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Last Christmas – Vorfreude auf die Weihnachtszeit

Weihnachtszeit-Wonderfulfifty

Mal ehrlich, wer ist jetzt bei dieser Überschrift zusammengezuckt und hat schnell mal im Kalender nachgeblättert, wie lange es jetzt tatsächlich noch bis Weihnachten ist? Daher gleich mal eine kurze Information vorneweg: in fünf Wochen steht dieses große Fest wieder an und wenn auch manche dies nicht wirklich wahrhaben wollen, es ist heuer wie jedes Jahr gegen Ende Dezember so weit.

Wir sind ja jetzt noch im November, also eigentlich genau gesehen noch vor der Vorweihnachtszeit, aber für so einen kleinen Weihnachtsbeitrag kann es doch nicht mehr zu früh sein oder? Manche werden vielleicht auch die Köpfe schütteln – sie wollen sich damit noch nicht befassen, ja – ihrer Meinung nach artet dieses Fest doch ohnehin immer mehr in Stress aus. Vor dem Fest laufen die Menschenmassen in Hektik durch die Gegend, was muss nicht alles besorgt und geplant werden. Sie stürmen die überfüllten Geschäfte auf der Suche nach Geschenken, Geschenke für die und die und den sind zu kaufen, das Festmahl ist zu planen und dabei werden sie auch noch von allen Seiten mit den Weihnachtsklassikern beschallt und „Last Christmas“ läuft bereits in Dauerschleife.

Ja, auch wenn ich kein Freund dieser kalten Jahreszeit bin, so ist für mich diese Vorweihnachtsstimmung immer ein Highlight und dafür nehme ich schon mal eine kalte Nase oder frierende Zehen in Kauf. Zu dieser Zeit komme ich dann auch mal gerne aus meiner kuscheligen Höhle, in die ich mich ansonsten bei diesen Temperaturen zurückziehe – dabei eingemummelt in eine flauschige Decke, eine dampfende Tasse in Reichweite, ein interessantes Buch in der Hand und natürlich griffbereit diese Köstlichkeiten, die diese Vorweihnachtszeit oder vielleicht auch Vor-Vorweihnachtszeit zu einem wahren Genuss werden lassen.

 

Weihnachtsbäckerei

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Riecht ihr diesen köstlichen Duft von Zimt, von Nüssen, von Marzipan und Schokolade, der sich durch das Haus zieht? Ich denke, jetzt bin ich wohl in der Weihnachtsbäckerei gelandet. Ja, auch wenn ich zur Kategorie „Free the gingerbread“ gehöre und Lebkuchen am liebsten das ganze Jahr über essen würde, gehören dann doch im Speziellen Vanillekipferl, Linzer Augen, Kletzenbrot und natürlich Lebkuchen gerade in diese Vorweihnachtszeit.

Diese köstlichen Leckereien versüßen diese wunderbare Zeit, am liebsten natürlich im Kreis der Familie oder mit lieben Freunden genossen – ach, das Leben kann einfach so schön sein. Jetzt kommt mir nur ja nicht mit irgendwelchen Kalorienangaben, mit zu viel Fett, zu viel Zucker, zu ungesund oder Ähnlichem. Ein gemütliches Beisammensein lassen wir uns doch nicht von diesen klopfenden Gedanken im Hinterkopf vermiesen – denn gemeinsames und vor allem auch genussvolles Essen gehört in diese Zeit dazu, das tut doch ganz besonders der Seele gut.

Also pfeifen wir jetzt mal darauf, schießen diese störenden Gedanken in den Wind und lassen uns diese weihnachtlichen Köstlichkeiten schmecken. Wir können uns ja immer noch das restliche Jahr gesund ernähren.

 

Adventkalender

Womit können wir uns diese Zeit neben diesen weihnachtlichen Leckereien noch verschönern, womit lässt sie sich denn noch verkürzen? Obwohl – um es gleich mal vorweg zu nehmen – ich eigentlich keine Verkürzung dieser Zeit will, nein ich will jeden Moment auskosten und genießen. Aber so ein Adventkalender war für mich schon in der Kindheit etwas Besonderes, ja zuerst hing er noch als Dekoration an der Wand und am 1. Dezember war es dann soweit und das erste Türchen wurde voller Spannung geöffnet.

