Das Jahr ohne Worte – Schicksalsschlag oder Liebesgeschichte?

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Ich weiß ja nicht, wie es euch da geht – aber Pakete sind für mich immer etwas Schönes und bringen mir bereits Freude, wenn sie mir der Postbote übergibt, wenn sie beim Nachhausekommen vor der Eingangstür liegen und das auch dann, wenn ich den Inhalt noch gar nicht genau kenne. Diese Spannung beim Öffnen und wenn der Inhalt dann in meinen Händen liegt und wenn es sich schließlich dabei auch noch um ein Buch handelt, dann schlägt mein Leserherz gleich nochmals höher und so ist es auch bei diesem Buch vom Wunderlich-Verlag.
Ich lese den Großteil meiner Bücher seit vielen Jahren auf dem Kindle und liebe es absolut, dadurch immer gleich mehrere Lektüren bei mir haben, wenn ich unterwegs bin, wenn ich irgendwo warten muss, wenn ich zwischendurch gerade Zeit habe. Daher hat es natürlich für mich einen besonderen Zauber, mal wieder ein gedrucktes Buch in der Hand zu haben und diesen unverkennbaren Geruch einzuatmen – es geht doch nichts über diesen Duft eines neuen quasi druckfrischen Buches. Aber ich liebe auch das Geräusch vom Rascheln der Blätter beim Umblättern auf die nächsten Buchseiten.
Bücher haben bei mir einen ganz besonderen Stellenwert, bereits seit der Kindheit, als es noch keinen Gedanken an E-Books gegeben hat. Sie sind wie kleine Freunde und entsprechend werden sie auch behandelt. Ein eventueller Umschlag wird beim Lesen entfernt, damit er nur ja keinen Knick erhält, das Buch wird vorsichtig und gegebenenfalls nicht zu weit aufgeklappt, damit der Buchrücken seine schöne Form behält und keine hässlichen Dellen entstehen. Ach ja, und dass keine Eselohren entstehen dürfen oder Seitenmarkierungen durch Abknicken der Seitenecken durchgeführt werden, ist natürlich selbstverständlich und muss eigentlich gar nicht extra erwähnt werden.
Mein erster Eindruck
Doch jetzt wieder zurück zu meinem Buch: es kommt daher mit einem farbenfrohen Umschlag, der so richtig Lebensfreude widerspiegelt und das trotz des nicht immer leichten Inhalts, aber vielleicht auch gerade wegen der Dramatik der Geschichte wird mit diesen fast regenbogenartigen Farben wieder Hoffnung und Zuversicht vermittelt und gezeigt, dass auch wenn sich Schritt für Schritt die Lage immer mehr verschlimmert, wenn sich von Jahreszeit zu Jahreszeit die Farben verdunkeln, es dann mit der 5. Jahreszeit wieder einen Lichtblick, ein Aufraffen und ein Erheben gibt.
Mit in dem Paket befinden sich zusätzlich farbige Karten, die mit ihrer Farbe jeweils einem bestimmten Abschnitt des Buches zugeordnet und mit einem signifikanten Spruch daraus bedruckt sind. Besonders schön dabei finde ich, dass eine der Karten zusätzlich von der Autorin Syd Atlas persönlich mit einer Widmung versehen ist.
Syd Atlas stammt aus New York und war anfangs in der Filmbranche beheimatet, mittlerweile lebt sie in Berlin und arbeitet als Coach für Rhetorik und Kommunikation.
Wovon handelt das Buch?
Beim Inhalt fällt es mir jetzt etwas schwerer, denn ich liebe es, mich ohne Vorbehalte auf eine Geschichte einzulassen. Daher lese ich bei Büchern, die ich von lieben Menschen zum Lesen bekomme, die mir als Geschenk übergeben werden, meist nicht einmal den Klappentext, sondern steige direkt in die Handlung ein, ohne irgendein Vorwissen, wer im Mittelpunkt der Geschichte steht, was ihre Grundlage bildet und von welchem Geschehen sie handelt.
Bei „Das Jahr ohne Worte“ erwartet uns keine erfundene Geschichte, sondern wir tauchen in das reale Leben ein und erhalten persönliche Einblicke in einige Lebensjahre der Autorin, also eine Geschichte, wie sie das Leben selbst schrieb. In dem Buch beschreibt Syd Atlas einerseits die besondere Liebesgeschichte zwischen ihr und Theo und thematisiert andererseits offen die schwere und unheilbare Erkrankung ihres Mannes.
