Lasst uns fasten! – Machst du mit?

Ich kann mir jetzt so richtig bildlich die entsetzten Gesichter von einigen bei dieser Überschrift vorstellen und gebe jetzt gleich mal Entwarnung – bitte keine Panik, ich will hier nicht den Moralapostel spielen, ihr könnt also beruhigt weiterlesen. Dies wird jetzt kein Beitrag über religiöses Fasten, aber da ruft auch schon das kleine Klugscheißerchen und will trotzdem seine Weisheiten dazu anbringen:
Das Fasten ist als Verzicht auf Nahrung definiert; das religiöse Fasten findet sich in allen Religionen und soll den Gläubigen helfen, ihren Glauben in den Vordergrund zu stellen, Buße zu tun und somit ihrem Gott näher zu kommen. Das Fasten ist auf einen bestimmten Zeitraum eingeschränkt – so dauert bei den Christen die Fastenzeit vom Aschermittwoch bis Ostern, dies ist heuer vom 26. Februar bis 11. April.
Gerade war doch erst Weihnachten und wir haben den Jahreswechsel gefeiert und schon nähern wir uns also mit Riesenschritten dem Frühlingsbeginn und natürlich den Osterfeiertagen. Was ist denn bloß mit dem heurigen Jahr los? Bereits die ersten Wochen der Fastenzeit sind auch schon wieder geschafft. Aber was bedeutet denn heute wirklich noch der Verzicht auf Speisen in der Fastenzeit?
Früher war für die Menschen der Genuss von Fleisch etwas Besonderes, es stand ja nicht immer zur Verfügung und wurde als besondere Köstlichkeit gesehen. So durfte dann an den Fasttagen kein Fleisch gegessen werden – wenn wir das heute betrachten, so gibt es ohnehin bereits viele Vegetarier oder Veganer, die sowieso das ganze Jahr kein Fleisch oder überhaupt keine tierischen Produkte zu sich nehmen. Daher wird das Fasten heutzutage auch gerne mal auf andere Genussmittel übertragen – es wird in der Fastenzeit nicht genascht, keine Süßigkeiten, keine Knabbereien, andere verzichten auf Alkohol oder auf Kaffee und an vielen zieht die Fastenzeit ohnehin einfach vorbei.
Aber in Bezug auf die Fastenzeit habe ich unlängst bei meiner Freundin eine wirklich interessante Aufforderung der anderen Art gelesen – diese betrifft nicht wie normalerweise die körperlichen Genüsse, sondern es geht um unser seelisches Wohlergeben: „Fastenzeit – Verboten: jammern, meckern und sudern!“
Humpelfuß und Wetterkapriolen
Als ich mir vor einigen Jahren den Knöchel gebrochen habe und dann mit einem Gipsfuss und Krücken ausgestattet war, dann war dies auch nicht unbedingt das, was ich mir vom Frühlingsbeginn erwartet hatte. Aber wenn ich jetzt jeden Morgen beim Augenaufschlag gleich mal meine Verletzung bedauert hätte, wenn ich gleich mal darüber nachgedacht hätte, was ich heute nicht machen kann, was mir aufgrund meines aktuellen Handicaps verwehrt ist, dann hätte das meine Lage in keinster Weise verändert.
Ich hätte trotzdem nicht mit beiden Beinen aus dem Bett springen können (OK, das ist etwas, das ich auch mit zwei gesunden Beinen nicht mache, im Gegenteil – der Start in den Tag erfolgt bei mir eher behäbig und gerne noch etwas in Trance, mit Schlaffalten im Gesicht und schlaftrunkenen Gliedermaßen), ich hätte nicht durch Wohnung tanzen können, ich hätte aber auch nicht einfach in die Dusche hopsen können, ich hätte nicht…. Ja, es sind eine Menge an Dingen, die man plötzlich nicht mehr machen kann, aber ein Lamentieren hätte für mich auch keine Verbesserung gebracht.
Unser Gehirn ist ja auch ein Gewohnheitstier und wenn ich etwas immer wieder in der gleichen Form mache, dann wird das so verspeichert und beim nächsten Mal läuft diese Aktion gleich mal automatisch ab wie etwa beim Schuhebinden. Ich habe diesen Vorgang einmal gelernt und brauche dabei jetzt nicht mehr nachzudenken, sondern diese Handgriffe können einfach nebenbei erledigt werden und werden automatisch ausgeführt. Wenn ich in die Schuhe schlüpfe, binden meine Hände sie zu. Wenn jetzt beim Aufwachen meine ersten Gedanken immer mein vorrübergehendes Handicap sind, dann wird dieser Vorgang ebenfalls automatisiert. Aufwachen heißt für das Gehirn – Jammern über die Situation, Sudern wegen des Gipsfußes und schon würde ich negativ in den Tag starten.
