bei den Vergleichen haben wir schließlich doch etwas

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verwundert geschaut – ganz pragmatisch betrachtet wäre sowohl zeit- als auch kostentechnisch dem Auto der Vorzug zu geben. Doch schlussendlich haben wir uns trotz der Mehrkosten und der längeren Anreisezeit doch für den Zug entschieden – wer weiß, wie das Wetter zu dieser Jahreszeit ist? Vielleicht gibt es Schneegestöber und vereiste Fahrbahnen? Vielleicht gibt es auch jede Menge Stau? Mit Getränken, Snacks, Büchern und was man sonst noch so für eine mehrstündige Zugfahrt brauchen kann, geht es ins Abteil.

Da gibt es diese wunderbaren Abschnitte, die als „Ruhezone“ gekennzeichnet sind, einfach eine wirklich geniale Einführung. Hier ist es vorbei mit den nervigen Telefongesprächen, bei denen eine Person gerne mal das ganze Abteil an seinen Eheproblemen, an seinen beruflichen Tätigkeiten, an seinen Wochenendplänen teilhaben lässt. Wer will denn schon wirklich ernsthaft wissen, warum der Passagier hinter uns mal wieder Streit mit seiner Frau hat, warum ein anderer seine Präsentation nicht rechtzeitig fertig hat, warum sich jemand wann wo mit wem treffen will. Als ein Reisender trotzdem auf seinem Laptop eine Skype-Session eröffnet und lautstark in einer südländischen Sprache mit seinem Partner diskutiert, ist es mit der Ruhe zwar kurz vorbei. Ein paar mustern ihn skeptisch, ein paar schütteln missbilligend den Kopf „Muss das jetzt toleriert werden?“ – aber ein Hinweis vom Schaffner beendet dieses kleine Zwischenspiel sofort.

 

Quartier

Ein Hotel in Bahnhofsnähe ist schnell gebucht und meine leuchtenden Augen könnt ihr euch sicher vorstellen, als mein

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erster Blick beim Eintreffen gleich mal auf einen Weihnachtsbaum fällt. Ja, München hat mich doch gleich mal richtig empfangen – das liegt doch natürlich nicht nur am Weihnachtsbaum, sondern auch an dem wunderbaren Hotel mit dem wirklich kompetenten Personal und was ich immer besonders liebe und worüber ich mich immer besonders freue – ich habe direkt aus dem Zimmer einen Blick auf München, auf die unverkennbare Frauenkirche.

Die paar Baukräne daneben können meine Begeisterung dabei nicht stören, noch dazu wo diese teilweise sogar adventlich beleuchtet sind, ja – das habe ich bisher noch nirgends gesehen, mit Lichterketten geschmückte Baumaschinen, die in der Nacht wunderbar strahlen und so auch etwas Vorweihnachtsstimmung bringen.

 

Adventlicher Spaziergang

Dann geht es endlich nach draußen, dann geht es auf Erkundungstour und der Grinch in euch muss jetzt ganz stark sein – es kommen jetzt so Worte wie „Weihnachtsstimmung“, wie „Adventmarkt“, wie „Kerzenschein“ und natürlich auch wie „Last Christmas“. Ein Blick nach oben – hier sieht ein beleuchteter Christbaum auf uns herab, wir hören die Turmbläser, die weihnachtliche Lieder zum Besten geben.