Syd und Theo begegnen sich das erste Mal im Cafe „Sowohlalsauch“ und sie ist sich gleich sicher, dass er ihre große Liebe ist.
.. er hat Humor, er ist gutaussehend, und er hat eine verdammte Vespa – in „La Dolce Vita“ fahren sie doch auch immer Vespa, oder? Das ist jetzt mein Dolce Vita, genauso fühlt es sich an.
So genießen die Beiden ihr Liebesglück und bauen sich mit Henry, dem Sohn aus Syds erster Ehe, ein gemeinsames heimeliges Zuhause auf. Kleine Krisen zwischendurch werden von dem Paar gemeistert und so findet ihr Glück seine Krönung in dem gemeinsamen Sohn Sam.
Syd steigt schließlich mit großer Freude und voller Tatendrang wieder in das Berufsleben ein und hat dabei unerwartet gleich großen Erfolg als Coach. Doch nach diesen glücklichen und zufriedenen Jahren für die kleine Familie schlägt das Schicksal zu und bei Theo wird die Krankheit ALS diagnostiziert.
Kleiner Exkurs: Amyotrophe Lateralsklerose ist eine neurologische Erkrankung, die vor allem durch den Astrophysiker Stephen Hawking bekannt geworden ist – dabei kommt es durch die Erkrankung von Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark zu einer fortschreitenden Lähmung der Muskulatur. Die durchschnittliche Überlebenszeit beträgt drei bis fünf Jahre. Vielleicht ist noch einigen diese im Juli 2014 gestartete Ice-Bucket-Challenge in Erinnerung, bei der Geld für die Erforschung dieser Krankheit gesammelt worden ist.
Theo findet sich sofort mit seinem unabwendbaren Schicksal ab, aber Syd wehrt sich anfangs mit aller Kraft gegen diese Diagnose, geht von einem falschen Befund aus und klammert sich an eine jede noch so kleine Hoffnung – so werden auf ihre Anregung hin unterschiedliche Fachärzte, aber auch Heiler konsultiert.
Oft möchte man sich weismachen, dass etwas, solange man es nicht ausspricht, auch nicht existiert. Deshalb haben Generationen von Menschen, so vermute ich, das Wort Krebs bloß geflüstert.
Doch Theos Gesundheitszustand verschlechtert sich immer mehr und er verliert als erstes nach und nach seine Stimme, sodass er schließlich mit seinen Mitmenschen nur mehr über eine Computerstimme kommunizieren kann. Obwohl sich auch seine Persönlichkeit im Verlauf der Krankheit zusehends ändert, hält Syd an ihrer unerschütterlichen Liebe zu ihm fest, sie ist für Theo da und kümmert sich um ihn, versucht daneben auch den Kindern ein glückliches Aufwachsen und einen halbwegs normalen Tagesablauf zu ermöglichen und hat zusätzlich ihren Job zu managen. „One day at a time“ wird zu ihrem Mantra. Ja und dann passiert etwas Unerwartetes, etwas, das ihr endgültig den Boden unter den Füßen wegzieht…
Schicksalsschlag oder Liebesgeschichte
Für mich ist dieses Buch eine schöne Kombination aus beidem, die Liebe zwischen Syd und Theo trägt wesentlich zum Verlauf der Handlung bei und bildet die Grundlage der Geschichte, es wird aber auch der Schicksalsschlag in Form der Krankheit ALS beschrieben.
Auf den Verlauf dieser Krankheit wird im Fortschreiten der Geschichte immer wieder eingegangen, vor allem aber darauf, welch unmittelbare Auswirkungen dieser auf das Leben von Syd und Theo als Paar und gemeinsam mit ihren Kindern Henry und Sam als Familie hat. Doch auch die Beziehung zu den Freunden und Bekannten bleibt von den Folgen der Krankheit und vom Kampf gegen das Fortschreiten der Symptome nicht unberührt. Dabei wird weder über dieses Schicksal, über diese gefühlte Ungerechtigkeit lamentiert und rumjammert noch werden Situationen im Krankheitsverlauf, aber auch im Zusammenleben der Beiden und innerhalb der Familie geschönt dargestellt, sondern es wird neben der Liebesgeschichte auch offen an die Themen Krankheit und Sterben herangegangen. Es werden sowohl die schlimmen und tragischen Seiten als auch die Hoffnungsschimmer im Laufe der Handlung in einer natürlichen Sprache dargestellt.