Oder wir haben einen Ausflug geplant und dann schüttet es wie aus Kübeln – sicherlich ist das jetzt ärgerlich, aber auf die Gesamtheit gesehen doch nur ein kleiner Punkt in unserem Leben, der nicht ganz so verlaufen ist, wie wir es geplant hatten. Vielleicht findet sich ja ein Alternativprogramm, vielleicht gibt es etwas, das wir ohnehin schon immer machen wollten, aber keine Zeit dazu gefunden haben und wenn es das ist, einmal die übervolle Schublade auszuräumen und zu sortieren.
Daneben gibt es auch Menschen, die täglich stundenlang über das Wetter jammern können – es ist ihnen sowieso immer entweder zu kalt „Da friert man sich ja die Finger ab“ oder zu heiß „Diese Hitze bringt mich noch um“, zu nass „Immer dieser Regen“ oder zu trocken „Es wird endlich etwas Feuchtigkeit benötigt“, zu windig „Immer dieser Sturm, da kann man ja nicht mehr hinausgehen“ oder zu windstill.
Warum diesem Thema übermäßige Aufmerksamkeit schenken, wenn wir doch sowieso nichts daran ändern können? Warum diesem Thema so viel Spielraum in unserem Leben schenken? Warum diesem Thema die Möglichkeit, so viel Platz in unseren Gedanken und unserem Miteinander einzunehmen?
Sicherlich ist Manches ärgerlich und sicherlich lässt sich nicht immer etwas Positives finden, aber auch wenn wir uns immer wieder auf das Unangenehme konzentrieren, verbessert das unsere Situation nicht, sondern im Gegenteil, es vermiest uns unsere Stimmung immer mehr – zuerst sind wir enttäuscht, dass es nicht nach unseren Wünschen läuft, dann sind wir aber schon enttäuscht, weil uns der Tag enttäuscht hat, dann sind wir enttäuscht, weil wir selbst enttäuscht sind. Uii, das klingt jetzt schon etwas verworren, aber ich denke, ihr wisst, was ich damit meine – wir drehen uns im Kreis und landen schließlich in einer Endlosschleife der Enttäuschung, die sich immer weiter fortsetzt.
Und auch wenn wir uns über eine Sache noch so sehr ärgern, mit unserem Gejammere und Gesudere wird die Welt nicht besser und unsere Situation nicht positiver. Bei den meisten Menschen ist das eigentlich immer Jammern auf hohem Niveau (ein Ausdruck, den ich mir jetzt bei „Shopping Queen“ gemopst habe, zumindest fällt er mir dort immer mal wieder auf und ist mir daher auch wohl in Verbindung mit dieser Sendung in Erinnerung geblieben) und schlussendlich geht es doch vor allem darum, wie wir selbst eine Sache bewerten, ob wir prinzipiell gleich mal negativ eingestellt sind oder doch eher die positiven Punkt suchen
Manche Menschen meckern darüber, dass Rosen Dornen haben. Ich bin dankbar, dass Dornen Rosen haben.
(Alphonse Karr)
Aufmerksamkeitsheischerei
Um jetzt auf ein ganz aktuelles Thema einzugehen, das derzeit die Medien und viele Gespräche beherrscht – es geht um diesen Corona-Virus. Die erste Schlagzeile, die wir am Morgen hören – egal, welche Medien wir öffnen, überall sind die neuesten und dabei oft in Wirklichkeit unrelevanten Informationen als Headline angeführt, was ihnen aber eine scheinbare Wichtigkeit verleiht.
Ich will dieses Thema jetzt nicht herabspielen oder verniedlichen, aber für mein Verständnis wird hier etwas unnötige Hysterie verbreitet. Ist es wirklich notwendig zu wissen, ob in Buxtehude jetzt zwei oder drei Menschen von diesem Virus infiziert sind? Müssen wir wirklich wissen, wie viele Menschen in Hausquarantäne gesetzt sind?
Klar ist es wichtig, die Menschen über die Vorsichtsmaßnahmen aufzuklären, aber seien wir mal ganz ehrlich – das sind doch die gleichen Punkte, die wir auch in der Grippezeit berücksichtigen sollen. Die Hände gründlich waschen, vielleicht nach dem Aufenthalt in den Menschenmengen auch desinfizieren. Wenn wir jetzt im Vergleich vielleicht kurz einen Blick auf die Grippesaison werfen, da wird uns auch nicht jeden Tag mitgeteilt, wie viele Menschen mit Grippe infiziert sind, wie viele erkrankt sind und trotzdem sind davon jedes Jahr Abertausende betroffen und es sterben auch immer wieder vor allem ältere und kränkliche Menschen daran.
