Persönliches

Fünf Fragen am Fünften – I have the answers

Zürich

Das wird heute ein etwas anderer, sehr persönlicher Beitrag – etwas, das ich in dieser Form eigentlich nie geplant hatte, aber manchmal kommt es doch anders als man denkt. Es ist ein Versuch, wie ich mit dieser Art zurechtkomme und ich kann euch noch nichts versprechen, wie dieses Experiment ausgeht.

Normalerweise ist ja so, dass meine Beiträge von etwas handeln, das ich gerade erlebt habe, etwas, das meine Gedanken beschäftigt, von einer Reise, die ich gemacht habe, etwas, das mich bewegt, belastet oder erfreut. Dieses Mal wird das Thema von außen an mich herangetragen, es kommen Fragen auf mich zu, die ich mir selbst in dieser Form sicher nie gestellt hätte, Themen, mit denen ich mich wahrscheinlich sonst gar nicht befasst hätte und dennoch versuche ich mal darauf einzugehen. Warum nicht mal etwas Anderes ausprobieren? Warum nicht darauf einlassen und schauen, wie es für mich funktioniert?

In den Weiten des Internets, um es genau zu sagen, auf einem Blog bin ich auf eine Fragestunde für den Februar gestoßen – hier werden jeden Monat fünf beliebige Fragen gestellt und ich will mal schauen, was der zweite Monat des Jahres so von mir wissen will.

 

1. Was ist deine Superpower?

Die erste Frage stellt mich gleich vor eine Herausforderung: Superpower – da fängt das Gedankenkino mal an zu laufen und die Bilder tauchen auf von muskelbesetzen Männer, von Superwoman oder zumindest von Menschen, die viele Heldentaten vollbringen. Ich bin in diesem Sinne keine Powerfrau, die in gefährlichen Situationen mit wehenden Fahnen herbeistürmt und sich todesmutig ins Geschehen wirft und schließlich als Heldin vom Platz geht. Keine Katze wurde bisher von mir vom Baum gerettet, keine alte Frau in letzter Sekunde aus dem Feuer geholt, kein Kind vor dem Ertrinken gerettet.

Da bin ich eher ganz anders gestrickt, eher still, ruhig und mit Bedacht. Immer wieder habe ich Menschen bestaunt, die so selbstbewusst auftreten, die von sich und ihrer Sache so überzeugt sind, die sofort zu jedem Thema etwas zu sagen haben, die mit ihrer Art sofort Gehör finden und auch mal gleich eine Gesprächsführung im Meeting übernehmen, während ich mich eher nach Überlegungen äußere, immer ruhig meine Argumente vorbringe und mich nicht zu lautstarken Ausführungen hinreißen lasse.

 

Schmetterling

 

Doch schließlich bekam ich immer mehr Bestätigung von allen Seiten, dass diese ruhige Herangehensweise in einer Konferenz zu einer harmonischen Besprechung führt, dass eine rücksichtsvolle und bedachte Ausdrucksweise in vielem besser zum eigentlichen Ziel führt als das demonstrative und teilweise aufbrausende Auftreten und das scheinbar überlegene Beherrschen einer Situation. Ja, es wurde mir nach und nach bewusst, dass doch eine Eigenschaft in mir schlummert, die von Nutzen ist, eine Eigenschaft, die nicht auf dem ersten Blick ersichtlich ist, die für meine Mitmenschen nicht wie die Eigenschaften von anderen Menschen sofort erkennbar ist, eine Eigenschaft, die von einer vermeintlichen Schwäche zu einer Stärke wurde.

„In der Ruhe liegt die Kraft“ – diese Ruhe ist meine Superpower und mit dieser Ruhe mache ich mich jetzt an die nächste Frage.

 

2. Was kannst du nicht wegwerfen?

Hier gib es gleich mal eine klare Antwort: Bücher, Bücher, Bücher und habe ich es schon erwähnt natürlich Bücher. Bücher sind seit der Kindheit meine große Liebe und waren zu Weihnachten und zum Geburtstag immer das wichtigste Geschenk für mich.