Nachdenklich und berührend
Diese Situation, dieser Schicksalsschlag lässt mich sehr nachdenklich zurück und das aus zwei Gründen. Es stellt sich bei dieser Lektüre natürlich gleich mal die Frage, wie würde ich mit einem derartig einschneidenden Erlebnis umgehen? Wie würde ich auf die Veränderung des Partners oder einer nahen Person reagieren – hier kommt natürlich seine Reaktion und sein Umgang mit der Krankheit zum Tragen, ständige Schmerzen, das Nachlassen der körperlichen Fähigkeiten haben sicherlich einen großen Einfluss auf die Psyche und führen zu Einschränkungen. Jeder geht mit dieser großen Beeinträchtigung der Lebensqualität anders um und es können sich hier im Laufe der Krankheit aufgrund dieser Belastung veränderte Charakterzüge zeigen.
Doch auch die Krankheit selbst nicht nur deren Auswirkungen können einen Menschen verändern, können aus einem geduldigen und friedfertigen Menschen einen Choleriker machen, können einen lebenslustigen Menschen in einen lethargischen verwandeln.
„Mit jedem Tag verliert er etwas von dem Mann, der er einmal gewesen ist.“
Wie werde ich damit fertig, wenn mein Partner sich plötzlich ganz anders verhält, wenn ich sein Verhalten nicht mit dem mir bekannten Wesen übereinstimmt? Kann ich damit umgehen, dass mir hier dann ein total veränderter Mensch gegenübersteht? Was macht dies generell mit einer Beziehung, wie wirkt sich das auf die Gemeinsamkeit und das Zusammensein aus? Kann ich mit dem veränderten Verhalten des betroffenen Menschen umgehen – zumal diese Verwandlung diesem vielleicht gar nicht wirklich bewusst ist?
Verändere ich mich vielleicht auch selbst durch die Belastung, durch die angespannte Situation, durch das Geschehen selbst? Entwickle ich dabei vielleicht auch andere Charakterzüge, ein anderes Verhalten, sodass ein gemeinsamer Konsens nicht mehr gefunden wird oder vielleicht verändern wir uns in eine neue andere und doch wieder stimmige Richtung gemeinsam? Solche Situationen sind schwer sowohl für die betroffene Person, da sie dies körperlich, vielleicht auch geistig erleidet und dadurch wütend und verärgert über das Geschehene ist, als auch für die nahen Menschen, die das Leid sehen, die sich zwar kümmern, aber die Last nicht teilweise abnehmen, sondern vielleicht nur etwas mildern können.
„Heißt es, dass ich Theo nicht liebe, wenn ich nicht möchte, dass er leidet?“
ALS ist eine sehr seltene Krankheit und nur wenige Menschen sind davon betroffen. Trotzdem zeigt uns diese wahre Geschichte, dass es schnell und unerwartet jeden treffen kann, dass wir keine Wunderwuzzis und über alles erhaben sind.
Das soll jetzt keine Aufforderung sein, Trübsal zu blasen und gedanklich alle möglichen Katastrophen heraufzubeschwören, sondern sich einfach die schönen Momente öfter bewusst zu machen, sie zu genießen und nicht als Selbstverständlichkeit anzusehen. Ein bisschen Dankbarkeit tut da absolut auch immer wieder mal gut.
Denn wie oft sind es Kleinigkeiten, von denen wir uns den Tag verderben lassen, unwesentliche Dinge, die uns unsere Laune steil bergab schicken, vielleicht Punkte, die uns am nächsten Tag oder auch schon in der nächsten Stunde nicht mehr tangieren, aber die unsere Mundwickel ganz schön nach unten gezogen haben. Es hilft hier sicher, sich das Schöne wirklich bewusst zu machen, auch mal über Dinge, mit denen wir nicht so richtig einverstanden sind, hinwegsehen und nicht jedes Wort eines lieben Menschen gleich mal auf die Goldwaage zu legen und zu analysieren oder hinter jeder noch so unbedeutenden Handlung etwas zu vermuten.