Mittlerweile führt diese ständige Nachrichtenpräsenz über den Corona-Virus und in den meisten Fällen nicht der Virus selbst in unserem alltäglichen Leben schon zu sehr negativen Auswirkungen und diesen wirklich für mich unverständlichen Hamsterkäufen.
Aufgrund dieser derzeitigen Situation ist auch der Besuch unseres Familienmitglieds in Japan in den kommenden Monaten in der Schwebe. Natürlich sind wir darüber enttäuscht und vielleicht auch etwas besorgt, aber es bringt doch nichts, wenn ich jetzt den ganzen Tag darüber lamentiere. Deswegen werden die Menschen nicht weniger infiziert, deswegen gibt es nicht weniger Erkrankungen, deswegen verändert sich auch nicht die Anzahl der Flüge oder die Einreiseverordnungen in den verschiedenen Ländern. Im Gegenteil, das trägt doch dazu bei, dass sich unsere Enttäuschung noch vergrößert, wenn wir das Augenmerk immer wieder darauf lenken, dass etwas nicht nach unseren Wünschen oder Vorstellungen abläuft. Wir ärgern uns vielleicht immer wieder, wenn wir dies immer wieder bereden, immer wieder den anderen Menschen erzählen und uns somit immer mehr darauf konzentrieren.
Nervende Zeitgenossen
Jammern und Nörgeln macht aber auch ungesellig – ich denke da gleich mal an einen ehemaligen Arbeitskollegen. Wenn wir etwa alle gemeinsam essen gegangen sind und auch alle die gleichen Speisen gegessen haben, dann gab es für ihn sicherlich immer einen Anlass über sein Gericht zu meckern – seines war nicht so warm wie das der Anderen, bei seinem war zu viel Gewürz oder auch mal zu wenig Gewürz drinnen, er hat das kleinste Knödel bekommen, er hat das fetteste Stück Fleisch bekommen, sein Glas war nicht so voll wie das der anderen. Sicherlich ist das ein subjektives Empfinden, aber er findet immer wieder etwas, worüber er sich beschweren kann, was er kritisieren kann, wo er sich benachteiligt fühlt, wo er es wieder schlechter getroffen hat als die anderen.
Bereits beim ersten Zusammenkommen in der Früh ist er schon wieder über etwas frustriert, vielleicht ist er in den Öffis neben einer redseligen Frau gesessen, vielleicht hat ihn ein Kind angerempelt, vielleicht ist der Akku bei seinem Handy leer und wie sein Tag mit Meckern über Alltägliches beginnt, so geht es weiter bis zum Schlafengehen und seine Mitmenschen werden mit seinem Gejammer ständig bedacht. Meine Oma würde jetzt gleich mal sagen: „Hauptsoch, er hot wida wos zan modschgan!“
Für alle Nichtösterreicher schnell noch eine kurze Aufklärung: modschgan heißt seinen Unmut äußern, sich über etwas beschweren oder jammern.
Ja, es gibt diese Menschen, die meckern über alles und jeden und manchmal hat man da fast schon den Eindruck – sie jammern schon, bevor sie wissen, was kommt oder worum es überhaupt geht: Hauptsache, sie können jammern. Sie machen mit ihrem Gemeckere und Gesudere nicht nur sich selbst unzufrieden, sondern werden auch zu einem unguten Zeitgenossen. Denn wer entscheidet sich schon freiwillig dazu, mit jemandem Zeit zu verbringen, der immer nur rumjammert, dem nichts passt, dem niemand etwas Recht machen kann, der immer und überall etwas auszusetzen hat. Ja – Dinge, die andere lieben oder gerne machen, werden ihnen durch diese ständige Nörgelei verleidet und sie ziehen sich sicher nach Möglichkeit von dieser Person zurück.
Das soll jetzt natürlich keine Aufforderung sein, unsere Probleme, unsere Sorgen oder Bedenken, unseren Kummer anderen nicht mehr mitzuteilen. Aber es ist doch sehr wohl ein Unterschied, ob wir jemanden einmal von unserem Sorgen um den Vater erzählen oder ob wir täglich über unseren Arbeitsplatz sudern.
