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Geschenke – I love my present

Geschenk - Weihnachten

Wenn wir jetzt durch die Stadt gehen, sehen wir oftmals ein Gedränge ähnlich der Vorweihnachtszeit, nur geht es jetzt nicht mehr um den Einkauf von Geschenken, sondern der ganze Rummel und Trubel dreht sich um den Umtausch oder die Rückgabe. So folgt dann für diese Menschen auf den Vorweihnachtsstress der Nachweihnachtsstress und von einer friedlichen und stillen Weihnacht ist nichts zu spüren.

Denn bei vielen sind die Erwartungen an ein Geschenk vom Christkind nicht erfüllt worden, entweder ist das erhoffte Geschenk überhaupt nicht unter dem Weihnachtsbaum gelandet oder es ist zwar vorhanden, aber in der falschen Ausführung, in der falschen Größe, als das falsche Modell. So können anstelle von Freude und Wohlgefallen auch Enttäuschung und Trübsal in den Gesichtern abgelesen werden. Wie sinnvoll ist es denn in solchen Fällen, dass sich die einen in Hektik und Panik zu einem Schnellkauf, einem Notkauf hinreißen lassen, der bei den anderen doch nicht wirklich gewürdigt und angenommen werden kann und nicht den entsprechenden Anklang findet? Welchen Wert haben solche Gaben?

 

Geschenk - Weihnachten

 

Ja, es geht jetzt um Geschenke – Weihnachten ist zwar vorbei und die Hast und der Trubel, die Verzweiflung und die Panik oder auch die liebevollen Vorbereitungen sind Vergangenheit und doch will ich heute über Geschenke schreiben.

 

Geschenke in der Kindheit

Geschenke in der Kindheit waren immer etwas ganz Besonderes und es wurde immer der Weihnachtszeit und natürlich vor allem dem Heiligen Abend entgegengefiebert.

Mein schönstes Geschenk in der Kindheit war eine Sprechpuppe – natürlich nicht vergleichbar mit den heutigen modernen Puppen. Es gab einfach mehrere Schallplatten, die in den Rücken der Puppe eingelegt wurden und dann hat sie eine Geschichte erzählt, ein Gedicht aufgesagt oder auch mal ein Lied gesungen.

 

Geschenk - Weihnachten

 

Diese Puppe war einfach ein Highlight bei meinen Weihnachtsgeschenken und dieses Weihnachtsfest wird mit immer leibhaftig in Erinnerung bleiben. Die strahlenden Augen, die ich hatte, als ich mit dieser Puppe unter dem Christbaum stand, haben meine Eltern auf einem Foto festgehalten und ich kann mich jetzt noch immer an dieses Glücksgefühl erinnern, als ich das Geschenkpapier von der Schachtel gelöst habe und ich die sehnlichst gewünschte Puppe durch die Öffnung erblickte – diese Puppe hat mich schließlich lange Zeit begleitet, wurde immer total pfleglich und sorgsam behandelt und hat einen Ehrenplatz erhalten.

 

Zeitgeschenk

In der letzten Zeit zeichnet sich immer mehr ein Trend zu den sogenannten Zeitgeschenken ab, es wird kein materielles Geschenk gekauft, sondern meist ein Gutschein für eine Zeit mit einer bestimmten Verwendung übergeben, wobei diese Verwendungen die unterschiedlichsten Formen haben können. Es kann sich hierbei um einen Stadtbummel, um eine Wanderung, um eine Haushaltshilfe, um einen Kochabend, einen Filmtag oder ähnliches handeln – den Ideen sind hier keine Grenzen gesetzt. So wird Zeit als etwas besonders Kostbares erachtet und diese gemeinsamen Momente werden meist sehr geschätzt. Doch wie bei allen anderen Geschenken kann auch ein Zeitgeschenk zu kleinen Krisen oder zu einer Belastung des Beschenkten führen:
So kam gestern eine Freundin zu Besuch, sie hat von ihrer Tante einen Gutschein für die Unterstützung bei der geplanten Gartengestaltung erhalten. Meine Freundin war regelrecht verzweifelt, weil sie nicht unhöflich und undankbar wirken will, aber mit diesem Geschenk nicht wirklich glücklich ist, sich nicht darüber freut und nichts damit anfangen kann.