Mit einer Menge Fragen an mich selbst bin ich aus der Geschichte herausgegangen, obwohl mich diese Thematik zurzeit nicht wirklich betrifft, hat sich mich doch sehr beschäftigt.
Doch jetzt wende ich mich mit meinen Fragen an dich: Kennst du dieses Buch und wie hat es dir gefallen? Liest du öfters Bücher, die auf wahren Begebenheiten beruhen? Interessieren dich Bücher, die einen schweren Schicksalsschlag als Grundlage haben? Und natürlich interessiert mich auch, welche Lektüre derzeit auf deinem Nachttisch liegt? Ich freue mich auf deine Antworten.
Liebe Gesa,
hui, das war starker Tobak am Morgen. Und Gänsehaut. Und Lesenwollen.
Du beschreibst das Buch auf eine sehr eindrucksvolle und berührende Weise, was es mit Sicherheit auch ist.
Ich stimme dir zu: Jeder geht mit Schicksalsschlägen anders um. Aber solche Bücher rütteln auf, machen nachdenklich und hinterfragen Gefühle.
Vielen Dank für deine tief gehende Erzählung und die so schön dazu passenden Fotos.
Genießen wir.
Ich sende dir alles Liebe
Nicole
Liebe Nicole, ich danke dir sehr für deinen lieben Kommentar. Es ist sicherlich keine Lektüre, die sich für einen entspannten Nachmittag in der Sonne eignet, dazu greift es für mich zu tiefgehende Themen auf. Aber es ist auch eine Anregung, das eigene Leben wieder aus einer anderen Perspektive zu betrachten und das ist oft wirklich sinnvoll.
Hab einen ganz wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa,
inhaltlich finde ich es auf jeden Fall sehr vielversprechend!
Liebe Grüße!
Liebe Jenny, danke für deinen Kommentar. Es ist ein nicht alltägliches Buch, da die Autorin hier eine wahre Geschichte aus ihrem Leben berichtet.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Dieses Buch kannte ich bislang noch nicht und ich mag Bücher, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Und ich kannte eine Bloggerin, die vor einigen Jahren an ALS gestorben ist. Sie hat oft von ihren Krankenhausaufenthalten erzählt, von ihren Hoffungen über neue Therapien, wie sie das Haus behindertengerecht umgebaut haben usw. Zum Schluss hat nur noch ihr Mann für sie geblogt – sie selbst war nicht mehr dazu in der Lage. Und das hat mich damals sehr berührt.
Danke für die schöne Buchvorstellung, das Buch kommt auf meine Liste!
LG
Sabiene
Liebe Sabiene, vielen Dank für deine Worte. ALS ist ein schlimme Krankheit, zu der die wenigsten einen wirklichen Bezug haben, daher finde ich es toll, dass hier eine Bloggerin Einblick in ihr Leben gegeben hat und besonders rührend ist es, dass ihr Mann dies dann in ihrem Sinn mit weiterem Fortschritt der Krankheit fortgeführt hat.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Damals fand gerade diese „Ice-Bucket-Challenge“ statt, mit deren Hilfe ja auf diese Krankheit aufmerksam gemacht werden sollte. Ich habe immer gehofft, dass weder sie noch ihr Mann davon viel mitbekommen haben. Denn die Aktion wirkte fast wie ein Hohn.
LG
Sabiene
Liebe Sabiene, vielen Dank für deine Worte. Hier zeigt sich auch wieder ganz besonders, wie wichtig Gesundheit ist und wie wir dennoch alle von heute auf morgen von einer unheilbaren Krankheit betroffen sein können.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Hi Gesa,
holla. Das ist ein Thema, dass mir zufällig gestern in Form eines Filmes im Fernsehen begegnet ist. Auf mehr oder weniger lustige weise bei einem alten Münsteraner Tatort. Die betroffene Frau bringt sich selbst um.
Ich persönlich kenne es mit einem schwerkranken Menschen zusammenzusein. In akuten Phasen ist das nicht leicht und die Tatsache, dass er jederzeit noch schwerer erkranken oder sterben könnte, verdränge ich einfach, bis es soweit ist.
Welches Schicksal auch immer man vor sich hat. Es steht und fällt damit, dass man es annimmt. Und je härter der Schlag, desto mehr wächst man, denke ich.