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Es ist eine wunderbare Adventstimmung, ich liebe es einfach durch die Straße zu laufen – da kommt diese fast festliche Stimmung auf und manchmal fühle ich mich dann wirklich wie ein kleines Kind, das staunend diese verzauberte Stadt, diese beleuchteten, glitzernden und funkelnden Ecken in den Straßen und Gassen betrachtet. Wie ein Kind stehe ich auch dann alle Jahre wieder vor diesen glänzend dekorierten Schaufenstern. Unzählige Lichter und Zweige umrahmen die Glasscheibe und Kunstschneeflocken zaubern eine winterliche Stimmung. Habt ihr diese bezaubernde Schneekugel gesehen, habt ihr den glitzernden Stern bemerkt? Dort hinten ist eine kleine Krippe mit wunderbar handgeschnitzten Figuren. Da tanzt ein Weihnachtsmann, während er immer mal wieder ein „Hohoho“ in die Gegend ruft. Ja – manches ist natürlich Kitsch, aber trotzdem schafft Vieles davon beim Anblick einfach bessere Laune, bringt eine fröhliche Stimmung oder lässt uns vielleicht auch lächeln.

So führt unser adventlicher Spaziergang vom Isartor über den Marienplatz bis zum Karlsplatz und schließlich zum Viktualienmarkt. Immer mal wieder landen wir dabei auf einem Adventmarkt, der Duft von Glühwein und Punsch liegt in der Luft, daneben werden auch süße und deftige Speisen angeboten. Vor allem diese diversen Schokofrüchte haben es mir angetan und motivieren gleich mal zum Selberbacken. Ja, auch wenn ich das ganze Jahr über nicht die begeisterte Köchin bin und es mich nicht wirklich ständig in die Küche zieht, so genieße ich in dieser Zeit diesen Duft von frisch gebackenen Keksen in der ganzen Wohnung, diesen Duft nach Vanillekipferl und Lebkuchen. Aber auch entlang der Kaufingerstraße und der Neuhauser Straße selbst finden wir immer wieder adventliche Stände, wo es köstlich nach gebratenen Nüssen riecht oder wo weihnachtliche Dekoration angeboten wird.

Wie schön ist doch dieses Schlendern entlang der geschmückten Häuser, in dieser besonderen Stimmung, vor allem wenn darauf kein Druck und kein Muss lastet. Es müssen keine Geschenke gesucht werden, es müssen nicht bestimmte Geschäfte abgeklappert werden, es müssen nicht bestimmte Plätze aufgesucht werden. Einfach sich durch diese Adventzeit treiben lassen, hat schon etwas Besonderes und das wollen wir schließlich mit einem Beerenpunsch krönen. Diese Getränke mit ihrem Geschmack nach Zimt, nach Früchten verschaffen mir ein wohlig warmes Gefühl und schmecken dabei irgendwie nach Frieden, nach Ruhe, nach Geborgenheit und natürlich nach einer schönen Zeit. Doch dieses Mal ist das dann leider ein wirklich ernüchterndes Erlebnis für uns – so einen teuren und wirklich schlechten Punsch haben wir bisher noch nie getrunken. Glücklicherweise sind die kleinen Häferl nur bis zu Dreiviertel gefüllt, aber das was sich da drinnen befindet, schmeckt einfach nur nach Chemie und Zucker…..

 

Ein bisschen Spass darf sein

So, nach dem Bummel durch die Münchner Innenstadt, nach dem Verkosten von mehr oder weniger leckeren Getränken, nach dem köstlichen Abendessen und vor allem nach wunderbaren Gesprächen geht es wieder in Richtung Hotel. Doch was sehen wir denn da plötzlich? Was sticht uns denn da am Gehsteig ins Auge? Da stehen doch gleich zwei dieser Geräte und scheinen uns zuzurufen „Nimm mich, nimm mich!“ – Wir schauen uns an und lassen uns dann nicht zweimal bitten – mit der App sind diese Geräte schnell fahrbereit und wir machen zuerst mal einen kleinen vorsichtigen Versuch.

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Wie reagiert das Gerät, was ist zu beachten? Aber es funktioniert gleich mal wunderbar und schon geht es damit durch die Münchner Nacht. Schon ein witziges und ungewohntes Gefühl, so dahinzugleiten – gut, beim Kopfsteinpflaster und den unebenen Stellen sollte man doch vielleicht etwas aufpassen – aber es macht eindeutig Spaß, damit die beleuchtete und belebte Stadt zu erforschen. Mittlerweile gibt es diese E-Scotter ja in fast jeder größeren Stadt – also wenn ihr diese Dinger mal irgendwo stehen seht, meine absolute Empfehlung: ran und gleich mal ausprobieren.