Wem das noch nicht genug Gründe sind
Für alle, für die das noch nicht genug Gründe sind, um dem Jammern und Nörgeln etwas zu entsagen, habe ich jetzt noch eine kleine Draufgabe. Dazu spiele ich jetzt ein bisschen Gehirnforscher und kraxle dazu in eure Köpfe rein und was finde ich da – da gibt es doch diesen Hippocampus. Und was macht dieser Hippocampus so den lieben langen Tag, womit vertreibt er sich die Zeit? Er ist ein ganz neugieriges und fleißiges Kerlchen und sammelt das Wissen, nimmt die Neuigkeiten auf und speichert sie im Gedächtnis ab.
Doch er ist auch ein kleines Sensibelchen und mag die Jammerei so überhaupt nicht. Was ist eine Reaktion auf unangenehme Dinge? Ein Rückzug und ein Abwenden und wie in einer Studie an der Stanford University festgestellt worden ist, macht sich der Hippocampus dann klein und beginnt zu schrumpfen. Also, wenn dich das nächste Mal das Gedächtnis im Stich lässt oder du wieder einmal etwas vergessen hast, dann liegt dies vielleicht doch am „Modschgan“.
Wie sieht es jetzt mit dir aus? – Bist du dabei beim „Meckernfasten“? Vielleicht ist ja auch interessant, mal einen Tag so eine Stricherlliste zu führen, wie oft wirklich unnötig gejammert und gesudert wird. Vielleicht können wir auch analog zum „Jasager“ zum „Positivsager“ werden, denn ich bin mir sicher, dass sich in vielen Situationen in unserem Leben, die zuerst negativ oder enttäuschend wirken, positive Aspekte finden lassen. Ups, jetzt habe ich mir doch glatt in meinem Schreibeifer die Hose mit dem Tee angeschüttet – und nein, ich denke jetzt nicht „So ein Schmarrn, warum muss mir das jetzt passieren?“, sondern ich versuche zumindest meine Gedanken positiv zu lenken „Was für ein Glück, dass der Tee auf der Jeans und nicht auf der weißen Bluse gelandet ist“.
Ich freue mich jedenfalls schon jetzt total auf deine Erfahrungen und Meinungen und es sind natürlich auch kritische Anmerkungen erlaubt, nur kein Gemeckere 😉
Hast Du eine Kamera mit Blick auf meinen Esstisch installiert? Oder wie konntest Du sonst mein entsetztes Gesicht bei der Überschrift lesen? Gedankenleserei? Unheimlich 😉 .
Ich sehe das eher als Lebenshaltung denn als Fastenaktion. Fluchen macht mir viel zu viel Freude, denn es kanalisiert überschüssige negative Energie, als dass ich darauf verzichten wollen würde. Dennoch übe ich mich seit Jahren in innerer Gelassenheit. Dass ich sollen uns müssen weitestgehend aus meinem Wortschatz gestrichen habe, trägt dazu bei.
Leute, die immer und an allem einen negativen Fitzel finden, gehen mir damit wie Dir auf den Geist. Die laufen unter Energieräuber und werden gemieden!
Liebe Ines, es ist wirklich schlimm mit der heutigen Technik, da ist man nirgends mehr unbeachtet – sogar beim Frühstück wird einem über die Schulter geschaut 😉
Es ist sicherlich die Einstellung zum Leben, wie wir mit Situationen umgehen und die Fastenzeit bietet sich halt als guter Start an, hier etwas positiver zu denken. Doch es wird immer wieder Momente geben, wo wir nicht gelassen bleiben können oder vielleicht auch wollen und daher ist auch hin und wieder Dampf ablassen sicher zulässig. Es sollte nur nicht zur Dauerlösung.
Hab einen ganz wunderbaren Abend und alles Liebe
Hey, um ehrlich zu sein faste ich gar nicht :).
Liebe Grüße!