Das Buch kenne ich jedenfalls nicht und würde es auch nicht lesen. Auch von Kriegsgeschichten, also ernsthaften, halte ich mich bewusst fern, weil mich das zu sehr runterzieht. Ich empfehle dennoch, weil es mich unglaublich beeindruckt hat: Ins Freie von Joshua Ferris. Es geht um das Tourette Syndrom.
Wie auch immer….danke für’s mitnehmen und ein schönes Wochenende!
Liebe Nicole, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich kann mir gut vorstellen, dass in deiner Situation diese Thematik nicht unbedingt der bevorzugte Lesestoff. Wenn du ohnehin damit immer wieder befasst bist, dann sollen die Bücher sicher eine Abwechslung und Abstand dazu liefern. Wahre Kriegsgeschichten oder ernsthafte Beschreibungen stehen auch nicht auf meinem Wunschzettel – das belastet dann doch zu sehr.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Oh je, welch schwere Kost! Dabei lese ich mit Leidenschaft Biografien, und die enden doch auch immer tragisch, nämlich mit dem Tod… aber ich habe diese Krankheit bei meinem Schwager miterleben müssen und es war besonders grausam, weil er eine knapp 8jährige Tochter zurückließ, die aber die schönste ( und liebenswürdigste ) Erinnerung an ihn ist. Die Problematik, dass sich der Lebensmensch durch seine Krankheit verändert, kenne ich ebenfalls aus eigener, aktueller Erfahrung. Ich glaube, ich könnte mich auf dieses Buch nicht einlassen, so sehr mich die Titelgestaltung anspricht.- Ich lese inzwischen auch auf dem Kindle, denn in unseren Regalen ist kein Platz mehr. Wenn ich für meine Frauenporträts antiquarisch Bücher kaufe, weil ich sie brauche, bringe ich sie hinterher in die kleine Bücherzelle in unserem Bürgerzentrum. Dort finden Sie immer wieder Interessenten. Mein Mann liebt seinen Reader, weil er da den kompletten Proust mit sich tragen kann und Probleme mit den Augen besser ausgleichen. Es hat also alles seine Berechtigung.
LG
Astrid
Liebe Astrid, vielen Dank für deine interessanten Erfahrungen. Ich kann mir gut vorstellen, dass du zu dieser Krankheit eine andere Beziehung hast, wenn du diese bei einem bekannten Menschen direkt miterleben musstest. Überhaupt ist diese Thematik für direkt Betroffenen sicherlich eine andere, als wenn ich unbedarft darauf zugehen kann. Da werden wohl die eigenen Erfahrungen nochmals hervorgeholt und noch intensiver miterlebt. Zum Kindle habe ich schon die unterschiedlichen Meinungen gelesen – für mich ist er absolut tolles Gerät und ich lesen den Großteil meiner Bücher darauf. Hin und wieder darf es dann doch eines in gedruckter Form sein, das landet dann auch mal gerne als Dekoration irgendwo.
Genieße einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Liebe Gesa,
ja, solche wahren Geschichten gehen ganz schön unter die Haut. Ich KANN solche Bücher lesen, aber nicht oft und nicht in jeder Verfassung. Ebenso kann ich mir nicht immer die Sendung Universum (oder ähnliches) ansehen – manchmal geht es, so wie neulich die Geschichte einer Lepardin, die eins ihrer Kinder verliert und auch sonst ein hartes Leben hat. Momenten lese ich lieber eine Fantasy-Serie noch einmal, die ich vor Jahren gelesen habe und zu der es seit nicht allzu langer Zeit eine Fortsetzung gibt (Die Osten-Ard-Serie von Tad Williams – https://de.wikipedia.org/wiki/Tad_Williams#Osten_Ard ich mag seinen Stil sehr gerne und liiiebe seine Otherland-Serie). Ich drück’s mal so aus: Zu viel Realität hilft nicht so gut beim Glücklichsein… aber wenn es passt, kann es wichtige Gedanken auslösen. Dankbar für jeden Moment, in dem meine Tochter, mein Partner und ich gesund sind und ein weitgehend wunschgemäßes Leben führen können, bin ich in jedem Fall, denn ich weiß um die Brüchigkeit von Glück. Umso wichtiger, es zu genießen, so lange es da ist. Das gibt Kraft für Zeiten, die nicht so gut sind…
