Gedankenplauderei, Lifestyle

A Summer long – den Sommer mit allen Sinnen genießen

Sommer

Da sitze ich doch unlängst auf meinem Lieblingsplätzchen, lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen und genieße diesen wunderbaren Sommertag. Mein Wohfühlbarometer erreicht beinahe schon die oberen Grenzen. Dann schlage ich so nichtsahnend das Magazin auf und vorbei war’s mit dem Sommerfeeling. Ja, was steht denn da in fetten Buchstaben – das kann ich jetzt nicht glauben, ich zwinkere einmal mit den Augen, dann noch einmal und noch einmal. Hilft alles nichts, einmal Augen zumachen – denn was man nicht sieht, das ist auch nicht da. Nutzt leider auch nichts – beim Öffnen prangt es immer noch vor mir in großen Buchstaben: ES HERBSTELT – eine Trendvorschau für kommenden Monate.

Das kann doch nicht wahr sein, das kann sich doch nur um einen Irrtum handeln. Jetzt hat der Sommer erst so richtig Fahrt aufgenommen, jetzt zeigt er sich uns von der schönsten Seite, weckt uns mit Sonnenstrahlen, erfreut uns mit herrlich warmen Tagen und lässt uns die lauen Nächte genießen und das soll jetzt schon bald wieder vorbei sein. Doch ein Blick auf den Kalender bestätigt diese Vorahnung – jetzt wo ich mich so richtig auf den Sommer-Modus umgestellt habe, läuft die Tageszeit bereits schon wieder rückwärts. Die Tage werden wieder merklich kürzer und wir landen bald im Spätsommer.

 

Sommer

 

Gerne wird ja mal die Vorliebe für eine Jahreszeit im Geburtsmonat gesucht und es gibt mittlerweile auch Studien und Untersuchungen dazu. Wie aussagekräftig diese nun wirklich sind, sei mal dahingestellt. Denn obwohl ich eigentlich nicht im Hochsommer geboren bin, sondern gerade noch die letzten Ausläufer des Sommers knapp erreiche, bin ich doch ein totales Sommerkind. Ja, das beginnt bereits im Frühjahr, wenn ich die ersten wirklich warmen Sonnenstrahlen auf der Haut spüre. Da lebe ich so richtig auf und die Lebensenergie geht steil nach oben. Ich liebe einfach dieses Lebensgefühl des Sommers, es bedeutet für mich eine besondere Leichtigkeit. Irgendwie geht mir alles leichter von der Hand, irgendwie funktioniert alles besser, irgendwie ist alles einfacher und das zieht sich durch alle Bereiche des Lebens.

Die Freude und das Lachen sind der Sommer des Lebens.
(Jean Paul)

 

Lasst uns jetzt gemeinsam durch diese herrliche Jahreszeit tanzen, sie mit allen Sinnen aufnehmen und für kältere, trübere, triste Tage konservieren:

Tastsinn

Der Tastsinn oder Spürsinn läuft in dieser Jahreszeit bei mir so richtig zur Hochform auf: das beginnt oben beim Kopf und geht bis zu den Zehenspitzen. Ja, ich liebe es im Sommer so oft wie möglich barfuß unterwegs zu sein. Kennt ihr nicht auch dieses wunderbare Gefühl, mit den Füßen in das weiche Gras zu steigen? – Ok, es kann auch mal sein, dass wir uns dabei bei Unachtsamkeit einen Wespenstich einhandeln; aber solange wir keine Allergie haben, kann uns das doch die Sommerlaune nicht wirklich trüben. In diesen Fällen am besten gleich mal den Fuß in kühles Wasser strecken – ja, das ist ein weiterer Genuss, wenn im Sommer das Nass unsere Beine umspielt.

Aber auch wenn wir mal nicht barfuß unterwegs sind, dann gönnen wir den Zehen doch meist größtmögliche Freiheit in den Sandalen, in den Pantoletten, in den Flip-Flops. Das bedeutet für mich auch Leichtigkeit, keine Socken, keine Strümpfe, keine festen Schuhe, sondern einfach locker in offenes Schuhwerk zu schlüpfen.

Doch nicht nur unsere Füße erspüren den Sommer, auch unsere gesamte Haut genießt die warmen Sonnenstrahlen und nimmt sie gerne und dankend auf. Ja, dies trägt einerseits zu einem wunderbaren wohligen Gefühl bei, ist aber andererseits auch für unsere Gesundheit wichtig, denn jetzt wird Vitamin D en masse produziert.

