Europa

Besuch in Prag – Happy Moments in der Goldenen Stadt

Prag

Weihnachten und Silvester sind jetzt einige Wochen vorbei – die Feierlichkeiten, die Familienfeste, die gemütlichen und entspannten Stunden mit lieben Menschen, die Ruhe zu Hause. Wie geht es dir nach dieser Zeit – zu welchem Team gehörst du? Bist du bereits wieder im Stress und in der Hektik des Alltags gefangen und hat dich der Trott bereits wieder fest im Griff? Oder bist du eher die Ruhe in Person und hast es geschafft, dir die Gelassenheit dieser wunderbaren Tage in das neue Jahr zu retten, bist du noch entspannt und gehst du locker an die Aufgaben heran?

Sei‘s wie es sei, ich habe es jedenfalls total genossen, diese herrlichen Stunden im Kreis der Familie oder mit lieben Freunden zu verbringen. Diese Feiertage sind einfach für die Gemeinsamkeit, für die Gemütlichkeit, für das Zusammensein geschaffen. So sehr ich es liebe, diese Tage mit schönen Gesprächen, mit gemeinsamen Kochen, mit lustigen Spielen, mit Lachen und Heiterkeit zu verbringen, genauso freue ich mich aber auch wieder auf Stunden in Zweisamkeit. Nach diesen wunderbaren Tagen genieße ich es sehr, etwas Zeit nur zu zweit zu verbringen.

Daher packen Mister W. und ich heute eine kleine Tasche, betanken das Auto und schon kann es losgehen. Bereit für eine Fahrt? Dann komm mit und genieß mit uns diesen Ausflug in ein Nachbarland von Österreich. Nicht allzu weit, aber doch anders – es geht nach Tschechien und zwar konkret nach Prag.

 

Informationen zu Prag

Während der Hinfahrt gibt es zur Einstimmung kurz ein paar Informationen zu dieser Goldenen Stadt an der Moldau:
Prag oder Tschechisch „Praha“ ist die Hauptstadt von Tschechien mit ungefähr 1,3 Millionen Einwohner und liegt an den Ufern der Moldau. Bezahlt wird hier mit tschechischen Kronen. Der Stadtkern mit den historischen Bauwerken wurde 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

 

Prag - Gasse

 

Diese wunderbare Stadt hat mehrere Beinamen, so wird sie auch als „Goldene Stadt“ bezeichnet; dies kann verschiedene Gründe haben, so wurden unter Kaiser Karl IV. die Türme der Prager Burg vergoldet, Rudolf II. hat die Alchemisten sehr gefördert. Eine weitere Bezeichnung ist die „Stadt der hundert Türme“, die ihren Ursprung in den vielen großen und kleinen Türmen hat, die sich überall in der Stadt erheben.

 

Innenstadt von Prag

So, das war nun genug Basiswissen – wir sind in Prag angekommen und wollen uns nun den Dingen vor Ort widmen. Wir schlendern durch das Stadtzentrum, von Gässchen zu Gässchen, von Straße zu Straße, von wundervollen Bauwerken zu weiteren historischen Gebäuden. Hier eine Straße überquert, dort einmal um die Ecke gebogen und wieder bietet sich uns ein wunderbares Bild; ja, genauso liebe ich es eine Stadt zu erforschen, wenn alles zentral gelagert ist, wenn wir uns bequem zu Fuß fortbewegen können, wenn wir uns einfach treiben lassen können und das Flair der Stadt so richtig einatmen.

Irgendwann gelangen wir dabei auch zu den verschiedenen Bauwerken der Innenstadt, zum wunderschönen Gemeindehaus neben dem spätgotischen Pulverturm, der das Tor zur Prager Altstadt bildet, wir kommen zum beeindruckenden Altstädter Ring, zur interessanten Teynkirche mit den beiden mächtigen Türmen und zum Rathaus mit der bekannten astronomischen Uhr.