 

Vorbereitung

Ein Zeitgeschenk hat zwar den Vorteil, dass wir uns nicht in den Shopping-Malls tummeln müssen oder uns die Online-Shops Kopfzerbrechen bringen, dennoch ist ein intensive und meist doch eher kreative Vorarbeit erforderlich. Was unternimmt der zu Beschenkende gerne? Welche Aktivitäten passen für ihn oder soll es doch eher eine unterstützende Zeit werden, wo Arbeiten abgenommen oder wo bei Tätigkeiten mitgeholfen wird? Welcher Zeitrahmen wird eingeplant? Wird ein fixer Termin vorgegeben oder ist eine variable Einteilung geplant?

 

Geschenk - Weihnachten

 

Freude oder Missfallen

Wenn ein materielles Geschenk bei den anderen keine Freude auslöst, so besteht meist die Möglichkeit, dieses mit oder auch ohne Wissen des Schenkenden umzutauschen. Es kann aber auch bei einem Zeitgeschenk passieren, dass wir damit nicht zufrieden sind, dass es uns nicht glücklich macht. Aber was mit einem Zeitgeschenk tun, das keinen Anklang findet? Wenn wir das Zeitgeschenk ablehnen, dann fühlt sich der Schenkende zurückgewiesen – seiner Meinung nach widmet er uns eins seiner kostbarsten Werte, etwas von seiner Lebenszeit und wir wollen diese aber nicht mit ihm oder in dieser Form verbringen. Der Schenkende erwartet sich eine Würdigung seines Geschenkes und oftmals verbindet er damit sich selbst, sodass eine Ablehnung einer Gabe für ihn eine Ablehnung seiner Person gleichkommt. Hier ist besonderes Fingerspitzengefühl gefragt und dies ist wahrscheinlich oft noch unangenehmer zu händeln wie ein Umtausch.

 

Schenkender

Wenn wir uns jetzt in die Situation des Schenkenden versetzen und uns ein wunderbar passendes Zeitgeschenk überlegt haben, dann kann dies eventuell dazu führen, dass dies keineswegs zu unseren Interessen passt und sich nicht wirklich vereinen lässt. Dies bringt uns schließlich in einen Zwiespalt, indem wir uns verpflichtet fühlen, diesem nachzukommen, dass wir uns selbst damit unter Druck setzen, uns quasi für die Freude des anderen zu „opfern“. Hier muss sicher genau überlegt werden, was wir an gemeinsamer Zeit schenken, in manchen Fällen wird die Idee wahrscheinlich verworfen und auf eine andere zugegriffen werden, in anderen Fällen machen wir dies trotzdem für die Freude eines anderen Menschen gerne und fühlen uns nicht gezwungen. Dabei ist bestimmt ein richtiges Abwägen zwischen den eigenen Interessen und den Vorlieben des zu Beschenkenden erforderlich.

 

Sinn der Geschenke

Anlässe für Geschenke gibt es im Laufe eines Jahres, eines Lebens immer wieder, ganz besondere Tage oder auch kleine Aufmerksamkeiten zwischendurch. Dabei kann sowohl ein materielles Geschenk als auch ein „Zeitgeschenk“ oder ein anderes ideelles Geschenk, das mit Liebe und wahrem Interesse ausgewählt worden ist, den anderen wirklich erfreuen, ihm zeigen, wie wichtig er uns ist und dass wir uns gerne bewusst über ihn Gedanken gemacht haben, um ihn mit einem passenden Geschenk zu erfreuen.