 

Sehen

Seid ihr schon mal im Sommer in der Wiese gelegen und habt einfach nichts gemacht als den Himmel oder die Umgebung um euch zu betrachten? Den Schmetterling, der an euch vorüberflattert, die Biene, die es sich auf der Blume gemütlich macht, der Käfer, der einen Grashalm hochklettert, die Vögel, die scheinbar bis in die Himmel hochsteigen, die Spuren der Flugzeuge, die am Horizont verschwinden und uns auf eine gedankliche Reise mitnehmen, die tollen Wolkenformationen, die immer wieder eine neue Gestalt annehmen – alles verläuft lockig, flockig, sommerlich idyllisch.

Aber auch das flirrende Licht über dem Asphalt ist ein typisch sommerliches Zeichen und wenn wir jetzt mal die Augen schließen, dann sehen wir immer noch diese wunderbaren Sonnenspiele durch die geschlossenen Augenlider – einfach eine wunderbare Form um die Seele baumeln zu lassen und sich locker und leicht zu fühlen.

 

Sommer

 

Hören

Doch der Sommer hat auch seine eigenen, ganz besonderen Geräusche – es ist doch so, dass wir in der Früh schon das Vogelgezwitscher durch das offene Fenster hören. Doch auch das Plätschern des Wassers, das Rauschen des Windes durch das Blätterdach der Bäume gehören genauso zu dieser Jahreszeit wie das Grollen des Donners in der Ferne oder Prasseln des Sommerregens auf das Dach. Am Abend zirpen uns schließlich die Grillen mit einem wahren Konzert in den Schlaf.

 

Riechen

Ich liebe natürlich auch den Geruch des Sommers – dieser Geruch, der doch so vielfältige Formen annehmen kann. Da riechen wir den Duft der Sträucher und Blumen und des frisch gemähten Rasens. Aber auch die Gerüche nach frisch Gegrilltem, egal ob es sich jetzt um Gemüse, um Tofu oder Koteletts handelt, nach Ananas und Kokos schweben um unsere Nasen.

Doch für mich ist ein Geruch ganz besonders mit dem Sommer verbunden und zwar der Geruch nach Sonnencreme – ja, für viele vielleicht ein nicht wirklich guter Duft, aber ich rieche eine Sonnencreme und schon spüre ich die Sonne auf der Haut, höre das Wasser plätschern und bin zumindest in Gedanken an einem lauschigen Plätzchen. Hier ist ja nicht der Geruch das Ausschlaggebende, sondern die Verbindung mit dem Duft, der mich zu einem entspannten Sonnenbad einlädt. Ja, dieser Geruch macht mich beschwingt und leicht und zaubert mir dabei ein Lächeln ins Gesicht.

 

Schmecken

Wie schmeckt der Sommer? Da gibt es wohl die unterschiedlichsten Antworten, das reicht natürlich vom Eis, über Gegrilltes bis zu leckeren Salaten. Ich liebe in dieser Jahreszeit – um weiterhin beim Thema Leichtigkeit zu bleiben – diese leckeren Kreationen, die auch immer wieder gern ein bisschen Fremdländisches in den Geschmack bringen. Wie einfach ist es da doch schnell ein schmackhaftes Essen zuzubereiten, ohne bei der Sommerwärme zu viel Zeit in der Küche verbringen zu müssen: ein paar Nudeln, ein bisschen Gemüse, Tofu oder Lachs, leckere Kräuter und Gewürze, so leicht und locker schmeckt doch der Sommer.

Aber auch bei den Getränken gibt es wirklich köstliche Kombinationen: ein bisschen Limette, Wasser oder Tee, dazu ein paar Beeren, Obst oder Minzeblätter – so erfrischend und wohlschmeckend. Wenn wir unsere Speisen und Getränke dann im Freien genießen können oder vielleicht auch ein kleines Picknick am Wasser oder auf einem sonstigen idyllischen Plätzchen veranstalten, dann ist dies doch ein herrlich leichtes und wunderbares Gefühl. Ein Genuss, der gerne noch lange andauern darf.

 

Sommer

 

Aber wir beschränken uns hier doch nicht nur auf diese fünf grundlegenden Sinne, die Leichtigkeit des Sommers reicht doch noch viel weiter.

