Asien

Höher, größer, weiter – Dubai, eine Stadt der Superlative

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Draußen tobt der Sturm ums Haus, dazwischen regnet es wieder, ein richtiges diesiges Wetter – bevor wir jetzt alle nur mehr über dieses Schmuddelwetter jammern und meckern, habe ich heute etwas, damit das Launethermometer wieder in die Höhe schnellt. Ja, so einen kleinen Travelthrowback, der die wunderbare Stimmung wieder aufleben lässt, der uns nochmals die schöne Zeit zumindest in Gedanken erleben lässt. Daher lehnt euch zurück, macht es euch so richtig gemütlich, am besten gleich mal eine leckere Schokoladetorte oder auch ein Schokomuffin vor euch auf den Tisch, damit wir uns so nebenbei auch mit Glückshormonen füttern können, dazu ein köstlicher, aromatischer Tee, der uns von innen wärmt und Lust auf mehr macht und dann geht ihr in den Genießermodus.

Es folgt kein nachdenklicher Text, keine Überlegungen, sondern wir werden nur entspannen und chillen. Seid ihr bereit? Kann es losgehen? Dann nehme ich euch jetzt an der Hand und wir begeben uns auf eine kleine Reise – unser diesjähriges Familientreffen führt uns in die Vereinigten Arabischen Emirate und wie sich das so gehört, gibt es zuerst mal ein paar kurze grundlegende Informationen. Wer mit diesem Emirat vertraut ist, kann ja gerne diesen Absatz überspringen und für alle anderen kommt jetzt das Klugscheißerchen hervor:

 

Allgemeines zu Dubai

Dubai ist ein Emirat am Persischen Golf, die Hauptstadt trägt ebenfalls den Namen Dubai. 85% der Bevölkerung des Emirats leben in Dubai-Stadt und über 85% der Bevölkerung sind Ausländer, vor allem aus Indien, Pakistan und dem Iran. Die Sprache in Dubai ist Arabisch, doch auch Englisch wird fast überall gesprochen, die Währung ist Dirham, wobei ein Dirham ca. 0,25 Euro entspricht. Dubai ist die Stadt mit der höchsten Anzahl an Wolkenkratzern über 300m Höhe und dem höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa mit 828 Metern.

 

Ankunft in Dubai

Die letzten Stunden vor dem Abflug zittern wir noch hin, weil gerade der Sturm über Europa tobt und viele Flüge verschoben oder überhaupt

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abgesagt werden. Wird alles gutgehen? Werden wir starten können? Und dann sehen wir ihn auch schon den großen Himmelsvogel, die A380 der Emirates und wir sind auch gleich voller Vorfreude. Bereits hier werden wir mit verschiedenen Nationalitäten konfrontiert – die Besatzung des Airbus stammt aus sieben Ländern und spricht insgesamt zwanzig Sprachen.

Dann landen wir in Dubai, dem drittgrößten Flughafen nach Passagieraufkommen und was erwartet uns da? Riesige Hallen, glänzender Marmor, Wasser- und Farbspiele, gigantische Säulen aus Edelstahl – alleine dies zu betrachten ist schon ein Erlebnis.

Jetzt aber genug gestaunt und gewundert und ab mit uns zur Passkontrolle – hier treffen wir bereits auf die ersten Männer in der typisch arabischen Tracht, der Kandora oder Dishdasha mit ihren langen weißen Gewändern, dem weißen Tuch Ghutra auf dem Kopf, das von einer schwarzen Kordel, dem Agal gehalten wird. Bei ihrem Anblick schießt uns doch gleich der Gedanke „Scheich“ durch den Kopf und wir fühlen uns im arabischen Raum angekommen. Diese Männer sprechen zwar nicht wirklich mit uns, stempeln nur mit erstem Gesicht unseren Pass und stecken uns eine SIM-Karte für Dubai rein. Ja, so werden hier Touristen willkommen geheißen – gleich mal ein kleines Guthaben zur Begrüßung.

 

Fahrt in die Stadt

Noch immer beeindruckt von der Gestaltung dieses Flughafens geht es schließlich aus dem Gebäude, vor dem eine Unmenge an Taxis auch zu dieser nächtlichen Stunde auf Fahrgäste wartet. Alle sind in dieser typisch beigen Farbe, aber mit unterschiedlichen Dachfarben wie etwa rote, grüne und blaue, ausgestattet. Daneben erblicken wir auch welche mit einem pinken Dach – die sogenannten Damen-Taxis. Was das Besondere an diesen Taxis ist? Sie werden von Frauen gefahren und dürfen auch nur von Frauen genutzt werden. So, aber jetzt das Taxameter gestartet und los geht unsere Fahrt vom Flughafen in die nächtliche Stadt. Was soll ich sagen, meine Augen strahlen mit der Beleuchtung um die Wette.