 

Prag - Astronomische Uhr

 

Immer wieder sehen wir dabei Menschen, die zu einem Bauwerk hinhasten, sich schnell in Pose stellen, ein paar Fotos knipsen, einige Selfies machen und schon wieder weitereilen, wie mit einer To-Do-Liste, die sie unbedingt noch abarbeiten müssen – oder auch Reisegruppen, die hinter ihrem Reiseleiter mit dem Fähnchen herlaufen und meist nicht wirklich motiviert wirken.

Wie angenehm empfinde ich es doch da, wenn wir unsere eigenen Vorstellungen ausleben, in unserem eigenen Tempo eine Stadt erforschen, stehen bleiben und verweilen können, wo es uns gerade gefällt, und dabei keinen fix und straff vorgegebenen Plan verfolgen müssen. Wir haben uns zwar vorab eine kleine Übersicht über die Möglichkeiten geschaffen, genießen es aber jetzt, einfach loszulaufen und das mitzunehmen, was uns gerade anspricht, worauf wir Lust haben.

 

Das „Tanzende Haus“ in Prag

Neben den vielen historischen und imposanten Bauwerken stossen wir dazwischen auch auf ein außergewöhnliches, modernes Kunstwerk, das einen ganz besonderen Anblick bietet. Das „Tanzende Haus“ beeindruckt mit einer geschwungenen Bauform, versetzten Fenstern und hebt sich dadurch von seiner Umgebung ab. Solche Gegensätze, die doch wieder ganz wunderbar nebeneinander wirken, faszinieren mich immer und es zeigt, dass sich Althergebrachtes und Neues nicht ausschließen müssen, sondern auch ergänzen können.

 

Prag - Tanzendes Haus

 

Die Prager wollen in dem Haus eine Tänzerin erkennen, die sich an einen Herrn mit Hut anlehnt und nennen das Gebäude daher „Ginger und Fred“, als Hinweis auf das Tanzpaar Ginger Rogers und Fred Astaire.

 

Trdelnik

So, jetzt bringen wir mal die Geschmacksknospen auf Hochtouren: wir stellen uns vor, dass wir so ein leckeres Teigstück, am besten versehen mit köstlicher Schokoladecreme in den Mund nehmen, ein kleines Eckchen abbeißen. Der flaumige Genuss erfüllt unseren Gaumen, die Schokolade vervollständigt diesen Geschmack – einfach himmlisch.

Der nächste Bissen lockt schon, gut, dass so ein Trdelnik nicht zu klein und an jeder Straßenecke zu bekommen ist. Zumindest kommt es mir so vor, als wenn die Lädchen mit dieser leckeren Süßspeise um uns aus dem Boden wachsen würden. Dieser wunderbar süßliche Duft verbreitet sich in den Gassen und macht Lust auf mehr. Mir soll es recht sein – als richtige Naschkatze fühle ich mich dabei ein wenig wie im Paradies. Mhmmm – das Wasser läuft mir schon wieder im Mund zusammen.

 

Prag - Trdelnik

 

Die Tradition dieses Gebäcks reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Angeblich ist der ungarische General Graf Joszef Gvadanyi in seinem Ruhestand nach Skalice gezogen und sein Koch aus Siebenbürgen hat dieses Trdelnik-Rezept mitgebracht.

 

Prag von oben – oder doch Paris?

Wie wär’s jetzt mit Prag von oben? Ein bisschen Vogelperspektive, ein bisschen Weitblick, ein bisschen Rundumschau. Wir machen uns auf den Weg auf den Berg Hradschin, auf dem sich die Prager Burg befindet. Auf dem Kopfsteinpflaster zwischen den historischen Häuser – immer wieder schön anzuschauen – kommen wir zur Residenz des Tschechischen Präsidenten, wo gerade eine Wachablöse stattfindet.

Aber vor allem genießen wir hier den schönen Ausblick über eine wunderbare Stadt, ein Ausblick, der so richtig zum Verweilen einlädt – auf der Mauer sitzend lassen wir den Moment auf uns wirken.