So haben sich im Laufe der Jahre eine Menge Bücher angesammelt, auch wenn ich die letzten zehn Jahre sehr viele auf dem Kindle gelesen habe, dürfen auch die physischen Bücher meinen Wohnraum verzieren, ja, in jedem Raum befinden sich ein paar, aufgestapelt oder schön aufgereiht, sortiert oder gemischt, egal sie sehen in jeder Konstellation wunderbar aus und jetzt soll nur ja keiner kommen und sagen, Bücher seien keine schöne Dekoration.

 

Buch

 

Sie sind doch wie kleine Freunde, die mir aus allen Ecken und Regalen entgegenlachen und unter all diesem Sammelwerk befindet sich auch mein Bilderbuch aus Kindertagen, das es bis heute geschafft hat, dass es nicht aussortiert, weggegeben oder verschenkt wird. Ja, sogar bei Büchern, die mir wirklich überhaupt nicht gefallen, zu denen ich überhaupt keinen Zugang gefunden habe, die ich sicherlich nie wieder in die Hand nehmen werden, fällt es mir schwer sie auszusortieren.

Da sehe ich gerade meine aktuelle Lektüre auf dem Tisch – schon schnappe ich mir das Buch, es tut mir leid, aber diese Gedanken an Bücher wecken den Lesehunger und ein paar Seiten müssen jetzt einfach sein, dann geht es auch gleich mit dem Beitrag weiter: Ich weiß, Zynismus ist in meiner Situation unangebracht. Sehen wir mal den Tatsachen ins Auge: es scheint Lichtjahre her, dass ich behaupten konnte, …

So aber nun schnell zur nächsten Frage – mal sehen, was mich hier erwartet.

 

3. Worauf freust du dich jeden Tag?

Da die Tage immer wieder sehr unterschiedlich verlaufen, da ich immer wieder anderes erleben und erfahren darf, führt dies zu dazu, dass es wahrscheinlich nicht viel Einheitliches jeden Tag gibt.

Aber als richtiger Morgenmuffel tue ich mir mit dem Start in den Tag nicht so leicht – mir ist immer wieder schleierhaft, wie es diese „Lerchen“ schaffen, die Augen zu öffnen, die Decke zurückzuschlagen, mit beiden Beinen aus dem Bett zu springen und voller Elan und Energie den Morgen zu begrüßen. Bei mir wehren sich schon mal die Augen beim Öffnen – „Nur noch ein Minuten“ raunen sie mir zu und schon ziehe ich die Decke wieder fest um mich. Irgendwann dürfen meine bleiernen Beine dann doch Tageslicht schnuppern und schlaftrunken geht es in den Tag.

 

Tee

 

Am liebsten ist mir dabei natürlich, wenn mir jetzt jemand eine Tasse mit köstlich duftendem Tee in die Hand drückt – das weckt doch wunderbar die Lebensgeister. Ja, die erste Tasse ist eines der Dinge, auf das ich mich wirklich jeden Tag freue, wenn der erste warme Schluck den Mund erfüllt und dann ein herrliches wärmendes Bauchgefühl erzeugt – ich sage es ja immer „A good day starts with tea and chocolate-cake“. Eine kleine Beigabe zum Tee in Form von Schokokuchen nehme ich natürlich auch jederzeit gerne.

Nun bin ich gut in den Tag gestartet, aber es geht ja noch weiter mit den Fragen.

 

4. Welche Geräusche magst du?

Diese Frage zu Geräuschen führt mich ein bisschen in einen Zwiespalt – ich bin ein Mensch, der die Ruhe über alles liebt. So ein friedlicher Tag ohne Lärm, ohne störende Nebengeräusche ist für mich einfach wunderbar: ja, ich brauche dabei oft nicht mal leise Musik, keine begleitenden Töne und Klänge – einfach nur für mich sein und die Stille genießen. Für viele mag sich das jetzt vielleicht etwas ungewohnt anhören, sie sind lieber in großer Gesellschaft, haben gerne Trubel und Leben um sich und können mit Stille nicht so viel anfangen, fühlen sich dabei sogar etwas unwohl.

So, nun aber zurück zu den Geräuschen und da könnten jetzt wir eine Diskussion dazu beginnen, was genau Geräusche sind, was wir dazu zählen und was in eine andere Lautkategorie fällt. Ist Stimme ein Geräusch, ist ein Ton ein Geräusch, ist ein Klang ein Geräusch, ist ein Laut ein Geräusch? Ich gehe der Einfachheit halber mal davon aus, dass hier keine Stimmen, keine Musik, kein Gesang gemeint sind.