Das war für mich als bekennender Morgenmuffel auch gleich mal ein wunderbarer Grund, mich aus den Federn zu quälen und doch mit einem freundlichen Gesicht in den Tag zu starten. So ein Adventkalender gehört auch jetzt noch immer bei mir zur Vorweihnachtszeit und er trägt damit doch eindeutig zum Zauber dieser besinnlichen Zeit bei.

 

Vor-Vorweihnachtszeit

Meine Eltern haben Weihnachten für uns immer zu einem besonderen Fest gemacht, zu einem wirklichen Highlight im Laufe des Jahres. Natürlich war für uns als Kinder auch ein Geschenk wichtig und unsere strahlenden Augen unter dem Christbaum sind auch jährlich auf Fotos festgehalten worden. Aber den Hauptanteil hat doch bereits auch schon damals die ganz spezielle Stimmung ausgemacht – dieses Gefühl „Weihnachten liegt in der Luft“.

Ich wollte immer diesen Zauber der Weihnachtszeit ganz lange festhalten und habe es daher schon als Kind immer geliebt, diese Zeit möglichst auszudehnen. Je früher wir in die Weihnachtszeit einsteigen, je eher wir mit dem Keksebacken, dem Dekorieren und vielleicht auch den unvermeidlichen Ohrwürmern beginnen, umso länger können wir diese Zeit auch genießen. So habe ich es geliebt, bereits im November mit meiner Großmutter Kletzenbrot und Lebkuchen zu backen und dabei die Kassette (ja damals gab es noch keine Playlist – da wurde noch die Kassette in den Recorder eingelegt und eventuell durch Vor- und Rückspulen des Bandes das entsprechende Lied gesucht) mit den Weihnachtsliedern rauf- und runtergehört. Auch ein paar Tannenzweige haben wir schon in der Vor-Vorweihnachtszeit ins Haus geschmuggelt und da und dort mit Engelshaar, Strohsternen und Kerzen dekoriert. Da rieche ich doch sofort wieder diesen herrlichen Waldduft und das Kerzenwachs.

 

Weihnachtsdekoration

Unterstützung und zwar sogar hochprofessionale erhalten wir dazu jetzt aber von der Psychologie – angeblich hat der Psychoanalytiker Steve McKeown festgestellt: ein frühes weihnachtliches Schmücken der Wohnung, adventliches Dekorieren mit Zweigen, mit Kerzen und Tannenzapfen, mit Kugeln und Ketten hat nicht nur optische Auswirkungen. Nein, dieser Augenschmaus geht im wahrsten Sinne des Wortes doch tiefer – er macht uns auch glücklich. Manche werden jetzt sicher mit den Augen rollen und sich denken „Was soll denn an dieser Hektik und dem Stress, an den gereizten Menschen auf der Straße, dem Konsumwahn Schönes sein?“, ja – sie wären aus verschiedenen Gründen froh, wenn dieses Fest mit all dem Trubel bereits vorbei wäre.

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Doch angeblich führen die weihnachtlichen Dekorationen im Zuhause bei den Menschen zu Wohlbefinden, sie wecken Erinnerungen an schöne Stunden. Aber diese Utensilien, die Tannenzweige, die Kerzen, die Kugeln haben auch eine beruhigende und entspannende Wirkung auf die Menschen und das ist genau das, was viele nach stressigen Stunden im Job, nach Hektik und Geschäftigkeit suchen. Ein Ankommen in einer friedlichen Umgebung löst positive und angenehme Gefühle aus. Also warum dann diese Zeit nicht verlängern, warum nicht früher mit der Einstimmung auf Weihnachten beginnen, warum nicht eine Vor-Vorweihnachtszeit vor der Vorweihnachtszeit einführen? Wobei ich jedoch nicht nur den Bezug auf die weihnachtliche Dekoration sehen würde, sondern dies generell auf alle Bereiche, auf alle Sinne, auch auf das Schmecken, das Riechen und Hören ausweiten würde.

 

Vorfreude

Diese Vorfreude, dieses Hinfiebern und diese Erwartungshaltung lassen sich außerdem meines Erachtens nicht nur auf Weihnachten anwenden. Es heißt nicht umsonst „Vorfreude ist die schönste Freude“ – eigentlich ist das ein Freuen über die Freude. Wir freuen uns auf Ereignis, auf eine Begebenheit und können uns dabei auch darüber freuen, dass wir uns freuen. Uii, das hört sich jetzt schon ein bisschen verworren an – aber ich glaube, ihr versteht, was ich meine.