Beim Essen fasten geht bei mir gar nicht und wenn mir jemand meinen Schokokuchen aus irgendeinem Grund madig machen will, dann ist er bei mir sowieso an der falschen Stelle 😉
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Hallo Liebes:)
Der Blogpost ist mal wieder total gelungen:). Ich werde mal eine Strichliste machen, wieviel ich am tag jammere oder mich über Nichtigkeiten aufrege. Man kann negative Engere auch durchaus in positive Gedanken umwandeln. Bei mir ist das jedoch tagesabhängig, manchmal meckere ich ganz gerne vor mich hin;))
Ganz liebe Grüße aus Stuttgart
Isa
http://www.label-love.eu
Liebe Isa, ich danke für deine so lieben Worte. Du hast Recht, hin und wieder muss man einfach jammern und sich etwas im Selbstmitleid suhlen, aber in vielen Fällen ärgern wir uns wirklich unnötig und konzentrieren uns nur auf das Schlechte einer Situation. Da kann ein bisschen Umdenken ganz hilfreich sein.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Meckernfasten finde ich tatsächlich eine gute Idee und ich hätte das gerade echt dringend nötig haha 😀
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah, lieben Dank für deine Worte. Sich hin und wieder bewusst machen, wie oft wir uns vielleicht unnötig ärgern und dann manchmal einfach über den Dingen stehen, ist sicherlich ein guter Ansatz.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa, ich habe schon ein paar mal gefastet und habe überhaupt nichts dagegen – aber übers „Meckern-Fasten“ bin ich umso mehr begeistert – und klar bin ich dabei! Denn ich glaube, ich kann wirklich ein Lied über unzufriedene Menschen singen, denen man nichts recht machen kann. Die tummeln sich jedenfalls in meinem Klientel, mit denen führe ich viele Gespräche… die Eltern 🙂 Und da muss ich oft als „Müllabladeplatz“ und Projektionsfläche herhalten. Aber ich habe eben gemerkt, dass hinter diesem ewigen Genörgle meistens die Angst steht, es selbst nicht gut genug zu machen. Das heißt, wenn ich als Mutter alles madig mache: die Schule, die Einrichtung, das Jugendamt… dann versuche ich damit ja nur, verzweifelt daran festzuklammern, dass ich selbst nicht „versagt“ habe. Andere schlecht zu machen, um mich selbst zu „heben“, sozusagen, das kennen wir alle vielleicht auch ein klein wenig – wenn wir lästern oder so.
Und daher begrüße ich dieses „Fasten“ sehr! Denn auch ich ziehe ganz schön über meine Klienten her, teilweise… 🙂 Das nennt man dann „Psychohygiene“, hihi. Aber eigentlich ist es auch nur Jammern und Lästern.
Und in diesen Zeiten von Corona usw… ja, es wird viel Panik verbreitet. Und ich kann Dir sagen: ich hab keine Angst vor Corona, aber ich hab Angst vor der Panik der Menschen. Wenn jetzt die Schulen tatsächlich schließen – was glaubst Du, was dann los sein wird? Davor graut es mir, das sag ich Dir ganz ehrlich. Ich selbst würde es sogar begrüßen, mal eine Weile „innezuhalten“. Und wenn dann die Ausbreitung des Virus abebbt, dann höre ich sie schon wieder jammern, welcher wirtschaftlicher Schaden entstanden ist usw. usw….
Das alles geht mir derzeit schwer auf den Senkel. Deshalb mag ich mitmachen, beim Jammernfasten! Daher auch Danke für diesen mal wieder sehr spannenden Beitrag!
Alles Liebe und eine schöne Woche, Maren
Liebe Maren, ich freue mich wieder total über deinen wunderbaren Kommentar. Da bist du natürlich mitten drin im Geschehen – ich habe eine Freundin, die ist Lehrerin in der Mittelschule; dort kann man den Eltern auch wirklich nichts Recht machen und irgendjemand findet einfach immer etwas zum Sudern und Meckern. Dabei wollen sicher – wie du angeführt hast – von eventuell eigenen Mängeln ablenken: lieber über einen anderen schimpfen, dann fällt mein „Versagen“ nicht auf. Solche Menschen sind einfach unglaublich anstrengend und schaffen es dann auch gerne, dass wir uns selbst herabziehen lassen. Bei Corona bin ich ganz bei dir – es ist nicht der Virus selbst, sondern die Panik und Hysterie drumherum, die mich verunsichert. Bei uns werden nächste Woche die Schulen, Geschäfte – außer Grundversorgung – und teilweise Hotels geschlossen. Keine Flugverbindungen mehr in die Schweiz, nach Spanien und Frankreich und verstärkte Grenzkontrollen, dabei haben wir Familienmitglieder im näheren und ferneren Ausland – da lobe ich mir wirklich die Technik in der heutigen Zeit, sodass dennoch Kontakt gehalten werden kann und wir immer wissen, wie es den anderen geht.