Herzliche Wochenendgrüße und alles Liebe,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2020/10/salzkammergut-im-oktober-2020.html
Liebe Traude, ich danke dir für deine Worte. Manche Bücher und manche Thematik sind nicht für jeden Tag bestimmt und wenn ohnehin die Gefühlswelt Kopf steht, dann hat auch die Auswahl der Lektüre oder des Filmes größere Bedeutung. Für mich ist es immer die Balance, die es schlussendlich ausmacht. Ich freue mich, dass du auf dich schaust, dir eine schöne Zeit machst und wirklich den Augenblick genießt, wie ich deinen farbenfrohen Sommerberichten entnehmen konnte.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa, mir geht es ähnlich wie Traude. wenn es passt, kann ich so etwas lesen, aber… ich sag immer: mein Alltag ist manchmal zu viel Realität. Allein durch meinen Job (ich mach ihn gerne und will jetzt bestimmt nicht jammern oder so!) erlebe ich seeehr viel Realität. Das reicht dann, ehrlich gesagt. in meiner Freizeit beschäftige ich mich daher sehr gerne mit den so genannten „schönen“, manchmal auch seichten, Dingen. Am liebsten lese ich daher Geschichten, die mich in Phantasiewelten entführen, oder eben Sachbücher, die vielleicht (für andere) stinklangweilig sein mögen (gerne Wohnbücher, oder Bücher über Reisen, Kochen, Yoga, Organisation, Haushaltsführung, sogar Putzen… weil sie so schön neutral sind und mir vorgaukeln, es gäbe keine anderen Probleme als „wie halte ich Ordnung im Badezimmer…“.
Ich weiß schon, das hört sich sehr nach Verleugnung an, aber ich verleugne ja gar nix. ich will nur nicht immer mit allem konfrontiert sein.
Trotzdem hört sich die Geschichte sehr faszinierend an – und ich stimme mit Dir absolut überein, ich denke bei meinem lieben Partner auch manchmal: wie schön, dass ich jetzt die Zeit mit ihm verbringen darf. Es wird vielleicht nicht immer so sein. Ich glaube, ich kann durchaus dankbar sein und schätze mich glücklich, weil ich liebe und geliebt werde, das ist überhaupt nicht selbstverständlich. Und gerade in diesen schwierigen Zeiten bin ich einfach nur dankbar, dass es mir so gut geht.
Alles Liebe und weitere schöne und spannende Lesestunden (ich lese auch auf dem kindle, freu mich aber ab und zu auch über echtes Papier 🙂 Maren
Liebe Maren, ich freue mich gerade so sehr über deinen wunderbaren Kommentar. Da du ja im Job immer wieder mit tiefgründigen Themen und nicht immer schöner Realität umgeben bist, braucht natürlich die Freizeit einen Ausgleich. Ich denke, es spricht doch auch nichts gegen leichte Lektüre zur Entspannung und zum Abschalten, einfach eintauchen in eine andere Welt. Bei der Wahl deiner sonstigen Bücher musste ich jetzt etwas grinsen – aber du hast absolut Recht, Sachbücher sind auch immer mal wieder interessant zu lesen und ich verrate dir was, bei sind es immer mal wieder Finanzbücher, die ich so zum „Spaß“ lese und das kann auch keiner verstehen. Es freut mich aber absolut, dass du deine glückliche Beziehung so schätzt und den Moment lebst.
Genieße einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Hi Gesa,
wow, das Buch hört sich sehr intensiv an und ich werde es mal auf meine Leseliste schreiben. Von ALS habe ich schon gehört, mich aber auch noch nicht damit beschäftigt. Das intensivste Buch, dass ich je gelesen habe, war „Beim Leben meiner Schwester“ von Jodi Picult – das Buch hat mich lange, lange beschäftigt. Umso mehr ist das natürlich der Fall, wenn es sich um eine wahre Begebenheit handelt -solche Bücher berühren mich noch eine Ecke mehr. Aktuell lese ich „Why not“ von Lars Amend bzw. habe es gestern ausgelesen und werde jetzt mal schauen, welches Buch von meinem SuB als nächstes dran kommt 🙂
Hab einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße!