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Wenn wir einen kleinen Städtetrip machen, dann geht es doch ans Planen und Vorbereiten, wie reisen wir an, wo wohnen wir, was wollen wir uns anschauen, was und wo werden wir essen. Jeder Teil der Vorbereitung steigert doch unsere Vorfreude, wir können uns immer wieder ausmalen, was wir erleben werden, was wir sehen werden und können uns an den Aussichten schon mal vorab erfreuen. Wenn wir ganz spontan von heute auf morgen irgendwohin reisen, dann mag das auch wunderbar und eine tolle Erfahrung sein. Dennoch würde uns da eventuell etwas von dieser Freude, von diesem Glücksgefühl im Vorfeld genommen und wir konnten es nicht vollständig auskosten. Das soll jetzt natürlich kein Aufruf sein, in Zukunft auf spontane Aktionen zu verzichten, nein – hin und wieder etwas Ungeplantes zu machen trägt doch ebenfalls zum Wohlgefühl bei.

Da bei uns gemeinsame Familientreffen aus Gründen der Entfernung nicht spontan möglich sind, gibt es für mich hier auch immer diese tolle Zeit vorab, in der ich planen und überlegen und vor allem mich auf dieses Zusammenkommen so richtig freuen kann. Natürlich ist das tatsächliche Treffen ein besonderer Höhepunkt, aber auch bis dahin lässt sich Vieles an wunderbaren und positiven Gedanken und Überlegungen finden.

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Diese Vorfreude – unabhängig jetzt mal von Weihnachten – macht uns auf jeden Fall glücklich; wenn wir uns über etwas freuen, dann fühlen wir uns wohl, unser Herz lacht und die Seele fühlt sich gestreichelt. Menschen, die sich freuen, strahlen dies auch aus und diese Freude leuchtet aus ihrem Gesicht. Doch es gibt daneben noch einen weiteren Effekt – eigentlich eine logische Schlussfolgerung. Denn was passiert, wenn wir uns freuen neben dem Ausschütten der Glückshormone noch? Wir beschäftigen uns doch in Gedanken ständig mit dem Anlass unserer Freude, unsere Überlegungen kreisen ständig um dieses Thema und wir sind mit allen Sinnen darauf konzentriert. Ja, durch diese Freude haben wir lauter schöne, erfreuende und wohltuende Gedanken im Kopf und das hebt natürlich mal auch ganz gewaltig unsere Stimmung. Durch diese Vorfreude lässt sich manches Unerfreuliche leichter ertragen und bekommt keine besondere Aufmerksamkeit, eine unangenehme Aufgabe wird schneller erledigt, negative Dinge werden nicht so intensiv erlebt oder gesehen, da die Freude dies zumindest zu einem großen Teil überstrahlt.

 

 

Nach diesem vor-vorweihnachtlichen Beitrag – für einige wahrscheinlich auch zu kitschig und idyllisch, aber ich habe mich ja mittlerweile eindeutig als Weihnachtsfreak geoutet – würde ich mich jedenfalls freuen, wenn ich euch etwas von diesem speziellen Zauber vermitteln und ein bisschen auf die nächsten Wochen einstimmen konnte. Es liegt nun an dir, wie du die kommende Zeit gestaltest, wie du auf dieses Fest zugehst und welche Dinge für dich ein „Muss“ sind und was doch in „Kann“ umgewandelt werden kann, wie du eventuellen Stress und Druck aus dieser Zeit herausnehmen und diese Tage auch mit friedlichen und besinnlichen Stunden verbringen kannst. Wenn du aber den Trubel und die Geschäftigkeit in der Vorweihnachtszeit liebst, dann lass dich von der freudigen Erwartung und Spannung mitreißen und genieße diese weihnachtliche Aufregung.

Es wäre natürlich schön, wenn ich an deiner Stimmung auch etwas teilhaben darf und du mir daher einen kleinen, einen klitzekleinen oder gerne auch einen längeren vorweihnachtlichen Kommentar hinterlässt:
Wird bei dir die Vorweihnachtszeit nach allen Regeln der Kunst zelebriert und mit allen Sinnen genossen oder verleidet dir der Einkaufsstress und die Hektik diese Zeit? Zählst du also eher zur Kategorie der Weihnachtsfreaks oder bist du doch mehr ein Grinch? Es gibt aber auch außer der Weihnachtszeit immer mal wieder Besonderes, daher würde mich auch noch interessieren: worauf hast du dich in letzter Zeit so richtig gefreut?