Hab trotz allem ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Meckern-Fasten ist auf jeden Fall sehr gut, denn es ist wirklich immer so einfach, das Haar in der Suppe zu finden – viel lieber entdecke ich dann das positive an einer Situation. So auch in Bezug auf das aktuelle Corona-Thema – es sieht ganz so aus, als wenn wir uns verstärkt wieder mit uns selbst beschäftigen müssen, das ist ja auch eine Art Fasten …
Liebe Grüße, Rena
http://www.dressedwithsoul.com
Liebe Rena, ich danke dir für deine interessanten Worte. Wenn wir uns im Leben mehr auf das Positive konzentrieren und auch in nicht so angenehmen Situationen noch etwas Schönes zu finden suchen, dann hat das sicherlich auch Auswirkung auf unsere Lebenseinstellung und unser Wohlbefinden. Ja, bezüglich Corona gibt es ja stündlich neue Schlagzeilen und wie du richtig sagst, führst uns das Ganze auch sicher wieder mehr zu uns und zur Konzentration auf das Wesentliche.
Genieße ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Liebe Gesa, da bin ich ganz bei Dir, bezüglich Deiner Schlussfolgerung, was passiert, wenn wir uns auf das Positive konzentrieren – machen wir also auch weiterhin aus der aktuellen Situation das Beste. Hoffentlich sind Du und Deine Lieben gesund! Alles Liebe von Rena
Liebe Rena, danke der Nachfrage – uns geht es bisher allen gut, wir haben zwar einige Risikopersonen in der Familie und ein Mitglied noch in Japan, aber alle sind zurzeit wohlauf. Ich hoffe, bei dir sind ebenfalls alle gesund.
Hab einen entspannten Tag und alles Liebe
Liebe Gesa Mecker-Fasten finde ich eine klasse Idee, da mache ich doch gerne für die restliche Zeit mit!!! 🙂
Letztes Jahr habe ich Zucker gefastet und war mega stolz und ehrlich gesagt auch überrascht, dass ich das wirklich geschafft habe, denn für gewöhnlich esse ich super gerne süß.
Im Moment konzentriere ich mich auf vegane Ernährung, was auf Reisen schon schwieriger ist und auf eine positive Grundeinstellung 🙂
Ganz liebe Grüße
Liebe Tiziana, vielen Dank für deinen interessanten Kommentar und ich freue mich natürlich, dass du auch dabei bist. Ich denke, mit einer Konzentration auf die positiven Dinge in unserem Leben tragen wir zu einer besseren Lebensqualität sowohl für uns als auch unsere Mitmenschen bei. Außerdem hast du meine volle Bewunderung für das Zuckerfasten – ich bin nämlich auch eine unglaubliche Naschkatze und das wäre wohl eine besondere Herausforderung für mich.
Hab ein wunderbares Wochenende und alles Liebe
Hallo Gesa,
das ist eine tolle Idee 🙂 Oft schleichen sich ja auch immer wieder die gleichen Gedanken in den Kopf, da muss man schon seeeehr aufpassen, nicht immer dem „Quatschi“ im Kopf zuzuhören, der jedes Mal die selben Klagelieder anstimmt.
Bezüglich des Corona tut es mir sehr leid für euch, dass eure Familienvereinigung deswegen nicht stattfinden kann, aber wie du ja auch sagst, es ändert jetzt nichts daran, sich darüber zu ärgern. Das ist eine gute, wenn auch sicherlich nicht immer leicht umzusetzende Einstellung, und Entscheidung, so zu denken! Glücklich sein ist eine Entscheidung, genauso wie Unglüklich sein. Ich kann nicht immer kontrollieren, was um mich herum passiert, aber sehr wohl, wie ich damit umgehe. Leichter gesagt als getan, schon klar, aber das Bewusstsein dafür reicht ja manchmal schon.
Liebste Grüße und einen schönen Sonntag!
Liebe Vanessa, ich freue mich sehr über deine lieben Worte. Ich denke, nicht zuerst die negativen Dinge in unserem Leben zu sehen, sondern es nach Möglichkeit in Positives umzuwandeln oder sich überhaupt auf das Schöne zu konzentrieren ist immer in unserem Leben wichtig, doch in dieser aktuellen Situation ganz besonders. Ja, wir haben jetzt eine Situation, die wohl noch keiner von uns in dieser Form erlebt hat und die doch einen gewaltigen Einfluss auf unser Leben in allen Bereichen hat. Einschränkungen dabei nicht nur als Nachteil zu sehen trägt daher sehr bei, wie wir die nächsten Wochen erleben. Wir können jetzt jammern, weil eine Veranstaltung abgesagt worden ist, weil ein Familientreffen nicht möglich ist, wir können aber auch den wichtigen Sinn dahinter sehen, den Zusammenhalt und die Rücksichtnahme aufeinander. Es wird wohl eine Zeit werden, in der wir alle viel lernen und viele Erfahrungen sammeln werden.