 

Geschenk - Weihnachten

 

Für mich ist dabei jedoch ein wichtiger Hintergrund zu beachten, nämlich dass ein Geschenk, egal welcher Art, gerne gemacht wird, dass es nicht nur aus einer Verpflichtung „ich muss etwas schenken“, aus einem schlechten Gewissen „ich muss etwas gutmachen“ oder vielleicht sogar als Druckmittel „mit dem Geschenk hat er eine Verpflichtung und Schuld mir gegenüber“ übergeben wird. Der Schenkende soll dies ungezwungen, quasi aus freien Stücken machen.

Um dies auch so zu leben und den Druck aus dieser Situation herauszunehmen, haben wir uns schon vor einigen Jahren darauf geeinigt, dass wir uns keine Geschenke gegenseitig machen. Wenn dann doch einmal ein Geschenk überreicht wird, dann steht daher kein „Muss“, sondern ein „Will“ dahinter und das Geschenk wird natürlich mit besonderer Freude entgegengenommen. Mit dem Geschenk drücken wir doch schließlich aus: ich habe an dich gedacht, ich habe mir Gedanken über dich gemacht. Geschenke sollen somit weder für den Schenker noch für den Beschenkten eine Belastung sein, sondern mit Geschenken wollen wir unsere Zuneigung zeigen. Das kann sein durch etwas Selbstgemachtes, durch Zeit oder durch eine ganz besondere Aufmerksamkeit.

Wenn bei uns auch die Geschenke nicht im Vordergrund stehen, sondern das gemeinsame Essen, die gemeinsame Zeit, die anregenden Gespräche, einfach das Miteinander, das Beieinander, das Zusammensein, so haben sich doch unter dem Christbaum ein paar kleine Aufmerksamkeiten gefunden. Ich habe ein ganz wunderbares Geschenk erhalten – einen ganz bedeutenden Spruch von meiner Miss Travel, der mich sicher in den nächsten Jahren ständig begleiten wird und der mir so viel Freude bereitet hat. Einfach genial, wie viel doch nur ein paar Worte bewirken können – ein paar Sätze, die doch so viel mehr bedeuten als jedes materielle Gut:

Ich schenke dir ein Pflänzchen – sein Name ist „Zeit. Lass es uns gemeinsam pflegen, damit es im Garten der Erinnerung seine leuchtenden Blüten entfaltet.

 

Geschenk für Zeit

 

Jetzt bin ich aber ganz gespannt, wie ihr zum Schenken und zu den Geschenken steht und freue mich natürlich total auf eure Meinungen.

Habt ihr ein wunderbares Weihnachtsfest mit schönen Geschenken verbracht? Gibt es ein Geschenk, über das ihr euch besonders gefreut habt und an das ihr noch immer denkt, auch wenn es vielleicht schon weiter in der Vergangenheit liegt? Was bedeuten für euch generell Geschenke, sowohl Geschenke, die ihr übergeht als auch Geschenke, die ihr erhaltet?

 

Die Weihnachtsfeiertage liegen ja schon etwas hinter uns und auch der Jahreswechsel ist geschafft – mittlerweile zählt das neue Jahr bereits zwei Tage.

Ich bedanke mich in diesem Zusammenhang für eure vielen lieben Kommentare, für eure Meinungen und Ansichten, für eure Anregungen und Hinweise im letzten Jahr und freue mich schon auf die weitere gemeinsame Zeit, auf eure Besuche und den wunderbaren Gedankenaustausch.

Ich möchte euch auch noch alles Gute für das Jahr 2019 wünschen, viele ganz wunderbare Stunden, tolle Lieblingsmomente, Zeiten, die euch erfreuen und lange in Erinnerung bleiben, aber auch die Erfüllung eurer Pläne und Vorhaben, einfach ein ganz geniales Jahr, in dem ihr auch eventuelle Herausforderungen und Schattenseiten meistert. Wir haben jetzt ein frisches Jahr mit lauter leeren Seiten vor uns liegen und es liegt an uns, wie wir da herangehen.

Macht dieses Jahr zu eurem Jahr, schaut auf euch und genießt eine wirklich traumhafte Zeit.