Liebe Vanessa, vielen Dank für deine Worte und danke auch für deine Buchtipps. Für mich hat eine wahre Begebenheit immer noch eine besondere Stellung, weil es wirklich vom Leben geschrieben wurde und die Menschen in diesen Situationen wirklich so gehandelt haben und nicht, wie es der Autor sich ausdenkt.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Vielen Dank für Vorstellen! ich kannte das Buch tatsächlich noch nicht und finde die Geschichte klingt wirklich interessant. leider bin ich gerade erst einmal wirklich versorgt, was Literatur angeht. Zuhause hat sich so ein großer Stapel angesammelt, dass ich gerade gar nicht weiß, was ich zuerst lesen soll 😀
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah, vielen Dank für deine Worte. Ich bin auch immer auf der Suche nach neuen Büchern und mag es daher total, wenn ich einen Stapel an Lektüre oder eine lange Leseliste zur Verfügung habe, auf die ich dann zugreifen kann.
Hab einen wunderbaren Start in die Woche und alles Liebe
Liebe Gesa, ich liebe ja Buchvorstellungen, weil ich immer auf der Suche nach neuem Lesestoff bin. Glaub es oder nicht, ich habe noch nie ein Buch in E-Book Form gelesen. Ich brauche genau dieses Magische, wenn ich einen Buchumschlag öffne, das Gefühl von Papier unter den Händen. Ich habe mir einmal von meiner Mama den Reader ausgeborgt, aber es ging einfach nicht. Da bin ich altmodisch. Das Buch selbst erinnert mich sehr an eines meiner absoluten Lieblingsbücher „Wie ein Riss im Himmel“, ebenfalls eine tragische Liebesgeschichte, in der der Partner an AIDS erkrankt – in den 90ern, als es noch ein Todesurteil war. Ich habe mir deine Geschichte gleich einmal auf meine Wunschliste gesetzt und bin schon sehr neugierig darauf. Liebe Gesa, viiiielen Dank für diese wundervolle Vorstellung. Ich wünsche dir einen ganz wundervollen Start in eine hoffentlich gemütliche und kuschelige Herbstwoche, eine ganz liebe und warme Umarmung zu dir, alles, alles Liebe, x S.Mirli
https://www.mirlime.at
Liebe Mirli, ich danke dir vielmals für deine so lieben Worte. Beim E-Reader gehen die Meinungen wohl auseinander und ich höre immer wieder die verschiedenen Argumente – für mich zählt er seit mittlerweile über zehn Jahren zu meinen wichtigsten Besitztümern. Ja, das ist ein materielles Ding, das mich wirklich glücklich macht. Aber ich lese auch immer mal wieder dazwischen gerne Bücher in Papierform, vor allem Sachbücher und dergleichen und das genieße ich dann auch. So kann ich deine Einstellung auch absolut verstehen. Solche tiefgehenden Bücher sind zwar keine leichte Lektüre, aber ich kann meistens viel davon mitnehmen. Liebe Mirli, ich wünsche dir eine wunderbare Woche mit vielen gemütlichen Lesestunden, eine ganz herzliche Umarmung nach Graz und alles, alles Liebe
Liebe Gesa, obwohl die Bücher von Schicksalsschlägen und wahren Gegebenheiten etwas „schwere Kost“ sind, lese ich die Lektüren gerne und lerne daraus. Im Leben ist nicht nur immer alles schön und es gibt viele Menschen auf der Erde, denen es schlechter geht als uns. In meinem momentanen Buch geht es um eine Mann, der die Diagnose Hirntumor erhalten hat und nun versucht damit umzugehen. Früher habe ich es auch geliebt, die Lektüren in den Händen zu halten, seit ein paar Monaten jedoch habe ich mir ein e-Reader gekauft. Es ist einfach irgendwie praktischer, die Bücher online zu beziehen. Hab eine wundervolle Woche und liebste Grüsse
xx Simone
Little Glittery Box
Liebe Simone, vielen Dank für deinen Kommentar. Für mich macht es auch die Abwechslung zwischen intensiven Bücher und leichter Lektüre aus. Daher darf es auch mal ein tiefergehendes Buch sein – hier bekommen wir Einblick in Situationen, die wir nicht kennen und hoffentlich auch nie erleben müssen. Beim Kindle bin ich absolut bei dir – der gehört bei mir seit über 10 Jahren immer in die Handtasche ;-).