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Kennt ihr dieses Gefühl, ihr kommt an einen Ort, wo ihr noch nie in eurem Leben wart und fühlt euch sofort angekommen, wohl, sicher und aufgehoben – so ist dies auch hier und ich komme aus dem Staunen nicht heraus. „Seht ihr, da glitzert der Dubai Frame“, „Schaut doch, ich sehe da hinten den Burj Kalifa“. Allein diese Taxifahrt ist schon ein kleines Highlight – die Straße, gesäumt mit beleuchteten Palmen und auch über die Straße selbst zieht sich eine Beleuchtung, die sehr an unsere Weihnachtsbeleuchtung erinnert. Wahrscheinlich trägt hier auch die Tageszeit – immerhin ist es ja bereits nach Mitternacht – zu diesem beeindruckenden Bild bei.

„Which tower“, lässt unser Taxifahrer plötzlich vernehmen und reißt uns aus unserer Begeisterung. Ja, guter Mann – wir sind doch hier in dem Wagen die Touristen. Aber gute Planung ist doch alles und wir haben natürlich im Vorfeld genau über die Lage unseres Quartiers informiert. Ein Tower neben dem anderen – aber in Maps haben wir ja die Bezeichnung des Nebentowers natürlich auch gesehen. Ein gedankliches Schulterklopfen und ich teile dem Lenker mit „Next to the Emaar Tower“. Was guckt er mich jetzt so komisch und etwas ungläubig an? „I will see“ ist seine kurze Antwort. Ja, wir schauen wieder auf die Straße und in der Ferne sehen wir auf einem dieser hohen Bauwerke auch tatsächlich schon den Namen unserer Unterkunft.

 

Wetter

Auch wenn ich mich mit dem Winter heuer etwas ausgesöhnt habe, wird er dennoch nie meine favorisierte Jahreszeit werden. Wer will

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schon kaltes Schmuddelwetter, wenn er Sonnenschein haben kann? Wer will schon Nässe und Kälte, wenn Wärme lockt?

Also hat mein Gute-Laune-Thermometer mal ganz gewaltig ausgeschlagen, als ein paar Tage im Süden für die Wintermonate geplant wurden. Statt dicker Jacke und Stiefeln mit einem luftigen Kleidchen schlendern und vielleicht auch zur Abkühlung mal ins Meer, das waren meine Gedanken bei unserem Ziel Dubai. Ein Blick auf die Temperaturanzeige für diesen Monat – ja, Daumen hoch einfach perfekt.

Ja und dann landen wir in Dubai und sind froh, doch eine Jacke mitzuhaben. Ein bisschen scheint uns „Sabine“ wohl in den Süden gefolgt zu sein und auch die Temperaturen lassen sich anfangs nicht über die 20-Grad-Grenze locken. So ist es nicht unbedingt das erwartete Badewetter, aber dafür perfekt geeignet, um ein bisschen Sightseeing zu machen und einige wunderbare Tage zu verbringen. Übrigens, am Abreisetag haben wir dann doch vormittags bereits 27 Grad.

 

Fortbewegung in Dubai

Ich liebe es ja eine Stadt fußläufig zu erforschen, mich durch die Straßen treiben zu lassen und dabei immer mal wieder Besonderheiten, schöne Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Im Gegensatz zu Rom oder Athen, wo sich wirklich bei einem Spaziergang viele tolle Plätze und herrliche Bauwerke „ergehen“ lassen, machen wir hier doch ganz andere Erfahrungen. Am frühen Morgen drehen wir mal eine erste Runde um den Block und wollen dabei etwas die Hood erforschen. Zuerst geht es auf einem wirklich breiten und mit Palmen versehenen Gehweg dahin, hier am Boulevard lässt sich wirklich wunderbar schlendern und die Gebäude betrachten. Während wir so dahinspazieren und die riesigen Tower betrachten, da fällt uns dann schon etwas auf – ja, da ist doch auf so vielen Bauwerken die gleiche Aufschrift zu finden. Was hat das zu bedeuten, warum heißt hier anscheinend jeder zweite Tower „Emaar“? Vielleicht hätten wir uns dazu vorher etwas mehr informieren sollen: Emaar ist nämlich ein Immobilienunternehmen, das in Dubai eine Menge Projekte verwirklicht hat und ganz nach dem Motto „Das Wort ‚unmöglich‘ gibt es bei uns nicht“ unter anderem auch die gigantische Dubai Mall und natürlich den unglaublichen Burj Kalifa realisiert hat. Um jetzt gleich noch mal einen Rückblick auf unsere erste Taxifahrt zu unserer Unterkunft und dem verdutzten Fahrer zu machen – „Next to the Emaar Tower“ ist dann natürlich eine ganz exakte Wegbeschreibung in Dubai…

Doch nun weiter auf unserem Rundgang, unser Weg verschmälert sich und schließlich können wir nur noch hintereinander neben einer

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mehrspurigen, vielbefahrenen Straße gehen. Ja, ein etwas ungemütliches Gefühl macht sich breit und es ist jetzt wirklich kein Spaß mehr, so knapp neben den PS-starken Autos zu gehen. Dubai ist eben doch eher eine Stadt der Autofahrer als der Fußgänger. Das liegt sicher zu einem Teil an den weiten Wegen, hier wird nämlich die Entfernung gerne unterschätzt. Um von unserer Unterkunft zum Strand zu gelangen, sind schon mal zehn Kilometer zurückzulegen oder um vom Burj Kalifa zur Dubai Marina zu kommen, beträgt die Strecke zwanzig Kilometer, also nichts, was sich so ohne Weiteres zu Fuß zurücklegen ließe.