Hab einen wunderbaren Sonntag und alles Liebe
Meckern-Fasten – da mache ich natürlich mit, indem ich nochmal überdenke, was ich so von mir gebe. Zu Corona sage ich auch nicht mehr viel, ich begebe mich mit meiner Familie in eine freiwillige 14-tägige Quarantäne. Schulen und Kindergärten sind eh zu. Da hilft auch kein Meckern.
Liebe Grüße
Ich denke, manchmal jammern wir auch unbewusst über Dinge – daher ist es sicher sinnvoll, hin und wieder darauf besonderes Augenmerk zu legen. Die aktuellen Maßnahmen sind für uns sicher ungewohnt und teilweise auch überraschend, aber sicherlich absolut wichtig und sinnvoll.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Vielleicht sollte ich das mal ausprobieren, unbewusst meckert man wahrscheinlich sehr viel über den Tag. LG Romy
Liebe Romy, manchen Menschen liegt das Jammern wohl richtig im Blut, aber bei uns anderen gibt es sicher immer wieder Dinge, die wir positiver sehen können, ohne gleich mal zu sudern.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa,
oh ja, diese Art von Fasten finde ich auch sinnvoll!Ich hatte mehrere Kollegen und -innen, die offenbar Seelenverwandte deines Kollegen sind, und es war manchmal ganz schön anstrengend da dagegenzuhalten. Aber vielleicht ist es mir ja gerade DESHALB gelungen (jedenfalls immer wieder mal): Weil ich mir vorgenommen hatte, nicht so zu sein oder zu werden wie diese Leute. Sondern stattdessen die Vorteile zu finden im scheinbar Negativen. Zum Beispiel auch diese aufgezwungene Pause wegen Corona – man kann sie als Zeit zum Durchatmen und Innehalten betrachten, zum Sich-Sammeln und über die Sinnhaftigkeit mancher Dinge oder Aktivitäten nachdenken oder sich in aller Ruhe an Schönes zurückerinnern. In meinem aktuellen Post kommt übrigens eine Situation vor, in der mein Mann und ich uns hätten ärgern können und stattdessen etwas Schönes daraus gemacht haben 😉
Ich hoffe, deine Familienmitglieder in der Ferne sind wohlauf!
Sei lieb gegrüßt und bleib gesund,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2020/03/drei-ausfluge-im-februar-von-baumen.html
Liebe Traude, vielen Dank für deine Erfahrungen. Es freut mich so sehr, dass du für dich schon einen Weg gefunden hast, mit unangenehmen Erlebnissen umzugehen und dich auf das Schöne zu konzentrieren. Das trägt sicherlich auch zu Lebensqualität bei – Situationen, die nicht geändert werden können, einfach anzunehmen und doch dabei auch nach positiven Aspekten zu suchen. Ich bin natürlich auch schon gespannt auf deinen aktuellen Bericht und werde dann gleich hineinschauen. Danke auf der Nachfrage – derzeit sind unsere Familienmitglieder alle gesund und fit, aber der Gedanke, sie nicht besuchen zu können, ist dennoch irgendwie beklemmend.
Schau auf dich und alles, alles Liebe
Liebe Gesa, was für ein schöner und zum Nachdenken anregender Beitrag. Obwohl für mich die Fastenzeit überhaupt keine Rolle spielt, weil sie in meiner eigenen Religion nicht wirklich so verankert ist, finde ich trotzdem den Gedanken schön, dass man eine zeitlang bewusst auf etwas verzichtet, vielleicht um auch erst dadurch wieder zu erkennen, wie wichtig es in unserem Leben eigentlich ist. Natürlich spiele ich da jetzt nicht aufs Jammern und Nörgeln an, sondern auf die eingeschränkte Freiheit unserer täglichen Lebens momentan. Ich habe nie darüber nachgedacht, was für ein Privileg es ist täglich alles tun zu können, auf was ich gerade Lust habe, bis ich es jetzt plötzlich nicht mehr kann. Jammern und Nörgeln sind für mich von jeher schon Fremdwörter. Ich bin zwar kein Jasager, ich bin ein kritischer Mensch, aber jammern oder über etwas Sorgen machen, was ich doch nicht ändern kann, habe ich schon lange aus meinem Verhaltensmuster gestrichen. Das Leben ist so viel schöner und bunter, wenn man nur die Rosen sieht und nicht die Dornen. Vielen Dank für diesen so schönen Gedankenanstoß, gerade in den nächsten Wochen für uns alle unglaublich wichtig. Wir können jetzt Trübsal blasen, dass wir nicht vor die Türe gehen dürfen oder wir genießen, dass wir plötzlich mehr Zeit mit unseren Lieben haben und Zeit am schönsten Ort der Welt verbringen dürfen – unserem Zuhause. Liebe Gesa, ich hoffe, dir geht es gut und du schaust gut auf dich. Bitte bleib gesund, eine ganz liebe keimfreie Umarmung zu dir, alles, alles Liebe, x S.Mirli