Natürlich gibt es hier auch für mich Geräusche, die eine idyllische Stimmung verbreiten, die eine tolle Atmosphäre schaffen, die mich glücklich machen, die positiv auf mich wirken oder auch eine Beziehung zu einem bestimmten Menschen, zu einem bestimmen Tag, zu einem bestimmten Erlebnis herstellen.

 

Kamin

 

So gehört für mich zu einem entspannten Winterabend – neben einem guten Buch, einem köstlichen Tee und leckeren Schokoladekuchen – ein knisterndes Feuer. Allein das Geräusch des Knacksens des Holzes, die Flammen wirken wärmend und beruhigend und schaffen eine angenehme Umgebung. So kann ich Stunden verbringen – einfach wunderbar, dieses friedliche Knistern.

Ein weiteres Geräusch, das ich sehr gerne höre und wo ich mich immer darüber sehr freue, ist das Geräusch, wenn der Schlüssel ins Türschloss gesteckt und die Eingangstür aufgesperrt wird. Da weiß ich dann sofort, einer meiner Lieblingsmenschen wird gleich zur Tür reinkommen – es ist doch immer wieder schön, seine Liebsten um sich zu haben, sie zu sehen, zu umarmen und sie willkommen zu heißen.

 

5. Was hast du immer im Kühlschrank?

Nun bin ich bereits bei der letzten Frage angelangt. Was ist in einem gut und vor allem vorbildlich gefüllten Kühlschrank zu finden, was sollte jetzt angeführt werden? – Da müssten nun wohl ein Smoothie, Yoghurt, frischer Orangensaft, Tofu und Frischkäse kommen – das hört sich jetzt mal sehr gesund an, aber das ist bei mir natürlich alles geschummelt, in meinem Kühlschrank gibt es keine Lebensmittel, die sich sicher immer darin befinden, etwas das ich ständig zu Hause habe.

Mein Kühlschrank wird immer nach Bedarf und Gusto, nach Jahreszeit und Vorhaben entsprechend bestückt – da der Kühlschrank nicht wirklich so ein Mittelpunkt bei mir ist, gibt es auch den oft beschriebenen nächtlichen Gang zum Kühlschrank nicht. Ich brauche da keine Tricks und Tipps, wie ich dem fernbleibe – der Kühlschrank kann mich nicht wirklich locken.

Aber um jetzt wieder zur eigentlichen Frage zurückzukehren, es gibt sehr wohl Lebensmittel, die sich in meinem Zuhause ständig finden lassen und wer schon etwas auf meinem Blog mitgelesen hat, ahnt jetzt sicher, wovon ich hier spreche, worauf ich hinaus will. Es gibt nämlich ein Grundnahrungsmittel, das bei mir immer zu finden ist, egal ob Sommer oder Winter, egal ob gute Laune oder schlechte Laune, egal ob sich lieber Besuch angesagt hat oder ob ich allein zu Hause bin – wenn auch nicht im Kühlschrank.

 

Schokolade

 

Eigentlich handelt es sich hier um das wichtigste Grundnahrungsmittel überhaupt, um es klar zu sagen, wir sprechen von der Schokolade. Da könnt ihr zu jeder beliebigen Tages- oder auch Nachtzeit hereinschneien, eine kleine Praline, ein Stück Schokoladekuchen oder eine Rippe zart schmelzender Glückshormone habe ich immer für euch bereit.

 

Das war auch schon die letzte Frage zum Februar. So jetzt seid ihr dran und ich bin schon ganz gespannt wie ein Flitzebogen, wie ihr das seht, und kann eure Meinungen gar nicht mehr erwarten:

Wie hat euch dieser Versuch gefallen? Habt ihr selber schon einmal an solchen Fragerunden teilgenommen? Was macht ihr, wenn euch eine der Fragen nicht liegt oder ihr sie nicht beantworten wollt?

Und natürlich interessiert es mich auch, wie eure Antworten auf diese fünf  Fragen ausfallen.