Überhaupt gehört das Taxifahren hier zu unseren täglichen Ritualen – ich bin in meinem ganzen Leben wahrscheinlich noch nicht so oft mit einem Taxi gefahren als in diesen paar Tagen. Warum? Es ist günstig – ein Taxi für vier Personen ist billiger als öffentliche Verkehrsmittel, außerdem sind diese Bahnen und Busse auch nicht immer wirklich optimal angelegt, um die gewünschten Ziele halbwegs angenehm zu erreichen. Dafür sind die Taxis immer verfügbar – sie stehen vor den verschiedenen Sehenswürdigkeiten, fahren die Straße entlang und können mit einem Händewinken angehalten werden und außerdem gibt es natürlich auch eine App, mit der ein Taxi explizit gerufen werden kann. Diese haben wir natürlich vorsorglich gleich mal installiert und nach einem Aufenthalt in einem abgelegenen Kunstviertel sind wir bei einer doch eher einsamen Straße. Also rasch mal das Smartphone gezückt und das Taxi bestellt – in einer Minute ist es laut App da. Ja, und dann bleibt so schwarzer Tesla X neben uns stehen und die Flügeltüren öffnen. Etwas verwundert schauen wir uns um und dann realisieren wir, „Das ist unser Taxi!“. Wie auch immer mal wieder bei den Taxifahrten drückt uns der Lenker gleich mal sein Navi in die Hand, damit wir darauf das gewünschte Ziel eingeben oder ihm auf Maps zeigen, wohin wir gefahren werden wollen und nicht nur einmal erwartet der Taxifahrer von uns, dass wir ihn quasi in der Straße zu „unserem“ Tower lotsen.

 

Straßenbild

Wenn wir Dubai hören, dann haben doch die Meisten gleich mal die hohen Türme, die gigantischen Bauwerke vor Augen. Ja, so ist es auch

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wirklich in vielen Teilen von Dubai, aber etwas Anderes hat das Stadtbild auch geprägt und war wirklich immer wieder ersichtlich. Und das sind dada: die Baukräne – sie sind einfach überall, vor den Häuser, neben den Gebäuden, auf den Türmen, an allen Ecken und Enden sind sie ersichtlich und es herrscht auch den ganzen Tag rege Bautätigkeit. Wenn wir unseren Tower verlassen, dann umgibt uns auch schon eine Geräuschkulisse, die eindeutig von Bauarbeiten herrührt, von Stemm- und Rammarbeiten bis zu allen möglichen Baumaschinen sind diese fleißig am Werk, um noch einen weiteren Tower zu errichten oder einen zu erhöhen oder zu erweitern.

Daneben wollen auch die Autolenker immer mal wieder ihre PS zeigen und ihre Boliden in Fahrt bringen. Da heult dann zu jeder Tages- und Nachtzeit mal so ein Jaguar oder ein Maserati oder ein Lamborghini auf.

Und an einem Tag weckt mich auch noch ein weiteres Geräusch – quasi mitten in der Nacht höre ich jemanden schreien, halb im Schlaf wundere ich mich darüber. Ja, was ist da los? Was höre ich da zu schlaftrunkener Stunde rufen? Da ist es schon wieder, da schallt es schon wieder durch die Straße. So langsam finde ich aus der Traumwelt zurück und dann ist mir auch schon klar. Heute ist doch Freitag, der besondere Tag der Woche für die Muslime und das Rufen kommt vom Muezzin, der in der Früh zum Gebet auffordert. Diesen Ruf dürfen wir dann auch während des Tages noch einige Mal vernehmen.

Wenn wir schon bei den Stimmen und Geräuschen sind – für uns ist es bei dieser Auslandsreise ungewöhnlich, so oft deutsche Laute zu hören. Immer mal wieder haben sich Menschen in Deutsch unterhalten, immer wieder haben wir Leute in der vertrauten Sprache reden oder rufen gehört.

 

So, das war ein erster kurzer Einblick in meine Tage in Dubai – eine Stadt, in der es viel zu entdecken und zu sehen, in der es viel zu staunen und zu bewundern, in der es viel zu erleben und erfahren gibt. Was wir dort unternommen haben, was uns gefallen hat oder was uns weniger zugesagt hat, das gibt es dann in einem der nächsten Beiträge. Für heute ist mit der Stadtbesichtigung Schluss und jetzt schauen wir mal, ob sich das Wetter draußen mittlerweile auch gebessert. Aber bevor du dich jetzt zuklappst, wurde ich mich natürlich auch über ein paar Worte von dir freuen:

Warst du schon einmal in Dubai – kennst du diese Stadt der Superlative? Wie hast du sie wahrgenommen, wie hat es dir gefallen oder spricht diese Stadt überhaupt nicht an?
Ich bin schon gespannt auf deine Erfahrungen und deine Meinung zu Dubai.