https://www.mirlime.at
Liebe Mirli, vielen Dank für deinen so wunderbaren Kommentar – ich freue mich total darüber. So wie ich dich bisher durch deine Beiträge als auch deinen immer wieder so lieben Kommentare kennengelernt habe, bist du ein absolut positiver Mensch, der auch in schlimmen Situationen immer noch das Gute sucht und der mit seiner lebensfrohen Ausstrahlung auch andere anstecken und motivieren kann. Wie schön ist es doch, wenn jemand immer wieder das Schöne sucht und darauf hinweist, anstatt immer nur über das vielleicht ganz optimale zu nörgeln und genau solche Menschen sind immer gefragt, aber in der momentanen Zeit ganz besonders. Danke der Nachfrage – mir selbst geht es gesundheitlich bestens, ich zähle auch zu keiner Risikogruppe und habe daher auch vor diesem Virus selbst keine Angst, die Sorge gilt eher anderen Menschen. Ich wünsche dir ein paar ganz friedliche Tag, schicke dir eine ganz herzliche Umarmung aus der Ferne, passt auf dich auf und alles, alles Liebe
Ich bin natürlich total dabei beim „Meckernfasten“! Das wird eine Herausforderung für mich, denn ich meckere sehr schnell Es geht sich etwas leichter durch das Leben wenn man positiv denkt und nicht alles immer zu ernst nimmt. In dieser momentan schwierigen Zeit ist es wichtig für’s Gemüt sich nicht über alles Negative aufzuregen, Fahrrad fahren oder spazieren (wo noch keine Ausgangssperre) ist genauso schön wie ein Stadtbummel oder eine Panorama-Fahrt im Zug. Ich habe allerdings auch Verständnis für die älteren Personen oder diejenigen mit schwächeren Immunsystem, dass man sich zur Zeit grosse Sorgen macht. Ich wünsch dir ganz viel Gesundheit und eine fantastische neue Woche. Liebste Grüsse
xx Simone
Little Glittery Box
Liebe Simone, vielen Dank für deine Worte. Als ich diesen Beitrag geschrieben habe, war Corona erst in den Anfängen, aber mittlerweile passt dies einfach auch gut für diese Zeit. Es ist sicherlich so, dass wir uns momentan schnell mal über etwas ärgern oder sudern, dass sich im Nachhinein als unwesentlich herausgestellt hat. Daher vielleicht zuerst nachdenken, was kann ich Positives daraus gewinnen oder wie kann ich mir die Situation erleichtern.
Gesund bleiben und alles Liebe
Fasten vom Meckern 😉
was für eine interessante Idee ..
nun ich habe wenig direckt zu meckern
aber schimpfen tu ich schon manchmal wenn etwas schief geht
und manchmal bin ich etwas kritisch
beim Essen fasten wäre sicher sinnvoll bei mir
allerdings kann ich Süßem auch kaum widerstehen
trotz der augenblicklichen Misere kann man versuchen positiv zu denken und sich an den kleinen Dingen erfreuen
liebe Grüße
Rosi
Liebe Rosi, vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, dass du eine positive Einstellung hast und es in deinem Leben daher für dich nicht viel zu beanstanden gibt. Es ist immer wichtig, wie wir an ein Ereignis herangehen – jammern und sudern oder die Ärmel aufkrempeln und das Beste daraus machen.
Bleib gesund und alles Liebe
Ich bin da sofort mit dabei, liebe Gesa. Denn auch mir tut es gut, wenn ich mal daran denke, nicht so viel rumzumotzen. Und eigentlich ist das für uns alle wichtig, besonders in Zeiten wie diesen. In meinem Freundeskreis kann ich schon feststellen, wie einige das Jammern beginnnen. Und das zieht uns ja alle runter.
Danke für die Inspiration!
LG
Sabiene
Liebe Sabiene, vielen Dank für deine lieben Worte. Ich denke gerade in der momentanen Situation ist es wichtig, das Positive zu sehen und sich auf die schönen Dinge zu konzentrieren. Ich hoffe, dir und deinen Lieben geht es allen gut.
Hab einen friedlichen Tag und alles Liebe