 

Ein bisschen Mode darf auch sein

Ein besonderes Highlight will ich euch natürlich auch nicht vorenthalten – ja und jetzt mal bitte wundern und große Augen machen – bei mir geht es eigentlich selten um Fashion und trotzdem gibt es jetzt ein bisschen was über die Vogue, das Modemagazin schlechthin. Der Ursprung der Vogue ist in der USA, 1916 folgt die britische Ausgabe, 1920 die französische und 1979 die deutsche – also liegen mittlerweile schon 40 Jahre deutsche Vogue-Magazingeschichte hinter uns.

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Bei solchen Jubiläen wird doch immer wieder gerne an Ereignisse in dieser Zeitspanne gedacht, die Vergangenheit wiederbelebt und so ist es auch hier bei der Vogue in München. Diese 40 Jahre sind eine Zeit, in der sich modisch sehr viel geändert hat, an der Kleidung, an den Frisuren oder auch am Make-up – wir werfen einen Blick auf die verschiedenen Vogue-Covers, die dies im Laufe dieser vielen Jahre deutlich ersichtlich machen. Aber auch generell haben sich viele Geschehnisse in diesem Zeitraum zugetragen, die sich auf die Mode ausgewirkt haben oder auch von ihr beeinflusst worden sind und so es ist total interessant, diesen Abschnitt sowohl in zeitgeschichtlichen Ereignissen, in musikalischer und künstlerischer Sicht Revue passieren zu lassen, sich an Kleidung, an Songs, an Filme, aber auch an bestimmte Ereignisse zu erinnern.

Da gab es doch die Atomkatastrophe in Tschernobyl, da gab es die Hochzeit von Lady Di und Prinz Charles, da gab es in der USA den Anschlag am 11.9., da gab es den Golfkrieg, da gab es „Super trouper“, da gab es „Cheri Cheri Lady“, da gab es „Pretty Woman“, da gab es „Dirty Dancing“ und da gab es aber immer wieder wunderbare Kleidung, interessante Modelle, aber auch Designerstücke, über die nur der Kopf geschüttelt wurde. Denken wir mal kurz an die riesigen Schulterpölster, denken wir an die neonfarbenen Kleidungsstücke, denken wir den grellen Lidschatten oder denken wir an die Dauerwellen bei Frauen und Männern. Aber auch ein Blick hinter die Kulissen, in ein Studio und ein Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungen sind spannend und anregend.

Eine Frau ohne Stil hat auch in einem Kleid mit Stil keinen Stil.

(Karl Lagerfeld)

So schnell sind diese beiden wunderbaren Tage vergangen, ein bisschen Adventzauber eingefangen, ein bisschen München näher kennengelernt, ein bisschen Zugerfahrung gesammelt, ein bisschen was gesehen und erfahren. Solche Tage sind für mich immer etwas ganz Besonderes, in wunderbarer Gesellschaft einige wirklich schöne Stunden verbringen ganz nach dem Motto „Collect moments not things“. Jetzt freue ich mich natürlich schon total, wenn du mir auch einige Momente deiner Zeit schenkst und mir ein paar Worte hinterlässt:

Hast du schon einmal den Adventzauber in München erlebt oder vorweihnachtliche Erfahrungen in einer anderen Stadt gemacht? Wie erlebst du überhaupt eine Stadt in dieser Zeit? Mich interessiert aber auch, welches Verkehrsmittel du für derartige Reisen gerne wählst, bist du eher der Selberfahrer oder stehen bei dir öffentliche Verkehrsmittel im Vordergrund oder ist das einfach auch situationsbedingt?