 

Kleidung

Wie schön ist es doch im Sommer am Morgen einen kurzen Blick in den Schrank zu werfen und sich ein lockeres Kleid zu schnappen. Kein Lagenlook, keine dicke Jacke und keine Unmengen an Accessoires sind notwendig, um in einen solchen Tag zu starten. Ein Kleidungstück reicht da oftmals und wir sind fertig für den Tag.

 

Gefühl

Der Sommer ist für mich einfach die schönste Jahreszeit und dies wirkt sich natürlich auch in den Emotionen und den Gefühlen, aber auch den Handlungen aus. Ich genieße die gute Laune, die viele Menschen in dieser Zeit verbreiten, die angenehme Stimmung, die vielfach in der Luft liegt. In solchen Momenten verdränge ich den Gedanken, dass auch dieser Sommer vergänglich ist, dass diesem Sommer ein Herbst folgt, dass die schönen heißen Sommertage wohl bald schon gezählt sind.

Ich konzentriere mich dann auf den Augenblick, lasse mich von der Sonne verwöhnen und nehme die Leichtigkeit des Sommers in mir auf. Wenn der Herbst schließlich Einlass verlangt, dann werde ich dies hinnehmen, natürlich mit dem Wissen im Hintergrund, dass ich mir diese Sommerstimmung in Gedanken wieder heraufbeschwören kann, aber auch dass nach diesem Herbst, dem Winter und dem Frühling wieder ein wunderbarer Sommer folgen wird.

 

Natürlich haben auch die anderen Jahreszeiten ihre Höhepunkte – der Herbst bereitet uns mit seiner Farbenpracht eine besondere Augenweide, der Winter mit seinem Winterwonderland und dem Weihnachtsfest stellt immer einen Höhepunkt im Jahreskreislauf dar, der Frühling mit der erwachenden und erblühenden Natur bringt die Aufbruchsstimmung in unser Leben. Wir dürfen uns ja eigentlich glücklich schätzen, dass wir in unseren Breiten diese Vielzahl an unterschiedlichen Abschnitten im Laufe eines Jahres erleben dürfen.

Wir können Schneeballschlachten veranstalten, wir können durch das raschelnde bunte Herbstlaub laufen, wir können die ersten Knopsen der Schneerosen entdecken und wir können die sommerliche Wärme inhalieren. Aber dennoch ist und bleibt es bei mir der Sommer, der das absolute Highlight des Jahres ist, der mir eine Leichtigkeit vermittelt wie sonst keine Jahreszeit.

Dabei ist es doch auch logisch und verständlich, wenn wir dazu die englische Sprache heranziehen. Dort gibt es dieses Wort „light“ und wenn wir jetzt genauer überlegen, so kommen ihm in der Übersetzung doch zwei unterschiedliche Bedeutung zu: einerseits das Substantiv „Licht“ und andererseits das Adjektiv „leicht“ und in Kombination heißt das für mich: Licht ist leicht, die Sonne bringt Leichtigkeit.

 

Sommer

 

So und jetzt hätte ich noch einen Wunsch – wo ist denn diese Fee mit ihren drei Wünschen, wenn ich sie gerade mal brauche???? Aber vielleicht funktioniert es auch so, einen Versuch ist es zumindest wert – also lieber Sommer, setz dich her zu mir auf die Bank, streck deine Beine aus, mach es dir recht gemütlich und bleibe noch lange hier sitzen, zumindest die nächsten Tage, Wochen oder gerne auch Monate und wenn du magst, dann können wir gerne die kalten Jahreszeiten auslassen.

Bevor du jetzt auf einer Wolke Leichtigkeit in den Sommertag davonschwebst, wäre noch eine kurze Aktivität von dir gewünscht und ich freue mich schon sehr auf deine Meinung:

Gibt es für dich auch eine besondere Jahreszeit, die für dich alle anderen überstrahlt oder liebst du vor allem den Wechseln der unterschiedlichen Zeiten? Verbindest du mit einer Jahreszeit ein bestimmtes Gefühl, egal ob sich hierbei ein positives Empfinden oder ein unangenehmes Erleben handelt? Und last but not least: Deckt sich deine eventuelle Lieblingsjahreszeit mit deinen Geburtsdaten oder besteht da bei dir kein Zusammenhang?