 

Prag - Petrin

 

Schließlich entscheiden wir uns den Panoramablick über Prag noch nicht verlassen zu wollen und spazieren durch einen idyllischen Park weiter auf den Berg Petrin. Hier angekommen staunen wir nicht schlecht. Sind wir jetzt noch in Prag? Oder sind wir doch in Paris gelandet? Vor uns befindet sich nämlich das „Eiffeltürmchen“, eine Nachbildung des Eiffelturms von Paris mit einer Höhe von 63 Metern. Auch wenn wir den Turm selbst nicht besteigen, haben wir trotzdem eine wirklich atemberaubende Aussicht auf die Stadt Prag und die Umgebung.

 

Prag - John Lennon Wall

 

Nach unserem Abstieg kommen wir an der John Lennon-Wall vorbei, es handelt sich hierbei um eine normale Mauer, die seit 1980 immer wieder mit verschiedenen Graffitis versehen wird und sich daher ständig ändert.

Den Ursprung für diese bunt gestaltete Mauer bildete ein Portrait von John Lennon und das Zitat „Give peace a chance“, das jemand in der Nacht angebracht hatte.

 

Bierpub in Prag

So langsam melden sich der Durst und der Hunger und wir machen uns auf die Suche nach einer Einkehrmöglichkeit. Prag ist eine Stadt der Biertrinker und immer wieder stoßen wir auf kleine Bierpubs, ja auch Klosterbrauereien mit Ausschank gibt es hier.

Und obwohl Bier so gar nicht meins ist, landen wir dann doch in so einem Lokal, eine altertümliche Atmosphäre versetzt uns gleich in eine andere Zeit. Ein Musikant mit einem Akkordeon ergänzt mit seiner Musik perfekt das Ambiente. Die Kellner kommen mit vollen Tabletts an die Tische und stellen die Bierkrüge ab. Ehe wir uns versehen, steht auch ungefragt vor uns ein Glas mit dunklem Bier; nach einem Schluck von diesem Braugetränk ist meine Meinung bestätigt: Das Bier und ich werden keine Freunde.

Nach einer Stärkung, von Hausmannskost bis vegetarisch wird alles geboten, machen wir uns zufrieden und gesättigt wieder auf den Weg und setzen unsere Erkundung dieser Stadt fort.

 

Karlsbrücke in Prag

Am Abend sind wir an der Karlsbrücke angelangt, ein wunderbarer Anblick bietet sich auf dieser Brücke, Heiligenfiguren sind links und rechts auf den Brückenpfeilern angebracht und überwachen das Geschehen auf der Brücke. Die vielen Lichter verleihen dieser berühmten Brücke eine besondere Atmosphäre, eine einzigartige Stimmung.

Ganz versunken in dieses Flair lassen wir uns treiben, wir schlendern das Moldauufer entlang und haben immer wieder einen herrlichen Blick auf den Fluss, auf die Burg, auf die Brücken und die kleinen Inseln. Ich habe das Gefühl, ich könnte ewig so weitergehen, alles so friedlich, eine besondere Stille umgibt uns beide, obwohl wir uns in einer großen Stadt befinden. Wir lassen die Zeit für uns einen Moment stillstehen, für einen kostbaren Augenblick lang.

 

Prag- Karlsbrücke

 

Wer braucht jetzt noch mehr Gründe, dieser wunderbaren Stadt mit dem tollen Flair einen Besuch abzustatten? Für uns steht jedenfalls fest – wir kommen wieder. Aber jetzt machen wir uns so langsam auf den Weg in die Heimat, erfüllt von der wunderbaren Zeit, von den vielen schönen Momenten und mit ganz viel Liebe und Ruhe in uns.

 

Wie immer bin ich schon total neugierig, welche Erfahrung du mit Prag gemacht hast, und freue mich sehr auf deine Nachricht:

Hast du die tschechische Hauptstadt schon einmal persönlich kennengelernt? Wie hast du sie dabei erlebt? Was hat dir besonders gut gefallen und was hat dir nicht so zugesagt? Würdest du sie wieder besuchen?