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Liebe Gesa, tatsächlich lese ich praktisch ausschließlich Bücher, die auf wahren Begebenheiten beruhen und Romane nur aus Versehen, Krimis nie. Von dem her kann ich bestens nachvollziehen, dass Dich diese Geschichte sehr berührt hat, mir ging es bei Deinem Beitrag dazu bereits so. Alles andere als ein einfaches Thema! Und was Bücher anbelangt: ich denke, ich habe schon mal geschrieben, dass ich „reale“ Bücher gegenüber Büchern auf dem Kindle immer bevorzuge. Meine „realen“ Bücher kaufe ich in der Regel gebraucht, das ist einfach günstiger, bei den Mengen an Büchern, die ich lese …
Danke fürs Teilen!
Liebe Grüße, Rena
http://www.dressedwithsoul.com
Liebe Rena, ich freue mich über deine Worte. Ich lese zwar die verschiedensten Genres, aber so wahre Geschichten aus dem Leben sind schon etwas Besonderes und auch meistens sehr berührend und mitnehmend. So hat wohl jeder seine Vorlieben beim Lesen und ich denke, alles hat seine Berechtigung und seine Vor- und Nachteile.
Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe
Das klingt nach einer sehr traurigen Geschichte, ich finde der Farbverlauf des Covers passt sehr gut dazu. LG Romy
Liebe Romy, danke für deinen Kommentar. Die Handlung ist sehr berührend, aber die Covergestaltung zeigt für mich durch die Regenbogenfarben auch immer wieder Hoffnung an.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa,
das Buch klingt genau nach meinem Geschmack. Es ist zwar „Schwere Kost“, aber ich mag das, weil es zum Nachdenken anregt. Ich lese super gerne und mag auch Buchvorstellungen, weil man „Neues“ kennenlernt, aber ich habe leider derzeit kaum Zeit. Wir stecken mitten im Umbau unseres Hauses und das frisst gerade meine komplette Zeit. Aber, wenn ich wieder Zeit finde, wird das ein Buch sein, was ich mir merke.
Einen wunderbaren Tag du Liebe!
Liebe Christine, ich freue mich über deine lieben Worte. Es ist schön, dass dich dieses Buch anspricht – für mich passt auch anspruchsvollere oder tiefergehende Lektüre immer mal wieder. Ich kann mir gut vorstellen, wie viel Zeit und Kraft ein Hausumbau bedeutet und dass hier für andere Dinge nicht allzu viel Freiraum bleibt. Trotzdem ist es schön, was Eigenes zu schaffen und vielleicht dürfen wir dir ja dabei hin und wieder über die Schulter schauen.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Liebe Gesa,
das klingt nach einem wunderbaren Buch! 🙂
Wir mussten uns gerade wieder in zweiwöchige Quarantäne begeben sodass ich mich sehr über deinen Buchtipp freue.
Hab ein wunderbares Wochenende meine Liebe,
Tiziana
http://www.tizianaolbrich.de
Liebe Tiziana, vielen Dank für deine Worte. Es ist absolut ein interessantes und mitfühlendes Buch. Corona trifft euch ja wirklich sehr, aber ich denke, gemeinsam werdet ihr die Zeit sicher gut überstehen.
Genieße auch in der Quarantäne einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Hallo meine Liebe,
Danke für den Buchtipp, die Geschichte klingt sehr bewegend und traurig. Ich werde das Buch auf jeden Fall auch lesen, es klingt vielversprechend 😉
Ganz liebe Grüße
Isa
http://www.label-love.eu
Liebe Isa, ich danke dir für deinen Kommentar. Es ist sicherlich meines Erachtens kein Buch für so zwischendurch, aber sehr berührend und auch nachdenklich.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe
Bücher sind was Wunderbares. Man taucht in eine ganz andere Welt ein. Wenn es sich zudem um eine Geschichte aus dem Leben handelt, dann ist man oft fasziniert oder unsere Gefühlswelt wird durcheinander gerüttelt. „Das Jahr ohne Worte“ steht jetzt auf meiner Bücherwunschliste. Dankeschön fürs Vorstellen.
Liebe Grüße und einen wunderschönen Abend für dich
Vielen Dank für deine Worte. Ich finde wahre Geschichten immer ganz besonders, da sie mich immer an diesen realen Touch erinnern und damit zum Eintauchen in das Leben eines anderen Menschen animieren.
Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe